Er rannte durch den Wald, sprang über Felsen, war außer Atem aber rannte weiter.
Im Lager schnappte er sich die Armbrust mit den Spezialbolzen und ein Seil. Dann rannte er zurück. Es würde nicht leicht sein das Pferd mitzuschleppen...es würde sich ziemlich wehren...aber er hatte ja alles vorbereitet. Nur wegen der Elfe war er unschlüssig. Am besten würde er sie einfach liegen lassen...aber das konnte er nicht. Ohnehin würde sie vermutlich nach ihrem Pferd suchen...aber war es nicht etwas unmoralisch sie wie das Pferd zu behandeln?
Oh mann, jetzt steckte er wirklich in der Klemme...Treshnold würde ihn umbringen!

Das rascheln war weg, die Person die es verursacht hatte also auch. Es war kein Elf, ein Elf hätte keine Geräusche gemacht. Es war niemand den sie kannte, was nichts heißen wollte, denn sie kannte niemanden. Runa stand auf. Sie hatte ihre Waffen dabei, aber sie wollte nicht kämpfen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Earon erhob sich ebenfalls. Mit Blicken machte sie ihm deutlich, dass sie weg wollte. Er führte sie zurück. Sie kannte den Weg nciht, hier war sie noch nie. Aber sie vertraute Earen und bald sah sie die Tore der Stadt.

Zurück bei der Stelle wo eben noch die Elfe war fluchte er. Sie war weg! Und ihr Pferd! Das war seine beste Chance gewesen! Er musste sie noch einholen bevor sie die Stadt erreichen würden. Der sanften Geruchsspur folgte er so schnell er konnte...zum Glück war der Pferdegeruch stark genug um ihm zu folgen. Doch würde das reichen? Er musste schnell handeln...es durfte ihn keiner dabei sehn!

Die beiden erreichten das Stadttor. Reges Leben herrschte in der Stadt, obwohl es noch Nacht war. Sie gingen am Hafen vorbei, da scheint ein Schiff angekommen zusein. Runa-Eyla ging weiter, es interessierte sie nicht, so wenig interessierte sie. Sie brachte Earen in die großen Stallungen Ladrils, hier gab es viele Pferde, sehr viele. Wenn man sein eigenes Pferd nicht kannte konnte man hier ewig suchen. Runa mochte Tiere, besonders Pferde und die Pferde mochten sie. Sie konnte es sich nicht erklären, aber in gewisser Weise konnte sie mit den Tieren sprechen. Nicht mit Sprache, aber mit Blicken.
Zurück von dem nächtlichen Ausflug war sie jetzt sehr müde. Sie legte sich in ihr Bett, und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Okay, das wars, verkackt!
Die Elfe und ihr blöder Gaul waren in der Stadt und er stand wie der letzte Depp mit einer Armbrust und einem Seil in der Nähe des Stadttors...naja, da die beiden jeden Tag außerhalb der Stadt waren würde er einfach bis morgen warten. Er hatte diesen Auftrag und wenn er ihn erfüllen würde, würde ihm das das Vertrauen der Organisation einbringen...ein Vertrauen auf das er auch gut verzichten könnte...das alles hatte nichts mehr mit seinem eigenen Ziel zu tun.
Verträumt dachte er an die alte Zeit...doch Wut verzerrte sein Gesicht als er an den Kampf dachte, an seinen Aufbruch, an diese Jagd. Bis er ihn getroffen hatte...ein Schauder durchfuhr ihn als er sich auf den Rückweg zu seinem Lager machte. Doch auch eine verwegene Idee begann in ihm zu wachsen.

Auch den Rest der Nacht schlief sie nicht gut. Sie wachte dauernd aufgeregt auf, ohne in der Zwischenzeit nur eine viertelstunde geschlafen zu haben. Sie träumte schlecht, sehr schlecht. Ein Alptraum nach dem nächsten. Wieder wachte sie mit einem Schrei auf. Sie zitterte, atmete ungleichmäßig und ihr Herz schlug wild. Träume von dem Monster, dass ihr Schicksal verändert hatte. Träume von der Wildnis in der sie aufgewachsen war und durch die sie lange gestreift war, so lange, dass sie nicht genau wusste, wie lange. Träume, von denen die Errinnerung an sie schon zu schwinden beganne. Runa-Eyla stand auf, im ersten Moment konnte sie nicht stehen. Ihre Knie zitterten und gaben unter ihr nach. Sie saß auf den Knien in ihrem Zimmer und zitterte unkontrolloiert. Sie bemühte sich regelmäßig zu atmen und stand langsam wieder auf. Sie konnte nicht hier bleiben, sie wollte nicht. Sie verließ das Haus und zum zweiten mal in dieser Nacht die Stadt. Sie setzte sich ans Seeufer, direkt neben der Stadt und starrte auf den See hinaus.

Eine unruhige Nacht lag hinter ihm, als er wieder aufwachte. Die Sonne schien bereits und die Vögel zwitscherten vergnügt in den Baumkronen. Müde setzte er sich auf...der gestrige Tag hatte seinen gesamten Plan verändert. Wieso sollte er das Pferd überhaupt fangen und zu ihnen bringen? Eigentlich hatte er nie dazugehören wollen, aber es ist schwer sich ihnen zu entziehen...sie können einen praktisch wollen lassen dazuzugehören.
Verwirrt stand er auf und schlurfte zum nahegelegenen Bach um sich zu erfrischen und einen Schluck zu trinken. Dabei blickte er in sein Spiegelbild und fragte sich, was aus ihm nur geworden war. Er würde nicht wie eine Marionette dieses Pferd fangen, damit der Plan gelingen konnte. Er würde von nun an seinen eigenen Weg gehen. Angst durchströmte ihn als er daran dachte das sie ihn finden würden...

Im Morgenlicht glitzerte der See wie ein Edelstein. Runa starrte den See einfach nur an, als würde sie durch ihn hindurch sehen. Sie bewegte sich nicht, zeigte auf nichts eine Reaktion. Die Schatten der vergangenen Nacht hatten sich zurückgezogen, die Errinnerung an sie nicht. Sie wollte allein sein, das war sie immer, aber noch nie hatte sie es sich gewünscht. Sie wollte niemanden sehen, niemanden hören. Sie hatte keine Lust irgendetwas zu machen, sie wollte einfach nur für den Rest ihres Lebens den See angucken.