RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 03.09.2015 02:44von Ro Raven •

Ismir liess den Blick über die Seidenbanner wandern, die in kräftigen Farben von der Decke hingen und im leisen Wind leicht wehten, vor Wänden aus weissem Marmor, übersäht mit Ranken und Blumenmustern aus eingelegten Edelsteinen, durchbrochen in feinsten Ornamenten, hinter denen sich die Augen ungesehen bleibender Betrachter verbargen. Seine Augen waren umrandet mit schwarzem Kajal und er trug die Kleidung und den Turban eines Dieners und Kammerherrn, nicht mehr Pirat, sondern ein Mann vollends vertraut mit den Gepflogenheiten und Umgangsformen Salaïwars.
Sie warteten geraume Weile, aber schliesslich öffneten sich die goldbeschlagenen Flügeltüren erneut und man rief sie herein. Dahinter wartete eine Säulenhalle, kein geschlossener Raum, wie man ihn hätte als Thronsaal erwarten können, sondern vielmehr eine Arkade, die zu beiden Seiten in einen Ziergarten voller üppiger Blumen und Wasserspiele überging. Der Boden war Marmorn gefliest mit roten Sternmustern auf der Mittengeraden, ein steinernes Podest von vielleicht dreissig Metern breite und sechzig in der Länge, mit vier Reihen schlanger Säulen, die einen aus rötlichem Stein gemeisselten Baldachin trugen. Am fernen Ende stand ein steinernes Podest von etwa einem Meter Höhe, bedeckt mit Seidentüchern und Kissen, auf den goldbestickten Teppichen davor, sassen edel gekleidete Männer mit geschwungenen Dolchen in den Bauchtüchern und kunsvollen, schillernden Turbanen, und einige Frauen in langen, fliessenden Gewändern, mit Schleiern über Haar und Gesicht.
Auf dem Podest selbst thronte der Sultan. Er war ein Mann der die fünfzig hinter sich gelassen hatte, mit wallendem, grauem Bart und gezwirbelten Schnurrbart, einem beträchtlichen Leibesumfang und kleinen, scharfen Augen über wohlgenährten Backen. Auf seinem Kopf ragte ein dunkelblauer Turban auf, an dessen Stirn ein einziger, riesiger Diamant in ein kaum sichtbares Geflecht aus Gold eingelassen war. Seine Weste glitzerte vor edler Steine im Licht der Spiegelchen, die in Boden und Rückwand eingelassen waren, zur geschickten Verteilung des Lichts, an seinen Füssen steckten goldene Pantoffeln, vor ihm auf den Kissen ruhten Buch und Federkästchen, die Herrscherinsignien des Thrones von Salaïwar.
If you're going through hell, keep going.

RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 03.09.2015 03:04von Randreyah •

Saki wurde aufgefordert ihr Anliegen vor zu stellen, denn laut Ariak war sie an Moners Stelle da.
Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, um den Sultan und dessen Berater und Marshalle nicht zu beleidigen oder den Klabauter schlecht dar zu stellen.
"Der Schwarze Klabauter hat Moners Erbe angetreten und erklärt sich daher bereit auch dessen Bündnisse zu achten und weiterhin zu pflegen. Ihm ist bewusst, dass er einst, dank seiner Handlungen, ein Dorn im Auge des Sultanats war. Deshalb ist er nicht hier, um selbst zu sprechen. Als Zeichen guter Absicht bieten er und ich euch meine Tochter dar." Sie deutete auf Reina, die Das Tuch vom Kopf und den Schultern streifte und den Kopf scheinbar scheu vor den Fremden neigte. Sie konnte durch den Schleier nicht die Mimik des Sultans erkennen, was sie etwas ärgerte, aber sie wartete und beobachtete. Ismir würde ihr bei Zeiten alles genau erklären und übersetzen was gesagt worden war.
some men just want to see the world burn

RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 03.09.2015 03:59von Randreyah •

Saki unterdrückte ein Lächeln. Natürlich, er musste sie ja das fragen. "Dann wird das Bündnis aufgelöst, da Moner nicht mehr in dieser Welt weilt, um es fort zu führen. Ich würde aber in diesem Fall darum bitten in Frieden den Palast und Salaïwar mit meiner Familie, Schiff und Mannschaft verlassen zu dürfen."
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RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 03.09.2015 04:36von Randreyah •

Saki und Ariak machten sich gemessenen Schrittes auf den Rückweg. Sie eilten nicht und niemandem fielen die vielen Krabbler auf, die aus Sakis Mantel krochen und es sich auf dem hellen Marmorboden bequem machten.
Saki hoffte, dass dies auch so bleiben würde und Reina kein Leid geschah, immerhin würde sie ab jetzt fast zwei Wochen auf sich alleine gestellt sein.
"Was passiert jetzt?", fragte Reina Ismir leise, nachdem die Diener sie begrüsst hatten.
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