"Ich muss los, sie blasen schon zum Abmarsch!"
Devro löste sich von Djarga und wollte sich nach seinen Stiefeln bücken, aber der schlang die Arme um seine Hüfte und hielt ihn fest. "Ich will nicht, dass du gehst", murmelte er.
Devro wandte sich um und küsste ihn auf die Stirn. "Vielleicht komme ich irgendwann wieder."
"Ja", knurrte Djarga. "Aber weiss der Teufel, wann das ist." Trotzig fügte er hinzu: "Vielleicht habe ich bis dann längst jemand anderen gefunden."
"Ja, vielleicht", seufzte Devro.
"Bleib hier", flüsterte Djarga und zog ihn hinunter, um ihn zu küssen.
Ihre Lippen schwebten übereinander. "Du könntest auch mitkommen", hauchte Devro. "Lor würde garantiert auch dich irgendwo unterbringen." Aber sie wussten beide, was die Antwort darauf war.
"Ich bin kein Söldner", sagte Djarga und verzog das Gesicht.
"Und ich bin es", antwortete Devro, küsste ihn und wandte sich dann ab, um hastig seine Stiefel zu schnüren.
Djarga liess sich zurückfallen und starrte an die Decke. Seine Stimme schwankte zwischen Trauer und verzweifelt trotzigem Zorn, als er meinte: "Du verlässt mich für ihn, oder?"
Devro richtete sich auf und seufzte. "Nein. Und das weisst du." Er griff nach dem Hemd und zog es sich über den Kopf. "Aber er hatte Recht. Von Anfang an. Auch wenn ich nie damit gerechnet hätte." Er stand auf und legte sich den Gambeson um. "Auch wenn es mir nicht gefällt. Wir sind jetzt ein Teil des Imperiums. Und das Imperium hat Arbeit für unsereins. Und mit seinem Einfluss..." Er hievte das Kettenhemd hoch und zog es sich über den Kopf. "Lande ich wenigstens nicht als Bogenfutter in den ersten Reihen."
Als er seinen Kopf aus dem schweren Kettengeflecht gekämpft und es zurecht gezogen hatte, stand Djarga bereits vor ihm, seinen Waffengürtel in der Hand. "Pass auf dich auf. Auch wenn wir uns vielleicht nicht wieder sehen."
Lor liess sich von ihm den Gürtel umbinden und schloss ihn ein letztes Mal in die Arme, verbrug das Gesicht in seinen Haaren, bevor er sich schliesslich löste, seinen Rucksack schnappte und loslief, um das Heer einzuholen.