RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2014 00:01von Randreyah •

Drewngard sass derweilen an einem Tisch, zusammen mit vier älteren Söldnern. Alle vier Männer, waren Hünen, mit Narben übersät und struppigen Bärten und Pranken, wie Bären sie hatten. Niemand, der sie nicht schon kannte, wagte es ihnen näher zu kommen, denn die Gesellen waren dafür bekannt, schnell mal die Geduld zu verlieren und schon manch eines Hand viel dem Messer des einen, Rotbart nannte man ihm, zum Opfer.
Drewn hingegen hatte sich zu ihnen gesetzt, als wär's das normalste der Welt und hatte ihnen Bier bestellt. Er fand es recht amüsant, dass in dem Punkt die Nagzwa so tickten wie die Drachen oder Tiere. Wenn man ihnen etwas zum Verzehr gab, so wurden sie sanft wie Lämmchen.. Nun fast, denn sie knurrten alle, wenn man es ihnen denn wieder wegnehmen wollte... Jedenfalls sass er schon eine Weile da und unterhielt sich mit den Männern, die ihn zum einen interessiert, zum anderen misstrauisch musterten. Doch je mehr das Gespräch sich um das Thema Krieg drehte, desto ungeduldiger schienen die Söldner. Sie hielten Drewngard anscheinend für ein unerfahrenes Küken, das keine Ahnung von Krieg hatte und somit auch kein Recht besass darüber zu sprechen - was er auch in gewissen Sinne war, dennoch liess er sich nicht alles gefallen.
"Es gibt keine Armee. die aus Osten kommt. Alles nur Humbug", knurrte Everden, ein Soldat mit kahl rasierter Schädeldecke und einem blonden Zöpfchen im Hinterkopf. Eine schwarze Augenklappe verdeckte sein rechtes Auge, doch die schmale Narbe zog sich daraus hervor und teilte seine Braue und Wange. "Sicherlich", meinte Drewngard und trank von seinem Bier. "Ich habe sie mit eigenen Augen gesehen. Habt ihr aber von jemandem gehört, der Leute anheuert?", fragte er weiter. "Nennst du mich einen Lügner!?", brauste Everden auf, schnellte hoch und schlug beide Hände auf die Tafel, so dass aller Augen sich zu ihnen wandten. "Nie, noch nie hat es jemand aus dem Osten gewagt die Berge zu überqueren! Und selbst wenn, waren es ein Haufen Schwächlinge!", er spuckte aus und neigte sich vor zu Drewngard, "Und du behauptest wir hätten keine Chance gegen sie!?"
Der Drache sah dem Mann kühl in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken, auch wenn dessen Atem warm und unangenehm an seinem Gesicht vorbeischlug. "Nun wie es scheint nicht", meinte er und trank einen weiteren Schluck Bier, da platzte Everden der Kragen, er packte Drewngard an dem seinen und schmiss ihn zu Boden - was einiges an Kraft erforderte, denn Drewngard war überhaupt nicht klein, geschweige denn leicht.
"Hör zu, du Grünschnabel von Nebelläufer!", brüllte der Zyklop, "Denkst du könntest einfach hier auftauchen und uns beleidigen. Dich werd ich lehren, du zerlumptes Balg einer läufigen Dirne!"
Als der Mann sein Messer zog und sich auf Drewngard stürzen wollte, rollte dieser zur Seite weg, erhob sich und zog sein langes Jagdmesser. Als Everden mit der Faust ausholte und mit ihr auf das Gesicht des Silberhaarigen zielte, wurde der kurz von einem merkwürdigen Cocktail an Gerüchen abgelenkt. Etwas das nach Schwarzpulver roch, Öl und weiteren Substanzen, die ihn an Schwefel und Feuer erinnerten, Dinge, die man normalerweise nicht in einer Schenke fand...
Im nächsten Moment verschwamm seine Sicht und sein Kiefer fühlte sich an, als würde er zerspringen. Kurz taumelte er, dann war er wieder bei der Sache, er sah den gefällig grinsenden Hünen an, fasste sich ans Kinn - Nagzwa waren so zerbrechlich, dass er glaubte sein Körper könnte splittern - und schnaubte dann amüsiert. "Nun, wenn das alles ist, was ihr zu bieten habt, werden die jämmerlichen Hunde jenseits des Ostens kurzen Prozess mit euch machen", knurrte er leise, auf eine Reaktion wartend.
Ohne es sich zwei Mal sagen zu lassen, holte Everden mit dem Messer aus, die Klinge sauste mit voller Wucht auf Hals und Schulter Drewngards herab, doch dieser wich aus, trat zur Seite, packte Handgelenk und Arm des Mannes und zwang ihn in die Knie, sein eigenes Messer zwischen den Zähnen, dann trat er hinter seinen Gegner, dessen Handgelenk und Arm er so verdreht in der einen Hand hielt, das dessen jede Bewegung schmerzte. "Ich mag es nicht wenn man mich oder meine Mutter beleidigt, mein Herr", meinte Drewngard und schob sein Messer in essen Halterung, gleichzeitig mit einem Tritt ins Kreuz Everden zu Boden befördernd.
Der Wirt kam bald hergeeilt und die Schaulustigen wandten sich wieder ihren eigenen Bieren zu, die Stille die kurz geherrscht und auf den Raum gedrückt hatte, war wie verflogen und nach einigem Zureden und Verhandeln war die Sache vorbei und wie vergessen.
Drewngard ging hinüber an den Tresen, unauffällig dem Geruch folgend, welcher ihn vorhin abgelenkt hatte und fand sich neben einem jungen Mann wieder. Er bestellte sich einen Krug Bier und musterte den Fremden unauffällig. Es war noch ein halbes Jungtier, hoch gewachsen, schlacksig, mit wirrem Haar und einem Kettenhemd, dass nicht mehr viel nützen könnte. "Zwergenpulver", schnaubte Drewngard amüsiert, als er sich sicher war, das der Mann es bei sich hatte. Er kannte den Geruch gut, denn ab und an kam ein verrückter Drachenjäger auf die Idee, besagtes Pulver gegen Drachen zu verwenden. Einmal hätte es ihn fast das Leben gekostet, als er auf der Suche nach Wasser im Östlichen Gebirge zu tief geflogen war...
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2014 00:21von Randreyah •

Drewngard hob anerkennend den Kopf an und trank von der kühlen Flüssigkeit, die wie Balsam für seine brennende Wange war. "Ich würd mit sparsam umgehen, ist schwer zu kriegen das Zeug... Wenn man kein Zwerg ist... Sagt, heuert hier jemand Soldaten an?"
In dem Moment in dem er dies fragte, stellte sich eine recht schlanke Figur in einem dunklen, graugrünen Mantel, mit schweren stiefeln und ledernen Handschuhen neben Lor, doch sowohl der Drache, als auch der Söldner beachteten sie nicht. "Wirt, ein Bier!", forderte die Person mit rauchiger Stimme, die aus der Kapuze hervor klang. "Danke", sagte die Person und liess die Kupfermünze in die Hand des Wirtes fallen, als der das Bier brachte. Unauffällig lehnte sie da und trank, lauschte dem merkwürdigen Mann, mit grauen Augen und silbernem Haar, welcher recht aus der Menge stach und dem Söldner, welcher nicht mehr ganz hundert zu sein schien.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2014 00:25von Ro Raven •

"Die Stadtregierung", meinte Lor halb grinsend, wobei er Stadtregierung so betonte, dass die Relativität dieses Begriffs deutlich wurde. "Einige Händler, wie immer. So ein Kleinfürst etwas östlich von hier sucht auch Leute, hab ich gehört. Und jemand munkelte mal was von den Zwergen, aber das kann auch ein Gerücht sein. Wie gut kennst du dich mit Sprengstoff und Brennbarem aus?"
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2014 00:28von Randreyah •

"Mittelmässig.. Ich hatte bis jetzt Sprengstoff nicht nötig. Aber die Substanzen, die es da gibt, sind recht faszinierend... Die Zwerge... Was munkelt man denn so? Heuern sie viele an?", fragte er weiter. Die Person neben Lor verschluckte sich und hustete, schlug sich gegen die Brust und räusperte sich. Schnell huschte Drewns Blick zu ihr, doch mehr als eine pechschwarze Locke, die kurz aus der Kapuze rutschte und sofort wieder verschwand konnte er nicht erkennen.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2014 00:32von Ro Raven •

"Ich hab nur von nem einzelnen Zwerg in nem Kaff östlich von hier gehört, der ein paar Leute angeheuert haben soll", meinte Lor und trank weiter. "Aber jemand hat behauptet, er habe da was von nem Krieg gehört. Thronstreitigkeiten oder sowas. Und dass da jemand Geld bezahlen würde, wenn man hingeht und kämpft. Aber von Zahlen hab ich nix gehört und das ganze ist viel zu vage, als dass jemand das Risiko eingehen würde, aufs geratewohl nach Kor rüber zu reisen. Aber wenn was los ist, wird man bald mehr hören."
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