Idril blickte zu Pave rüber. Sie kannte ihn noch nicht so gut. Alles was sie über ihn sagen konnte, dass er gross war. Bis jetzt war er allerdings immer freundlich zu ihr gewesen. "Vielleicht... ich kenne ihn noch nicht so gut. Er wirkt aber nett.", flüsterte sie zurück. "Hat er gesagt, dass er dich mag?"

Shagan
23. März
"Ich gelobe dem Feuer Búracs treue und schwöre, niemals etwas wissentlich zu tun, mit dem ich dem Tempel und Búrac schaden werde. Desweiteren gilt meine Treue dem Feuer und seinen Dienern und wo immer einer Hilfe benötigt, werde ich sie gewähren. Ich werde mit meinem Leben die Geheimnisse des Tempels und der Feuermagier schützen und mein Wissen weitergeben, wenn ich einen geeigneten Anwärter gefunden zu haben glaube."
Der Schwur setzte sich noch lange fort und Shagan wusste, dass er, solange er ihn nicht brechen wollte, gefangen war. Er musste dem Feuer dienen und es schützen und durfte keinen Feuerdämonen töten. Vorerst würde ihm das keine Probleme bereiten, aber auf lange Sicht?
Als er endlich fertig gesprochen hatte, lösten die fünf Magier ihre blauen Lichtkugeln und sie schwebten auf Shagan zu. Eine Kugel nach der anderen verschwand in seinem Brustkorb und er fühlte sich stärker denn je.
Der Älteste trat auf ihn zu und hielt ihm die Flammenrüstung hin, die edelste und schönste Rüstung, die er je in Búrac gesehen hatte. Die normalen Kämpferrüstungen waren nichts dagegen. Die roten und schwarzen, harten Panzerplatten vereinigten sich zu einer besonderen Form. Die Schultern waren von ausladenden Schulterplatten besetzt, die spitz zuliefen. Die Rüstung schien, wenn sie jemand trug, gar keinen Schutz zu bieten, denn sie fing am Hals an und endete an den Oberschenkeln, wo sie sich unterhalb des Bauches bereits in zwei Teile gespalten hatte. Die Panzerplatten waren geschmeidig und ließen die Rüstung sich mehr wie ein Kettenhemd bewegen. Shagan zog sie mühelos an und sogleich merkte er, wie sich ein Schutzzauber um seinen ganzen Körper legte, wie eine Ganzkörperrüstung. Zugleich schien die Luft um ihn herum in einem rötlichen Licht zu brennen. Er sah furchterregend und magisch darin aus.
Dann zog er seinen Säbel und übergab ihn den Magiern, damit sie ihn verändern konnten.
Im Austausch gab Kuzarzu ihm eine Rune, die als Siegelbrecher für alle Bereiche des Tempels fungierte.
"Diese Rune", sagte er, "ist der kostbarste Schatz, den wir dir geben können. Verliere sie niemals und verteidige sie mit deinem Leben!"
Shagan verneigte sich und verstaute sie in einer Tasche, an der Innenseite der gepolsterten Rüstung.

etwas vor Mitte März

Maenavry verschluckte sich an seinem Tee, den er gerade trank und hustete sich beinahe die Seele aus dem Leib, als er Idrils Worte gehört hatte. Er hatte die ganze Zeit zugehört, doch damit hätte er nicht gerechnet und auf die Worte des Mädchens war ihm ein unheimliches Bild erschienen. Er kriegte sich aber bald wieder in den Griff und antwortete auf den fragenden Blick der Marketenderin: "Entschuldige, der Tee war zu heiss und ich hab mich verschluckt."

Neshatar
28. März, Agoldur (Informationen, die gültig sind, da hier im Forum noch nichts dazu steht: http://de.dreitan.wikia.com/wiki/Agoldur)
Er war sehr schnell vorangekommen bis Agoldur. In einem der seltenen kleinen Dörfer am Spiegelsee hatte er sich den Proviant geklaut, den er bis Agoldur benötigte und war dann zu Fuß bis zum Dämonendorf in der Wüste gelaufen. Hier war er nun, versteckte sich in einer kleinen Felshöhle außerhalb des Dorfes und überlegte, wie er in dieser Nacht den Proviant stehlen würde, mit dem er er bis Búrac schaffen musste. Er schätzte, dass er mithilfe seiner Magie Búrac in zwei bis drei Tagen errichen konnte. Dann würde er auf Shagan treffen.

Ophtal
Er überwachte gelegentlich Neshatar und wusste daher, dass dieser in die Wüste ging, um Shagan zu suchen. Ihm war es nur Recht. So konnte er den aufmüpfigen Feuerdämonen vielleicht doch zur Hilfe bezüglich Drez überreden. Außerdem würde er so erfahren, wo Shagan steckte und was er tat. Und für Drez war immernoch Zeit.

Idril grinste verlegen, wandte sich ab und holte ihre Flöte hervor. Sie überlegte es sich aber wieder anders und ging rüber zum Feuer. Sie schnupperte am Eintopf und setzte sich neben Pave. "Du bist Söldner oder? Wo bist du schon überall gewesen? Lor hat erzählt ihr habt im Norden gekämpft. Wie ist es da?"

Shagan Daranshen, Erbe des Feuers
?24. März?
Heute war der erste Tag, an dem er ein richtiger Feuermagier war. Er hatte bereits manche verborgenen Orte des Tempels besichtigt, aber die Höhlen hob er sich noch auf. Einer der Feuermagier lag zur Zeit ohnehin im Sterben...Altersschwäche...und je mehr von ihnen tot waren umso besser für ihn.
Seinen Säbel hatte er zurückerlangt und er war beeindruckt.
Heute Nacht würde er endlich in die Wüste gehen und die Schwarzmagier herauslocken. Sie alle töten, Búrac reinigen von ihrem Antlitz. Dann bewachte ihn niemand mehr. Und die Feuermagier...um sie würde er sich auch noch kümmern.
Er sehnte sich jetzt nur noch danach zu töten...zu töten um seinen Schmerz zu vergessen.

Idril sass den Rest des Abends ruhig da und sprach lediglich ein paar Worte mit Biredh. Nach dem Essen legte sie sich auf ihre Decke und schlief fast sofort ein. Der Geschichtenerzähler sass neben sie und summte ein Lied. Seine leeren Augenhöhlen starrten hinaus auf die Wüste. Idril murmelte etwas im Schlaf und regte sich unruhig. Biredh strich ihr sanft mit der Hand über die Haare, worauf sie ein wenig ruhiger wurde. Er wechselte die Melodie und begann mit leiser Stimme ein Lied zu singen.
"Lor, lora, neo linda hín
Lor nu núra elmenel
Cena manen i olorë cara son lia...."
Bei der dritten Zeile war Idril's Atmung wieder ruhig und gleichmässig. Biredh verstummte und holte stattdessen eine kleine Holzflöte hervor und spielte die Melodie vom Lied.