Sie grinste halb, sprang los, wie eine gespannte Feder, brach durch die Tür und ging wie eine Furie auf die Magier los. Sie hatten keine Chance gegen die Elfe, welche ihnen mit Klauen und Zähnen das Fleisch von den Knochen riss, ihre Gegenangriffe mit einem Fächer aus Staubfedern, die sie wie ein Pfauenschwanz umkranzten abwehrte und schlussendlich in ihrem Blut gebadet in der Mitte des Raumes kniete. Überall waren Blutspritzer an den Wänden, Knochensplitter und Haut- und Fleischfetzen lagen und klebten überall verteilt auf dem Boden, den Wänden und sogar der Decke.
Weya atmete schwer und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, wobei sie es eigentlich nur mehr verteilte.
Als Morondo und Fog durch die Tür kamen, jagte sie einen Keil aus Energie durch die Rauchhexe, die sich rechtzeitig auflöste, um auszuweichen, und grinste Morondo entgegen. Ihr Herz schlug wie wild und am liebsten hätte sie jetzt auch ihn getötet, doch das ging nicht und das machte sie halb wahnsinnig.

"Geht's dir besser?", fragte er grinsend und wischte einen Fleischfetzen von seiner Schulter, welcher gerade von der Decke gefallen war. "Eine ganz schöne Sauerei, die du da angestellt hast." Er ging zu den drei Sockeln, auf welchen die Kristalle aufgestellt waren und packte sie mit seiner behandschuhten Rechten in den Beutel zum anderen Kristall. Damit hätten sie schon einmal vier. Mit denen, die sich in Daedhelons Besitz befanden, kamen sie etwa auf zehn. Allerdings war er sich nicht sicher, wie viele von diesen Splittern sein Meister tatsächlich besass. Für ihn waren diese Dinger unwichtig erschienen.

Weya lachte, stand auf und trat an ihn heran, wobei sie zu ihm hoch blickte. "Nein", antwortete sie und drückte mit den Fingerspitzen gegen seine Brust, wobei sich lediglich ihre Hand öffnete, bis sie flach über seinem Herz lag. Weya grinste. "Sejr praktisch dieser Fluch, Liebster", antwortete sie. "Aber bin ich dir so nicht langweilig?"

"Ehrlich gesagt doch. Allerdings hat es durchaus auch seine praktischen Seiten. Ich würde mir lieber einen richtigen Kampf mit dir liefern, anstatt dass du mich im Schlaf abstichst.", erwiderte er und hängte sein Schwert in die Halterung. Zu gerne würde er sie in einem richtigen Kampf brechen. "Bis du ein Kind unter dem Herzen trägst, wirst du wohl mit dem Fluch leben müssen."

"Oh... Ich glaube nicht, dass es nur an mir liegt, dass ich noch kein Kind unter dem Herzen trage, wie du es so schön ausgedrückt hast", antwortete sie bitter. "Aber solange der Fluch auf mir lastet, werde ich nie gegen dich kämpfen können."

"Dann werde ich mir heute Nacht mehr Mühe geben müssen. Kommt. Gehen wir zurück nach Sewje und überreichen Shadaran die Splitter." Er legte Weya eine Hand auf die Schulter und blickte zu Fog rüber. Die Magierin würde sich selbst teleportieren können. So viel hatte er mittlerweile über sie herausgefunden.

Fog verzog nur zufrieden den Mund und verschwand. Alle tauchten sie vor Shadaran auf.
Dieser musterte sie. "Ihr seid früh zurück", stellte er fest. "Wie viele Splitter habt ihr erbeutet? Und Weya, geh dich waschen, auf der Stelle." Die Elfe neigte den Kopf und verschwand.

(Weiter in Auen um den Fluss Nazrev S. 82)