Ort: Quelle des Sed'n
Zeit: Ende Februar 307
Gruppe: 11
Neue Personen:
-Karston: Mensch, um die 40, etwas füllig, aber Meister der Tarnung im Dickicht
-Unthrin: Mensch, Magier, Glatze, eintätowierte Symbole, stark im Ausüben der Magie, aber keiner der hochrangigen Magier

Karston sah sich um. Er kauerte im Gebüsch, an einem alten Waldweg und ließ die Umgebung auf sich wirken. Nichts. Keine Anzeichen von Magie, das hieß, auch keine Elfen.
In diesem Wald lebten irgendwo Tiefland-Elfen, das wusste er, aber wo, wussten sie alle nicht. Und wie gefährlich die Elfen waren, ihre Zugehörigkeit und was sonst noch so in diesem schrecklichen, kaum betretenen Wald lebte, wussten sie auch nicht.
Deshalb war er dabei, er war ein Spürer, das heißt, er spürte Magie im Umkreis von wenigen Kilometern.
Spürer zu sein war eine angeborene Gabe, die jedoch ausgebildet werden musste. Er hatte eine gute Ausbildung genossen, seit vor vier Jahren die Magier ihn entdeckt hatten, einen einfachen Schuster aus Loney. Er hatte sein langweiliges, altes Leben satt, da er mit seiner Gesichtsverletzung ohnehin keine Frau gefunden hatte, Abenteuer zu erleben bei den Magiern, das war genau das Richtige für ihn.
Er sprang aus seinem Versteck heraus und lief weiter den Weg entlang, ein paar Kilometer weiter.

Unthrin lief mit dem Sucher und den vier Kämpfern den Waldweg entlang. Sie hatten den Luxus, dass Karston jede feindliche Magie aufspüren konnte und sie im Notfall warnen konnte. Das hatte bereits zweimal geklappt und so waren sie ohne Zwischenfälle bis hierhin gelangt, in die Tiefen dieses Waldes.
Ihr Ziel: Die Hütte eines Druiden.
Wie sie darauf aufmerksam geworden waren: Glücklicherweise war ein Mitglied der ehemaligen Organisation einst Schüler des Druiden gewesen. Dummerweise war es gestorben. Aber da ihr Versteck in der Nähe lag, wusste einer der Elfen, die sie gefangen hatten, wo die Hütte lag. Der Elf lebte noch, wusste aber nichtsmehr davon.
Gefahren: Wilde Tiere, Elfen, der Druide selber.
Ihr Vorteil: Sie waren darauf vorbereitet.
Morgen würden sie die Hütte erreichen und dann ihren Auftrag ausführen. Ganz einfach.
Ja, er war froh, dass seine Gruppe eines der leichtesten Objekte zugeteilt bekommen hatte.

Der nächste Morgen

Sie erwachten früh. Die Vögel sangen bereits in den Bäumen und der Wald war lichtdurchflutet.
Unthrin stand auf und streckte sich. Dabei wurde ihm schwarz vor Augen. Blöder Blutdruck.
Er sah sich um. Die anderen wachten ebenfalls auf. Anef, der Sucher, hatte sie geweckt, nachdem er die letzte Nachtwache gehalten hatte.
Die Nächte waren gefährlich, wenn Karston schlief und jeder sie überraschen konnte, aber sie hatten sich möglichst ferngehalten von den Tieflandelfen und erstaunlicherweise war auch nichts passiert.
Sie räumten schnell ihre Sachen zusammen und gingen weiter. Karston blieb jetzt bei der Gruppe, da sie fast am Ziel waren.
Nach ein paar Stunden sagte Anef plötzlich: "Wartet. Hinter diese Kurve ist die Hütte, inmitten eines uralten, versteinerten Baumes. Karston?"
"Positiv. Der Druide muss sich in der Hütte befinden", sagte Karston.
"Das dachte ich mir", antwortete Anef. Er kannte als einziger diese Gegend, da er der Lehrling des Druiden gewesen war und deshalb war er als Sucher mitgekommen. Er war ein Mensch und der letzte des alten Waldvolkes, soweit bekannt war. Jetzt lebten nur noch die Elfen hier.
Unthrin wappnete sich innerlich und schaute zu den Kämpfern. "Bereit?"
Die vier ließen zur Bestätigung ihre Kampfskelette zappeln.
Der Plan war simpel. Die vier Kämpfer würden an allen vier Ecken um die Hütte herum stehen und ihre Skelette ins Innere lenken. Diese bedrohten den Druiden, Anef und Unthrin würden ebenfalls hineingehen. Anef würde dem Druiden die Situation erklären und ihn bitten, den Gegenstand freiwillig herzugeben.
Tat er es, war alles gut. Der alte Narr durfte weiterleben und sich als Einsiedler seinen Forschungen oder was auch immer widmen.
Tat er es nicht, würden Unthrin und die Kämpfer ihn töten, nicht ohne sich vorher vergewissert zu haben, dass der Gegenstand nicht speziell geschützt war.
So weit so gut.
Unthrin gab das Zeichen und Karston schlich los um die Lage auszukundschaften.

Karston hatte grünes Licht gegeben und während der narrische Druide in ein Buch vertieft über einem Tisch voller Pflanzen und Runen stand, hatten sich die vier Kämpfer um seine Behausung verteilt. Ein Felsen, sehr hoch und gerade groß genug, dass in sein ausgehöhltes Inneres eine Hütte passte.
Unthrin und Anef machten sich bereit, die Hütte zu betreten.
Sie blickten sich kurz an und nickten.
Dann liefen sie mit schnellen Schritten auf die Hütte zu. Der Druide schaute auf, als sie fast bei der Tür waren.
"Wir sind nicht hergekommen, um zu quatschen, sondern haben dir einen Vorschlag zu machen!", donnerte Unthrin los.
Der Druide senkte die Augenbrauen.
"Anef?", fragte er. "Was tust du hier?"
"Dir einen Vorschlag machen und nicht quatschen wollen", entgegnete Anef für Begriffsstutzige.
"Der da wäre?"
Unthin holte einen Beutel heraus und klimperte. "Hier drin habe ich ein paar Runen und konservierte Beobachtungsobjekte aus unserem Labor. Ausgestorbene magsiche Wesen, in Alkohol eingelegt. Dafür interessiert Ihr euch, habe ich gehört. Im Austausch dafür hätten wir gerne euren alten Almanach."
Der Druide wurde zornig. "Niemals! Dieses Buch ist mehr Wert als jeder Gegenstand, den ihr mir anbieten könnt! Ich verwahre es seit einem halben Jahrhundert und habe einen Eid geschworen, es zu bewahren, bis ich jemanden gefunden habe, der würdig ist, es weiter zu bewahren!"
Unthrin sah ihn durchdringend an. "Entweder geht Ihr auf unser Angebot ein, oder wir nehmen es uns gewaltsam!"
Der Druide zuckte mit keinem Muskel.
"Dazu seid ihr nicht in der Lage!", hauchte er.

Urplötzlich flogen Töpfe und Pfannen auf sie beide zu, begleitet von grünem Licht und Worten, die wie aus der Ferne klangen.
Unthrin konnte mühsam einen magischen Schild zur Abwehr bereitstellen, aber das grüne Licht durchdrang ihn und band sich an seinen Körper, worauf Schlingpflanzen an ihm emporwuchsen und ihn fesselten. Sie wurzelten im Boden und hielten ihn gefangen.
Anef war derweil mit einem Hechtsprung auf dem Boden der Hütte angelangt, wo er durch eine Handbewegung des Druiden zur hinteren Wand geschleudert wurde und in der Luft hängenblieb.
Okay, der Druide war gut, er war alt und hatte viel Zeit gehabt die Magie zu studieren, aber seine Ausbildung war nicht auf den Kampf ausgelegt gewesen.
Vier Kampfskelette flogen blitzschnell zur Hütte, durchtrennten die Schlingpflanze und befreiten Unthrin, der sogleich eine magische Formel sprach.
Es bildete sich ein Kreis violetten Feuers um den Druiden.

Wenige Sekunden später

"Du bist gefangen, Druide!", dröhnte Unthrin. Das stimmte. Der Druide war gefesselt von violett leuchtenden Armen, die aus dem Ring gewachsen waren. "Ihr mögt ein großes Verständnis um die Magie besitzen...die alte Magie. Aber die Anwendung unserer neuen magischen Erfindungen bist du nicht gewachsen. Jahrhundertelang entwickelte sich die Magie nur langsam, aber mein Zirkel forscht schnell und effektiv."
"Das mag sein", entgegnete der Druide ruhig, "aber ihr seid nur darauf bedacht, möglichst schnell neue magische Wirkungen zu entwickeln. Ohne ein tiefes Verstehen des Ganzen werdet ihr euch irgendwann in den Untergang treiben."
Unthrin lachte. Alter Narr. Dieser Druide sah nicht in die Zukunft, hatte Angst vor modernen Entwicklungen.
Währenddessen war Anef in der Hütte auf eine Kiste zugelaufen. Sie hatte kein Schloss, aber magische Siegel.
Anef sprach murmelnd Worte, dann legte er seine Hand auf die Kiste. Sie öffnete sich.
Plötzlich wurde Anef in die Kiste hineingesaugt, während sich seine Konturen verzerrten.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAH", ertönte sein Schrei, bevor er verschwunden war und die Kiste sich wieder schloss.
Der Druide blickte Unthrin an. "Seht ihr, ein wahrer Meister der Magie hätte das erkannt. Nur ihr neuartigen Stümper, die sich Magier nennen, nur weil ihr ohne Waffen kämpfen könnt und ein paar scheinbar übernatürliche Dinge bewirken könnt, durchschauen nicht die Magie. Magie ist Wissenschaft. Ihr seid keine Magier!"
Mit diesen Worten löste er sich auf.

Unthrin sah sich um. Er lief aus der Hütte und suchte Blickkontakt mit Karston, der etwas abseits geblieben war.
Dieser formte das Handzeichen für "Keine Magie spürbar".
Scheiße. Wie hatte der Druide das gemacht? Und wie sollte er ohne Anef an das Buch kommen?
Da kam ihm eine Idee.
Er rief einem der Kämpfer zu, dieser solle sein Skelett an die Truhe lotsen.
Das Skelett schwebte darauf zu, griff nach dem Truhendeckel...und hob ihn etwas an. Nichts geschah.
Es öffnete ihn ganz.
Darin lag allerlei Krimskrams, darunter...das Buch!
Ein Fluch, der nur einmal gültig war. Er hätte es wissen müssen! Einfache Magie...
Er hatte den Druiden klüger eingeschätzt.
Das Kampfskelett schnappte sich das Buch und schwebte zurück zum Hütteneingang.
Vom Druiden keine Spur.

Ort: Mündung des Loney
Zeit: Ende Februar 307
Gruppe: 7
Neue Personen:
Imdrang: Mensch, mittellange, braune Haare, Runenmagier, lässt Zauberformeln wirken oder greift auf Lichtmagie zurück.
Orojil: Schwarzmagier der neuen Generation, gehört zu Sthachs Schwarzmagiern. Kämpft mit "Dunkelheit" in jeglicher magischer Form

Imdrang und sein Gefolge standen auf der Klippe. Sie waren nur zu fünft, ihre Mission war eine der Leichtesten. Das, was sie suchten, lag in einer tiefen Höhle am Fuße einer Klippe, an der Mündung des Loney. Sie mussten nur dorthin gelangen, ein paar magische Barrieren aufbrechen und den Gegenstand zu nehmen. Nichts weiter.
Momentan standen sie auf besagter Klippe und schauten ins Meer hinab. Das Schwierigste würde sein, die Klippe hinabzusteigen, aber da gab es mehrere Möglichkeiten. Sie konnten klettern, sich vom Fluss nähern oder sich notfalls vom Meer aus nähern. Noch dachte Imdrang nach, was das Beste wäre.
Da stand plötzlich eine schwarz gewandete Gestalt neben ihm.
"Das Horn der Märtyrer, was? So unglaublich es klingen mag, aber ich kannte die Person, der es gehörte und die es dort versteckte."
Ein Schwarzmagier. Imdrang sah ihn an.
"Was willst du hier, Orojil?"
Na, was wohl? Euer Vorhaben vereiteln. Ich schnappe mir das Horn. Ihr wisst doch nichtmal wirklich, wie es geschützt ist, ihr Einfaltspinsel!"
Imdrang knurrte. Für den Fall hatte ihm Hexathar eine Lichtrune mitgegeben. Er sprang zurück, holte sie heraus und tastete nach der Kraft, die er benötigte.
"Nicht doch, eine Lichtrune? Ich bin ein Künstler der schwarzfarbenen Magie, kein echter Schwarzmagier. Bei mir wirkt diese Rune nicht!"
Imdrang aktivierte sie. Ein gleißender Lichtball flog auf den Magier zu und implodierte. Mit ihr implodierte alle schwarze Magie im Umkreis.
Nichts geschah.
Orojil lachte. Und jetzt?
Eine schwarze Dunstwolke legte sich über die Klippe und aus ihr regneten schwarze Kugeln herab, die aussahen wie Tinte, die sich in einem Glas Wasser verteilt.
Imdrang stand da wie gelähmt, eine der Kugeln legte sich über ihn. Er konnte nichtmehr atmen, nichtmehr sprechen, sich nichtmehr bewegen.
"Ich arbeite mit Dunkelheit", sagte Orojil. Und dieser entkommt man nicht, wenn ich es nicht zulasse!"
Anmerkung: Grüße nach Murgird...Ro und Arsór, ihr erinnert euch noch an die Dunkelheit der Magier damals?
Das war das Letzte, was Imdrang hörte. Und auch das Letzte was der Rest seiner Gruppe hörte.

Ort: Hütte des Druiden an der Sed'n-Quelle
Gruppe: 11

Unthrin und das Skelett verließen die Hütte, als das Skelett plötzlich erstarrte. Verdammt!
Er lief neben die Hütte und sah, wie die vier Kämpfer inklusive ihrer Skelette von Ranken gefesselt waren, die aus dem Boden ragten. Der Druide stand daneben.
"Gebt mir das Buch zurück und scheret euch für immer aus dem Tiefland-Wald hinfort", sagte er mit klarer Stimme.
Unthrin lachte. "Na klar, wir geben sofort auf oder wie? Hör mir mal zu, Druide. Du magst eher der Magietheoretiker sein, aber der Magiepraktiker besiegt den Magietheoretiker mit magischer Gewalt!"
Damit ließ er eine violette Kugel auf den Druiden zufliegen, die dieser umlenkte.
"Und der Theoretiker besiegt den Praktiker durch Wissen und kunstvolles Wirken der Magie!", entgegnete er.
Unthrin tastete sofort nach der Verbindung zum Zentrum. "Ophtal?", rief er.
Dieser spürte seine Stimme durch den Kristall, den er bei sich trug, sodass er eine Verbindung aufbauen konnte. "Was ist?", fragte er.
"Wir brauchen Drúnkhar hier. Und wenn er noch einen fähigen Magier mit an Bord holen könnte, wäre das noch besser."
Er wartete kurz, blickte nur den Druiden an.
Dann spürte er zwei weitere Magier in seinem Körper. Jetzt konnte der Spaß beginnen!

Nur wenige Minuten später, lag der Druide am Boden. Sie hatten ihn mit ein paar präzisen, schnell aufeinanderfolgenden magischen Attacken angegriffen. In diesem Hagelfeuer der magischen Offensive ging er irgendwann zu Boden, da auch sein enormes Wissen nichts gebracht hatte. Er hatte viel abwehren können, aber er war nicht kräftig genug um dem Druck lange standzuhalten.
Aber sie hatten ihn nicht getötet. Er war ein weiser und fähiger Magier und aus Ehrgründen wollten sie ihn nicht aus der Welt verbannen. Oder auch, weil er viel von der Magie verstand und sie ihn eines Tages vielleicht noch brauchen könnten.
Wie dem auch sei, sie hatten das Buch und traten ihren Rückweg an.
Mithilfe dieses Buches konnten sie ihrem eigentlichen Ziel näherkommen. Es enthielt Wissen, das sie benötigten um bestimmte Zauber zu entwickeln.

Erste Märztage 308
Gruppe 5
Quelle des Loney-Zulaufes bei der Feste

Neue Personen:
-Inarin
-Osbeld
-Gwaishach


Sie waren nur zu dritt. Zwei Magier und ein Sucher. Ihr Ziel war eine lange verlassene Tempelruine, die noch einen weiträumigen Keller besaß, welcher vermutlich nie geplündert worden war, da er magisch geschützt war. Man brauchte den richtigen Schlüssel, und den hatten sie von einem alten Herren der Feste persönlich bekommen, als sie vor etwa zehn Jahren einen Auftrag für ihn ausgeführt hatten. Damals noch als Akyris, hatten sie geholfen, seine Macht am Leben zu erhalten. Dafür hatten sie den Siegelbrecher für die Tempelruine bekommen. Keinen der Zwerge kümmerte sie heutzutage noch.
Inarin sah ihre Begleiter an. Da war Osbeld, der stämmige Gastwirt aus Nurmen, der sein Gasthaus für ein paar Jahre verpachtet hatte, um den Magiern zu helfen und sich Gold dazuzuverdienen. Er war ein Magier und ein verdammt talentierter, was den feinfühligen Umgang mit Magie umging. Zum Kämpfen war er untauglich, aber dafür war ja auch Gwaishach dabei. Der Dunkelschatten aus Kasz hatte Kasz vor vielen Jahren verlassen, nachdem er als Rebell verjagt wurde. Oder so ähnlich, jedenfalls war es für ihn in Kasz zu gefährlich geworden, er hatte irgendwas angestellt. Inarin wusste nicht, was. Er war ein starker Krieger und gleichzeitig der Sucher. Er würde ihnen den Weg leiten und auch das Artefakt finden.
Und dann war da noch sie, eine Menschenfrau, Anfang dreißig, Magierin. Für magische Tricks, die das Leben erleichterten und somit Fallenunschädlichmacherin.
Schon in wenigen Tagen würden sie den Tempel betreten und das ewig brennende Licht mitnehmen, eine magische Kugel, die unablässig Energie gewann. Mit gewissen anderen Artefakten zusammen, konnten die Magier sie so umbauen, dass sie einem Magier unablässig magische Energie zur Verfügung stellte.
Mit dem Auge Alastars zusammen, konnte so ein einzelner Magier schon Magie voraussehen und würde viel mehr Magie anwenden können, als normalerweise. Allein diese beiden Dinge zusammen machten einen Magier schon um einiges stärker. Und sie waren ja noch nicht alles...