Diesmal fand er Gehör bei den Dorfbewohnern, als er die Geschichte erzählte. Als schließlich von der dritten Suchgruppe nur zwei der vier Männer zurückkehrten, einer blutend und mit zerfetzter Kleidung, brach das Chaos aus.
Das Klagen und die ängstlichen Rufe der Dämonen schallten durch den Wald und einige wollten schon wegrennen, wurden aber von anderen zurückgehalten.
Alle schrien wild durcheinander und inmitten von diesem Chaos versuchten einige für Ruhe zu sorgen, versagten aber.

Zwei Tage später

Der Nebel verfolgte sie nur langsam. Und in ihm war es gefährlich. Sie hatten noch zwei weitere Dorfbewohner in dem Nebel verloren, seitdem ging niemand mehr hinein. Aber er war schneller als sie.
Das ganze Dorf war auf dem Weg in den Westen, zu ihren Höhlen, die ihnen Schutz boten.
Aber am Abend lag die Grenze des Nebel nur noch hundert Meter hinter ihnen. In der Nacht würde er sie einholen, das wussten sie.
Man hörte Leute weinen, sah Mütter ihre Babys umklammern.
Keiner wusste, was das für ein Nebel war und woher er und die Monster kamen.
Es war paranormal, übernatürlich.
Und hatte ihre Idylle und ihr gewohntes Leben zerstört.

(Fuck, hab das VOLL von Der Nebel von Stephen King abgeschaut Und wollte die Story eigentlich mal dauerhaft idyllisch lassen und wenn es eben so passiert anspruchsvoller und besser schreiben...grr -.-)

Candor war dem Weg gefolgt, den die Wurzeln der Bäume und der Nebel ihm gegeben hatten. Nach zwei Tagen, vor Ende des dritten, hatte er die Höhlen im Norden erreicht. Er war verwirrt, denn die Bäume hatten ihm Geschichten von Blut geflüstert, von Schwertlilien, die gegen die Natur verstossen hatten, von Ranken, die sich ihnen widersetzten und nach Blut und Fleisch dürsteten. Er hatte nicht viel verstanden, da der Nebel nicht nur im Wald war, sondern auch in ihm. Er hatte nicht denken können. Nur laufen. Dem Weg folgen. Und so war er hierhergekommen und der Nebel schien etwas lichter zu werden. Die Bäume hörten abrupt auf, doch ihre Wurzeln zogen sich weiter und so trat er durch den Nebel, brach aus ihm heraus und folgte der grössten Wurzel, tief unter dem Boden bis zu ihrer dünnsten Spitze. Dann blieb er stehen und das Leuchten seiner Augen kehrte mit einem Schlag zurück. Er blickte auf und entdeckte eine Gruppe verängstigter Walddämonen vor sich.
Es war als hätten seine Seele und Geist geschlafen. Candor begriff die Situation zuerst nicht, doch langsam dämmerte ihm was hier vor sich ging. Der Nebel hatte Unheil und Unglück über die Walddämonen gebracht, sie hatten versucht zu fliehen, doch war es ihnen nicht gelungen. Er setzte sich vor sie hin und sah den Ältesten an. "Was ist hier passiert?", fragte er in ihrer Sprache.

(oh du armes )

Irgendwann hatte die Nachhut berichtet, wie sich der Nebel zurückgezogen hatte. Als er sich immer weiter entfernte, machten sie alle eine Rast. Es wurden bewaffnete Späher ausgeschickt, die kontrollieren sollten, was dort vor sich ging. Angstvoll hatte das ganze Dorf auf die gewartet, bis sie irgendwann wiederkamen.
"Der Nebel zieht sich wieder zurück. Außerhalb von ihm ist der Wald so ungefährlich wie zuvor auch. Wir haben lediglich mehrere Tierkadaver gefunden, in dem Bereich, den der Nebel erreicht hatte. Wir sollten beobachten, wie er sich weiter verhält."
Die Nachricht ließ alle aufatmen.

Der Tag danach

Sie hatten ihr Lager am Bach aufgeschlagen. Der Nebel war schon kurz vor ihrem Dorf und bald würden sie es wieder betreten können. Bis dahin mussten sie eben warten. Keiner war dem Nebel mehr zu Nahe gekommen und das war wohl gut so.
Der Waldboden war voller unbekannter Spuren. Schleifspuren, Abdrücken, abgeschabter Rinde an den Bäumen, Tierkadavern von bekannten Tieren.
Aber sie hatten keines der Monster bisher gesehen.
Bedrückende Stille erfüllte die einst lebhaften Dorfbewohner. So viele Tote in kurzer Zeit hatte es noch nie gegeben und es gefährdete ihr Überleben, dass die meisten Toten erfahrene Jäger gewesen waren, die das Dorf mit Fleisch versorgt und vor wilden Tieren verteidigt hatten.
Keiner wusste, wie es weitergehen würde, wenn der Nebel erstmal fort wäre.

Bei den Höhlen, Nachbarstamm des bisher erwähnten Stammes der Walddämonen

Der Häuptling antwortete dem fremden Walddämonen, der merkwürdigerweise seine Sprache sprach, ohne zuvor zu fragen, wer er war und woher er kam.
"Ein Nebel voller Monster breitet sich im Wald aus und frisst alles, was in ihn gerät. Wir konnten uns gerade noch hier zu den Höhlen retten. Aber er zieht sich bereits wieder zurück. Drei Mitglieder unseres Stammes haben wir verloren!"

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Stadt im Laub

Die Rückkehr in ihr Dorf war trübselig. Viele ihrer Vorräte waren geplündert. Die Hütten waren jedoch noch intakt. Ebenso ihre Plantagen. Die Tatsache, dass das meiste ihres spärlichen Hab und Gutes unbechädigt war, ließ viele Dämonen erleichtern.
Die Tatsache, dass ihre Vorräte fort waren und sie mehrere Jäger verloren hatten, lag jedoch wie ein Gewicht auf dem Stamm.
Galan wusste, dass er in Zukunft für das Dorf sorgen musste. Zusammen mit den restlichen Jägern. Er war nicht länger ein Lehrling. Er würde jetzt eine wichtigere Rolle zu spielen haben.
Er biss die Zähne zusammen, als er an Trag dachte, der wahnsinnig geworden war.

"Monster?", fragte Candor verblüfft und wandte sich um. Er fühlte sich immer noch träge, aber wacher, als vorhin. "Kann man irgendwie helfen?", fragte er dann. Er konnte nicht weiter, als die Wurzeln es zuliessen und er hoffte, dass das Feuersiegel in seinem Gesicht auch die Dämonen hier kannten.

"Wir wissen nicht, wie. Wir werden bald zurück in unser Dorf, dem Dorf unter den Ästen, zurückkehren. Die Monster töten kann keiner. Im Nebel kann man nicht jagen und es sind zu viele. Sie sind zu schnell."
Er beäugte das Zeichen im Gesicht des Dämonen. Er meinte, es schon einmal gesehen zu haben, wusste aber nicht, was es war.

"Ich kann für euch jagen", meinte Candor und erhob sich. "Wenn ihr mir einen Speer gebt."

"Wieso würdest du das tun?", fragte er.
Nicht dass er ihm misstraute, aber er war fremd. Und Fremde musste man kennenlernen.

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Stadt im Laub
Sie hatten ihre Hütten wieder bezogen und am nächsten Tag schienen auch die meisten Tiere wieder in den Wald zurückgekehrt zu sein. Die Atmosphäre war nichtmehr bedrohlich und der Frühlingseinzug traf den Wald erneut mit seinem Glanz.
Aber Galan konnte sich nichtmehr daran erfreuen. Heute würde er auf die Jagd gehen. Aber diesesmal musste er erfolgreich sein. Es ging nichtmehr nur um die Übung, es ging um das Überleben der Dorfbewohner.
Er schaute auf in die leuchtend hellgrünen Blätter und die Sonnenstrahlen trafen sein Gesicht.
Er schaute wieder zu Boden, Tränen in den Augen.