RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 25.08.2015 01:40von Ro Raven •

Azali und Arkish sassen nebeneinander auf dem Dach einer der Baracken, wo die Siedlung ans Wasser stiess und baumelten mit den Beinen, dick eingemummelt in ihren geflickten Kleidern gegen den Winterwind. Arkish saugte an einem Trockenfisch herum, während Azali hinaus aufs Wasser blickte. Sie zerrte an ihrem Schal, um ihn vom Mund wegzukriegen. Dann meinte sie leise: "Ich hoff Ta kommt wieder zurück."
"Wieso sollte er nicht?", fragte Arkish kauend.
Sie zuckte mit den Schultern. "Naja, weil er vielleicht auch draufgeht und nie wieder kommt", murmelte sie.
"Er ist Pirat, oder?"
"Seemann", antwortete sie.
"Pirat", kommentierte er und dann etwas mitfühlender: "Der kann sich eh verteidigen."
Sie schwiegen eine Weile.
"Ist er eigentlich dein Paps?"
"Ich weiss nicht", meinte Azali stirnrunzelnd.
Arkish sah sie von der Seite her an, an seinem Fischchen kauend. "Wieso nicht?"
"Naja, weil... er tut so, aber... wenn er mein Paps wär, dann würde er doch Mamz lieben. Und dann hätte er sich nicht einfach vom Acker gemacht und sie verdammte sieben Jahre allein gelassen! Oder?" Sie sah Arkish hilfesuchend an.
Er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht auch schon."
Sie schwiegen abermals. "Ich hoff einfach er lässt sie nicht wieder alleine", meinte Azali schliesslich kleinlaut.
Arkish schob seine Hand über ihre und hielt sie fest.
If you're going through hell, keep going.

RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 18:54von Úrakantôr •

Kleine, unbewohnte Felseninsel vor Gevira
Februar 308
Galgamoth spürte es. Shagan hatte die Artfakte benutzt.
Er fühlte in der Macht was geschah.
Er hätte sich direkt zu Shagan befördern können, aber er wollte noch warten.
Wenn er es ernst meinte, wäre er da. Und dann würde er Drúnkhar und Shagan töten, die Artefakte an sich reißen und zu seinem Missgeburtenkörper auf die Insel zurückbringen. Dieser Körper könnte sich von ihm nähren und stark werden.
Und nur nach einem weiteren Ritual würde Hexathars vorletzter Körper wieder in Dreitan unterwegs sein können.
Mit einer Macht, die er vorher nie besessen hatte. Stäker denn je.
Und dann wäre es an der Zeit, die Schwarzmagier gänzlich zu vernichten.
Den Ostzirkel und das Nachtkloster zu unterwerfen und die Magie von Akyris neu auferstehen zu lassen.
Mit einer willigen Zombie-Armee aller Magier, die ihm je untertan gewesen waren, wäre er endgültig unbesiegbar.
Und dann würde der letzte Schachzug seines Plans gelingen.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 19.02.2017 23:19von Ro Raven •

"Er fühlte in der Macht was geschah." - Shagan, dein Ernst?
Anfang Mai 309
-> Klabauter und seine Mannschaft aus Irian Shada S. 78
Meleth war unter Deck, als der Ruf ertönte. Sie sprang gleichzeitig mit Alek zur Treppe, bekam ihn am Gürtel zu fassen und riss ihn rückwärts die Stufen hinunter, um als erste oben zu sein.
"Land! Land in Sicht!", brüllte Mirko über ihr in den Wanten und lachte. Sie sprang auf die Reling und hielt sich am Backstag des Hauptmasts fest, während sie die andere Hand über die Augen legte zum Schatten gegen das zwischen Wolkenfetzen hindurchblitzende Sonnenlicht. Tatsächlich endete das Meer am fernen, östlichen Horizont, und auch wenn sie von dem grauen, dunstigen Streifen überhaupt nichts erkannte, wusste Meleth, was es war. Dreitan.
Über sieben Monate waren sie unterwegs gewesen, hatten Moners Wettlauf gewonnen und die anderen Captains besiegt. Den Wasserpalast von Salaïwar geplündert. Vanalur gesehen, jenseits der Grünen See, und Tarluka im tiefen Süden. Für über einen Monat die Küste Korodraims unsicher gemacht, mit Nixen getanzt, Stürmen getrotzt und zweimal eine Meereshexe überlebt. Und nun kehrten sie zurück in die Häfen, aus denen sie aufgebrochen waren. Meleth fragte sich, wo sie zuerst anlaufen würden. Port Asari? Ketaza? Sie sprang hinunte auf Deck und legte lachend einen Arm um Alek, einen um Marres. Sie waren Helden. Und sie waren Piraten.
Der Klabauter lehnte am Kompass und rauchte seine Pfeife, ein Lächeln auf den Lippen. Reina neben ihm wirkte nicht gleich fröhlich, ihre Miene war düster. Sie hatte sich auf das festgebundene Steuer gestützt, aber schliesslich blickte sie auf. "Wo werden wir anlegen, Captain?"
"Wohin willst du?", fragte er zurück.
"Vadra", antwortete sie.
Sie brauchte nicht mehr zu sagen. Dass sie gehen würde, wusste er bereits. Wäre es nicht ohnehin von Anfang an ihr Plan gewesen, hätte sie es vielleicht alleine wegen seines Verhaltens schon getan. Während der Zeit in Korodraim hatte er sich wie genau das Arschloch benommen, das er war. Er bereute nichts davon. Das einzige, was ihn nervte, war die Fragestellung, wen er an ihrer Statt als Maat einsetzen sollte. Und vielleicht ein paar andere Dinge, die er sich aber nie eingestanden hätte. Er grinste über den Gedankengang. Sich selbst zu belügen war irgendwie unsinnig, wenn man neuzig Jahre Zeit gehabt hatte, sich zu durchschauen.
If you're going through hell, keep going.

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