RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 13.03.2016 19:33von Armelion •

"In Ordnung." Idril nickte eifrig und sass artig still, damit sie Vela ja nicht ablenkte und sie sich selbst ganz auf die Worte konzentrieren konnte.
"Ja das tun sie." Bardanash hatte die Magie gespürt, die die Frau gewirkt hatte. Eine Beschwörung nichts gefährliches, doch Unruhe hatte von ihm Besitz ergriffen. "Traust du ihr?", fragte er.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 13.03.2016 19:45von Ro Raven •

"Zur Hälfte", antwortete Growndrill. "Sie ist keine schlechte Person, aber ich behalte sie im Auge."
Velryunra sprach die Worte langsam und liess sie das Mädchen nachsagen. Erst Silbe für Silbe, dann in grösseren Bruchstücken, so lange, bis sie den ersten Teil fehlerfrei sagen konnte, dann ging sie zum zweiten über, und tat dasselbe. "Genug für heute", meinte sie schliesslich lächelnd. "Morgen sehen wir, wie gut du sie dir gemerkt hast. Und dann sage ich dir, was sie heissen."
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RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 13.03.2016 20:39von Armelion •

"Danke." Idril strahlte sie an, stolz darüber, dass sie die Worte bereits auswendig kannte. Sie würde sie sicherlich nochmals üben. Auf keinen Fall wollte sie Vela morgen enttäuschen.
"Und trotzdem lässt du sie Idril in Magie unterrichten?", fragte Bardanash, winkte dann aber direkt ab. "Beachte mich nicht. Ich habe kein Recht mehr mich einzumischen. Ich sollte deinem Urteil vertrauen. Du warst schliesslich der einzige deiner Rasse, der während des Krieges neutral blieb."

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2016 16:29von Ro Raven •

Growndrill verzog das Gesicht. "Das mit der Magie war in der Tat nicht Teil der Abmachung", meinte er und stand auf.
Vela drehte sich um, als er auf sie zuging, und sie wechselten einen stummen Blick, bevor sie vom Stein glitt und ihm wortlos folgte. Sie gingen nicht weit, nur hinter einige Ruinen, ausser Sichtweite. Sie schützte die Verbindung ihrer Gedanken vor unerwünschten Zuhörern und Growndrill sprach sofort. "Ich will nicht, dass du ihr irgendetwas beibringst!"
Sie spürte seinen Zorn und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es sie verletzte. Kühl meinte sie: "Jemand muss sie unterrichten. Sie trägt starke Magie in sich, wer weiss was für ein Chaos sie anrichten könnte, wenn sie nicht lernt damit umzugehen."
Er knurrte nur und starrte sie an.
"Ich kann ihr eine Menge beibringen, Growndrill, das weisst du. Und ich habe die letzten Jahrtausende wenig anderes getan als starke, junge Magier auszubilden und Kontrolle über sich selbst zu lehren, auch wenn wenige von ihnen an ihre Kraft herankamen."
Er knurrte abermals und brauchte seine Gedanken nicht in Worte zu fassen, damit sie sie verstand. Er wollte, dass das Mädchen Magie lernte. Aber nicht von ihr. Weil die Finsternis wie Blut durch ihre Adern floss, und das Mädchen keinen Spritzer davon abbekommen sollte. Weil ihre Magie zu schlecht war für sie.
Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und kalter Spott klang in ihrer Stimme, als sie meinte: "Ich beherrsche nicht nur schwarze Magie. Was ich ihr zeigen wollte, war eine Beschwörung, das ist höchstens Graubereich. Und selbst wenn es anders wäre: das Mädchen wird von Schwarzmagiern verfolgt, nicht? Hast du einmal gedacht, dass die effizienteste Weise sie zu schützen wäre, ihr beizubringen, sich zu verteidigen?"
Er gab keine Antwort, starrte sie nur an. Zorn und Misstrauen.
Sie machte einen weiteren Schritt zurück und lächelte bitter. "Ich bin nicht mein Bruder, Growndrill."Kälte breitete sich in ihr aus, während sie es sagte, und sie spürte wie etwas starb, etwas, was erst gerade aufgeblüht hatte. Es war kein neues Gefühl. Wer auf den Pfaden der Finsternis wandelte, stand dem Tod näher als andere, und wer so lange gelebt hatte wie sie, hatte eine Menge von sich begraben. Aber deswegen schmeckte es nicht weniger bitter.
"Sag es ihm", forderte er ausdruckslos.
Jetzt war sie es, die keine Antwort gab.
"Lass deine Maskerade fallen."
"Ich habe Angst, Growndrill", wisperte sie.
"Ich auch", antwortete er. "Angst, dass es ein Fehler war, dir zu vertrauen!"
Zorn wallte in ihr auf, auf feurigen Schwingen. "Und wie soll ich dir vertrauen?!", brüllte sie. "Wie ihm?! Wie irgendjemandem?!"
"Vela...", begann er, und streckte sich nach ihr aus, aber sie wich zurück, stolperte rückwärts und blieb mit dem Fersen an einem Stein hängen. In dem Moment, in dem sie das Gleichgewicht verlor, riss sie ihre Magie um sich, im nächsten war sie weg, nur ein grauer Nebel blieb zurück, der sich innerhalb von Sekunden verflüchtigte. Growndrill knirschte mit den Zähnen.
Sie fiel in Dunkelheit und hart. Minutenlang sass sie da, mit geschlossenen Augen, hin und her gerissen zwischen Zorn und Furcht, ihre Finger strichen über den schwarzen, kalten Stein. Langsam beruhigte sie sich. Als sie die Augen öffnete, erkannte sie das schwache Licht, das durch einen Spalt hoch oben in der Kuppeldecke fiel und einen silbernen Schein über den Altar und die dunklen Platten davor warf. Der Rest des Raumes lag in Schwärze, aber sie brauchte keine Augen, um ihn zu sehen, die kahlen Wände, die Muster der Platten waren so vertraut, dass sie sie spürte wie ihre eigene Haut. Sie war alleine im Saal. Mit geschlossenen Augen liess sie sich rücklings gegen die Wand fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Schwarzrote Locken fielen über ihre hellen Finger. Sie hatte einen Fehler begangen. Aber sie war nicht sicher, welche ihrer Handlungen es gewesen war.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2016 17:26von Armelion •

Idril sass erstarrt da. Sie hatte etwas falsch gemacht, nur wusste sie nicht was. Sie blickte auf den schwarzen Nebel, der sich schnell verflüchtigte. Sie streckte die Hand danach aus. Die Schwaden fühlten sich kalt an. Sie schluckte und fühlte wie bittere Tränen in ihren Augen aufstiegen. Eine ihrer Funken sprang auf den Nebel über und er wurde wieder dunkler. Sie packte ihn mit der Hand und er wand sich für einen Moment zwischen ihren Fingern. Ein Stück Finsternis. Es fühlte sich komisch an. Kalt und durchscheinend, doch sie wusste, dass sie etwas in der Hand hielt. Mehr und mehr Funken liefen über ihre Finger und auf einmal leuchtete das Stück Schatten auf und verblasste wie der Rest.
"Was ist passiert?", fragte sie mit erstickter Stimme. "Was habe ich falsch gemacht? Ich wollte doch nur ein wenig Magie lernen um ein Nachtauge rufen zu können." Sie strich dem Tierchen, das noch immer auf ihren Knien sass über den Kopf.


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