#21

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 09.01.2013 23:20
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Reylas Bitte - irgendwann im November

Der Grossdrache grollte und der tiefe, kratzende Ton füllte die Kristallkammer. Kein anderer Drache war hier. Sie alle waren auf der Jagd. Weit über den Wassern im Norden und Westen. Die einzigen, die hier waren, steckten noch in ihren rauen und schützenden Eierschalen. Doch diese waren noch so fest und dick, dass weder Licht, noch Schall zu den Jungdrachen dringen konnten.
Warm und schnell zog der rauchige Atemstoss an der Frau vorbei, riss ihr Haar nach hinten und sie lehnte sich dagegen, nur um im nächsten Augenblick einen Ausfallschritt nach vorn zu machen.
"Weisst du, junger Drache, wer diese Hallen erbaute?", fragte die tiefe Gedankenstimme des Drachen. Seine Nüstern blähten und senkten sich in langen Zügen und seine Lieder waren geschlossen. "Die Kristalldrachen. Sie bauten sie zum Dank ihrer Dracheneltern und zu ihren Ehren. Der erste Kristalldrache war der Sohn der Zeit und des ersten Drachen... Seine Nachfahren, teils Drachen und teils nicht bauten diese Gänge, um den ewigen Nomaden ihre Ruhe zu geben. Als Dank für das Leben, das sie bekamen", sie antwortete auf die gleiche Weise, wie sie gefragt wurde und in der fast vergessenen Sprache der alten Drachen. "Das ist richtig, mein Kind. Deinesgleichen baute sie aus Dankbarkeit. Du fragst mich nach dem Ruf und dem Ryanomwer, dem heiligen Ritual... Was wirst du uns aus Dankbarkeit geben? Hallen wie diese, die dein Sein verschlingen? Wände so zierlich und doch stabil, in allen Farben schillernd? Schön anzusehen und zu keinem anderen Zweck", der Gigant drehte seinen Kopf und ein Auge, die Iris so gross, wie sie selber starrte sie an. Silbern und tief, alles durchdringendes Metall. Sie schüttelte den Kopf und so verweilten sie. Dann hob sich der Kopf und Schuppen rasselsten, als sich der Drache auf seinen alten Knochen erhob. "Der Tausch ist angemessen... Suche Vincent er wird dir zwei deiner Wünsche erfüllen. Der dritte wird folgen... Doch den Ryanomwer wirst du nicht bekommen...Er wurde in zu kurzer Zeit schon zweimal angewendet"
Ihre Augen verengten sich, wurden zu Schlitzen und brachen in gliessendes Silber aus. Ihr Haar leuchtete im Licht der Kristalle auf, als es die Farbe der Schuppen ihres Gegenüber annahm. "Wer?", hallte ihre Stimme im Raum und klang wie der kreischende Schrei einer wütenden Himmelsechse. Statt zu antworten erschuf er ein Abbidl aus Licht vor ihr. Das Abbild eines Elfen. Erst beim genaueren Hinsehen erkannte sie Armelion. Fauchend zerbarst sie das Bild zwischen ihren schwarzen Kristallklauen, die wie Gift das Licht um sie herum verschlangen und in Schatten tauchten.
Der Grossdrache schnaubte erneut und sie trat zur Seite. Immernoch wütend beobachtete sie, wie er mit seiner riesigen Pranke, den Boden abwischte und eine grosse Platte aus ihm löste. Eine Gruft lag darunter, aus der er Knochen holte, sie zerbröselte und den Staub mit der Graberde mischte. Schliesslich versiegelte er die Gruft und keine Spur von ihr war zu sehen. Nur ein Haufen aus Knochenstaub und toniger Erde lag vor dem Drachen. Er schnaubte und formte daraus einen Körper. Er formte sie so, wie er sie in Erinnerung hatte und brannte den Ton. "Gib sie mir. Reyla gehorchte und zog die Dremarewynia aus ihrem Ärmel der Drache nahm sie entgegen mit seiner Pranke und liess sie auf die Figur heruntersegeln. Ein Doppelgänger aus Erde, ein Golem trug Najas vorherigen Körper heran. Zerschlagen, wie eine Puppe aus Porzellan hing sie in den Armen des Wesens. Ein grosser Riss zog sich bröckelnd über ihr Gesicht. Auch diesen Körper legte der Grossdrache auf den Haufen.
Einige Momente später erwachte der Tonklotz zum Leben, verschmolz mit den Dremarewynia und dem alten Tonkörper. Begann sich zu regen und winden, bekam Farbe und öffnete die schlussendlich die silbernen Augen. Ran schluckte. Vor ihr stand ihre Schwester. "Zu nahe waren sich eure Seelen zu grossen Einfluss hatte die versiegelte Wut auf eure Gedanken... Ihr beide vergiftetet die Gedanken und den Geist der anderen... Geht jetzt und haltet euer Versprechen... Ich bin müde. Und wenn ihr ihn seht, den Silbernen Tod, grüsst ihn von mir" Die Schwestern nickten und der Drache zog sich zurück. So standen sie da in der Halle aus Kristall. Still sich anstarrend. "Wessen Kristall ist härter und wessen schärfer?", fragte Naja und hob ihre Hand, die von fliessendem Kristall umschlungen sich zu weissen, schillernden Krallen formte. "Das spielt keine Rolle", antwortete Reyla. Naja hob den zweiten Arm, ebenfalls aus Kristall, da legte ihre Schwester die Klauenhand auf ihn. "Nicht. Wenn du mehr dieser Energie brauchst, verschlingt dich der Kristall", sagte sie warnend und von den Spitzen der düstervioletten Krallen zogen sich risse über die weisse, durchschimmernde Haut. Naja lächelte und der Kristall verschwand. "Geboren aus dreckiger Erde und alten Knochen, nur weil der Elf sich vorgedrängt hat", zischte sie und ihre Schwester senkte den Arm. "Stich sie mir. Die Siegel der Viper", zischte Naja an ihr Ohr und mit einer Schwere auf dem Gewissen erfüllte Randreyah ihren Wunsch. "Wirst du nach Westen gehen?", fragte die Ältere, die Jüngere nickte. "Was glaubst du dort zu finden?" - "Ihn", antwortete Naja und liess ihre Schwester stehen. Ihre Silhouette verschwand im Schatten des Ganges.
Ran sah auf ihre Hand hinunter und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete war ihre Hand wieder eine Kristallklaue. Sie drehte sie im Licht und betrachtete den Schimmer ihres Armes. Etwas beunruhigte sie, doch sie wusste nicht was. Ein stechender Schmerz durchzog ihre Schläfen und sie fühlte, wie der Schatten des Vergessens sich über ihre Erinnerungen als Akkaya etwas verzog, doch vergass sie dafür einen Teil ihres Lebens als Randreyah. Bald würde dies auch nur ein Name sein, ohne jegliche Bedeutung für sie. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihren Lippen und sie suchte sich einen Platz, wo sie auf ihn warten konnte.
Was Naja anging, so würde sie wiederkommen. Nicht wegen ihr, aber dennoch würde sie kommen. Erneut seufzte Ran und liess sich auf den kalten Kristall fallen. Wieso verging die Zeit bloss so schleichend?


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#22

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 03.03.2013 20:16
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Nach dem Besuch in der Schwarzen Festung

Ihre Reise hatte nicht lange gedauert. Der Eingang zum Höhlensystem war voller Drachen, die sie musterten und allerlei Geräusche von sich gaben. Ihr röchelnder Atem und zischendes Züngeln füllte die Luft. Sie seufzte. "Stimmt etwas nicht?", fragte sie mit geschlossenen Augen. Sie redete mit allen und man musste seinen Gesprächspartner ansehen."Dein Geruch ist anders", antwortete eine ältere Silberschwinge. Sie erkannte ihn. Er war einer ihrer älteren Halbbrüder, der sie seit ihrer Geburt nicht ausstehen konnte. Sie öffnete die Augen und blickte direkt in die seinen. "Ich verstehe nicht", antwortete sie. Er schnaubte und die Drachen schienen näher zu schleichen. "Du trägst den Geruch eines männlichen Dämons an dir... Bist du gar nicht Reyla?", tönte seine spöttische Stimme in ihrem Kopf. Sie verlor die Geduld. Seine lange, dünne Zunge streckte er aus, damit er sie besser riechen konnte und in dem Moment packte sie sie. "Was willst du damit andeuten?", knurrte sie zurück. Die tiefe Schwärze ihrer Augen wich dem kalten Silber ihres Blutes. "Das du unserem Blut Schande bringst... Ein Dämon... Was wenn du sein Kind in dir trägst, genauso wie damals?" Sie knurrte wütend und drückte seine Zunge fester, bis er selber ein warnendes Knurren von sich gab. All die anderen, leuchtenden Drachenaugen beobachteten sie. "Ich bin es nicht und selbst wenn, ginge es dich nichts an", antwortete sie und schlug seine Zunge zur Seite weg. "Es wäre ein Fehler" - "Zur Seite!", unterbrach sie ihn knapp und begab sich ins Innere der Höhlengänge. Hin zum Kristallraum, in dem sich der Grossdrache befand. Wie immer wusste er, dass sie kommen würde.


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#23

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 03.03.2013 23:58
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie spiegelte sich im grossen Auge des Drachen. "Seine Frage war nicht gerade unberechtigt Reyla", grollte der Grossdrache sie nickte und setzte sich. "Ich bin es aber nicht", antwortete sie zerknirscht und sah ihn wieder an. "Ist es Aions Seelensplitter" Die Antwort war kein Wort sondern das Gefühl purer Bestätigung. Sie bedankte sich und stand auf. Doch bevor sie gehen konnte hielt der Grossdrache sie zurück. "Mehmen wir mal an, du würdest wieder das Kind eines Nagzwa erwarten; denkst du wirklich, dass es nur dien Problem wäre? Zu viele Nagzwa tragen unser Blut in sich und du weisst wie viel Ma-" - "Das ist nicht mein Fehler", unterbrach sie wütend, "Ihr wart es die der Versuchung nicht wiederstehen konnten. Ihr wart es die mich und andere geschaffen habt. Nicht ich... Es ist zu spät um über Konsequenzen eurer Handlungen nachzudenken. Jetzt müsst ihr sie tragen." Der Grossdrache schwieg und liess sie gehen.
Sie wusste nicht wieso, aber sie bat Aries sie wieder nach Drez zu bringen.


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#24

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 20.03.2013 23:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Vor ca. 10 Jahrtausenden

Silbern funkelten die Schuppen des Drachen im aufgehenden Sonnenlicht. Er sass auf der Spitze des Berges und sah der Sonne zu, wie sie ihr Haupt erhob. Wunderschön war sie, doch schöner war der Mond. Er drehte den Kopf und sah im Westen die Sterne noch schwach funkeln, der Mond ging ebenfalls unter. Welche Jahreszeit war es? Die Früchte der Pflanzen reiften und alles war bereits seit langem grün, die Tage wurden aber wieder kürzer, das Laub langsam wieder orange. Wie nannten sie es? Herbst, Sommer? Er hatte sie getroffen, am Fusse des Berges, die Nagzwa, Zweibeiner. Sie waren interessant. Lebten ihr Leben in vollen Zügen, denn sie wussten, dass es für die einen nach drei Jahrzehnten, für die anderen nach höchstens zwei Jahrhunderten zu Ende gehen würde.
Er war nicht der erste Drache, der sich für ihre Lebensart interessierte, die Halbblüter waren der lebende Beweis dafür. Er schloss die Silberaugen und legte sich hin.
Erinnerungen des Vortages erschienen ein weiteres Mal vor seinem inneren Auge. Die drei Nagzwa-Krieger. Sie waren gemeinsam gekommen, da sie ihre Dörfer in Gefahr glaubten. Ein Elf, ein Mensch und ein Zwerg, kein Dämon war dabei. Als er hinunter flog, um zu jagen, warfen sie ihre Speere auf ihn. Sie konnten ihm damit nicht viel schaden, aber dennoch hatten sie ihm einen Schrecken eingejagt.
Er schnaubte. Sie hatten gezittert wie Espenlaub, als er vor ihnen landete und den Kopf zu ihnen senkte. Natürlich war sein Kopf allein fast so gross wie sie, aber dennoch hatte ihn ihre Angst verwirrt. Er hatte sie gefragt, wieso sie zum Drachenberg kamen, sie hatten nur zögerlich geantwortet. Ihre Worte konnte er nachvollziehen, aber nicht die Gefühle und Gedanken dahinter.
Er richtete sich auf und glitt hinunter zum grössten Eingang der Höhlensysteme. Schnell fand er den Weg zum Kristallraum. Er setzte sich in die Mitte und wartete. Nur Augenblicke später kam der Grossdrache hinein. Er war alt, seine Augen von den Jahren ausgebleicht und seine Knochen zerbrechlich. Die rotbraunen Schuppen glitzerten nur noch matt im Licht der Kristalle. Die junge Silberschwinge grüsste den älteren Drachen. Sie redeten nicht, wie andere Wesen, aber dennoch verstanden sie sich.
Growndrill fragte, wieso der Grossdrache, sein Vater, ihn als seinen Nachfolger gewählt hatte. Der Grossdrache schwieg eine Weile, dann fragte er, wieso dass er nicht in seine Fussstapfen wollte. Growndrill antwortete nicht auf die Frage.
Er wollte nicht zugeben, dass er Angst davor hatte. Angst davor, den Hass seiner Brüder auf sich zu ziehen, Angst davor nie mehr zu fliegen und Angst vor der Einsamkeit der Höhlen, doch dies schien der Grossdrache bereits zu wissen. Er sah dem jüngeren Drachen tief in die Augen, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. "Ich werde dir einen Teil meines Wissens geben", sprach er in der Sprache ihrerer Ahnen, "Seit vielen Jahrtausenden bin ich der Grossdrache. Ich weiss nicht, wie alt die Erde ist, nur dass es vor mir ebenfalls Grossdrachen gab und dass diese sich mit den Jahrtausenden wandelten; dass ihre Gestalt sich wandelte, ihr Wesen, ihr Sein. Und so wandelten sich auch die anderen Wesen. Die Nagzwa sind nicht lange auf unserer Erde. Die Zwerge jedoch am längsten, oder die Elfen, so genau weiss ich das nicht. Was ich jedoch weiss, ist, dass meine Zeit abgelaufen ist. Es ist jetzt an mir, meinen Ahnen zu folgen und mich nach Cambira zu begeben... Nur einer der Drachen kann mein Nachfolger sein", dann zeigte er ihm das, wonach Growndrill gesucht hatte. Er zeigte ihm den Ort, an dem er sein Drachendasein für eine Weile aufgeben konnte.
Bevor die Sonne ihren Höchststand erreichte, flog die Silberschwinge davon. Er wusste, dass nicht er sondern Nadir, sein jüngerer Bruder, der nächste Grossdrache werden würde. Doch das kümmerte ihn nicht. Er war, wie einige der Drachen, nicht in der Lage Gefühle, wie die Nagzwa sie hatten, zu empfinden. Somit empfand er weder Schuld, noch Reue, als er Drakhard verliess. Trauer kannte er zwar, doch war sie nie so gross, dass er sie merkte. Auch nicht dann, als er sich von seinem Vater verabschiedete. Dem Vater, der am kommenden Tag zum ersten und letzten Mal seit tausenden Jahren seine Schwingen ausstrecken würde und sich auf den Weg zur grossen Insel Cambira machte, um dort seine letzte Ruhe zu finden.
Soviel er wusste lag Cambria im Westen. Es war eine der Inseln nahe des Dunkelschattenreviers. Er erinnerte sich, wie ihm sein Vater davon erzählt hatte. Bilder von Drachen aus Stein, die gegen Westen und Osten sahen, mit erhobenen Häuptern, ausgebreiteten Flügeln, oder schlafend zusammen gerollt auf der Insel weilten tauchten in seinem Geist auf. Er schnaubte erneut. In einigen Stunden würde er sein Ziel erreichen, die Höhlen im Süden.


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#25

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 27.09.2013 02:19
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Drittletzter Märztag

Ran war nach drei Stunden in Drakhard angekommen. Die Drachenaugen verfolgten sie wie jedes Mal und sie konnte die Stimmen wispern hören. Sie fanden es amüsant, dass sie anders roch und fragten sich wann das Kind zur Welt kam. Einige freuten sich, sie zu sehen, andere nicht.
Sie hatte nicht lange gebraucht um den Kristallraum zu erreichen und jetzt sah sie ihr Spiegelbild im Auge des Grossdrachen an.
"Was willst du uns vorschlagen?", fragte die dunkle Stimme der riesigen Silberschwinge durch den Raum. Es waren seine Gedanken und dennoch waren sie so stark, wie eine gesprochene Stimme. "Ich schlage euch vor, die Waisen in unsere Obhut zu geben."


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#26

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 27.09.2013 02:30
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Und wieso sollten wir annehmen?", fragte der Drache schnaubend. Sein Atem war wie ein starker Windstoss und Ran fühlte sich wie halbwegs weggeblasen. "Wir würden beide profitieren", antwortete sie schlicht.
"Gut, ich willige ein", sagte der Grossdrache und Ran seufzte erleichtert. "Aber", fügte er hinzu, "Du trägst ein Kind in dir, dass wir nicht ausser Acht lassen können. Drachenblut ist gefährlich und die Nagzwa tendieren dazu es als Waffe einzusetzen."
"Wenn du von mir verlangst, mein Kind euch auszuhändigen oder es zu töten, dann werde ich persönlich ganz Drakhard auslöschen", sagte sie knurrend und sah direkt in die Pupille.
"Nein", schnaubte der Grossdrache. "Du bist, wie dein Vater", konnte er sich nicht hinzuzufügen verkneifen. "Ich verlange von dir ein Silberschwingenei in deiner Familie aufzunehmen und dem Kind als Schutz zu schenken. Ausserdem wird Growndrill die Verantwortung übernehmen, falls etwas geschieht."
"Ich will kein Silberschwingenei", sagte Ran. "Ich will das Ei einer Nachtkatze oder das Ei einer Schattenschwinge."
"Wieso?", fragte der Grossdrache leicht verärgert.
"Sie sind kleiner und besser geeignet. Ausserdem nicht vom Adel", sagte sie spöttisch.
"Nun gut", knurrte der Grossdrache. "Nimm ein Ei und geh. Die Drachen werden bei Morgengrauen vor Lovits Toren stehen und die Eier bringen. Danach werden sie euch helfen eure Vorratskammern zu füllen."
Ran nickte, bedankte sich und ging. "Und richte Lovit einen Gruss aus und sag ihm er ist nicht vergessen", liess der Drache im Raum Ran nachhallen sie nickte nur und schwang sich in Aries Sattel. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte sie wieder in Lovit sein.

(-> weiter in Lovit S.44/45)


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#27

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 14.11.2013 18:15
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(<- Lovit S.74)

Zwei Stunden später erreichten sie ihr Ziel. Die glatte, mit verschiedensten Löchern durchzogene Wand, welche den Eingang zum Drachenpalast darstellte erhob sich still und starr vor ihnen. Vincents Herz krampte sich leicht zusammen, bei dem Anblick all der Drachen, die an der Wand herumkraxelten und von weitem, wie sonnenbadende Eidechsen wirkten. Das Geraschel der Schuppen und dumpfe Schlagen hunderter Flügel, tiefe Brüllen, welches von den Bergen zurückhallte und durch den Nebel gedämpft wurde, hatte den heiligen Berg der Drachen schon immer unheimlich wirken lassen. Kein Wesen, weder Tier noch Nagzwa, traute sich in die Nähe dieses Berges, da meist der sichere Tod auf sie wartete.
Vincent seufzte. Es gab einen guten Grund, wieso die Phönixe nicht herkamen. Doch sie brauchten die schützenden Mauern ihrer einstigen Heimat, wenn sie ihre Jungen ausbrüten und aufziehen wollten. Die Zwerge beherrschten immer mehr und mehr der Östlichen Berge, womit ihr Territorium schrumpfte. Allein in den letzten vier Jahren waren Zwei Phönixe den Drachenjägern zum Opfer gefallen, die die goldenen, vogelähnlichen Bestien - die sanftmütiger waren als alle anderen Flugdrachen - als seltene Jagdtrophäe ansahen.
Vincent knurrte, als ihnen zwei Silberschwingen entgegenflogen. Seine Gruppe bestand aus drei Phönixen - sich selber rechnete er nicht mit - vier Schattenschwingen und drei Nachtkatzen. Allesamt Drachen, die den Silberschwingen ein Dorn im Auge waren.


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#28

RE: Drakhard - Drachenpalast

in Dreitan - das Spiel 19.11.2013 11:12
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Wie immer wurde er nicht besonders freundlich empfangen. Die Silberschwingen demostrierten ihre Macht indem sich ein Teil der Familie in der grossen Kristallhöhle sammelte. Unter ihnen lag auch Nadir. Er wirkte alt. Und seine Grösse liess ihn noch einiges älter erscheinen, als er eigentlich war. Vincent senkte sich auf ein Knie, auch wenn er der Ältere war und blickte in Nadirs riesiges Auge. Dieser grüsste ihn als verlorenen Sohn Drakhards, doch die Floskel liess ihn nur bitter lächeln. Als der Grossdrache ihn fragte, was er hier wolle, legte er sein Anliegen dar, welches von den Silberschwingen keine Zustimmung bekam. Er hätte nicht damit gerechnet, dennoch forderte er sein Geburtsrecht und das seiner Art.
Ihr wart lange weg. Einst die stolzen Krieger und Herrscher aller Drachen. Doch die glorreichen Tage eurer Sippschaft sind vorbei. Und nun herrschen wir. Ihr hattet Drakhard einst verlassen, um nie wiederzukehren, war Nadirs Antwort, doch Vincent wollte nicht aufgeben. Es war nicht seine Art. Also erklärte er die Dringlichkeit seines Anliegens, erklärte, dass wenn sie so weitermachten zuerst die Phönixe, dann weitere Drachenarten verschwinden würden, doch Nadir lachte nur und aus dem Gespräch wurde ein Herumkeifen.
Am schluss verliess Vincent Drakhard wutentbrannt, mit den Worten er würde wiederkommen, wenn der rechtmässige Herrscher Ihrer aller seinen Platz in Drakhard forderte. Die Silbernen liessen ihn ziehen.
So schnell er konnte, verliess er die Höhlen und Gänge Drakhards, machte sich auf in den Osten, doch als er über die Drachenberge flog, fiel ihm eine kleine Gestalt auf. Ein Dämon, welcher sich so weit in das Gebiet der Drachen vorgewagt hatte, wie selten einer. Vincent bat den Phönix, auf dessen Rücken er sass, zu landen und der Drache folgte seinem Wunsch. Zu seinem Erstaunen hatte der Dämon ein interessantes Anliegen und so nahm er ihn gleich mit nach Donsoha.

-> Das Gebirge im Osten (Donsoha) S. 74/75


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