Maenavry konnte nicht schlafen. Zwar lag er neben Muirgeahl, die tief und fest schlief, doch konnte er selber keine Ruhe finden. Als der Geschichtenerzähler sein Lied anstimmte, kam ihm etwas seltsam vor, doch er konnte nicht sagen was, bis das Lied geendet hatte. Dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Mann war kein Dämon! Er sang nicht in der alten Dämonensprache und benahm sich nicht wie ein Dämon. Er war ein Elf! Und das Mädchen entweder entführt oder ebenfalls eine Elfe, schliesslich schien sie nicht viel von dem gewusst zu haben, worüber er sie vor Tagen gefragt hatte. Er widerstand dem Drang aufzuspringen und den Mann auszufragen. Doch am nächsten Morgen würde er Kontakt mit Elairon aufnehmen.
some men just want to see the world burn

(Ich schreib mit Neshatar und Shagan nur noch bis Ende März, dann warte ich auf euch)
Shagan
Nacht vom 23. auf den 24. März
Es war so weit. Als die Nacht begann, hatte er die Flammenrüstung angelegt, seinen Säbel, seine Messer und einen frisch aufgefüllten Beutel mit den Spezialwaffen Búracs genommen und sich magisch aufgewärmt. Drei Notfallrunen hatten die Magier ihm gegeben. Die letzten Runen, die sie noch in ihrer Sammlung besessen hatten.
Dann war er durch den Tempel marschiert, die Feuermagier hatten ihm Glück gewünscht und ihm den Segen des Feuers gegeben. Er hatte den Tempel verlassen, war durch den nächtlichen Garten gewandert. Ein leiser Windhauch strich über das Gras und ließ es rascheln. Die Bäume rauschten leise und der Mond spendete genug Licht, damit er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit verließ er das Tempelgelände, marschierte durch die leeren Straßen der Geisterstadt. Hielt auf den südlichen Stadtrand zu. Er lief schweigend und langsam, bereitete sich innerlich schon auf den Kampf vor. Viele Minuten lang ging er durch die Straßen, bis er plötzlich in der Wüste stand. Die Straße endete im Sand und er ließ die Häuser hinter sich, stieg auf eine kleine Düne aus Sand und drehte sich um. Dann schrie er: "Zeigt euch, Schwarzmagier. Ich bin ein Feuermagier Búracs und hier um euch hier und jetzt für immer aus der Wüste zu verbannen. Zeigt euch, wenn ihr keine Feiglinge, keine Söhne von Hunden seid!"
Seine Adern pulsierten und er hoffte inständig, dass sie tatsächlich mit ihm kämpfen würden. Immerhin hatten sie einen Grund gehabt, ihn nach Búrac hineinzulassen.
Aber er wurde nicht enttäuscht.
Nach und nach sah er rund um sich herum aus dem Schatten der Nacht schwarze Gestalten auf ihn zulaufen, bis er inmitten eines Kreises aus fünf Schwarzmagiern stand.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Meyra sass in eine Decke gewickelt am Feuer. Sie hatte begonnen, sich ebenfalls für die Nachtwachen einteilen zu lassen. Heute teilte sie die Wache mit Pave. Was eigentlich ihr Ziel gewesen war.
Er hatte sich an die aufeinandergestapelten Sättel gelehnt und blickte in die Nacht hinaus. Meyra musterte ihn. Er war sehr gross und stark. In einigem glich er den Helden aus den Legenden. Was eigentlich eher ein Grund war, ihn nicht zu mögen, denn von den Legenden war Meyra masslos enttäuscht. Trotzdem war er irgendwie... faszinierend. Er wirkte wie ein Bär, wie ein Fels, den niemand würde umwerfen können, so als könnte er sie mit zwei Fingern aufheben und in der Luft herumwirbeln. Natürlich konnte er das nicht, so stark konnte ein Mensch nicht sein, aber er hatte irgendwie eine Ausstrahlung, die einen Glauben machte, er könnte es.
Plötzlich flackerte sein Blick zu ihr. Schnell sah sie ins Feuer. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Hatte er bemerkt, dass sie ihn angestarrt hatte? Zögernd hob sie den Blick, und nun war er es, der schnell zur Seite blickte. Nach einer Weile richtete er seinen Blick wieder auf sie und automatisch wich sie erneut aus. Machte sie sich gerade lächerlich? Sie war sich nicht sicher.
Diesmal wartete sie lange, bevor sie langsam den Blick hob. Er sah sie immer noch an. Und diesmal blickte er nicht weg.
"Ich habe deine Geschichte gehört", sagte er leise.
Die Marketenderin erwachte Mitten in der Nacht. Sie wusste, warum. Sie wusste es schon lange. Aber in dieser Nacht machte es ihr zum ersten Mal wirklich Angst. Weil sie sich eingestehen musste, dass sie keine Ahnung hatte, was sie tun sollte.
Sie rückte näher an Maenavry heran und legte den Kopf auf seine Brust, in der Hoffnung, etwas Trost zu finden, obwohl er ihr nicht würde helfen können. Weil sie nicht gewillt war, Hilfe anzunehmen.
If you're going through hell, keep going.


Meyra schluckte. "Ich..."
"Es ist eine traurige Geschichte", sagte Pave und sah ihr dabei fest in die Augen. "Aber vielleicht wird sie am Ende doch noch ein Märchen. Man weiss nie, was noch kommt."
Pave kramte seine Pfeife hervor, stopfte sie und zündete sie an. Meyra schaffte es nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Was... was meinte er damit?
"Es tut mir leid", sagte Pave schliesslich.
Verwirrt runzelte Meyra die Stirn. "Was tut dir leid?"
"Dass ich selbst zu oft so ein Arschloch war, wie die Männer in deiner Geschichte", antwortete Pave.
Meyra schwieg einige Augenblicke lang. Dann sagte sie: "Aber du bist es nicht mehr."
Es war keine Frage. Sie war sich sicher. Ein Mann, der erkannte, dass er ein Arschloch gewesen war, und dem es wirklich leid tat, der konnte kein Arschloch mehr sein.
"Vielleicht", meinte Pave mit einem halben, etwas wehmütigen Lächeln.
"Ist schon gut", murmelte sie. "Du bist mein Feuer. Ich will kein anderes Feuer als dich."
Aber noch während sie das sagte, wusste sie, dass ihre gemeinsame Zeit ablief, unaufhaltsam. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie von ihm würde Abschied nehmen müssen, und dies auf eine Art, dass er ihr nicht folgte. Um ihres Stolzes, ihrer Achtung vor sich selbst willen.
If you're going through hell, keep going.

"Was ist los?", fragte er besorgt. Er konnte spüren, dass sie etwas hatte, doch er konnte nicht genau sagen was es war.
(also muirgeahl hat maenavry shon zerstört jetzt muss sie ihm nicht noch den rest geben ^^ der ärmste...wer weiss was er alles anstellen wird wenn sie weg ist ... :})
some men just want to see the world burn

Pave blickte wieder über die dunkle Ebene, aber Meyra liess ihren Blick auf ihm ruhen. Sie hätte wütend auf ihn sein müssen, zornig über das, was er getan hatte, hätte ihn dafür verabscheuen müssen, ihn als böse betrachten. Aber alles, was sie empfand, war Mitleid. Sie hatte in seinen Augen gesehen, dass es ihm wirklich leid tat, dass er begriffen hatte, was er angerichtet hatte. Eine solche Last musste schwer auf einem Herzen liegen. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme genommen und getröstet.
Aber sie blieb sitzen und sah ihn nur an. Von Zeit zu Zeit flackerte sein Blick zu ihr, um dann wieder in die Nacht hinauszutreiben. Sie sagten nichts mehr, bis Lor und Eran sie von der Wache ablösten.
"Nichts", sagte die Marketenderin leise und fuhr ihm sanft mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich sehne mich nur nach etwas Wärme. Und nur bei dir wird nicht nur mein Körper, sondern auch mein Herz warm."
Sie kuschelte sich an ihn und in die zwei Decken, die sie über sich zog, und fand die Geborgenheit, nach der sie so verzweifelt suchte.
If you're going through hell, keep going.


Am nächsten Tag liessen sie die trockene Wüste hinter sich und erreichten die Ausläufer des Wächters. Hier war es wieder merklich kühler, und morgens war alles überzogen von Rauhreif. Sie schlugen ihre Zelte am Rand eines kleinen Haines auf, wo die Bäume Schutz boten vom Wind, der vom Berg hinunter wehte.
Meyra blickte traurig ins Feuer. Sie hatte die Gesellschaft der Söldner schätzen gelernt. In etwa drei Tagen würden sie Ravi erreichen. Vermutlich würden sich dort ihre Wege trennen.
If you're going through hell, keep going.

Shagan
Seine Adern pulsierten und er hoffte inständig, dass sie tatsächlich mit ihm kämpfen würden. Immerhin hatten sie einen Grund gehabt, ihn nach Búrac hineinzulassen.
Aber er wurde nicht enttäuscht.
Nach und nach sah er rund um sich herum aus dem Schatten der Nacht schwarze Gestalten auf ihn zulaufen, bis er inmitten eines Kreises aus fünf Schwarzmagiern stand.
Er grinste in der Dunkelheit. Vorfreude überkam ihn, während er das Adrenalin und die Magie durch seine Adern fluten spürte. Einer der Schwarzmagier sprach schließlich. "Keiner der Feuermagier darf die Stadt verlassen. Wir sind hier um dies zu gewährleisten und unsere Aufgabe hat höchste Priorität. Kehre zurück oder fall in Fesseln."
Er unterdrückte den Impuls, die Magier sofort abzuschlachten und fragte: "Warum habt ihr mich hineingelassen?"
"Aus zwei Gründen: Zum Einen darf unseretwegen jeder hinein, nur nicht hinaus. Und zum Zweiten: Solange du in Búrac bist, können wir dich kontrollieren und wir wissen, dass du von Hexathar abgeschottet bist. Wir wissen, wo du bist und haben dich quasi gefangen. Auch unser Meister verlangt nach den Geheimnissen Búracs. Und wenn du versuchst, hier auszubrechen, müssen wir dich magisch festhalten."
Shagan grinste erneut: "Dann versucht es."
Er hob seinen Arm in einer fließenden Bewegung und schleuderte dem Magier einen heiß glühenden Feuerball entgegen. Dieser projizierte in die Luft vor sich einfach ein schwarzmagisches Loch. Dunkelheit, die jedes Licht und jede Wärmeenergie verschluckte.
Aber der Feuerball brannte sich einfach hindurch und traf sein Ziel. Der Schwarzmagier stürzte brennend zu Boden.
In der Zwischenzeit war Shagan herumgewirbelt, hatte sich hingehockt, ein paar Worte geflüstert und um ihn herum regnete Feuer in Tropfen herab, wie schmelzendes Metall.
Mehrere schwarzmagische Projektile flogen auf ihn zu, verpufften aber an der Rüstung.
Er tänzelte zurück und sah sich drei Schwarzmagiern gegenüber, die seinen Feuerregen überlebt hatten.
Das Gefühl von berauschender Macht durchströmte Shagan, als er die Magie in sich spürte und er lachte beinahe laut auf vor Freude an dieser Kraft.
Plötzlich schossen schwarze Fäden aus dem Boden und fesselten ihn. Er spürte, wie sie durch den Schutz der Rüstung drangen und sich wie Säure in seine Haut fraßen. Er schrie wütend auf, schaffte es noch, seine Rune hervorzuziehen und entfesselte ihre Kraft.
Sofort walzte sich eine Lawine magischer Energie auf seine Feinde zu. Er vernahm ein ersticktes Kreischen, dann war er wieder frei.
Der letzte Überlebende Schwarzmagier keuchte vor Erschöpfung. "Wie...wie kann deine Feuermagie durch unsere Schwarzmagie dringen? Keine Feuermagie kann stärker sein als ein schwarzes Loch!"
Shagan grinste erneut, dann lachte er. Ein abartiges, schrilles Lachen, wie aus dem Mund eines Fanatikers.
"Das Feuer selbst, die heiligste Feuermagie Búracs, dringt durch jede Magie", zischte er, dann hob er die Hände und flüsterte Worte, während er gleichzeitig in das Feuer eintauchte, in ihm badete und sich von dieser Kraft durchströmen ließ. Dann formte er das Feuer zu einer Feuersäule, die den Magier verbrannte. Gleißend hell strahlte sie in der Nacht, dann verblasste sie und Shagan stand alleine keuchend in der Wüste.
Die Magie hatte seine Energie verbraucht, er fühlte sich müde und kraftlos, musste nach Luft schnappen.
Aber er war voller Glücksgefühle. Freude über diese Kraft, Freude über seinen Sieg und Freude am Tod der Schwarzmagier.
Die wenigsten Elementenmagier hätten gegen ihre Schwarzmagie ankommen können. Aber er beherrschte nun die wirkungsvollste Feuermagie, die es gab. Und nur er konnte sie noch in der Kraft benutzen. Er war einzigartig. Und wer würde sich ihm jetzt noch in den Weg stellen können?
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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