RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 07.10.2012 22:54von Armelion •

Anfang Juni
"Kommandant! Der General will euch sehen."
Armelion wachte mit einem Ruck auf und setzte sich auf. "Was?"
"Der General will euch sehen!", wiederholte der Bote.
"Sag ihm ich bin unterwegs.", knurrte der Elf und setzte sich auf. Sie waren bis ans südliche Ende des Grünsees vorgestossen. Madril, Alvias jüngerer Bruder, war hier von einem Kriegsherren überrascht worden. Seine halbe Armee war aufgerieben worden und er hatte sich zurückziehen müssen. Madril war während den Kämpfen schwer verwundet worden und die Heiler hatten ihn kaum noch retten können. Nun lagerte er mit seinen Truppen dreissig Kilometer südlich der Sees. Aber seine Truppen waren schwer angeschlagen.
Armelion zog sich hastig an, streifte sich die Rüstung über und hastete rüber zu Alvias Zelt. Der General erwartete ihn bereits. Die letzten paar Wochen hatten ihnen viel abverlangt. Ständig waren sie von dem Kriegsherren in Scharmützel verwickelt worden. Aber in letzter Zeit waren die kleinen Gefechte immer weniger geworden. Seine Kompanie war nie darin verwickelt gewesen, daher war sie noch vollständig, aber die anderen beiden, hatten teilweise herbe Verluste erlitten. Die dritte Kompanie hatte zum Beispiel im gesamten fünfhundert Mann verloren. Ob alle gefallen waren oder gefangen genommen worden waren, war unklar.
"Ihr wolltet mich sprechen General?"
"Ja, Caelria hat vorher das Lager unserer Gegner ausgespäht. Sie hat den Namen unseres Gegners herausgefunden. Er heisst Nelthar. Er hat das Kommando über 8000 Mann. 6000 davon sind Söldner aus allen Winkeln Dreitans. 2000 Sind reguläre Soldaten von Gevira. Aber wir haben ein Problem, Gevira hat Verstärkung geschickt. Ein Armee von 10'000 Mann nähert sich von Osten. Sie haben den See umgangen und werden uns in den Rücken fallen. Wir müssen uns zurückziehen, sonst werden sie uns in die Zange nehmen und vernichten. Wir können ihnen mit 8000 Soldaten nicht standhalten."
"Gut, ich veranlasse alles nötige um den Rückzug zu koordinieren. Aber General, ich habe noch eine Frage.", fing er vorsichtig an. Das was der Soldat gesagt hatte, den er am Nazrev getroffen hatte ging ihm nicht aus dem Kopf.
"Ja?"
"Stimmt es dass ihr Gefangene hinrichtet? Alle ausser den Adligen?"
Alvias hob eine Augenbraue. "Mein Bruder hat das nach der Schlacht getan ja, dass heisst aber nicht das ich es gutheisse. Sobald ich Fürst bin, werde ich solche Barbareien abschaffen."
"Gut.", Armelion seufzte erleichtert. Er hatte befürchtet, dass sich Alvias in der Zeit in der er Weg gewesen war zu einem blutrünstigen Tyrannen entwickelt hatte.
"Ist sonst noch was Kommandant?"
"Nein General." Er beugte kurz den Kopf und hastete dann davon um alle nötigen Befehle zu erteilen. Innerlich verfluchte er aber alles was passieren würde. Die Nachtzinne hatte das Land bis hin zur südlichen Spitze des Grünsees mühsam erobert und jetzt wäre alles wieder verloren. All die Männer waren umsonst gestorben. Nachdem er allen Offizieren die Befehle erteilt hatte und die anderen Kommandanten von der Entscheidung des Generals in Kenntnis gesetzt hatte, sattelte er sich ein Pferd und überwachte das ganze Geschehen.
Den Streitwagen mit den Ballisten widmete er besondere Aufmerksamkeit. Die Soldaten, die für die Pflege der Geräte abkommandiert worden waren, verfluchten ihn jetzt schon als einen Sklaventreiber. Dennoch hielt er eisern an seinen Plänen fest. Nach weniger als einer Stunde waren alle abmarschbereit.
"LOS! WIR MARSCHIEREN IN RICHTUNG DES SED'N!", brüllte Alvias und gab seinem Pferd die Sporen.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 07.10.2012 23:22von Armelion •

Ihr Abzug blieb nicht lange unentdeckt. Nelthar hastete ihnen so schnell er konnte mit seinen Truppen hinterher, doch die Soldaten der Nachtzinne waren ausgeruht und so brachten sie schnell einen Abstand von etwa drei Kilometern zwischen sich und Nelthars Männern. Aber sie mussten noch die vom Kampf erschöpften Soldaten von Madril mitnehmen, ab dann würde es kritisch werden. Armelion sah gehetzt über die Schulter und sah eine grosse Staubwolke hinter ihnen. Eine noch grössere war weiter rechts aufgetaucht. Das mussten die 10'000 Mann verstärkung sein. Der Elf fluchte und trieb seine Männer zur Eile an.
Den ganzen Tag ging es so weiter. Hin und wieder kamen feindliche Reiter heran, aber jedesmal zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Die Soldaten waren nervös und wütend über die feige Flucht, aber so wie es jetzt stand würden sie eine erbitterte Niederlage erleiden. Der Wind kam von norden, also konnten sie nicht die Feuerwaffe einsetzen. Das Feuer würde vom Wind auf sie zugetrieben werden und auf dieser Steppe würde kein Mann schneller laufen können als die Flammen. Nach einer weiteren Stunde schnellen Marschierens, beziehungsweise Reitens, erreichten sie endlich Madrils Lager.
Der jüngere Prinz hatte bereits seine Leute in Marschbereitschaft versetzt. Armelion beobachtete wie Alvias auf seinen jüngeren Bruder zuritt und dann wild gestikulierend auf ihn einredete. Madril schüttelte nur den Kopf und deutete in den Süden. Langsam ritt der Elf auf die Brüder zu und zügelte sein Pferd neben ihnen.
"Was ist los, Herr?"
"Du sollst mich nicht mit Herr anreden, Armelion.", erwiderte Alvias hitzig, fuhr dann aber fort. "Eine feindliche Streitmacht von 6000 Mann lagert vor uns. Wir sitzen tief in der Scheisse mein Freund. Wir können nicht nach Süden und nicht nach Norden, weil in beiden Richtungen eine verdammte Armee auf uns wartet. Nach Osten können wir auch nicht, da würde uns die Verstärkung den Weg abschneiden bevor wir auch nur die ersten zwanzig Kilometer hinter uns gebracht haben. Nach Westen können wir auch nicht, da liegt das Meer. Und der Sed'n ist zu breit um ihn ohne Boote überqueren zu können."
"Wir müssen sie angreifen Bruder. Das ist die einzige Möglichkeit. Ich habe noch 3000 Mann, die gut kämpfen können, wenn du noch mit 4000 zu uns stösst, dann können wir vielleicht die Armee vor uns schnell genug besiegen bevor die anderen uns erreicht haben. Danach ziehen wir uns hinter den Sed'n zurück und formieren uns erneut.", schlug Madril vor.
Alvias zögerte, es war kein schlechter Plan, und so ziemlich der einzige den sie hatten, doch dann schüttelte er den Kopf. "Armelion, was ist mit deiner Feuerwaffe?"
"Ich denke das wäre nicht klug General. Das Feuer würde uns dann den Weg zum Sed'n versperren."
"Verflucht, na gut Madril, wir tun was du vorgeschlagen hast." Er wandte sich zu Armelion, "Du nimmst die restlichen 4000 Mann und fällst ihnen in die Flanke. Ihre Reihen werden dann schneller einbrechen und wir setzen dann unseren Rückzug fort."
"Wie ihr befiehlt!" Er zog sein Pferd herum und ritt rüber zu seinen Soldaten. Die 2. Kompanie würde ihn verstärken. Ihr Kommandant Gilthen erwartete ihn bereits.
"Wie lauten die Befehle?"
"Unsere Männer sollen dem Feind in die rechte Flanke fallen."
"In Ordnung." Er wendete sein Pferd und ritt davon. Armelion schaute wieder zur Staubwolke. Sie war schon näher. Das würde verdammt knapp werden.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 07.10.2012 23:36von Randreyah •

Der Wind trieb die Blätter des Waldes vom Norden her auf das Schlachtfeld. Von einem Hügel beobachteten vier Augenpaare die fliehenden Soldaten der Nachtzinne und die Soldaten Geviras, die sie von allen Seiten umkreisten. "Geht", befahl sie und die anderen verliessen sie. Zwei zogen sich in ihr verstecktes Lager zurück. Der Dritte breitete seine Flügel aus und glitt nahe dem Boden den Hügel hinunter.
Randreyah stürmte bergab. Der nachtschwarze Umhang wehte hinter ihr her und wirkte wie zwei Flügel, ihr gehörnter Helm gab ihr das Aussehen eines Drachen und die leichte Rüstung raschelte, passte sich perfekt jeder ihrer Bewegungen an. Sie sprang und landete zielgenau in Taos Nacken. Der Drache stiess sich in die Höhe und schwebte mit ihr über den Soldaten Geviras. Sie suchte und fand die Prinzen der Nachtzinne. Ein bösartiges Grinsen umspielte ihre Lippen. Sie roch das Blut, das bald vergossen werden würde. Der Gedanke daran erfüllte sie mit Genugtuung. Der König Geviras wollte sie erst dann kämpfen lassen, wenn die Assassinen Azuras ankamen, sie wäre eine zu wichtige Schachfigur, als dass man riskierte sie jetzt zu verlieren. Sie schnaubte und sah hinunter, währendem Tao sich in die Wolken flüchtete um nicht gesehen zu werden. Es würde eh niemand mit einem Drachen rechnen. Ohne ein Geräusch segelten sie gegen den Wind. Was würde als nächstes passieren?
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 13:08von Armelion •

Alvias und Madril bildeten hastig eine Angriffslinie und marschierten dem Feind entgegen. Armelion führte seine Soldate nach Westen. Ein kleiner Wald würde ihm die Deckung geben, die er brauchte um den Feind zu umgehen.
Er hob die Hand und der lange Zug von Soldaten marschierte los. Er würde viel Zeit brauchen um sich in die richtige Position zu bringen. "Los, macht schneller.", rief er und schaute wieder zurück. Verflucht! Sie waren schon viel zu nahe. Er musste schneller sein. Ein leises Donnern erklang plötzlich und kam langsam näher. Kavallerie! Verdammt! Verdammt! "SCHNELLER!", brüllte Ormud.
Armelion sah sich um, sie waren jetzt in der richtigen Position. "Befehl zum Angriff geben. Aber die Pikeniere sollen hinten bleiben. Sie sind nicht geeignet für einen Sturmlauf.", befahl er.
"PIKENIERE NACH HINTEN!", schrie Ormud. "SCHWERE INFANTERIE NACH VORNE, KAVALLERIE AN DIE FLANKEN! VORWÄRTS!"
Der Tieflandelf zog sich den Helm über den Kopf und kontrollierte ob sein Schild richtig sass, danach zog er sein Schwert. Am liebsten wäre er vom Pferd gestiegen und hätte in der ersten Reihe gekämpft, aber als Kommandant musste er in den hinteren Reihen bleiben und die Übersicht behalten. Er stiess einen derben Fluch aus und schaute nach vorne.Die ersten Linien waren schon in heftigen Kämpfen verwickelt. Die Reihen der Feinde wankten und waren kurz vor dem nachgeben, als plötzlich der helle Ton eines Kriegshorns durch die Luft schnitt. Das Donnern war lauter geworden. Er schaute nach Norden und sah eine breite Linie von Reitern heranstürmen.
"Wir sind zu langsam, sie werden uns in die Zange nehmen. Kommandant wir müssen uns zurückziehen!", drängte Gilthen.
"Wir können es schaffen.", widersprach Armelion. Er schaute zurück. Die Reiter waren in den Sturmlauf übergegangen.
"Sie werden uns vernichten! Wenn wir nicht den Befehl zum Rückzug geben, werde sie die gesamte Armee in den Boden stampfen."
Die Reihen der Feinde hatten sich wieder geschlossen und nun drängten sie trotz ihrer zahlenmässigen Unterlegen die Truppen der Nachtzinne zurück. Die Reiter Geviras waren schon beinahe heran. "Gilthen, wir müssen Alvias und Madril da rauskriegen. Sie werden in die Zange genommen."
"Das ist nicht möglich. Die Prinzen werden sicher gefangen genommen aber ihnen wird nichts passieren. Gevira will das Lösegeld. Wir müssen uns zurückziehen. Ansonsten werden wir vernichtet. Wir müssen fliehen. Jetzt!"
Armelion zögerte. Er war es Alvias schuldig. Er musste versuchen ihn zu retten, aber er war auch verantwortlich für die Männer die unter ihm dienten. War das Leben von Alvias mehr wert als das ihre? "Du hast recht. Gib das Signal zum Rückzug!" Gilthen hob ein Horn an die Lippen und blies zwei Mal hinein. Es dauerte einen Augenblick, aber dann begannen die Soldaten zurückzuweichen.
"Das Lösegeld wir die Nachtzinne ruinieren.", knurrte Gilthen und blickte zurück. Die Reiter waren herangekommen und metzelten die Soldaten gnadenlos nieder. Die ersten warfen schon ihre Waffen weg und ergaben sich. Er drehte sich um. Er sollte sich auf das hier und jetzt konzentrieren. Er musste so viele seiner Soldaten retten wie möglich.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 13:55von Randreyah •

Rans Augen funkelten. Die Nachtzinne zog sich weiter zurück. Würden sie es schaffen? Sie fühlte ein Ziehen in der Brust, als sie daran dachte wie viel Blut unnötig vergossen wurde. Aber es war nicht ihr Kampf. Schon als Akkaya hatte sie geschworen sich aus den Angelegenheiten der Menschen, Elfen, Zwerge und Dämonen raus zu halten. Doch auf das Drängen der Königshäuser hatte sie eingewilligt als Pferd auf ihrem Schachbrett zu spielen. Ihr Schild und Schwert zu sein, eine Waffe die stets zur Verfügung stand und nur dann ihre Meinung Kund gab, wenn sie darum gebeten, angefleht wurde.
Sie lächelte in der Hoffnung, dass der Krieg bald vorbei wäre. Einer der Drachen hatte mitgeteilt, dass bereits in drei Monaten Narum mit den Assassinen ankommen würde. Sie dachte an Drewngard und wie es ihrem geschuppten Bruder wohl ging. Er hatte Dreitan verlassen. Dann fiel ihr Armelion in den Sinn aus lauter Neugier suchte sie ihn auf dem Feld unter ihr. War er auch eine Schachfigur? Und wenn ja, war er Turm, oder Läufer, oder doch ein Bauer. Sie stellte fest, das sehr viele Bauern gerade fielen.
Tao fand den Elfen sie beobachtete das Szenario. Er war also Kommandant, wie es schien und in einer verzwickten Lage. Sollte er zum Rückzug blasen und die Männer den Prinzen vorziehen?
Gespannt beobachtete sie das Geschehen und hörte auch das Signal für Rückzug von Seiten der Nachtzinne. Die Prinzen würden also gefangen werden. Sie ahnte was Geviras herzloser König vorhatte und schüttelte den Kopf. "Geviras Prinz ist Maevas Verlobter", sagte sie Tao. "Ist er nicht zehn Jahre älter?", fragte der Drache und Ran nickte. Der Prinz war ihr Schützling. Der König höchstpersönlich hatte sie als seine Leibwache angestellt. Sie seufzte. Der junge Mann sollte eigentlich in Gevira bleiben, war aber zu stur und jetzt in der Schlacht. Er kämpfte nicht in diesem Moment, war aber in einem der Lager. Tao lachte schadenfreudig, als sie ihm erzählte, dass die Soldaten sie für die Konkubine des Prinzen hielten und wie gerne sie ihnen dafür die Nasen brechen würde.
Abrupt wurden sie aus den Gedanken gerissen. Das Drachenhorn ertönte. Ein Signal, dass sie zur Erde rief. Die Nachtzinne zog sich zurück und die Truppen der Prinzen waren beinahe erledigt. Tao drehte ab und stürzte wie ein Falke zur Erde. Sein kreischendes Fauchen liess die Soldaten verzweifeln und gefror ihr Blut in den Adern. Sie landeten hinter ihren Soldaten und Ran stieg ab. Der schwarze Drache würde sich nicht einmischen, egal was geschah.
Sie wollte nicht gehen, doch musste sie. Die Prinzen waren gefangen und sie würde das überwachen, was als nächstes geschehen würde. Der blutrünstige Drache in ihr freute sich und lechzte nach Blut, währendem sie selber sich dagegen sträubte. Sie hasste das Blut des Drachen, das durch ihre Adern floss. Wieso musste auch gerade der Drache ihr Vater sein?
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 15:12von Armelion •

Armelion erstarrte als er das Brüllen hörte. Kämpften etwa Drachen auf Geviras Seite? Wenn ja, dann hätten sie verdammt grosse Probleme. Er holte das Säckchen mit der Asche hervor und betastete die Tätowierung am rechten Arm. Hoffentlich bewirkte sie, dass was sie sollte. Falls nicht wäre er so gut wie tot, falls er gegen den Drachen kämpfen musste. Er sträubte sich gegen den Gedanken noch eines dieser Wesen zu töten, aber falls es in den Kampf eingriff, liess es ihm keine andere Wahl.
"Gilthen! Wie viele Männer sind noch fähig zu kämpfen?"
"Etwas über 3500 Kommandant. Wir haben nicht viele Gefallene, aber viele sind verwundet. Sie werden nicht mehr lange durchhalten. Falls wir sie nicht verlieren wollen, müssen wir uns gleich positionieren."
"Wir beziehen auf dem Hügel dort vorne Stellung. Von dort aus werden wir unser Leben so teuer wie möglich verkaufen. Vielleicht sehen sie ein, dass sie zu viele Männer an uns verschwenden werden und lassen uns gehen.", befahl Armelion.
"Gut." Gilten riss sein Pferd herum und ritt zur Nachhut. Der Rest der Reiterei deckte ihren Rückzug so gut es ging, doch bis jetzt waren ihnen noch keine Feinde hinterher gekommen.
Nach weniger als einer Stunde hatten sie die Erhebung erreicht und bezogen auf dem höchsten Punkt Stellung. Der Hügel war nicht besonders hoch, doch die Hänge waren verhältnismässig steil und würden seinen Bogen- und Armbrustschützen einen grossen Vorteil verschaffen. Armelion gönnte den Soldaten keine Ruhe und ordnete sie sofort für die kommende Schlacht. "Wir werden die neue Formation benutzen um den Feind zurückzuschlagen. Zuerst kommen die Streitwagen mit den Ballisten, danach bilden Schildträger die erste Reihe. Sie sollen die Armbrustschützen, die hinter ihnen in einer Doppelreihe aufgestellt werden, vor Beschuss schützen. Die Pikeniere bilden die dritte Reihe. Sie sollen ihre schwere Panzerung ablegen und stattdessen einen Schild nehmen. Sie werden ihn als Schutz vor den gegnerischen Pfeilen brauchen. Die Infanterie soll sich hinter den Pikenieren bereit halten, falls eine Bresche in die Reihe geschlagen wird. Ist dies der Fall, muss sie so schnell wie möglich wieder geschlossen werden. Die Bogenschützen stellen sich zuhinterst auf. Sie sollen schiessen sobald der Gegner in Reichweite ist. Falls es uns gelingt den Feind auf Abstand zu halten haben wir eine Chance." Er brach für einen Moment ab und schaute den Hügel hinunter. Der Feind hatte begonnen sich neu zu ordnen. Wie sollte er es schaffen mit 3500 Mann gegen mehr als 20'000 Soldaten zu bestehen? Die Feuerwerfer konnte er nicht einsetzen der Wind stand ungünstig. Die Ballisten könnten zwar einige Krüge auf den Feind schleudern, aber nicht mehr. Die Feuer, die dabei entstehen würden, wären nicht für seine Männer gefährlich. Aber ein halbwegs begabter Magier würde sie schnell löschen können.
"Habt ihr noch weitere Befehle?", fragte Ormud leise. Er hatte eine leichte Verwundung davongetragen und versuchte mit missmutiger Miene die Blutung an seinem Arm zu stillen.
"Ja, die Streitwagen sollen sich zurückziehen sobald sie in Schussweite der feindlichen Bogenschützen sind. Sie sollen auch Sandsäcke bereitstellen falls einer der Tonkrüge zerbricht. Ich will keine unnötigen Tote. Die Schildträger und die Armbrustschützen ziehen sich zurück sobald der Feind näher ist as 50 Meter. Danach heisst es dann Mann gegen Mann."
"Ist gut Kommandant." Ormud verbeugte sich und hastete davon.
Armelion nickte kurz angebunden und betrachtete dann die Umgebung. Er hätte nicht gedacht, dass seine erste Schlacht als Kommandant eine solch vernichtende Niederlage nach sich ziehen würde. Er atmete tief ein und beobachtete wie seine Befehle ausgeführt wurden. Die Gesichter der Soldaten waren grimmig. Sie wussten was sie erwartete. Armelion schaute wieder hoch und sah wie sich der Feind in Bewegung setzte.
"Dann beginnt es also."

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 16:45von Randreyah •

Der Kronprinz Geviras und sein zweiter Bruder standen neben den gefesselten Prinzen der Nachtzinne. Säcke wurden ihnen über die geknebelten Köpfe gestülpt und sie wurden in den hinteren Reihen gehalten. Der General, dessen Namen Ran nicht kannte, gab der Armee Befehle zur Neuformatierung. Sie scherte sich nicht darum. Was sie störte war, dass der kleine Prinz hier war, auch wenn er in einem der Lager sein sollte. Sie verneigte sich kurz vor dem Kronprinzen. "Mein Herr, ihr habt gerufen", sagte sie. Er nickte. "Der König hat angeordnet, dass kein Thronfolger der Nachtzinne am Leben gelassen wird, egal wie viel Geld wir für ihr Leben bekämen. Ihr sollt sie zuforderst begleiten und dort ihrer Exekution beiwohnen. Vaters Befehl lautet die Köpfe und Körper zur Nachtzinne zu bringen. Die Exekution findet in der vordersten Reihe statt. Mein sturer, kleiner Bruder, will ebenfalls dabei sein. Gebt Acht auf ihn", sagte der Prinz und stieg auf sein Pferd. Ran verneigte sich und er ritt zurück, wohin genau wusste sie nicht und es ging sie nichts an.
Zwei Soldaten kamen und zerrten die Gefangenen auf die Beine. Ihre Hände waren am Rücken gefesselt und ihre Fussknöchel, wie die der Kamele. Sie konnten zwar laufen, aber nicht schnell und nur mühsam. Wortlos gingen Ran und der Prinz voran. Die Soldaten und Söldner machten ihnen den Weg frei und nach einigen Minuten standen sie so, dass die übriggebliebenen Männer der Nachtzinne sie von der Erhöhung aus gut sehen konnten. "Bringt den Scharfrichter und ein Podest!", befahl der Prinz. Ran sagte nichts.
Säcke wurden mit Erde gefüllt und aufgestapelt, darauf Bretter gelegt, die sie von irgendeinem Dorf hatten, welches erobert wurde. Die Gefangenen wurden daraufgezerrt und auf die Knie gezwungen. Der Scharfrichter kam mit einem langen, scharfen Schwert und stellte sich hinter sie. Er half Ran hoch, die sich zwischen die Prinzen stellte. Ihre Rolle gefiel ihr ganz und gar nicht. Mit einem Schwung riss sie die Säcke von den Köpfen der Prinzen, die plötzlich geblendet vom Tageslicht die Gesichter abwandten. Sie nahm sie beim Kinn und drehte sie so, dass sie von oben mit einem Fernglas erkennbar waren. "Der König der Nachtzinne, war töricht einen Krieg mit Gevira anzufangen. Dies wird ihn das Leben seiner zwei Söhne kosten. Ich gebe euch einige Augenblicke Zeit, euch zu vergewissern, dass es wirklich sie sind, dann zieht ab, wenn ihr nicht wollt, dass eure restlichen Soldaten, wie eure Monarchen enden!", rief sie mit magisch verstärkter Stimme in Richtung der Soldaten. Ran wandte sich den Prinzen zu und hielt ihre Köpfe an ihren Haaren nach oben. "Es tut mir Leid, dass es so kommen musste", raunte sie den beiden zu und wartete. Etwas metallisches Blitzte auf. Ein Fernrohr. Sie liess die Prinzen los und winkte dem Scharfrichter. Halbherzig errichtete sie einen Energiewall um ihn, damit die Schützen der Nachtzinne ihn nicht töten konnten. "Warte noch einen Moment", sagte sie ihm und stellte sich neben den Prinzen, welcher mit dem Helm unter dem Arm, neben dem Podest stand. "Es ist nicht klug, dem Feind euer Gesicht zu zeigen", sagte sie ihm mit einem kalten Blick. Er ignorierte diese Bemerkung. "Es gefällt euch nicht, dass sie geköpft werden", stellte er fest. "Ich mag kein Blutvergiessen", konterte sie und sah hinauf zum blitzenden Fernrohr. "Scharfrichter, mach dich bereit. Erledige deine Aufgabe, sobald dir danach ist", befahl sie und behielt die Feinde im Auge. Der Prinz war nervös. Ein Surren, das Geräusch reissender Muskeln und splitternder Knochen ertönte und das dumpfe Aufprallen des Kopfes und der erste Prinz war tot. Das wiederholte sich ein zweites Mal und ein wütendes Brüllen ertönte von Oben, ein Pfeil schoss herunter und zielte auf die Brust Geviras Prinzen.
Ran wirbelte herum, stellte sich zwischen Pfeil und Prinz und spürte, wie sich die Spize in ihre ungeschützte Schulter bohrte. Sie verkniff sich einen Aufschrei und brach die Spitze ab, zog den Pfeil raus und drehte sich wieder um. "Ihr habt eure Chance vertan", antwortete sie auf den Pfeil mit verstärkter Stimme und brachte den jungen Erben der Krone nach hinten. Der General brüllte Befehle und das Gemetzel würde wieder anfangen.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 17:26von Armelion •

Armelion beobachtete die Szene fassungslos durch das Fernrohr. Er hatte sie hinrichten lassen. Er hatte die beiden Prinzen wie zwei räudige Diebe köpfen lassen. Plötzlich schoss ein Pfeil auf den Prinzen zu, aber jemand stellte sich zwischen ihm und fing den Pfeil ab. Ihm stockte der Atem. Das war Reyla! Verflucht falls sie in den Kampf eingriff waren sie verdammt. Er würde sie vermutlich nicht aufhalten können, aber zumindest lange genug ablenken, damit einige seiner Männer entkommen konnten. Ihr Gesichtsausdruck war abschätzig und widerwillig, soweit er das beurteilen konnte. Vielleicht war sie ja dagegen gewesen die Prinzen hinzurichten. Er hoffte es. Ihre Stimme hallte über die Steppe doch er hörte kaum hin.
Zorn stieg in ihm auf und er senkte das Fernrohr. "Gilthen. Sag den Männern sie sollen keine Gnade erwarten. Sie haben soeben Alvias und Madril hingerichtet."
"WAS?!", rief er aus.
"Das werden sie bereuen. Oh ja, das werden sie bitter bereuen. Wir kämpfen bis zum letzten Mann. Ihr Blut wird in Strömen den Hügel hinunterfliessen."
"Jemand ist mir in die Schussbahn getreten.", hörte er plötzlich eine Stimme zu seiner linken. Er blickte hinunter und erblickte Caelria, die einen gespannten Bogen in den Händen hielt. Armelion erwiderte nichts. Sie schaute ihn an und nickte dann, scheinbar zufrieden. Danach ging sie zurück zu den übrigen Bogenschützen. Von unten erklang ein Hornstoss und der Feind rückte heran.
"Unsere Chancen sehen schlecht aus.", murmelte Ormud leise. "Sie haben mehr als 20'000 Mann."
"Ich weiss. Ich seh zu, dass ich dir ein paar übrig lasse.", erwiderte Armelion grimmig. Er stieg vom Pferd. "Macht die Balliste bereit! Zeigt den Hurensöhnen wie die Männer der Nachtzinne kämpfen!", brüllte er.
Hastig begannen die Männer die Waffen zu spannen.
"OHNE BEFEHL FEUERN!", rief er und mit einem hölzernen Klacken schnellten die Geschosse davon. Armelion verfolgte den Flugbahn eines der Geschosse. Es durchschlug einen Soldaten, bevor es zwei weitere aneinander nagelte. Noch dreimal konnten sie nachladen und feuern, bevor Armelion ihnen befahl auf die Feuerkrüge umzusteigen. Die Männer arbeiteten nun langsamer und mit grösster vorsicht. Sie wussten das ein Fehler ihnen das Leben kosten würde.
Ein Hagel von Pfeilen stieg von den Reihen der Feinden auf. Doch die Salve blieb wirkungslos, etwa hundert Meter von den Ballisten entfernt, im Boden stecken.
"BOGENSCHÜTZEN! OHNE BEFEHL FEUERN!", schrie Ormud. Einen Augenblick später erklang das sirrende Geräusch von hunderten von Pfeilen, die durch die Luft schnitten. Ihr Gegner war geistesgegenwärtig genug einen Schildwall zu bilden, doch bevor die Pfeile in ihre Reihen einschlugen feuerten die Ballisten die mit Öl gefüllten Krüge ab. Sie zogen eine dünne Rauchfahne hinter sich her, als sie in einem flachen Winkel auf die Gegner zuflogen. Mit einem hellen Klirren traf einer der Krüge mitten auf den Schild eines Offiziers und warf ihn zu Boden. In der nächsten Sekunde flammte eine riesige Stichflamme an der Stelle auf, an der der Offizier vorher gewesen war. Schreiend versuchten die Männer sich vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen und in dem Augenblick hagelten die Pfeile vom Himmel.
Gellende Schreie hallten zu ihnen herüber und die Soldaten quittierten dies mit triumphierenden Gebrüll. Die Bogenschützen schossen weiter und auch die Ballisten luden wieder nach. Doch als sie die zweite Salve mit den Feuerkrügen abschiessen wollten, geschah was Armelion befürchtet hatte. Einer der Krüge zerbrach und die Flüssigkeit spritzte auf die Soldaten, die die Balliste bedient hatten. Schreiend wälzten sie sich auf dem Boden und versuchten die Flammen zu löschen, doch nichts half. Rasch breiteten sich die Flammen in dem trockenen Gras aus.
"LÖSCHT DAS FEUER! SOFORT! BRINGT DEN SAND!", befahl ein Offizier und legte selbst Hand an. Innert weniger Sekunden war das Feuer gelöscht, doch die verkohlten Leichen und die Überreste der Balliste erinnerte die übrigen Soldaten an ihr bevorstehendes Ende.
Ein erneuter Hagel von Pfeilen schoss aus den Reihen der Feinde. Er blieb ebenso wirkungslos, aber er war schon bedrohlich nähergekommen. Die Magier aus Gevira hatten die Brände mittlerweile gelöscht und versuchten die Verletzten so gut es ging zu heilen.
Armelion hob ein Horn an seine Lippen und ein einzelner langgezogener Ton erklang. Sofort eilten dutzende von Männern nach vorne und zogen die Streitwagen mit den Ballisten in Sicherheit hinter die Reihen der Infanterie. Die Schildträger traten nachher nach hinten und liessen den Armbrustschützen ein freies Schussfeld. Der Feind rückte immer schneller näher. Egal wie viele unter dem andauerndem Beschuss fielen.
"Armbrustschützen! Feuert!" Wie ein Mann hoben die Soldaten ihre Waffen. Ein hölzernes Klappern erklang und die erste Salve riss beinahe die gesamte erste Linie des Feindes in den Tod. Mittlerweile waren aber auch die Soldaten der Nachtzinne in der Reichweite der feindlichen Schützen gelangt und die ersten Schreie der Verwundeten erklangen auf seiner Seite. Hundert Meter trennten sie noch. Plötzlich erblickte Armelion Kavallerie, die schnell näherkam. Sie mussten hoffen, die Armbrustschützen überrennen zu können bevor sie sich zurückziehen konnten.
"ZURÜCK! ZURÜCK!", brüllte Ormud und blies in sein Horn. Die Schützen rannten los. Die Pikeniere hoben ihre Waffen gerade lange genug, damit sich die Armbrustschützen in Sicherheit bringen konnten, dann senkten sie sie wieder. Die feindlichen Reiter zügelten ihre Pferde als sie die Speermauer sahen und liessen der Infanterie wieder den Vortritt. Brüllend stürmten sie heran und dann krachten sie in den Wall aus Piken.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 18:21von Randreyah •

Ran packte den Prinzen und riss ihn mit auf ein Pferd. Sie schnappte sich die Köpfe der Prinzen und deren Körper, hievte sie auf ein anderes Pferd und galoppierte nach hinten zu Tao. Der Prinz wehrte sich. "Loslassen!", rief er und versuchte vom Pferd zu rutschen, aber sie behielt ihn bäuchlings auf dem Pferd liegend, indem sie ihn am Gürtel festhielt. Die Leichen rutschten beinahe vom Pferderücken, aber irgendwie blieben sie oben.
Tao wartete hinter den Reihen auf sie. Sie warf den Prinzen in den Staub und beruhigte das Pferd mit den leblosen Fürsten. Der Prinz rappelte sich auf und zog sein Schwert. Mit der Spitze deutete er auf ihre Brust. "Bringt mich sofort wieder zurück!", rief er wütend aus. "Nein", antwortete sie ruhig und schob die Schwertspitze mit dem Finger zur Seite. Er drückte etwas dagegen und Blut tropfte. "Wie gesagt, ihr müsst meine Befehle befolgen. Das ist ein Befehl. Bringt mich an die Front!", befahl er mit zittriger Stimme. Ran schnellte nach vorn und wich seinem Schwert aus. Sie packte ihn an der Kehle und hielt seinen Schwertarm zur Seite. "Ich muss nur die Befehle des Königs und eurer älteren Brüder befolgen, eure Befehle gelten nur, wenn sie nicht im Widerspruch der ihren stehen. Aber ich kann euch nicht ignorieren", raunte sie in sein Ohr und liess ihn los. Er lachte und rieb sich den Hals. "Dann küsst mich", befahl er, währendem er das Schwert wieder in die Scheide steckte und die Arme ausbreitete. "Wie bitte?", fragte sie verwirrt. Was sollte dieser kindische Befehl? "Küsst mich", wiederholte er. "Küsst mich und ich werde euch freiwillig zurück begleiten. Verbringt die Nacht mit mir und ich werde mich völlig aus dem Krieg raushalten", sagte er und sah sie spitzbübisch an. Auf ihren perplexen Gesichtsausdruck lachte er. "Euch wurde doch befohlen, mein Leben zu beschützen. Ich kann euch die Aufgabe vereinfachen, oder erschweren. Je nach dem", sagte er weiter und schritt auf sie zu. Randreyah rührte sich nicht. Er strich mit dem Finger über ihre Wange. "Ihr habt die Wahl. Entweder ihr küsst mich und ich ziehe mich zurück, oder ihr tut es nicht und ich reite in den Tod", flüsterte er und neigte sich vor. Ran drehte wütend den Kopf weg. Er war etwas grösser als sie und wenn man es genau nahm auch stärker, wenn sie wie eine 'normale' Menschenfrau kämpfte. "Dann reitet in den Tod", antwortete sie verärgert und nickte in Richtung des Pferdes.
Der Prinz entfernte sich und setzte seinen Helm auf, den sie ihm mitgetragen hatte und der während ihrer Diskussion auf den Boden gefallen war.
"Dann lebt wohl, mörderische Schönheit", rief er aus und schwang sich in den Sattel. Tao schnaubte und Ran zögerte. Sie konnte ihn nicht losreiten lassen, der Kampf war in vollem Gange und es tönte nicht gut. "Wartet!", rief sie ihm zu. "Wenn ich euch küsse, dann reitet ihr zurück zum Lager?", fragte sie auf Taos Drängen. Der Prinz nickte und klappte sein Visier auf. Er lenkte sein Pferd zu ihr. "Steigt ab", sagte sie gequält. Er gehorchte und legte seine Hände auf ihre Hüften. Sie küsste ihn und er küsste sie. Für ihren Geschmack etwas zu lange, dann liess er sie los, salutierte knapp und ritt triumphierend zum Lager zurück.
"So schlimm war es doch nicht", meinte Tao amüsiert und sie gab ihm eine Kopfnuss, währendem sie die Säcke mit den Köpfen packte und sich auf seinen Rücken schwang. "Nimm die Körper mit", sagte sie und Tao pflückte sie vom Rücken des verängstigten Pferdes, bevor er in Richtung Schlacht flog.
Sie flogen so hoch, dass sie niemand bemerkte und kreisten eine Weile über der Schlacht, bevor er knapp über den feindlichen Soldaten dahin glitt. "Hier habt ihr eure Prinzen", schnaubte er und erhob sich schnell wieder ausser Reichweite, währendem Ran die Köpfe auf die Körper fallen liess. Sie flogen zurück hinter die Reihen Geviras. Der General wollte immer noch nicht, dass sie sich einmischte.
some men just want to see the world burn

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 08.10.2012 18:37von Armelion •

Die Pikenträger hielten stand. Hier und dan kamen einzelne Soldaten durch den Wald aus stählernen Spitzen, aber sie wurden sofort niedergemacht. Armelion blickte nervös den Reihen entlang. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie durchbrechen würden. Er sah schon wie sich Piken, die vorher aufrecht waren senkten, und die Männer begannen auf den Feind einzustechen. Schliesslich passierte was er befürchtet hatte. Der Feind brach an zwei Stellen gleichzeitig durch. Die langen Piken die auf die Distanz sehr wirksam waren, waren im Nahkampf nutzlos. Die Soldaten aus Gevira metzelten die Pikenträger nieder und vergrösserten die Lücke innert weniger Sekunden. Die Infanterie rückte so schnell nach sie konnte, aber bevor sie den Feind erreichten hatte sich die Lücke schon auf 50 Meter verbreitet.
Armelion zog sein Schwert und drängte nach vorne. Jetzt mussten die Männer Mut schöpfen. Den Ersten Gegner den er traf war ein bärtiger Mensch, der eine grosse Axt schwang. Er fing einen Hieb ab und stiess dem Mann die Klinge in die Brust. Röchelnd sank der Soldat nach hinten. Sofort wurde sein Platz von dem nächsten eingenommen. Was folgte war eine ermüdende Abfolge von Schlag, Abwehr, Gegenangriff und dann fing alles wieder von vorne an. Armelion tötete einen Soldaten nach dem anderen. Hiebe und Stiche, die ihn normalerweise verwundet hätten, glitten an seiner Rüstung ab und brachten ihm nur einige Prellungen bei. Nach einer Weile begann der Feind zurückzuweichen. Die Männer versuchten angsterfüllt einen Abstand zwischen sich und dem Blutbespritzen Krieger zu gewinnen, der einen nach dem anderen von ihnen niederstreckte. Pikenträger rückten hinter ihm nach und langsam aber sicher schloss sich die Lücke wieder. Als er merkte, dass dieser Bereich wieder gesichert war zog er sich zurück.
Eine Hand ergriff plötzlich seinen Arm und er fuhr herum, das Schwert bereit zum Schlag.
"Beruhigt euch Kommandant. Ich bin es.", sprach Gilthen gehetzt. Seine Rüstung war zerkratzt und wies einige tiefe Beulen auf. Sein langes braunes Haar wurde ihm ins Gesicht geweht und er strich sie mit einer energischen Geste zurück. "Wir halten ihnen stand, aber sie sind an einer weiteren Stelle durchgebrochen wir brauchen eure Hilfe."
"Ich komme." Armelion eilte Gilthen hinterher und stürzte sich erneut in das Getümmel. Die Bogen und Armbrustschützen hatten mittlerweile keine Munition mehr und kämpften nun Seite an Seite mit der Infanterie.
Der Elf parierte einen harten Schlag mit dem Schild und schlitzte seinem Gegner mit einem schnellen Schlag die Kehle auf. Gurgelnd brach der Mann zusammen. Einen Augenblick hatte Armelion wieder einen Überblick. Einige Meter vor ihm stand ein höherer Offizier der mit scharfer Stimme Befehle rief. Sein Schwert war blutbesudelt und vor seinen Füssen lagen drei Soldaten der Nachtzinne. Falls er ihn töten könnte würden die anderen vielleicht die Flucht ergreifen. Brüllend schlug er einen weiteren Soldaten nieder und versuchte die Aufmerksamkeit des Offiziers zu erregen. Er wehrte einen Stich mit dem Schwert ab und schlug seinem Feind den Schildrand ins Gesicht. Der Kiefer des Soldaten brach mit einem lauten Knirschen, doch ihm blieb keine Zeit vor Schmerz zu schreien. Armelions Schwert drang ihm seitlich in den Hals und zerschnitt ihm die Arterien. Blut spritzte aus der Wunde als der Elf das Schwert rauszog. Nun stand er vor dem Offizier. Der Mann führte einen schnellen Hieb gegen seinen Kopf. Armelion blockte ihn mit dem Schild ab und versuchte ihm das Schwert in den Bauch zu rammen. Der Offizier tänzelte aber geschickt zur Seite und führte nun seinerseits einen beidhändigen Streich gegen Armelions Kopf. Der Elf hob den Schild und stiess das Schwert nach vorne. Der Hieb des Mannes liess das Holz splittern, doch in der nächsten Sekund durchbrach Armelions Waffe seine Deckung und grub sich tief in seine Brust.
Brüllend riss Armelion die Waffe aus dem Körper und schlug dem sterbenden Mann den Kopf ab. Die restlichen Feinde ergriffen verängstigt die Flucht. Ein langer klagender Ton hallte plötzlich über das Schlachtfeld und die Soldaten aus Gevira zogen sich zurück. Keuchend blickte Armelion um sich. Die Soldaten von der Nachtzinne schrien triumphierend und wollten dem Feind hinterher.
"NEIN!", rief Armelion. "BLEIBT HIER! NEU FORMIEREN! PIKENIERE NACH VORN, BOGENSCHÜTZEN UND INFANTERIE NACH HINTEN!"
Seine Befehle wurden ausgeführt und innert weniger Minuten waren sie wieder kampfbereit. Die Schreie der Verwundeten erfüllten die Luft und der Elf versuchte sie krampfhaft auszublenden. Er suchte Gilthen und fand ihn schliesslich bei einigen anderen Offizieren.
"Bericht!", verlangte er knapp.
"Etwa 500 Tote, 300 Schwerverletzte, die Hälfte von ihnen wird die Nacht wahrscheinlich nicht überleben. 800 Leichtverletzte, die restlichen sind zwar angeschlagen, aber können noch kämpfen.", zählte er mit monotoner Stimme auf.
Armelion wusste das mehr verletzt waren. Man zählte erst zu den Verletzten falls man zu den Heilern gebracht worde war. Viele der Soldaten kümmerten sich selber um kleiner Schnittwunden.
"Es ist noch nicht vorbei meine Herren. Die nächste Welle wird schlimmer werden."
Die Offiziere nickten. Armelion schaute an sich herunter. Er war mit Blut vollgespritzt, von seinem Schwert tropfte es sogar noch. Er schüttelte den Kopf. Er wusste immer noch nicht die Antwort auf das Rätsel, dass ihm der Grossdrache gestellt hatte.
"Kommandant...", begann einer der Offiziere vorsichtig. "Die Körper der Prinzen... sie wurden in unser Lager geworfen."
Armelion schluckte. "Kümmere dich um sie und versuche sie so gut es geht herzurichten. Alvian wird sie sehen wollen, falls er hiervon erfährt." Er zog sich den Helm vom Kopf und ein plötzlicher Windstoss zerzauste ihm das Haar. Im selben Augenblick bliesen die Generäle von Gevira wieder zum Angriff.
"Dieses Mal werden sie uns überrennen.", sagte Gilthen düster. Er strich sich wütend das Haar aus dem Gesicht. Der Wind war stärker geworden. Moment mal! Der Wind! Er kam jetzt aus dem Westen! Ein böses Lächeln stieg in Armelions Gesicht. Jetzt konnten sie die Feuerwaffe einsetzen und der Wind würde das Feuer direkt auf die Feinde zutreiben.
"MÄNNER! MACHT DIE KRÜGE MIT DEM STEINÖL BEREIT!"
Er blickte den Hang hinunter und sah den Feind hochstürmen. Es würde noch einige Minuten dauern bis sie sie erreichten. Einer der Soldaten reichte ihm einen Krug mit dem destillierten Steinöl und er zündete den Stofflappen an der Öffnung des Kruges an. Dreihundert Soldaten stellten sich in einer Reihe auf und wiederholten den Vorgang.
"BEREIT!" Er hob den Krug an. "LOS!"

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