RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 26.04.2016 22:02von Armelion •

Beruhigt strich sie dem Nachtauge über den Kopf. Er lag noch immer wie ein Fellmuff um ihren Hals gewickelt. Offenbar war ihm das am liebsten. Idril lächelte breit. Sie hatte es tatsächlich geschafft ein Nachtauge zu beschwören. Ein richtig echtes Nachtauge. "Würdest du mir auch mehr beibringen?", fragte sie und schaute bittend zu ihr hoch. "Vielleicht erlaubt Growndrill dir es ja, wenn ich ihm sage, dass es mein Wunsch ist."

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 27.04.2016 15:02von Ro Raven •

Vela dachte nach. "Ich werde mit ihm sprechen", meinte sie schliesslich. "Morgen. Jetzt ist es Zeit, weiterzuschlafen. Schliess die Augen und versuch zur Ruhe zu kommen."
Idril folgte der Aufforderung und Vela spürte, wie ihre Gedanken im Zuge der Atemübungen, die man ihr in Donsoha beigebracht hatte, allmählich ruhig und still wurden. Sie wartete eine Weile, dann stand sie leise auf, hob das Mädchen hoch und trug sie zurück zum Lager. Sie war eingeschlafen, noch bevor sie es erreichten.
Leise legte sie sie hin und deckte sie zu. Dann richtete sie sich auf und drehte sich um zu Growndrill, der mit dem Rücken an die Sättel gelehnt dasass und sie ansah. "Denkst du nicht, du solltest irgendwann alle paar Nächte einmal schlafen, anstatt Wache zu halten?"
Er antwortete nicht in Worten, aber das Gefühl, das ihre Ermahnung in ihm provozierte, liess sie beinahe auflachen. "Ich BIN älter als du."
Sie setzte sich neben ihn und liess sich ebenfalls gegen die Sättel sinken. "Du weisst, was sie gefragt hat." Sie liess ihm Zeit zu antworten. "Ich könnte sie unterrichten. Auch nach dieser Reise. Sie könnte eine Menge lernen."
Er schwieg einige Augenblicke lang, doch als er antwortete, war ihr klar, dass er mit diesem Angebot gerechnet, und es lange überdacht hatte, denn seine Gedanken waren klar und endgültig: "Sie wird nach Donsoha zurückkehren und dort aufwachsen. Wenn sie alt genug ist, werde ich ihr sagen, wo sie dich findet. Dann ist es ihre Entscheidung, ob sie dich sucht."
Sie nickte langsam. "Und jetzt?", fragte sie dann.
"Wenn du willst, bring ihr einige grundlegende Dinge bei. Nichts gefährliches. Keine schwarze Magie." Er seufzte. "Vielleicht gelingt es dir, einige Probleme zu lösen, an denen Narum bisher gescheitert ist."
Sie nickte langsam. Sein Misstrauen war nicht verschwunden, aber wem wollte sie einen Vorwurf machen? Er hatte zwei seiner Töchter beinahe an ihren Bruder verloren, und der Grund dafür war schwarze Magie. Sie hätte sich selbst nicht vertraut, wäre sie er gewesen. Aber damit konnte sie leben, solange es bei Misstrauen blieb. Schliesslich vertraute sie ihm auch nicht völlig. Auch wenn vermutlich mehr, als vernünftig war. Langsam liess sie den Kopf auf seine Schulter sinken und gestattete dem Schlaf, sie fortzutragen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 30.04.2016 12:12von Armelion •

Am nächsten Tag hatte Idril leichte Kopfschmerzen, doch sie war trotzdem quietschfidel. Sie weckte Bardanash und bettelte um eine Geschichte. Er schien ein wenig widerwillig zu sein, doch schliesslich willigte er ein, damit sie endlich Ruhe gab. Growndrill und Vela lagen eng beieinander unter einem Baum und schliefen. Hoffentlich hatten sie sich gestern ausgesprochen. Während sie der Geschichte von Bardanash lauschte holte sie ein paar Streifen Dörrfleisch aus ihren Vorräten und begann zu Frühstücken. Das Nachtauge schnupperte neugierig am Dörrfleisch, schien jedoch nicht daran interessiert es auszuprobieren, da es den Kopf abwandte als das Mädchen ihm ein Stück anbot.
Einigermassen gesättigt schürte sie das Feuer und weckte anschliessend Growndrill und Vela. Nun kam sie ebenfalls an die Satteltaschen ran, wo Growndrill einen Laib Hartkäse für die Reise eingepackt hatte. Nach dem Frühstück sattelten sie wieder die Pferde und setzten ihre Reise fort.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 09.05.2016 15:22von Armelion •

"Der Kampf zwischen den beiden Geistern verlief ausgeglichen. Ein Sterblicher konnte jedoch nichts davon sehen. Für sie sah es nur so aus, als ob zwei alte Männer sich gegenseitig anstarrten. Sieben Tag und Sieben Nächte standen sie da. Ohne einen einzigen Muskel zu bewegen. Am achten Tag gewann Gengan durch einen Trick die Oberhand und war drauf und dran Scea für immer aus unserer Welt zu bannen. Dieser jedoch opferte seine Augen um Gengan mit einem Bannzauber zu belegen. Gengan's Körper wurde zerstört und sein Geist wurde in eine Trauerweide gesperrt. Doch da Scea seine Augen für den Bann opferte, gab er Gengan seine Sehkraft und dank diesem kann Gengan in die Zukunft schauen. All sein Wissen verwendet er jedoch nur um Chaos anzuzetteln und die Welt in Krieg zu stürzen. Jedoch ist es ihm für immer verwehrt die Trauerweide zu verlassen und seine Kraft reicht nur aus, sich bei einem Blutmond zu zeigen.
Manchmal behaupten die Leute in dieser Gegend noch immer, dass sie von einer Trauerweide Ratschläge für die Zukunft erhalten. Voller Hoffnung nehmen sie ihn an und manchmal gewährt er ihnen sogar die Gunst einer seiner Blumen, welche jedwede Krankheit und Wunde zu Heilen vermögen. Diese Blumen nutzt Gengan um schwache Menschen zu sich zu locken und sie zu verführen.", schloss Bardanash seine Erzählung.
Idril hatte ihm voller Staunen gelauscht und schauerte plötzlich. Diese Geschichte hatte kein gutes Ende gehabt. Mit einer Hand griff sie nach oben und kraulte das Nachtauge hinter den Ohren. "Warum hat Scea den Baum nicht einfach gefällt oder ihn angezündet?"
"Gengan ist unsterblich. Egal was Scea ihm angetan hätte. In ein paar Jahren wäre der Baum wieder gewachsen und nach hundert weiteren Jahren, wäre Gengan wieder ins Leben zurückgekehrt."
"Und warum hat er ihn dann nicht verbannt, so wie es Gengang versucht hatte?", hakte Idril nach.
"Gengan war zu stark für ihn. Er schaffte es nicht, doch durch sein Opfer schaffte er es ihn für immer einzusperren.", erwiderte Bardanash geduldig.
Idril zog eine Schnute und streichelte das Nachtauge wieder. Es war keine schöne Geschichte gewesen. Geister und andere Wesen flössten ihr eine Heidenangst ein. "Und wo steht der Baum jetzt?"
"Das weiss niemand und das sollte auch so bleiben."
Das Mädchen nickte langsam, beschleunigte dann aber ihre Schritte und schmuggelte ihre Finger zwischen die von Growndrill. Bis jetzt hatte sie Bäume immer als "nett" empfunden, jetzt jedoch. Sie konnte sich vorstellen wie wütend ein solcher Geist sein würde und so einem wollte sie auf keinen Fall begegnen. Der Nachtmahr hatte ihr vollauf genügt.

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