#1

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 16:45
von Arsór | 287 Beiträge

Jahr 306

Seit vielen Tagen schon wanderte Arsór durch die Täler, Schluchten und Grade des Gebirges und es kam ihm so vor, als käme er überhaupt nicht voran. Immer wieder, wenn er ein großes Tal durchquert hatte und dann den mühsamen Aufstieg auf den nächsten Pass geschafft hatte, sah er nur neue Berge vor sich.
Sicher, er war ein Zwerg und deshalb Gebirge gewohnt, doch er hatte lieber links und rechts Tunnelwände und über ihm eine Decke. Aber hier im Gebirge war er praktisch ungeschützt.
Er wusste, dass es hier Drachen gab, und das machte ihn nur noch vorsichtiger. Drachen waren, nach den Spitzohren, die schlimmsten Feinde der Zwerge und Arsór hatte keine Lust, sich mit einem von ihnen zu messen. Zumal der Ausgang dieses ungleichen Duells vorhersehbar war.
Er schnaufte, als er einen steilen 'Weg' zu einem Pass hochkraxelte. Hinter ihm lag ein ödes Tal, welches von kaum einen Kraut bewachsen war. Es wurde von einigen Bergen umgrenzt, die bis in den Himmel zu reichen schienen. Auf ihnen lag Schnee.
Als Arsór die letzten Meter hinauf zum Paß bewältigte, legte er sich auf den Boden und kroch, was mit seiner Eisenrüstung ziemlich schwer war, weiter, bis er in das nächste Tal spähen konnte. Das machte er immer, seit er einmal einen Drachen an einem kleinen See hatte trinken sehen. Zum Glück hatte der ihn nicht bemerkt und war einige Minuten später weitergeflogen, doch seitdem prüfte Arsór immer erst, ob die Luft rein war, dann ging er.
Was er diesmal sah, ließ ihn grinsen. Unten im Tal floß ein kleiner Fluss, der aus den Bergen kam, und an seinem Ufer stand ein Menschenhaus.
Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatte er das Gebirge hinter sich.

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#2

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 16:50
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Angenehme Hitze kitzelte die Spitze eines Schwanzes...ein steiler Sturzflug, eine Kurve...super, dass er so klein und wendig war...hui, knapp an einem großen Zahn vorbei, blöder Drache.
Endlich schaffte er es ihm nahe des Bodens zu entkommen. Seid sie im Gebirge waren musste er tiefer fliegen, weil es hier Drachen, Geier, Adler und Raubhörnchen gab...zugegeben, letztere warteten eher in Baumkronen und sprangen dann nach oben um sich ihn zu schnappen, aber trotzdem.
Das Problem war nur, so konnte er dem Zwerg nicht so gut folgen. Warum er es überhaupt tat war zu hoch für sein Falkenhirn. Der Meister hatte ihn einfach auf ihn angesetzt. Jetzt sah er ihn wieder weiter vorne auf einem Pass. Er landete auf einem Felsen, schaute sich um (der Drache war weitergeflogen, der Falke war es ihm nicht wert gewesen sich so anzustrengen) und beobachtete weiter den Zwerg.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#3

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 17:07
von Arsór | 287 Beiträge

Arsór klopfte an die Tür des Hauses.
Mit Menschen konnte er ganz gut umgehen, die verstand er. Anders als Spitzohren.
Niemand öffnete, auch nicht, als er nochmal klopfte. Also öffnete er selbst.
Das Haus war verlassen, aber es sah aus, als ob es vor weniger Zeit noch betreten worden war. Es gab wenig Staub, und auf dem Tisch stand sogar noch Brot, das nicht sonderlich alt war. Trotzdem...irgendwas stimmte hier nicht.
Das ganze Haus roch nach Magie.
Arsór baß an dem Brot in seiner Hand ab und ging weiter ins Haus hinein. Niemand. Aber überall waren Sachen umgestoßen und kaputt gegangen.
Auf dem Fensterbrett saß ein Falke. Arsór verscheuchte ihn ärgerlich, er mochte keine Vögel. Als er eine Tür aufstieß, stellten sich seine Nackenhaare auf: Zwei Menschen lagen völlig zerfetzt in ihrem eigenen Blut.
Schockiert blickte Arsór auf sie, dann rannte er so schnell er konnte aus dem Haus heraus.
Als er draußen angekommen war, stutze er plötzlich. Auf dem Fensterbrett saß wieder der Falke, diesmal andersrum, und starrte ihn an. Dann flog er weg.

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#4

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 17:12
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Im Grunde genommen achtete er nicht darauf unauffällig zu sein. Er war ja nur ein willenloser Vogel. Aber dennoch flog er schnell weg als der Zwerg ihn anstarrte. Lieber etwas Abstand halten. Aber etwas störte ihn an der Gegend, etwas, dass seine Nackenfedern sich sträuben ließ. Vielleicht sollte er einfach den Meister rufen? Doch plötzlich war ihm alles egal, er flog in einen nahen Baum und setzte sich auf einen Ast. Er brauchte den Meister nicht rufen, weil der Meister da war. Under war wütend auf ihn...


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#5

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 18:32
von Arsór | 287 Beiträge

Der Vogel setzte sich auf einen nahen Baum und beachtete ihn nicht mehr.
Arsór warf ihm noch einen letzten Blick zu, dann wandte er sich ab und wollte gehen. Doch plötzlich spürte er es.
Er hatte es schon im Haus gemerkt, doch jetzt war es noch stärker zu spüren. Es war etwas, was die meisten Zwerge hassten, weil sie es nicht beherrschen konnten.
Magie.
Und...jemand anderes war da.
Arsór drehte sich um, doch niemand war zu entdecken. Mittlerweile wurden die Schatten länger und es wurde dunkler. Das Gefühl von Magie wurde stärker. Sein Herz begann zu rasen und er zog seine Streitaxt. Er drehte sich wieder um - nichts.
Wo war dieser verdammte Magier?
Es wurde noch dunkler, aber diesmal schien es nicht natürlich zu sein.
Ganz ruhig, sagte er zu sich selbst. Zwerge sind so ziemlich die besten Nahkämpfer Dreitans. Bleib ruhig und beobachte die Gegend.
Arsór atmete tief durch. Seltsam - es war wieder heller. Das Gefühl von Magie war verflogen.
Eine Weile noch blieb er stehen, aber als nichts mehr passierte, schüttelte er den Kopf und steckt die Axt wieder ein.
Dann ging er weiter.

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#6

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 15.10.2011 19:37
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

(2 Fragen:
Ist das mit den Zwergen wie bei Eragon?
Und wie ist das mit der Grammatik hier?

Zitat

Zwerge sind so ziemlich die besten Nahkämpfer der Dreitans.


Das ist so wie wenn man sagt: Bären sind die größten Raubtiere der Europas...oder?)

Der Meister war nicht zu sehen, aber deutlich zu spüren. Er war sehr gefährlich, das wusste, das spürte der Falke. Aber er musste ihm gehorchen. Er spürte ihn näherkommen, doch woher? Plötzlich spürte er einen Schmerz in der Brust. Sein Herz schlug nicht mehr! Ihm wurde schwarz vor Augen und er fiel vom Ast.

(Edit: Antworten:
Ich denke, ja, so ungefähr. Wenn dus genauer wissen willst, lies den Beitrag im Völkerlexikon;)
Und ja, dieser Satz ist Grammatikalisch nicht ganz korrekt. Aber ich denke, über solche Fehlerchen kann man hinwegsehn, meine Gross-/Kleinschreibung ist manchmal auch im Arsch.
lg Ro)


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#7

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 16.10.2011 12:31
von Arsór | 287 Beiträge

(Sorry, mein Fehler. Ist ausversehen passiert...)

Arsór seufzte erleichtert auf, als er die Spitze des Berges erreichte. Die Berge hier in der Gegend waren zwar nicht so hoch, aber sie waren verdammt steil. Und etwas anderes ließ Freude in ihm aufkommen: Unten im Tal, lag die Zwergenstadt Murgird.

Die Stadt lag, anders als Kor, nicht am Hang eines Berges, sondern in einem Tal. Die Gänge und Tunnel waren unterirdisch, aber einige Häuser und die Stadtmauer waren oberirdisch. Das hatte vor allem den Grund, dass die Menschen hier, mit denen die Zwerge handelten, Tunnel unter der Erde nicht sehr mochten. Deshalb hatten die Zwerge einige Lagerhäuser nach oben verfrachtet. Die Einwohner von Murgird hatten mit den Elfen das beste Verhältnis von allen Zwergen, weil sie von Elfenstädten wie Navrila oder Ladril umgeben waren. Man konnte zwar nicht sagen, dass sie mit ihnen auf freundschaftlichen Fuß standen, aber immerhin brachten sie sie nicht um, wenn sie sie sahen.
Jedenfalls nicht sofort.

Es war bereits Abend, als Arsór das Tor erreichte. Er wurde sofort hereingelassen, als er das offizielle Pergament mit seinem Auftrag und dem Siegel von Kor vorzeigte. Am nächsten Morgen wollte er bereits weiterlaufen.
Mit der Gewissheit, dass nun der schwierigste Abschnitt seines Auftrags begann.


Edit: Mist, als ich fertig war und gerade abschicken wollte, wurde der ganze Text irgendwie gelöscht! Ich musste alles nochmal schreiben

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#8

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 03.11.2012 01:56
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Jahr 307, August

Die Burg war nur noch eine Ruine. Eine Relikt aus längst vergessenen Zeiten, genau wie er. Nur dass er sich der Welt wieder in Erinnerung rufen würde. Er grinste schief, dabei verzog sich die Narbe an seinem Mundwinkel. Es war eine alte Narbe. Dennoch war sie nie vergangen. Mittlerweile hätte er sie längst verschwinden lassen können, aber er wollte sie behalten. Als Erinnerung als eine seit über tausend Jahre fällige Rache. Einer Rache, die er niemals hatte vollziehen können, weil dieser verfluchte Dämon tatsächlich einen Weg gefunden hatte, sich ihm für immer zu entziehen. Allerdings galt das nicht für seine Nachkommen.
Er wandte sich von dem schmalen Fenster ab, das sich mitten in eine Felswand öffnete, denn die wahre Festung hier war längst nicht mehr die Ruine, sondern die Tunnelsysteme darunter. Wenn er eines gelernt hatte, dann dass Dämonen es hassten, unterirdisch kämpfen zu müssen. Der Magier stand immer noch vor dem Schreibtisch und wartete darauf, endlich zur Kenntnis genommen zu werden. Er unterdrückte ein zufriedenes Grinsen. Diese Leute gehorchten ihm wie Schosshündchen, und das obwohl es kaum dreiviertel Jahr her war, seit er sich in ihre Angelegenheiten gemischt hatte. Die Idee für diese hübsche kleine Organisation war nicht von ihm gekommen. Er hatte selten eigene Ideen, wenn sie nicht die Magie betrafen, und selbst jene waren in den letzten Jahrhunderten spärlich geworden. Es war wesentlich einfacher, andere die Ideen entwickeln zu lassen und sie dann zu stehlen. In diesem Fall hatte er nicht nur die Idee gestohlen, sondern gleich die ganze, schon vorhandene Struktur. Die Leute waren so leicht zu überzeugen. Angst, Ehrfurcht, Aberglaube, Bewunderung, Verehrung. Und er hatte dazu nicht einmal seinen Namen einsetzen müssen. Eine kleine Demonstration von Magie hatte völlig gereicht, und der gesamte Zirkel war auf der Stelle zu ihm übergelaufen. Und es war nicht dabei geblieben. Taront wusste natürlich nichts davon, er glaubte noch immer, er hätte in dieser Organisation das Sagen. Und vorläufig lag ihm nichts daran, an dieser Tatsache etwas zu ändern.
Schliesslich sah er den Magier an, worauf dieser zu sprechen begann: "Ein Falke ist angekommen, Herr."
Er streckte wortlos die Hand aus und der Magier - wobei er sich im Grab umgedreht hätte bei dem Gedanken daran, dass solche Stümper sich Magier nannten, hätte er denn in einem Grab gelegen - reichte ihm ein Stück Pergament. Er befahl dem Mann mit einer kurzen Handbewegung zu gehen und rollte das Pergament auf. Mit zunehmender Amüsierung las er es durch. Dass er diese Organisation übernommen hatte, hatte ihm noch einen Erfolg eingebracht, mit dem er niemals gerechnet hatte. Jahrhundertelang hatte er nach ihnen gesucht, nachdem sie plötzlich verschwunden waren, als hätte der Erdboden die Blutlinie verschluckt. Ohne Erfolg. Er hatte schon geglaubt, sie seien womöglich ohne sein Zutun ausgestorben und der Zorn darüber hatte ihn weitere Jahrhunderte lang zerfressen. Und dann das: diese Magier beobachteten eine Frau, deren Name eindeutiger nicht hätte sein können. Raven. Welche Ironie des Schicksals, dass sie nicht einmal selbst von ihrem Schicksal gewusst hatte.
Er wandte sich wieder dem Fenster zu, und murmelte lautlos in die Weite, die sich unter dem Sims eröffnete: "Das Küken treibt sich also im Westen herum. Versteckt sich unter den Soldaten." Er grinste böse. Vielleicht stimmten ja beide Bedeutungsmöglichkeiten, so genau führte der Bericht das nicht aus. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. "Und sie hat gezaubert. Sie lernt, wenn auch langsam. Was meinst du, was sollen wir da tun?"
Er erwartete keine Antwort von irgendjemandem, schliesslich war ausser ihm ja niemand da. Aber er stellte sich gerne selber Fragen. Wer Jahrhunderte in völliger Einsamkeit verbracht hatte, der verfiel schnell dazu, mit sich selbst zu reden. Also gab er sich selbst eine Antwort: "Vielleicht sollten wir das Küken daran hindern, zum Raben zu werden."
Er trat zum Tisch und schlug einen kleinen Gong an, worauf sofort ein Magier eintrat. "Bring Machek her", befahl er. Der Magier nickte und entfernte sich schnell.


If you're going through hell, keep going.
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#9

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 07.11.2012 23:04
von Randreyah | 11.751 Beiträge

November des Jahres 307

Dunkel tropfte das heisse Blut vom Fels der Hoffnung hinunter. Jeder Tropfen wühlte den feinen Nebel auf. Es war so, als würde das Gestein leben. Durstig sog es den Lebenssaft auf. Die Sonne kämpfte sich rot durch den Nebel hindurch und ihre rotgoldenen Strahlen durchstachen die Schwaden wie hunderte scharfe Nadeln. Ein Anblick, der der Umgebung die Maske eines fragilen Traumes gab. Eines Traumes, der so unreal schien, dass er alle Sinne tötete. Die Krallen bohrten sich zwar in das Fleisch, doch schienen sie nur kalt durch die Haut, die Muskeln und Knochen zu dringen, als würden sie dorthin gehören. Mit jedem Atemzug verschwamm die Wirklichkeit und das Bild des glühenden Sonnenaufganges wurde schärfer und klarer. Die Kälte wirkte erfrischend und die warmen Strahlen wärmten die vom Tau benetzte, blasse Haut. Um die elegante Kralle floss das Blut langsam heraus, durchzog den zarten, weissen Stoff, welcher in Fetzen die stillen Arme und Beine in umspielte. Kein Lüftchen wagte diesen Moment zu stören und jeder Atemzug schien ihn zu verlängern. Unter dem Fels der Hoffnung lag die Schlucht. Ein Gletscher floss knackend und langsam unter ihnen hindurch und sein Eismantel glitzerte und glänzte in allen Farben des Sonnenlichtes.
Der Phönix zu dem die Kralle gehörte stand mit halb ausgebreiteten Flügeln und edel gebeugtem Hals da und sah sowohl die Frau unter seinen rasiermesserscharfen Krallen an, als auch den Sonnenaufgang.
"Weisst du, ich hatte mir die Situation anderst vorgestellt", sagten die violetten Lippen. Langsam kam das Licht wieder in ihre Augen, welche schnell an ihrer tiefen Schwärze wieder gewannen. Der Phönix schloss die Augen und ein langer Seufzer entfuhr seiner schmalen Schnauze. Mit einer fliessenden Bewegung lösten sich die Krallen und zogen das Blut mit sich, welches auf den Boden regnete.
"Wieso lässt du mich nicht einfach gehen?", fragte die Frau und rappelte sich langsam auf. Sie schien in den immer stärkeren Strahlen aufzutauen und ihre Bewegungen wurden immer fliessender, bis sie aufgerichtet und an den Händen abgestützt vor dem goldenen Drachen sass. "Wunderschön, nicht wahr?", meinte sie und betrachtete ihre leichenblasse Hand gegen das Licht. Leicht durchscheinend tropfte das Blut von ihren Fingern. "Geht", dröhnte die Stimme des Phönix, als er sich zu seiner vollen Grösse aufrichtete. "Ich danke euch für die 'Intelligenz', Vincent", antwortete sie schwach und schloss ihre Augen. Der Wind seiner Flügel schlug ihr den Nebel entgegen und als er in der milchigen Höhe verschwand sah sie ihm eine Weile nach. "Und, wie war dein Schlaf?", fragte eine Stimme sanft aus dem Nebel heraus. Eine bekannte Gestalt kam ihr entgegen. "Ernüchternd", sagte sie unverwandt und strich sich über den Bauch. Nur noch die Löcher im Kleid und das Blut erinnerten an ihren Kampf. "Wie lange ist es her?" - "Seitdem der Bürgerkrieg anfing?", sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber beinahe spüren, wie er eine Augenbraue hob, "Vier Monate. Wieso?" -"Tu mir einen Gefallen, Drewngard", bat sie kalt und bückte sich nach dem schlanken Degen. Mit der einen Hand strich sie sich das Haar hinter's Ohr und wischte sich mit dem Handrücken einen grossen Blutstropfenvon der Wange, währendem sie gleichzeitig die Klinge an ihrem Oberschenkel säuberte. Sie hatte den Degen knapp an Vincents Herz hindurchgestossen und ihn dann herausgezogen, bevor der Phönixdrache sie mit den Krallen an den Boden geheftet hatte.
"Sag ihnen wir werden bald zu ihnen stossen... Und sag ihnen ich bin zurück." Schwarz leuchteten die Augen unergründlich, als sie das sagte und ein Wind wehte den Nebelschleier fort. Scharf und kantig zeichnete sich der schroffe Fels im Morgenlicht ab.


some men just want to see the world burn

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#10

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 08.11.2012 14:33
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

nochmal August

Als der Dämon eintrat, hob er den Kopf und musterte ihn eingehend. Schwarzes Haar, totenbleiche Haut, dunkle Augen, ein scharf geschnittenes Kinn. Er hatte diese Gesichtszüge einmal gehasst, so sehr, dass er sie hatte für immer von Angesicht der Erde tilgen wollen. Es war ihm nicht gelungen, und der Kampf hatte für ihn ein so vernichtendes Ende gefunden, dass er Jahrhunderte gebrauchte hatte, um seine Macht voll zurück zu gewinnen, während denen er viel Zeit gehabt hatte, seinen Hass zu analysieren und in die kleinsten Details zu zerlegen. Schliesslich hatte er ihn aufgegeben. Er war nicht rentabel. Dämonen liessen sich genau so gut für seine Zwecke missbrauchen, wie alle anderen Wesen. Dennoch musste er einen Anflug von Abscheu unterdrücken, als er den Dämonen musterte, und ein spöttisches Grinsen. Wie Machek wohl reagiert hätte, hätte er gewusst, wer sein neuer Meister war?
"Ihr habt mich gerufen, Herr", sagte Machek dunkel. Er war nicht mehr der jüngste, auch wenn man das seinesgleichen so schlecht ansah.
Der Magier lehnte sich in seinem Sessel zurück, liess seinen Blick noch einmal über sein Gegenüber gleiten und fragte schliesslich: "Wie gut kennst du dich mit den Bräuchen deines Volkes aus?"
Machek schien einen Augenblick zu zögern. "Ich habe mein Volk vor langer Zeit verlassen."
"Aber du stammst aus einer der alten Familien."
Macheks Blick fuhr hoch und musterte seinen Meister. "Ja."
"Also wurdest du die alten Bräuche gelehrt."
"Ja."
Er beugte sich wieder vor und fixierte den Dämonen mit einem eindringlichen Blick. "Dann weisst du, wie man sie ruft. Die Dagnaz'Ûr."
Machek zuckte sichtbar zusammen.
"Man nennt sie doch noch so", fragte der Magier.
"Ja, Herr", sagte der Dämon. "Aber ich habe sie niemals gesehen, noch je von jemandem gehört, der sie in den letzten dreihundert Jahren gerufen hätte."
"Aber du weisst wie es geht", stellte der Magier fest.
"Ja", antwortete Machek knapp.
Er beugte sich noch ein Stück weiter vor und sah dem Dämonen tief in die dunklen Augen. Er konnte nicht darin lesen, wie er es bei Menschen und Elfen so leicht konnte - ein weiterer Grund, dieses verfluchte Volk nicht zu mögen - aber er wusste, dass es auf Machek so wirken musste. "Ich will, dass du sie rufst."
Machek nickte nur stumm, sichtbar widerwillig, aber gehorsam.
"Wie lange brauchst du, um zu den Schattenspitzen zu gelangen?"
"Vier Wochen zu Pferd", sagte Machek. "Wenn ich schnell reite."
"Dann bricht heute auf."
Wieder nickte Machek, schluckte und fragte: "Was ist der Auftrag, den ich ihnen geben soll?"
"Das hier", sagte der Magier und schob ihm ein zusammengefaltetes Pergament über die Tischplatte zu. "Verbrenn es, wenn du es gelesen hast."
Machek nickte, neigte den Kopf und verliess den Raum.
Er lehnte sich wieder zurück, ein feines Grinsen umspielte die Narbe an seinem Mundwinkel. Welch eine Ironie. Er würde ihre eigenen Kräfte gegen sie verwenden, um das machte seine Rache perfekt. Sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.


If you're going through hell, keep going.
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