"Ich mache fast jede Arbeit", meinte Erowey. Was sie konnte, waren einfache Dinge wie nähen oder spinnen, und sie hatte einige Kenntnisse im Umgang mit Edelmetallen und -steinen, da sie in einem Bergarbeiterdorf aufgewachsen war. Sie erklärte das dem Schmied, und er sagte ihr, wohin sie sich zu wenden hatte. Lovit hatte immer Arbeit für jemanden, der arbeitswillig war, und so brachte man sie schnell irgendwo unter.
Dann rannte sie zu Dieon. Sie erzählte ihm alles, und er meinte, der Hohepriester und der Schmied hätten ihr klug geraten und Lovit sei ein guter Ort, um einige Zeit zu bleiben. Sie nahm ihm das Versprechen ab, sie regelmässig zu besuchen, dann liess sie ihn schweren Herzens ziehen und widmete sich ihrer Arbeit.

"Ja", antwortete Erowey. "Zu einem Elfenstamm in den Bergen. Dieon sagte, dort stört es niemanden, dass ich ein Mensch bin."

"Ja, aber hier kann Dieon nicht wohnen", sagte Erowey. "Und dort schon."

Erowey nickte. Sie zögerte einen Moment, dann trat sie auf den Elfen zu und umarmte ihn. "Machs gut, Akira. Und danke für alles."
Sie verliess die Schmiede und ging die Strasse hinunter zum Tor. Der Schnee auf den Dächern funkelte in der Wintersonne und es war kalt, doch die Kleider, die sie trug, waren aus Fell und dicker Wolle, und würden sie auch auf einem langen Flug warm halten. Dieon wartete bereits auf sie. Sie hängte sich ihre Umhängetasche auf den Rücken, verabschiedete sich von einigen Leuten, die noch warteten, dann kletterte sie auf seinen Rücken. Sie spürte, wie er die Muskeln anspannte, bevor er in die Luft sprang und rasch an Höhe gewann. Als sie eine letzte Runde über Lovit drehten, winkte sie hinunter, dann wandte Dieon sich in Richtung Südwesten und die Stadt auf dem Berg hinter ihnen wurde immer kleiner, bis sie nichts mehr war, als ein weisser Gipfel zwischen all den anderen, die aus dem Nebelmeer ragten.

-> Dieon und Erowey weiter in Cambriwa