"Pandora ist der Wächtergeist Srits. Sie bewacht die Heiligtümer unseres Volkes. Leider wurde eines entwendet", gab er zerknirscht zu. "Auch wenn es meiner Seele schmerzt, konnte ich die Diebe nicht aufhalten."

"Srit", sagte der Häutpling tief und gedehnt. "Die Hauptstadt der Walddämonen, wenngleich sie nichtmehr so groß ist wie früher und nichtmehr viele dort leben. Ich war selbst einst dort, aber Pandora habe ich nicht gesehen. Ich wusste bis heute nicht, wer sie genau ist. Aber den Namen kenne ich."
Er schien kurz zu überlegen. Dann fragte er: "Kommst du aus Srit? Und wer waren die Diebe? Jaja, Diebstahl. Eine zunehmende Charakterschwäche in der Welt da draußen."

"Mein Vater Sowobe der Kleine kam aus Srit meine Mutter Samaela die Grüne aus den geheiligten Wäldern. Man nennt mich Candor", sagte er und neigte sein Haupt zum Zeichen des Respekts vor dem Häuptling. "Pandora ist ein alter Geist. Sie schlief lange und die Geschichten um sie versiegten im Wind, bis sie nur noch ein Flüstern waren."

Er fragte gar nicht, wo die geheiligten Wälder waren. Srit kannte er jedenfalls.
"Sei gegrüßt, Candor. Du hast den Segen von mir, Hondajal, Nahiros Sohn und meines Stammes. Du wirst immer bei uns willkommen sein, in unserem Dorf, auch wenn du nicht dorthin gelangen kannst. Wisst ihr, welche Art von Fluch das war? Soll mein Medizinmann sich damit befassen?"

(Candor hat sich auf Seite 2 schonmal vorgestellt )

"Ich danke Euch Hondajal, Sohn des Nahiro", sagte er und neigte erneut sein Haupt. "Der Fluch gehört nicht gebrochen. Ich will nicht Pandoras Wut über euren Stamm bringen."

(oh ups xD hahaha)

"Wenn dies dein Wille ist, dann sei es so! Aber was wirst du nun tun, Candor?"
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"Trag!"
Er schrie jetzt beinahe hysterisch. Sein Gegenüber reagierte nicht.
Dann sprang er plötzlich vor, wich dem Speer aus und ging auf ihn los.
Mit vor Schreck wild pochendem Herzen tat er einen Schritt rückwärts, richtete instinktiv den Speer aus und traf Trag in die Seite.
Dieser schein davon gänzlich unbeeindruckt und fiel ihn an. Er versuchte ihn erneut zu beißen, aber Galan konnte ihn gerade noch mit den Händen wegstemmen. Dann stach er erneut zu und traf Trag wuchtig in die Schulter. Er stach noch einmal zu und traf wieder, bevor Trag vorsprang und den Speer mit den Händen zerbrach.
Jetzt stand Galan ihm unbewaffnet gegenüber. Einem sabbernden, blutenden Trag, der vor Wut und Schmerz knurrte und mehr an ein wildes Tier als an einen Dämonen erinnerte.
Warum nur war dies passiert?
Wieso verhielt sich Trag so?

"Ich werde wandern", sagte Candor. "Soweit mich die Wurzeln tragen."

"Dann wandere mit meinem Segen. Du hast meinem Volk geholfen und dafür bin ich dir dankbar!"
Er verneigte sich und die anderen taten es ihm nach.
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Trag griff ihn an, aber er hatte noch sein Jagdmesser bei sich. Sein Gegner hatte ihm bereits schmerzhaft den Arm aufgekratzt und schlug nach ihm, als er es ihm tief in den Hals steckte.
Trag röchelte, spuckte Blut und kippte dann um.
So schnell, wie es begonnen hatte, hatte es auch geendet und Galan war erstaunt, noch am Leben zu sein. Er hatte gedacht, dem wahnsinnigen Trag unterlegen zu sein.
Aber bereits eine Sekunde später setzte die bittere Erkenntnis ein, dass er seinen Freund hatte töten müssen und er brach weinend zusammen.
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Unbekannter Ort weiter nordöstlich im Nordwald
Der Mann in der weißen Gewandung lief wütend hin und her. "Was habt ihr scheißunfähigen Vollidioten euch dabei gedacht? Das war höchste Sicherheit! Stoffe, die gefährlich sind! Und es heißt nu anha rashí, mit Betonung auf dem shí, nicht dem ra und nicht nun anha rashí, weil das grammatikalisch totaler Scheiß hässlicher Scheißdrecksmurks ist, ihr Totalversager!"
Er war jetzt außer sich und schrie nur noch zornesrot durch den Raum.
Zwei bedröppelt wirkende andere Gestalten standen vor ihm und sagten kein Wort.
"Wisst ihr eigentlich, was ihr damit angerichtet habt? Seid ihr Elfen von Inshandra oder was sollte das, hä? Meine Güte, wie kann man nur so viel falsch machen und dann die Kontrolle verlieren. Ihr könnt froh sein, dass die beiden Ostzirkler hier sind, sonst wäre das ein unheimliches Chaos geworden, meine Güte! Ihr habt von nun an striktes Zugangsverbot zu den hinteren Korridoren, verstanden?"
Er schien sich gar nicht abregen zu wollen und hörte erst mit seiner Schimpftirade auf, als es an der Tür klopfte.
"Herein", sagte er mit genervter Stimme.

Auch Candor verneigte sich, dankte für den Segen und ging davon, verschwand in den Schatten der Wälder, verschmolz mit ihnen, als wäre er kein Halbdrache, sondern ein Geist des Waldes. Seine Schritte führten ihn weit in den Wald hinein. Er würde laufen, bis er wieder auf Dämonen stiess.

Am Abend kehrte Galan mit Jagdbeute zurück. Jedoch sagte er keinen Ton und war tief in sich versunken und in seiner Trauer. Es war ihm schwergefallen, dennoch zu jagen, aber er hatte es tun müssen.
Im Dorf hatte er nur knapp erzählt, was geschehen war und hatte sich dann zu einem Felsen in die Nähe zurückgezogen.
Dort hatte er zunächst geweint, war dann aber still und reglos geworden und hatte nur den Waldboden betrachtet.
Irgendwann hörte er Schritte, schaute aber nicht auf.
Irgendjemand setzte sich neben ihn, aber es interessierte ihn nicht. Er wollte alleine sein.
Er schielte verstohlen zur Seite und zu seinem Erstaunen erblickte er Nirilassai.
Sie saß einfach da, neben ihm und sagte kein Wort.
Und genau das war der einzige Trost, den er jetzt empfangen konnte. Die stille Gegenwart von ihr.
Er war ihr dankbar dafür, sagte aber nichts.