Die Äste der Büsche um den Jungen erwachten zum Leben, schlangen sich in sekundenschnelle um seinen Körper und hielten ihn in aufrechter Position fest. Erst als der Junge vollständig fixiert war, drehte sich Daedhelon zu ihm um. "Was bezweckst du damit, Fee? Warum lockst du ein Kind her?", fragte er.

Die Fee setzte sich aus Tau auf der Schulter des Jungen zusammen und strahlte Daedhalon an. "Ihr wolltet doch einen von ihnen treffen, nicht?", meinte sie. "Hier habt ihr einen... Seht es als Geschenk... Ein eigennütziges. Mich nimnt es wunder, was ihr vorhabt. Elf."

Er beobachtete den Jungen nochmals und schüttelte dann den Kopf. "Wenn er sich hält, wird sein Geist und Körper stärker werden. Wenn ich ihn jetzt nehme, wird er mir nichts nützen. Was nützen mir schwache Objekte? Wobei...." Er machte einen Schritt auf den Jungen zu und legte ihm die Hand auf den Kopf. Für einen Moment geschah nichts, dann verschwand der Junge einfach. "Vorräte kann man nie genügend haben.", murmelte Daedhelon und ging weiter. Ihm war eine Idee gekommen. Shadaran erschuf neue Wesen, wobei er sich an Fabeln und den Ängsten der lebenden Rassen orientierte. Er hingegen hatte sich in den letzten Jahren, mit Makaras Schwert beschäftigt. Nun da er das Geheimnis des Lebens kannte, würde er etwas neues ausprobieren.

Die Fee schnaubte nur und flatterte von dem Pflanzengebilde auf. "Was habt ihr mit ihm vor?", fragte sie und machte sich auf dem Kopf des Magiers bequem.

"Das erzähl ich dir, wenn du mir verrätst warum du mir folgst.", erwiderte er und begann wieder den Berg hinunter zu gehen.

"Mir ist langweilig... Die Jahrhunderte im Berg zu verbringen ist nicht gerade spannend... Und meine Schwester folgt dem Drachen, wieso soll ich dann nicht dir folgen?", grinste sie.

"Ein Grund der dagegen spricht, ist dass ich mich entscheiden könnte, dich für meine Forschungen zu gebrauchen.", erwiderte er offen und stieg über einen Baum. "Allerdings steht mir im Moment nicht der Sinn danach. Sei es drum. Wenn es dir aber frei stand den Berg zu verlassen, stellt sich mir die Frage warum du das nicht eher getan hast."

"Weil ich in der Nähe des 'heiligen' Wassers sein muss", antwortete sie. "Und das fliesst jetzt durch deine Adern... Aber viel würdest du bei deinen Forschungen nicht herausfinden... Und das ein oder andere Experiment würde ich vielleicht freiwillig mitmachen", dachte sie laut nach und folgte ihm durch die Luft schwebend.

"Ich denke kaum, dass du dich in einen Faelang verwandeln willst.", erwiderte Daedhelon. "Allerdings gedenke ich nur diejenigen zu verwenden, dessen Stärke ich kenne. Deine kenne ich nicht, deshalb werde ich dich wohl kaum für dieses Experiment gebrauchen. Den Jungen den du mir geschickt hast, wird als Testobjekt dienen."

Sie lächelte dünn. "Was versteht ihr unter einem Faelang?", fragte sie und flatterte weiter hinter ihm her. "Ah und... Ich kenne eure Fähigkeiten, könntet ihr mich wirklich fangen oder versiegeln würde ich euch nicht folgen. Feen sind keine niederen Kreaturen, wie der Junge, den ich euch brachte, wisst ihr? Und selbst wenn... wäre ich euch frei mehr von Nutzen", singelte sie.