#1

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 15.04.2012 17:59
von Arsór | 287 Beiträge

(Das grüne Gebirge ist das Gebirge um die Stadt Kasz (?) herum. Es trägt seinen Namen von dem vielen Gras und den vielen Laubbäumen, die in dieser Gegend wachsen. Warum ich diesen Beitrag in der Gegend angesiedelt habe, erfahrt ihr noch )

Jahr 306, der Tag nach der Flucht aus dem Tunnel unter Kor


Am nächsten Morgen wachte Arsór mit einem nagenden Hunger auf.
Ein hoffnungsvoller Blick in Richtung der Felswand, in die der Tunnel geendet hatte, verriet ihm, dass, wenn jemand nach ihm aus dem Tunnel gekommen war, er kein Zeichen oder ähnliches hinterlassen hatte. Ziemlich enttäuscht machte sich Arsór auf die Suche nach etwas Essbaren.
Um nicht die Tage oder Wochen, bis er ein Dorf oder eine Stadt erreicht hatte, als Vegetarier verbringen zu müssen, suchte er vornehmlich nach Hasen und lies die Kräuter und Pilze außer Acht, von denen er sowieso nicht viel wusste. Es dauerte etwa eine Viertelstunde, bis er zwei Hasen auf einer Wiese fand, ziemlich weit weg von ihm. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er seine Armbrust genau wie seine alte Axt verloren hatte und sie deshalb nicht ohne weiteres fangen konnte.
Probehalber nahm er den Speer, den er in die Halterung gesteckt hatte, in der seine alte Axt gewesen war, in die Hand.
Es war anscheinend kein fester Gegenstand, sondern bestand nur aus Rauch, der sich zu Mitte hin verdichtete und dunkler wurde. Aber irgendwo in der Mitte musste etwas festes sein, denn dort konnte man ihn anfassen.
Die kalten Rauchschwaden, die den Speer umgaben, strichen über Arsórs Hand und ließen ihn erschaudern.
Sie waren nicht wie der Rauch eines Feuers, der beständig nach oben schwebte, sondern es schien, als würden sie von dem Stab angezogen werden.
Sie wogten um ihn herum, und wenn der Speer sich schnell bewegte, bewegten sie sich ebenfalls in die Richtung hinter dem Speer her, weshalb bei schnellen Bewegungen manchmal eine Art Schweif des Speeres sichtbar war.
Arsór blickte von der Waffe zu den Hasen.
Sie bewegten sich bestimmt in 30 Meter Entfernung über das Feld.
Mit dem Speer würde er es nie schaffen, sie zu treffen, schließlich hatte er noch fast nie einen Speer geworfen und wenn, dann mit einem kläglichen Ergebnis.
Aber einen Versuch war es wert.

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#2

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 15.04.2012 18:45
von Arsór | 287 Beiträge

Arsor ging ein paar Schritte zurück. Die Kaninchen sahen ihn zwar wahrscheinlich, beachteten ihn aber in dieser Entfernung nicht. Er rannte wieder nach vorne und schleuderte den Speer ungeschickt in Richtung der Hasen.
Es schien, als würde der Speer ein wenig die Richtung ändern und länger in der Luft bleiben als gewöhnlich dann kam er mit der Spitze voran auf dem Boden auf.
Zwei Tiere rannten weg.
Der Zwerg war sich nicht sicher, ob er ein Kaninchen getroffen hatte, schließlich war es nicht sicher, dass er alle gesehen hatte. Aber es war für ihn schonmal ein Erfolg gewesen, dass der Speer richtig aufkam und nicht flach auf den Boden prallte.
Er rannte hin und sah, dass tatsächlich ein junges Kaninchen von dem Speer aufgespießt wurde. War er das gewesen oder hatte der Speer nachgeholfen?

Am Nachmittag ging Arsór Richtung Süden und traf gegen Abend in einem kleinen Dorf ein, dass immerhin eine Gaststätte hatte. Hier erfuhr er, dass er nicht wie erwartet in der Nähe von Kor, sondern im grünen Gebirge im Westen von Dreitan angekommen war. Magie, dachte Arsór verächtlich und spuckte auf den Boden.
Am Abend überlegte Arsór was sein Ziel sein könnte.
Nach Kor konnte er natürlich nicht zurück, dann blieben noch die beiden anderen Zwergenstädte, Murgird und die Feste. Aber konnte er sich sicher sein, dass die beiden nicht ebenfalls fest in der Hand von Feinden aller Clans waren? Wenn er aber nicht in eine Zwergenstadt ziehen sollte, wohin dann? Sollte er den Rest seines Lebens in einer Menschenstadt verbringen? Nein, sicher nicht, er hatte ja auch kein Geld, was für die Menschen anscheinend das wichtigste war.
Dämonen- und Elfenstädte kamen natürlich auch nicht in Frage, also blieben ihm nur noch zwei Möglichkeiten:
Entweder, er würde nach Nurmen oder Gevira gehen und von da aus in eines der fremden Länder ziehen, um dort sein Glück zu suchen, oder er würde kein festes Zuhause haben und in Dreitan herumziehen.

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#3

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 15.04.2012 19:18
von Arsór | 287 Beiträge

Nachdenklich kaute er an dem Stück Kaninchen, dass er vom Mittag noch übrig hatte.
Er hatte sich mangels Geld natürlich nichts zu Essen kaufen können, und um hier zu übernachten, hatte er schon eine halbe Stunde den Garten der Besitzerin jäten müssen. Die Vorstellung, mit einem Schiff aus Dreitan wegzufahren in Richtung von Ländern, die er nur vom Hörensagen kannte, erschien ihm merkwürdig. Nein, so etwas wollte er nicht tun. Aber die andere Möglichkeit, die sich bot, schien auch nicht gerade anziehend. Da kam ihm noch ein Gedanke.
War es denn nicht die einzig logische Möglichkeit, mit allen seinen Kräften gegen die Zwerge vorzugehen, die es ihm unmöglich machten, ein normales Leben zu führen? Natürlich, denn wenn sie erst einmal besiegt waren, konnte er sich auch wieder in Kor niederlassen. Aber wie sollte er etwas schaffen können?
Es brachte nichts, einfach in Kor hineinzuspazieren und dann versuchen, irgendeinen irrwitzigen Plan umzusetzen. Er musste sich einer Gruppe anschließen oder eine Gruppe um sich sammeln. Aber wer könnte sich dazu eignen?
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Die Gruppe, mit der er vor kurzem noch unterwegs gewesen war.
Turgon.
Runa-Eyla.
Úrakantôr.
Ro.
Gillian.
Dann wurde seine Freude jedoch gedämpft durch eine Erkenntnis, die ihn wie ein Schlag in sein Gesicht traf. Er hatte mit ihnen zusammen am Lagerfeuer gesessen, als das Mittel über ihn Besitz ergriffen hatte. Was hatte er dort wohl getan? Hatte er sie umgebracht oder es versucht?
Es mussten sicherlich in der Überraschung der ein oder andere gefallen sein, von denen, die nicht so begabt mit dem Schwert oder der Magie waren. Und die Überlebenden würden ihn hassen.
Trotzdem, er musste es versuchen, es war die einzige Spur, die er hatte. Aber wo sollte er sie suchen?

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#4

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 17.04.2012 16:59
von Arsór | 287 Beiträge

Am Abend des darauffolgenden Tages setzte der Regen ein.
Arsór hatte sich dafür entschieden, erst einmal den Ort ihrer Trennung aufzusuchen und dann zu schauen, ob er dort vielleicht Spuren entdecken könnte, wo die Anderen verblieben waren. Deshalb wanderte er auch durch die Landschaft des Grünen Gebirges, anstatt gemütlich im Trockenen zu sitzen. Ein weiterer unerfreulicher Punkt war, dass er gerade über einem Bergkamm wanderte, wo es keine Bäume, sondern nur Büsche gab und er dem Regen besonders schutzlos ausgeliefert war.
Etwa eine halbe Stunde später, als er schon völlig durchnässt war, sah er in der Ferne auf der Spitze eines Berges eine kleine Hütte. Er rannte darauf zu mit der Hoffnung, ein trockenes Quartier für eine Nacht zu finden.
Als er angekommen war, wurde die Tür direkt vor seiner Nase geöffnet, als ob er erwartet worden wäre.
"Komm hinein!", drängte ihn eine Stimme. Arsór folgte der Aufforderung nur zu gern.
In der recht kleinen Hütte war es behaglich warm, denn ein Feuer brannte in einem Kamin gegenüber von der Tür. Sie hatte nur einen Raum, und die Wände waren vollgestellt mit Regalen voller Bücher und Lebensmitteln. Außerdem stand an der Wand ein Bett.
Die Frau, die Arsór hineingelassen war, war nur etwas größer als er, was für ihn schon eine Besonderheit war. Sie war ziemlich alt, hatte aber ein freundliches Gesicht.
"Setz dich!", forderte sie ihn auf und deutete auf ihr Bett. Sie selbst setzte sich auf einen Stuhl.
"Haben sich mich kommen hören?", fragte Arsór.
"Ja, auch wenn das nicht nötig war. Ich wusste, dass du heute kommen würdest."
"Woher...", fing Arsór an, doch dann fiel sein Blick auf die Buchrücken und er wusste sofort, dass er es hier mit einer Magierin zutun hatte. Instinktiv rutschte er auf dem Bett ein wenig von ihr weg.

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#5

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 17.04.2012 17:14
von Arsór | 287 Beiträge

"Sie sind eine Hexe." Es war eine Feststellung, keine Frage.
Die Frau lächelte. "Ja, das stimmt."
"Woher wussten sie, dass ich kommen würde? Kennen sie mich?" Früher hätte Arsór diese Frage ziemlich absurd gefunden, aber jetzt nicht mehr.
"Ja, ich kannte dich, du kanntest mich auch. Aber das ist jetzt egal. Du suchst nach den Leuten, die die einst begleiteten?"
"Das stimmt." Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. "Wissen sie, wo sie sind?"
Sie blickte ihn abschätzend an, dann schüttelte sie zu seiner Enttäuschung den Kopf. "Nein, dass weiß ich nicht. Aber ich kann dich zu ihnen führen."
"Und wann?"
"Jederzeit."
"Aber wie wollen sie das machen, wenn sie nicht wissen, wo sie sind?"
"Lass das mal meine Sorge sein. Aber jetzt habe ich auch eine Frage an dich: Sie haben sich aufgeteilt, welcher Gruppe willst du folgen: Ro Raven und Shagan oder Turgon und Runa-Eyla?"
Etwas verwirrt fragte Arsór: "Was ist mit den restlichen, Úrakantôr und Gillian? Sind sie tot?"
"Gillians Lebensfaden ist erloschen, ja. Aber Úrakantôr? Ich habe dir bereits gesagt, er ist bei Ro Raven."
Arsór war sich zwar sicher, dass er seinen Namen nicht gehört hatte, aber das war jetzt egal. "Gut, dann bring mich zu ihm und Ro. Ist es weit? Wie lange wird die Reise dauern?"
Sie lächelte wieder. "Nicht lange. Gar nicht lange. Nur ein paar Sekunden. Jetzt steh auf."
Arsór tat es, dabei fiel ihm sein Speer vom Rücken.
Die Frau stieß einen Schrei aus und sprang zurück. "Woher hast du den?", kreischte sie.
"Ich...ich hab ihn zufällig bekommen, von so einem Wesen..."
"Wie lange ist das her? Sag es mir!"
Ihre plötzliche Panik verwirrte und erschreckte Arsór. "Das war vor...vier oder fünf Tagen, glaube ich. Wieso?"
Die Hexe sank etwas erleichtert zurück auf ihren Stuhl. "Dann hast du noch Zeit. Aber sag mir, hast du ihn benutzt?"
Arsór zuckte mit den Schultern. "Ja, einmal, bei der Kaninchenjagd."
"Hör mir zu, hör mir genau zu: Benutz diese Waffe nie mehr! Sie ist gefährlich."
"Aber warum?"
"Solange du in ihrer Nähe bist, saugt sie deine Lebensenergie ab und gibt dir stattdessen ihre. So wirst du langsam, aber sicher zu einem der Wesen, denen der Speer vorher gehörte. Und wenn du ihn benutzt, geht der Prozess noch schneller."

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#6

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 17.04.2012 17:24
von Arsór | 287 Beiträge

Erschrocken starrte Arsór auf die Waffe. "Das heißt...das heißt, ich werde sterben? Schon bald?"
"Es kommt darauf an, wie oft du sie benutzt. Wenn du ab jetzt die Finger davon lässt...ein Jahr? Solange hast du vielleicht noch. Aber wenn du sie benutzt...nun, dann werden es wenige Monate werden."
Panik stieg in Arsór hoch. Plötzlich in einer Schlacht zu sterben, war etwas anderes als dieser angekündigte, schleichende Tod.
"Gibt es denn nichts, was man dagegen machen kann?"
"Nein. Mir ist jedenfalls kein Heilmittel bekannt, und ich glaube, es gibt niemanden, der eines kennt."
Sie nahm seine rechte Hand am Handgelenk und konzentrierte sich kurz. Was daraufhin geschah, war erschreckend: Die Fingerspitzen seiner Hand bestanden plötzlich nur noch aus Rauch, wie die der schrecklichen Wesen.
"Es wird bald dauerhaft sichtbar sein, und immer mehr deines Körpers wird diese Form haben."
Sie blickte ihn mit einem bohrenden Blick an.
"Jetzt musst du dich noch mehr bei dem beeilen, für das du bestimmt bist. Komm, ich bringe dich zu deinen Freunden."
Arsór hob den Speer auf und hielt ihn mit einigem Ekel so weit von sich, wie es ging. Dann musste er ihn aber wohl oder übel auf seinen Rücken schnallen. Er war dort wenigstens nicht zu sehen.
"Nimm meine Hand!", befahl die Hexe. Arsór folgte ihrem Befehl und augenblicklich war Finsternis um ihn herum. Dann tauchte er auf einem kleinen Hügel auf. Einen Augenblick lang sah er noch die Hexe neben sich stehen, dann verschwand sie.
Einige Momente starrte Arsór auf die Stelle, wo sie verschwunden war, dann ging er wieder los. Irgendwo in der Nähe mussten Úrakantôr und Ro sein.

(So, jetzt habe ich das ganze ein wenig beschleunigt )

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#7

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 30.11.2013 13:03
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

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April 308 (vermutlich Mitte bis Ende April)
Er hatte mehrere Tage gebraucht um zu verstehen, wieso das Gift ihn nicht getötet hatte.
Er spürte das Siegel in sich. Die Magier hatten das Gift an einem Punkt in seinem Körper fließen lassen und es dort in irgendeine Art Blase geschlossen. Diese war magisch versiegelt, damit nichts hinein- oder hinausgelangte. Mit einer schmerzhaften körperlichen Operation würde man sie entfernen können. Bis dahin würde jeder feindliche Magier, der das Siegel wahrnehmen konnte, ihn mühelos töten können. Wobei nur wenige das wahrnehmen würden. Trotzdem. Auch jeder physische Angriff gegen die Blase würde sie zerstören und das Gift würde frei. Er würde höllisch aufpassen müssen, bis er in Kasz jemanden gefunden hatte, der sie ihm entfernen würde. Er könnte es auch selbst tun, aber in der Wildnis wollte er nicht mit einer offenen Wunde herumlaufen.
Er schaute auf zum Himmel. Sein ganzes Leben war in der letzten Woche zum Albtraum geworden.
Immerhin hatte er es gestern geschafft, ein Wildhuhn zu fangen. Das frische Fleisch hatte ihn gestärkt.
Jetzt war er dabei, immer bergauf zu laufen, da er die Ausläufer des grünen Gebirges erreicht hatte. Bald würde es noch kälter und ungemütlicher werden, dafür waren Dunkelschattensiedlungen nichtmehr weit. Drei Tage, höchstens. Bis dahin musste er versuchen, noch mehr Wild zu erlegen.
Mit Hilfe seiner spärlichen Magie und seiner selbstgebastelten Schleuderwaffe, für die er sein Seil hatte opfern müssen, war es aber kein Ding der Unmöglichkeit mehr.
Diesmal würde er wohl durchkommen, aber das hatte er mehr Glück und Niv zu verdanken, als seinem Talent, da draußen zu überleben.
Nie mehr!


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#8

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 23:21
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Nechbet war dem Fremden dicht auf den Fersen, auch wenn sie das selbst nicht wusste, denn sie hatte seine Spur nicht wiedergefunden. Aber ihr war klar, dass er nach Kasz wollte, und wären sie beide erst einmal da, würde es ihr nicht schwer fallen, ihn zu finden. Sie hatte noch jeden gefunden.
Bis dahin würde sie Nivzetra zwingen, sie zu begleiten. Was sie dann mit ihr tun würde, wenn sie keinen potentiellen Wert mehr für sie barg, darüber war sie sich noch nicht ganz schlüssig, aber es spielte auch keine wirkliche Rolle. Die Frau hätte ohnehin keine Zukunft vor sich, verstossen und als Sklavin verkauft von ihrem eigenen Clan, ohne Waffen und Geld. Viel anderes als Prostitution würde ihr nicht übrig bleiben. Immerhin war sie dafür hübsch genug. Und sie sprach angenehm wenig.
Die ersten zwei Tage waren sie marschiert, ohne etwas zu Essen. Für Nechbet war das nichts ungewöhnliches und Nivzetra hatte sich nicht beklagt. Danach hatte sie Nechbets Magie so weit regeneriert, dass sie den Geier hatte losschicken können, und er hatte für sie gejagt. Es erforderte zwar eine gewisse Konzentration, ihn zu lenken, aber zu gehen war ein Automatismus und in kritischen Situationen konnte Wadjet die Kontrolle über ihren Körper übernehmen.
Sie beide hatten sich mittlerweile an die Situation gewöhnt. Die ersten Tage war Wadjet sehr still gewesen und hatte sich kaum gemeldet. Dann jedoch hatte sie begonnen, sich in die Kontrolle einzumischen und sie waren ziemlich aneinander geraten. Mittlerweile hatten sie sich aber arrangiert. Die Kontrolle über den Körper gehörte Nechbet, es sei denn, sie forderte Wadjet auf, sie zu übernehmen. Was auch durchaus nützlich sein konnte in gewissen Momenten. Ihre Schwester verfügte auch über Fertigkeiten, die sie selbst nicht kannte.


If you're going through hell, keep going.
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#9

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 23:38
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Zwei Tage später

Vollkommen entkräftet hatte er schließlich die Hütte eines Aussiedlers gefunden. Er war noch zu weit südlich im Gebirge für Dunkelschattensiedlungen, aber Einsiedler, Dämonen in der Severjakza oder andere einsame Gestalten anzutreffen, war hier keine Seltenheit.
Er hatte an die Tür geklopft und ein etwas älterer Mann hatte geöffnet. Er hatte ihn argwöhnisch beäugt und Gwaishach hatte ihm eine Geschichte erzählt, er war auf seiner Severjakza weit in den Süden gereist und von Menschen gefangen genommen worden, die ihn aufgrund seiner Hautfarbe für einen vom Bösen Besessenen hielten. Jedoch war er ausgebrochen und hatte sich mitsamt seinen Sachen zurück durch die Wildnis geschlagen, stets auf der Flucht und das erklärte seinen Zustand.
Der Mann hatte ihm geglaubt, wenngleich man ihm ansah, dass er das Ganze sehr dubios fand.
In dem Alter auf Severjakza? Nun gut, kam vor.
Er hatte ihm Essen und Trinken gegeben und ihm gestattet, eine Nacht zu übernachten, nicht länger.
Gwaishach war äußerst dankbar gewesen, vor allem über die bitter nötige Stärkung.
Er hatte noch über eine halbe Woche bis Kasz und die hätte er ohne einen Zwischenhalt nicht mehr geschafft.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#10

RE: Das grüne Gebirge (im Westen)

in Dreitan - das Spiel 04.12.2013 18:56
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Drei Tage später, Ende April
Gwaishach stand auf einem Berggrat und blickte hinab auf das bekannte Tal. Weit unten erstreckte es sich an einem Bergsee entlang, ein gewaltiger Kessel in den Bergen.
Hier war er aufgewachsen, hier war er als Kind oft gewesen. Zum Einen Ende bog das Tal um mehrere Berge herum ab, auf der anderen Seite bildete es eine Sackgasse.
Er wusste, hinter dem nächsten Bergkamm lag Kasz, seine Heimatstadt.
Er würde nichtmal mehr einen Tag brauchen, bis er dort war.
Gleichzeitig zu der Freude, die er verspürte, als er das Tal wiedersah, mischte sich Furcht in seine Gefühle. Furcht vor dem, was ihn dort erwartete und die Angst, zu scheitern.
Zugleich Melancholie und eine gewisse Ratlosigkeit.
Ein Wirbel aus Emotionen spülte durch ihn hindurch, ein Zustand, den er kaum kannte.
Dann riss er sich zusammen, verdrängte seine Gefühle und stapfte unbeirrt weiter, den Weg die Flanke des Berges hinab.
Er hatte zwischendurch noch in einer Dunkelschattensiedlung Proviant gekauft, ansonsten war er niemandem mehr begegnet. Umso besser.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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