Zwei Tage später sass Weya auf Morondos Bett und wartete, dass er aus der Bibliothek zurück kam. Sie hatte eine gute und eine schlechte Nachricht für ihn.

Als er die Türe aufmachte, entdeckte er sofort Weya auf seinem Bett. Er hatte mit der Elfe in den letzten Tagen viel Zeit verbringen müssen. Er hoffte, dass seine Bemühungen endlich Früchte tragen würden und sie schwanger wurde. Der Junge war wieder in ihr Versteck im Tieflandwald geschickt worden. Daedhelon hatte noch einiges mit ihm vor. "Was für eine Nachricht hast du für mich?", fragte er sie knapp. Denn sie schien einigermassen gute Laune zu haben. Was eigentlich eine Seltenheit war, seit sie ihm nächtliche Besuche abstattete.

"Du musst dich nicht mehr mit mir...bemühen und wirst bald Vater eines Monsters", antwortete sie. "Aber das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass ich mir nicht sicher bin und darum der Fluch, der mich an dich bindet, noch nicht aufgehoben wird."

"Kennt Shadaran nicht Wege sich davon zu überzeugen, ob du tatsächlich schwanger bist?", fragte Morondo nach. "Schliesslich hat er sicherlich auch ein Interesse am Gelingen dieses Projekts."

"Er kann erst in ein paar Tagem mit Sicherheit sagen ob das Experiment einen guten Anfang genommen hat oder nicht... Ausserdem will er es nicht durch Magie beeinflussen", erwiderte sie mit einem abschätzigen Grinsen. "Wann wirst du uns eigentlich verlassen und wohin wirst du gehen?", fragte sie und legte den Kopf schräg, wobei sie ihn breit angrinste und die Füsse baumeln liess.

"Ich möchte Shadaran noch einige Dinge fragen, doch das kann noch warten. Erst wird mein Zirkel die Geschehnisse im Osten überwachen und sehen, was man für Vorteile daraus ziehen kann.", erwiderte er. "Da ich als Botschafter fungiere, werde ich wahrscheinlich noch einige Zeit hier bleiben und mir die Bibliothek deines Meisters ansehen. Vielleicht finde ich noch einige interessante Dinge."

Sie lächelte zufrieden. "Oh, dann wird er mich wohl als Bibliothekar einsetzen", meinte sie amüsiert. "Wirst du mir jetzt Nekromantie beibringen?", fragte sie süss und setzte sich im Schneidersitz hin.

"Erst wenn ich weiss, dass das Experiment erfolgreich sein wird. Also wirst du dich noch ein wenig gedulden müssen.", erwiderte er grinsend und nahm eines der Bücher, die auf seinem Tisch lagen zur Hand.

Sie lachte und schwang sich auf die Füsse. "Ich kann es nicht beeinflussen, weisst du? Ich kann es nur beenden, aber das würde weder Shadaran noch mir von irgendwelchem Nutzen sein", meinte sie. "Willst du meine Gesellschaft noch ein Weilchen "geniessen" oder soll ich gehen, Schwarzhaut?"

"Das überlasse ich ganz dir. Im Moment habe ich jedoch keine Verwendung für deine Gesellschaft, vor allem da du mich die ganze Zeit bei meinen Studien unterbrichst.", erwiderte er kühl und vertiefte sich wieder in die Seiten vor ihm.