Zwischen den Wassern des Spiegelsees und des Langen Sees erstreckt sich eine flache Ebene, so weit, dass auch kein fliegender Drache ihre beiden Enden zugleich sehen könnte. Die Wüste Hislark wird sie genannt denn in ihr ist Wasser so selten wie die Freundschaft zwischen Elfen und Zwergen.
In ihrem Zentrum erstreckt sich das Sandmeer, eine enlose Landschaft von in der Sonne gleissenden Dünen, deren Ausläufer bis an die Füsse der Drachenberge im Norden branden. Es ist eine tödliche Gegend, nichts als Sand und einige verdorrte Büsche. Doch tief in seinem Herzen verbirgt das Sandmeer einen Flecken von Grün, gewachsen um einen klaren See. An dessen Ufer erhebt sich Búrac, eine der letzten festen Städte der Dämonen.
Dcoh wer nicht zu ihnen gehört weiss kaum mehr von diesem Ort als einige Legenden vielleicht, denn niemals würde eine Karawane das Wagnis eingehen, durch das Sandmeer zu ziehen. Ein Händler vom Langen See umgeht es stets im Süden, indem er sich zuerst an die Ausläufer des Wächters (der grosse Berg am Südende des langen Sees) hält und dann nach Südwesten über den Teller zieht.
Dies ist der schwierigste Teil der Reise, denn der Teller ist eine vollkommen Flach Steinebene ohne jeden Bewuchs, ohne Wasser, ohne Schatten. Doch die Strecke ist in wenigen Tagen zu schaffen und hat man erstmal die Graslande am Fluss von Navrila erreicht, braucht man sich keine Sorgen mehr zu machen.
Und so weiss niemand ausser jenen, die dort wohnen, was sich wirklich hinter den Dünen des Sandmeers verbirgt.
If you're going through hell, keep going.

Jahr 305
(Das hast du schön geschrieben)
Úrakantor beobachtete die rote Abendsonne...auf diesem kleinen Felsplateau am Rande des Dorfes stand er jeden Abend und beobachtete den Sonnenuntergang. Bald würde er ein Krieger sein...bald würde er zu den Kämpfern des Feuers gehören. Das machte ihn stolz. So bekam er auch die Aufmerksamkeit von ihr...ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Als die Sonne untergegangen war, drehte er sich um und ging zu seinem Haus...doch nun bemerkte er nicht mehr den Schatten im Sand, der sich dem Dorf näherte...
Edit 2013: Ursprünglich schrieb ich zu den Kämpfern der Schatten statt des Feuers. Nachdem der Dämonenkrams jetzt geordneter ist und die Schatten ein anderes Volk, erschien mir das unpassend.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Jahr 306
(das dachte ich mir)
(das was ich jetzt gleich schreibe spielt etwa zur selben Zeit wie ihr in Ladril seid, oder vielleicht ein paar tage vorher)
Eine Karawane schleppt sich durch die Glühende Hitze des Tellers. Gegen den ausdörrenden Wind haben sich alle lange Tuchbahnen um Kopf und Gesicht geschlungen, sodass eine Gestalt kaum von der anderen zu unterscheiden ist. Eine der vermummten Gestalten in der Mitte der Zuges holt aus dem schützenden Schatten ihres Umhanges eine Wasserflasche hervor und entstöpselt sie. Zum trinken schiebt sie sich die dunklen Stoffbahnen aus dem Gesicht, dem Gesicht einer jungen Frau. Sie trinkt einen Schluck une versorgt die Flasche wieder.
Ihre Reise ist bis zu diesem Punkt sehr gut verlaufen. Der Flussschiffer hatte ihr zwar keinen Lohn gegeben, weil es keine Überfälle gab und sie deswegen auch nicht zum kämpfen kam. Etwas anderes hatte sie nicht erwartet, also nahm sie es gelassen hin und stahl dafür zweien der anderen Schutzleute, die genauso nutzlos gewesen waren ihren Sold. Das Geld hat gereicht um die Überfahrt über den langen See und die Reise mit dieser Karawane zu bezahlen. Allerdings ist sie nun so gut wie pleite und dringend auf Arbeit angewiesen - und dabei ist mehr als ungewiss, ob es die in Ladril gibt.
Ausgerechnet Ladril, ausgerechnet bei den Elfen. Sie fragte sich immer noch, wie sie nur auf diese dumme Idee gekommen war. Aber eigentlich kennt sie die Antwort. Sie will die leuchtende Stadt einmal sehen. Sie will wissen, ob es diesen Ort des Friedens und der Gelehrtheit tatsächlich gibt, oder ob er nicht doch nur ein Märchen gewesen ist.
Und deshalb zieht sie sich trotz aller Zweifel wieder die Tücher vor Mund und Nase und marschiert unbeirrt und unverdrossen weiter in Richtung ihres Ziels.
If you're going through hell, keep going.

Jahr 305
Ein Feuerdämon Búracs
(wieder 2 Jahre früher )
Er hörte Geräusche...ein Sturm? Nein, er hörte ganz klar ein fernes metallisches Klirren...aber Grak, der Schmied hämmerte nie um diese Uhrzeit noch rum? Was war da los? Ein Kampf? Zu abwegig der Gedanke. Ein Streit? Möglich.
Er schnappte sich seinen Säbel, warf sich einen Mantel über und ging raus.
Er hörte wüste Schreie und sah wie auch andere Bewohner die Köpfe aus den Fenstern streckten.
Seine Neugierde veranlasste ihn schließlich dazu den Geräuschen zu folgen.
Edit: Über ein Jahr nach Schreiben dieses Beitrags, habe ich den Untergang Búracs schon etwas anders geplant. Deshalb ändere ich den Beitrag im Nachhinein so, dass er nicht aus Shagans Sicht geschrieben wurde!
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Inmitten des Kampfgetümmels erspähte er plötzlich Zarkun. Was machte der denn hier? Dann sah er, wie er andere Dämonen abschlachtete und es war ihm klar. Verräter! Er war für den Angriff verantwortlich.
Dann sah er, wie Zarkun die Hände in Richtung mehrerer Dorfbewohner hielt, sie kurz verkrampfte und die Dämonen flogen rückwärts gegen die nächste Hauswand und blieben reglos liegen. Magie.
Die Elementenmagie hatte er von einem alten Magier gelernt. Er beherrschte die Luft und das Feuer, jedoch fehlte ihm die nätige Stärke für Wasser und Erde. Aber die brauchte er auch nicht. Durch Stöße mit der Luft konnte er Feinde von sich schleudern, er konnte sie auch mit Hilfe der Luft einfach erdrücken, zur Seite ziehen oder platzen lassen. Wobei letzteres zuviel Kraft kostete um in einem Kampf brauchbar zu sein.
Er erspähte plötzlich Shagan. Wut loderte in seinen Augen auf. Er knurrte. Sollten die anderen weiter gegen die Dorfbewohner kämpfen. Seine dummen Soldaten und die anderen abtrünnigen Dämonen und Magier. Er würde sich Shagan vorknöpfen!
Zarkun wollte auf ihn zurennen, doch plötzlich explodierte der Weg zwischen ihnen. Leichen flogen durch die Luft eine gigantische Staubwolke erhob sich und versperrte die Sicht. Er erkannte, dass er keine Chance hatte. Er musste in die Dorfmitte, andere warnen und retten und dort mit anderen Kriegern eine Schutzbarriere errichten. Hier konnte er nichts mehr tun. Er drehte sich um und rannte ins Dorf zurück um von dort aus die Feinde abzuwehren.
Er war weg. Weg! Aber er würde ihn schon noch finden. Frustriert ließ er im nächsten Haus eine Feuerexplosion entflammen. Das war einfach. Er musste nur die Energie der Umgebung auf einen Punkt fokussieren, damit dort die Luft heiß genug wurde um sich an brennbaren Materialien zu entzünden.
Er war ein starker Energiemagier geworden. Und dazu ein hervorragender Krieger. Gegen seine Fähigkeiten kam kaum jemand an.
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Jahr 306, Herbst
Die Sonne brannte unbarmherzig nieder. Es war heiss, so furchtbar heiss, und das mitten im Herbst. Die glühende Luft und der Wüstenstaub brannten in ihren Lungen. Trotz der Hitze hatte sie ihren Mantel umgehängt und die Kapuze hochgeschlagen, seit sie sich am ersten Tag das Gesicht in der Sonne verbrannt hatte. Wie konnte es Leute geben, die hier lebten? Es war viel zu heiss und viel zu hell. Sie dachte an den Feuerdämonen. Er musste an so einem Ort gelebt haben.
Sie marschierte den westlichen Ausläufern der Wüste Hislark entlang. Rechts von ihr ragten Dünen empor und versperrten ihr die Sicht. Als sie einmal auf eine gestiegen war, hatte sie dahinter nur eine weitere gesehen. Sie hatte die Versuchung gespürt, auch auf diese zu klettern, aber etwas in ihr sagte ihr, dass dahinter nur wieder eine war, um hinaufzusteigen und dass es sie immer weiter locken würde, bis sie nie mehr zurückfand.
Auf der anderen Seite lag eine weite Ebene, flach bis zum Horizont und so weit sie sehen konnte, ohne jegliche Pflanzen. Ihre Stiefel stapften durch eine Schicht Staub und Sand auf dem Felsboden. Das letzte freie Wasser, das sie gesehen hatte, war vor drei Tagen gewesen, ein Brunnenloch. Vor zwei Tagen war das Pferd, dass sie am Ufer des Spiegelsees gestohlen hatte, in eine unter dem Sand verborgene Felsspalte gestreten und hatte sich das Fussgelenk gebrochen. Sie hatte es mit einem Messer getötet und einen Teil seines Fleisches gegessen, roh, denn sie hatte nichts um Feuer zu machen. Seither musste sie ihre Vorräte selber tragen.
Das laute Fluchen hatte sie aufgegeben, um Wasser zu sparen, aber innerlich verdammte sie ihren Auftraggeber. Er hatte ihr eine Landkarte in den Beutel getan, zusammen mit einigen anderen Dinge, die nicht von ihr stammten. Erst darauf hatte sie gesehen, wo die Stadt lag, in die er sie schickte. Gab es eigentlich irgendeinen verdammten Ort, der mehr am Arsch der Welt lag als dieser? Es gab wirklich keinen brauchbaren Weg dahin, ausser sie hätte fast monatelange Umwege in Kauf genommen.
Sie verfluchte auch ein Stück weit sich selber. Warum tat sie überhaupt, was ihr aufgetragen worden war? Eigentlich gab es keinen Grund dafür. Sie hatte ihren Säbel wieder, war frei und meilenweit entfernt von den Leuten, die ihr gedroht hatten. Warum sollte sie etwas tun, zu dem man sie zwingen wollte? Andererseits - irgendwie wollte sie den Auftrag erledigen. Es reizte sie, herauszufinden, ob sie es schaffen würde. Es war eine Herausforderung, eine Prüfung für ihre Fähigkeiten. Und es war schlussendlich das, was sie wollte, das, wozu sie geboren war: ein Söldner sein. Auch wenn im Moment vielleicht noch nicht ganz die Art von Söldnerschaft die sie anstrebte. Aber etwas sagte ihr, dass sie auf diesem Weg bald wieder auf einem Schlachtfeld stehen würde, den Säbel in der Hand und die Schlacht vor Augen.
Doch noch etwas anderes beunrigte sie. Auf der Karte hatte nichts ausser dem Namen der Stadt gestanden, aber er brachte etwas in ihrem Gedächtnis schwach zum klingen. Und wenn sie sich diesen Klang nicht nur einbildete, dann war sie sich auch ziemlich sicher, woher sie ihn schon einmal gehört hatte. Das dumme dabei war, dass es nicht so verdammt unwahrscheinlich war, dass ihr Verdacht zutraf. Denn er hätte zumindest teilweise erklärt, warum der Magier genau sie brauchte für diesen Auftrag.
If you're going through hell, keep going.

Jahr 306 (nach dem Kampf bei Karakun)
Er irrte durch diese Wüste, die er einst Heimat nannte. Doch seine Wahrnehmung war wieder verschwommener. Kurz hatte er gedaht, sein Zustand würde sich bessern, aber nun war es schlimmer denn je. Die Blockade in seinem Geist und seinem Kopf ließ ihn zu einem gesichtslosen Wesen werden. Er war nichtmehr Shagan, er war nichtmehr.
Er war gar nichts mehr. Nur noch eine stumpfe Marionette, die überleben konnte, aber selbst das merkte er nichtmehr.
Kurz sah er nochmal Sand, dann verfiel er in einen Zustand des Nichtseins.
Schwärze und ein Nicht-existieren.
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Frühling des Jahres 307
Die glühende Hitze des Tellers war Mitte April genau so unbarmherzig, wie sie es im September gewesen war, als sie sie das letzte Mal durchquert hatte. September! Kein Dreivierteljahr war vergangen, seit jener Reise. Aber alles hatte sich verändert. Sie war nicht mehr eine Diebin, die sich fragte, ob sie nun doch den Fussstapfen ihres Vaters folgen Söldner werden sollte. Sie war jetzt die Anführerin von über sechzig Männern.
Denn in Ravi hatte sich schnell herumgesprochen, dass sie nach Westen ziehen würde, in den Krieg. Und Ravi war voll von ehemaligen Söldnern, die Arbeit suchten. Hauptmann Raven konnte ihnen nicht direkt Arbeit bieten, sie hatte kein Geld um sie zu bezahlen. Aber sie bot die Möglichkeit zur Arbeit zu kommen. Eine Woche hatten sie gebraucht, um die Reise vorzubereiten. Sie hatten verkauft, was sie noch an wervolleren Beutestücken von ihren Raubzügen hatten. Der Proviant, den sie vom Erlös gekauft hatten würde bis zum Spiegelsee reichen. Wie es aussah, würden sie danach eben plündern. Das würde dann auch der Punkt werden, an dem sie sich zum ersten Mal würde ernsthaft um die Versorgung kümmern müssen. Solange es nur um ver- und einkaufen ging, übernahm das Nesh. Nicht dass sie sich davor gedrückt hätte, aber ihnen war beiden klar gewesen, dass er sowas einfach viel besser im Griff hatte.
Im Grunde war es verrückt. Sie zogen los auf eine Reise, die Monate dauern würde, in Gebiete, die keiner von ihnen kannte, einem Krieg hinterher, von dem sie nicht mehr wussten, als was ein panischer Flüchtling zusammenstammelte. Es war ein absolutes Himmelfahrtskommando. Aber was von dem, was sie im letzten Jahr getan hatte, war das nicht gewesen?
If you're going through hell, keep going.

Das tagelange marschieren gab ihr viel Zeit zum nachdenken. Viel zu viel Zeit zum nachdenken, wenn es nach ihr ging. Niemand sagte etwas, aber sie hatte den Verdacht, dass sie mitlerweile ziemlich gereizt reagierte, und zwar auf alles.
Etwas ging ihr immer wieder im Kopf herum. Vakra. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen in Ravi, also musste er noch am selben Abend wieder abgereist sein. Warum hatte er diese lange Reise auf sich genommen, nur um ihr ein paar Worte zu sagen? Warum hatte er das nicht schon gesagt, als sie in der schwarzen Festung gewesen war? Gut, vielleicht hatte es vergessen. Aber was zum Teufel war an dieser Information so wichtig, dass es nicht warten konnte?
Dann war ihr noch einiges weiteres aufgefallen. Dinge, die sie zuvor nicht bemerkt hatte, aber die nun plötzlich erschreckend klar einen Sinn ergaben. Warum zum Beispiel hatte sie sich niemals gefragt, warum auf dem Familienwappen, dass auf die Scheide ihres Säbels eingeprägt war, unter anderem eine schwarze Feder war, wenn doch nur die Soldaten Darez den Raben genannt hatten? Nun war es klar. Schon Lord Srok war ein Rabe gewesen. Und langsam kam ihr der Verdacht, dass vielleicht auch er nicht der erste gewesen war.
Denn ihr fielen Dinge ein, die Leute gesagt hatten. Nagareth hatte gesagt, dass die Menschen manchmal erkannten, was wirklich war, obwohl oder gerade weil sie es nicht begriffen. Sie hatten Darez den Raben genannt, wegen seiner schwarzen Haare - oder aber weil er der Rabe war. Und sie war es auch. Was auch immer der Rabe wirklich sein mochte.
Das andere, was ihr eingefallen war, waren die Worte der Tätowiererin in Drez. Dass es über die Raben viele merkwürdige Geschichten gebe. Was hatte sie damit gemeint? Einfach irgendwelche Legenden? Hatte sie auf Lord Srok angespielt? Oder hatte sie gewusst, dass der Rabe nicht eine Person war, sondern sich durch eine ganze Familie zog, über alle Generationen hinweg?
All diese Gedanken machten sie völlig wahnsinnig. Sie wollte nicht so viel nachdenken. Sie wollte einfach nur leben. Und sie wollte kämpfen, zum Teufel!
If you're going through hell, keep going.

Jahr 300
Er hüpfte besoffen durch seine Lieblingsstelle in der Wüste. Die Hügel, die Felsen, der Sand, die Aussicht, er liebte es. Genau wie Ura. Aber würde sie ihn auch lieben?
Egal, er hatte sein Bier und war glücklich. Er ging oft hinaus zu dieser Stelle, was war Leben schon? Kurz und langweilig, wenn man keine Abenteuer erlebte. Er hatte sowieso nichts. Seine wenigen neuen Freunde waren ihm egal und er war zu schüchtern um Ura anzusprechen. Er hatte Musik im Kopf und hüpfte weiter herum. Lalala, war doch eh alles egal. Er würde gerne sterben, aber er hatte Angst or dem Tod. Egal, er war hier. Er tat was er wollte. Er hatte Spaß.
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