RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 27.02.2015 20:10von Ro Raven •

Später in dieser Nacht stellte sie fest, dass der zweite Mann seinen Kollegen nicht uneigennützig daran gehindert hatte sie zu töten, denn als alles schlief, kam er zu ihr, und er war zu schlau und zu sehr auf der Hut, als dass sie ihn hätte hindern können, an die Gitter gekettet, wie sie dahing. Also schloss sie die Augen, verdrängte den Schmerz und die Schmach und teilte ihre Gedanken mit Wadjet. Ich hasse ihn, flüsterte ihre Schwester und Nechbet wusste, dass sie nicht den Händler meinte. Er wusste, wohin er uns schickt. Er wusste, was er von dir verlangt. Nechbet antwortete nicht, sondern umarmte Wadjet im Geist und wünschte sich, ihr Körper könnte es.
Eine knappe Woche später traf sich die Karawane auf einer weiten Lichtung am Flussufer mit dem Unterhändler, einem kleinen Mann mit Schnurrbart, man zog Nechbet ein langes Hemd über und sie wurde zusammen mit etwa drei Dutzend anderen Sklaven aus der Karawane an ihn verkauft. Aneinandergekettet in einer langen Reihe machten sie sich auf den Fussmarsch nach Sewje, während leise Schnee zu fallen begann.
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 05:04von Ro Raven •

Ende November
Der Schnee war wieder geschmolzen, als sie die Burg erreichten, die wie ein düsteres Mahnmal über dem Flass thronte, riesig und uneinnehmbar, kalt und verflucht. Der Unterhändler trieb sie zusammen, dann durchquerten sie das Tor. Bis hierher hatte Nechbet geplant. Von jetzt an, wusste sie, konnte sie sich auf nichts mehr verlassen als ihren Instinkt und ihre Reflexe.
Er beobachtete die Ankunft der neuen Sklaven von einem der Türme aus, auf eine Regenrinne geduckt, als wäre er ein Wasserspeier. Sie wirkten schwach und verfroren, ein erbärmlicher Haufen. Er bezweifelte, dass einer von ihnen lange in der Arena durchhalten würde. Nur eine Gestalt stach heraus, wirkte zwar nicht weniger unterernährt und verwarlost als der ganze Rest, aber ihre Haut war pechschwarz, und das liess ihn aufmerken. Er hatte immer nur Menschen als Versuchsobjekte gehabt, aber das Ziel war ein Dunkelschatten und dieses Exemplar war zwar weiblich, aber kam seinem männlichen Pendant wohl doch sehr ähnlich...
Als sich das Tor hinter ihnen geschlossen hatte, machte er sich auf den Weg nach unten und er liess sich Zeit dabei, stattete Weya's Fenster einen Besuch ab und spähte durch die Luken der geschlossenen Läden hinein. Sie sass halb nackt auf dem Bett. Man sah noch wenig vom dem Kind, das in ihrem Bauch heranwuchs, aber er schmeckte es, den Geruch ihrer Schwangerschaft und des Völkerbastards, und die Wahrnehmung erfüllte ihn mit einem schwelenden Zorn und dem unerklärlichen Wunsch, ihren Bauch aufzuschneiden und das Wesen daraus zu entfernen und zu fressen. Er fragte sich, ob das mehr dem Hass seines Vaters oder dem Wesen, das ihm seine Mutter vererbt hatte, zu schulden war.
Als er die Kerker erreichte, hatten man die Sklaven bereits eingesperrt und alleine gelassen. Er schlich auf sie zu und musterte sie, einen nach dem anderen. Er schmeckte ihre Angst, den Schweiss der Menschen, vor dem, was auf sie wartete, und voreinander. Dann schmeckte er die Dämonin und seine Augen verengten sich unwillkürlich. Etwas an ihr schmeckte merkwürdig, fremd, aufregend...
"Guten Abend."
Die Stimme war so leise, dass sie sie beinahe überhört hätte und trotzdem liess etwas darin sie fast zusammen zucken. Sie öffnete die Augen. Ein Kind stand an den Gitterstäben. Ein Junge, knapp an der Schwelle zur Pubertät, dürr, in zerrissenen Kleidern. Er sag so sehr aus, als gehörte er zu den Sklaven, dass sie sich einen Augenblick lang fragte, ob er vielleicht dürr genug gewesen war um sich durch das Gitter zu quetschen. Dann bemerkte sie seine Augen und ihr wurde klar, dass er kein Mensch war, und auch kein Dämon.
Er lächelte. "Wie geht es dir?"
Sie gab keine Antwort.
"Ich kann dich aus dem Käfig rausholen, weisst du?"
Er hatte weniger Überzeugungsarbeit gebraucht, als er erwartet hatte, dafür, wie abweisend sie zuerst gewesen war. Vorfreude durchströmte ihn, als er das Feuer anfachte. Wenn die Aufzeichnungen seines Erzeugers korrekt waren, würde sie ein wesentliches interessanteres Objekt als die Menschenmänner, denn ihre Rasse war widerstandsfähiger, ertrug grössere Blutverluste und erholte sich im Allgemeinen schneller von Verletzungen als jede andere. Er hatte grosse Hoffnungen, dass sie bedeutend länger durchhielt als seine bisherigen Experimente.
Er bemerkte die Schlange erst, als sie ihn biss. Einige Augenblicke lang sah er das Tier perplex an. Wo war sie hergekommen. Dann wandte er sich langsam zu der Dämonin um. "Ist sie giftig?" Es war eine unnötige Frage. Er spürte das Gift bereits in seinen Adern.
Die Frau grinste schief. "Ja. Tut mir ausserordentlich leid."
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 13:29von Randreyah •

Weya wanderte durch die Burg. Sie langweilte sich und wollte zu Akri, vielleicht würde der Verrückte sie auf andere Gedanken bringen. Sie suchte ihn zuerst bei den Sklavenkäfigen. Frische Ware war geliefert worden. Aber dort fand sie ihn nicht. Und auch keiner der Sklaven war interessant. Alesamt nur Menschen. Ausgemagert und halb erfrohren. Sie wies einen der Flugaffen an, die Leute besser zu ffüttern, ansonsten hätten Shadarans Lieblinge nichts zu fressen, ausser Knochen. Und je schwächer die Sklaven waren, desto langweiliger waren ihre Todeskämpfe.
Als nächstes sah sie in der Arena vorbei, doch da war nichts los und darum machte sie sich auf zu dem Raum, in dem Akri herumexperimentierte.
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 13:56von Armelion •

Morondo tauchte ausserhalb der Burg auf und trat durch das Tor in die Festung ein. Die Kreaturen, die ihm begegneten, machten ihm eiligst platz. Sie hatten gelernt, dass es den Tod bedeutete wenn sie ihn angriffen. Der Dunkelschatten ging die Stufen zu den Gastgemächern hoch und befahl einem der Werwölfe, Shadaran eine Nachricht zu überbringen. Daedhelon war bereit einen Handel mit Shadran einzugehen. Er würde ihm die vier Seelensplitter überlassen, wenn Shadaran ihm etwas im Austausch dafür anbieten könnte. Der Aufenthaltsort eines mächtigen Elementarmagiers wäre geeignet. Er brauchte weitere Kandidaten für die Faelang.

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 14:05von Randreyah •

Als sie gerade anklopfen wollte, hörte sie die Werwölfe aufgeregt heulen. Gepackt von Neugier, wandte sich Weya am.Absatz um und folgte dem Geräusch der Wölfe.
Wie es sich bald herausstellte, war Morondo wieder angekommen, Shadaran aber nicht zugegen. Sie fing dem Botenwolf ab und liess ihn berichten, schickte ihn dann fort und machte sich auf, um Morondo selbst die Nachricht zu überbringen.
Sie klopfte kurz an und trat, ohne auf eine Antwort zu warten ein. Sie musterte den Dunkelschatten von Kopf bis Fuss und schloss die Tür hinter sich. "Shadaran ist nicht hier", meinte sie. "Aber es wird ihn wundern, was für eine Art Elementarmagier Daedhalon haben will."
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 14:21von Randreyah •

Sie lächelte schleimisch und trat auf ihn zu. "Das hat er nicht gesagt, aber er will nicht gestört werden. Wahrscheinlich wird er in ein paar Stunden zurück sein." Sie streckte die Hand nach ihm aus und fühlte, wie der Fluch sie davon abhielt ihn zu verletzen, stattdessen strich sie ihm nur über Schulter und Brust. "Dein Kind wächst und gedeiht übrigens problemlos."
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 14:37von Randreyah •

Sie entspannte sich wieder und schmunzelte, wobei sich ihre Finger um sein Handgelenk schlossen. Es gelang ihr nicht ganz das Verlangen ihm Schmerzen zuzufügen zu unterdrücken. Weya stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Nimm das, als Versprechen", schnurrte sie und in ihrem Blick lag Mordlust, statt Zärtlichkeit.
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RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 14:55von Armelion •

Er grinste nur und befreite sein Handgelenk. "Deine kleinen Arme würden mich nicht verletzen können, doch ich bin mir sicher das du noch mehr kannst. Oder täusche ich mich da?" Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr. "Ich würde dich wirklich zu gerne erschlagen.", seufzte Morondo und trat dann einen Schritt von ihr zurück.

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