RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 22:02von Randreyah •

Ran seufzte. "Nimm es als einen Ausbruch von Sentimentalität... alte Leute neigen oft dazu...", meinte sie grinsend. "Weil ich es letztes Mal nicht getan habe... darum. Damals war ein fürchterlicher Krieg vorangegangen.. Aber nicht gegen Gevira. Nach dem Krieg kamen die Misstände: Nahrunfsmangel, Verletzte, Obdachlose, Ausbeutung, Unterdrückung und Wünsche nach Rache. Dieser Durst und unstillbares Verlangen nach Wiedergutmachung eines eingeredeten Unrechts, spaltete das Volk. Streit und Todschlag brachen in den Städten und sogar in Familien aus. Dies brachte nur noch mehr 'zu vergeltendes Unrecht'. Der Bürgerkrieg kam schleichend und verlief schleichend, bis er alles aufgezehrt hatte und das Land schlussendlich beinahe starb. Doch als sie nichts hatten und nur noch wenige waren, hatten sie keine Wahl als zu vergessen. Doch ihre Situation war schlecht. Und das wirkte sich auf fünf nachfolgende Generationen aus... Aber so war es nicht nur hier, sondern überall wo ein Krieg war... und so wird es auch sein. Diese 'Emotionen', dieser 'Durst' muss gestillt werden, nur so kann Frieden wiederkehren... Darum ist es besser einen solchen Bürgerkrieg zu haben, als einen der sich über Jahrzehnte hinwegzieht und die Zukunft erstickt. Nach diesem Krieg wird der Frieden folgen... wenn auch nicht für lange", sie seufzte erneut. "Du hast das nicht miterlebt und kannst es nicht verstehen", fügte sie hinzu. Mit einem gebrochenen Lächeln streichelte sie Kitsunes Bauch, welcher mit seinen samtenen Pfötchen nach ihrem Finger spielerisch griff und schlug. "Du wirst es aber bald verstehen können, nach dem du einige Jahrhunderte hinter dich gebracht hast", meinte sie und stand auf. Sie war vom Schnee unberührt. "Sie kommen früher als erwartet", murmelte sie und sah in Richtung See. Ein breitschultriger Schatten näherte sich im Nebel.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 22:20von Armelion •

Armelion stand ebenfalls auf. Sie hatte nicht auf eine seiner Fragen geantwortet. Er wusste immer noch nicht ob sie ihm traute oder nicht. Und das wegen dem Bürgerkrieg konnte er nicht ganz verstehen, doch er versuchte immerhin die Sache aus ihrem Blickwinkel zu sehen. "Wenn ich den Krieg überlebe, dann sehe ich mal weiter.", erwiderte er mit einem Lächeln. "Ich habe ja jetzt sehr viel Zeit." Er machte eine kleine Pause und schaute zu der Gestalt rüber die sich ihnen näherte. "Wenn du mich deinem Vater nicht vorstellen willst, dann gehe ich wieder. Ich muss einige Dinge mit Gilthen besprechen. Wir müssen den Krieg vorbereiten. Er sollte den Brief mittlerweile gelesen haben."

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 22:45von Randreyah •

"Es geht nicht darum, ob ich es will, oder nicht... du musst warten. Mein Vater wird dich ansonsten zerfetzen, bevor du deinen Zauber zu Ende gewirkt hast... Das hier wird der Schneepalast genannt... den Zauber meine ich... und die Eisfee, doe ihn begleitet, ist nicjt gut auf schwarze Magie zu sprechen... Warte einfach ab was passiert, aber wirke keine Magie... Ich hatte gehofft, sie würden später eintreffen, damit du dich aus dem Staub machen kannst. Aber das können wir jetzt vergessen", sagte sie mit einem angespannten Lächeln und ging den Ankömmlingen entgegen. "Wartet hier", sagte sie zu Armelion und Kitsune, welcher jetzt geduldig im Schnee sass.
Ran schluckte und blieb einige Meter entfernt stehen. Growndrill heilt ebenfalls einen Moment inne, doch setzte er seinen Weg fort. Wieder schluckte sie schwer und erstarrte, als sie seine Laune fühlte. Vor ihr blieb er stehen. Ein hochgewachsener Mann, dem man das Alter nicht ansah. Sein langes Haar glänzte wie Metall und seine Augen sahen Ran ausdruckslos an. Er schien kalt und gelassen, doch Ran spürte seine Energie, seine Angespanntheit und den Zorn, den er zu unterdrücken versuchte. Die Eisfee sass ihm funkelnd wie ein Diamant auf der Schulter und lächelte breit. Ran wusste nicht, was für eine Waffe er trug, denn ein schwerer, brauner Mantel lag ihm schwer um die Schultern. "Sei gefgrü-", eine schallende Ohrfeige unterbrach Reyla und sie hielt sich die blutenden Schrammen Wange, welche die scharfen kristallähnlichen Klauen ihres Vaters hinterlassen hatten. Langsam senkte er seine Hand und sie funkelte ihn zornig an. "Wie lautet das erste Gesetz?", fragte er kalt und seine Augen schienen den letzten Rest an Wärme zu verlieren. "Man darf sich als Drache, oder Halbblut nicht direkt in die Geschehnisse der Welt einmischen. Als Unsterblicher wird dieser Fehler einem nur sehr selten, wenn nicht nie, verziehen", antwortete sie kalt. "Und was hast du getan?", knurrte er. "Das Gesetz gebrochen", meinte sie ausdruckslos und erstickte all ihre Gefühlsregungen. Er grinste und fuhr mit dem Daumen ihren noch blutenden Wunden nach, worauf sie sich schlossen. "Wie war dein Schlaf Neyla?", fragte er etwas sanfter. "Gut" - "Dein zweites Leben?" - "Nicht schlecht." - "Ich muss gestehen, mir haben zwei freche Gören an meiner Seite gefehlt", sagte er grinsend und so schnell wie es aufgetaucht war, war es auch verschwunden, sein Grinsen. Er wandte den Kopf in Armelions Richtung. "Wer ist das?", nur seine Augen wandten sich Reyla zu. Sie zeigte ihm ihre Erinnerungen und er nickte nur. "Elf, wenn du die Grenzen überschreitest, wirst du zum Sklaven deiner Ängste", sagte er ihm. "Suche Vincent, Reyla... Du wirsr ihn finden, als einzige anerkannte Akuma Neyla, wirst du dazu in der Lage sein... Wenn du Samaela und ihn gefunden hast, wirst du mich schlussendlich finden. Es ist nicht die richtige Zeit", sagte er und verschwand in einem Schneewirbel. "Auf dass man sich wiedersieht, Göttin des Sturmes", hallte kurz seine monotone Stimme im Wind nach. "Du kannst gehen, Armelion", meinte Ran, ohne sich umzudrehen und fasste sich an die Wange. Sie brannte immernoch.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 23:28von Ro Raven •

"Ich habe nichts getan", flüsterte sie. "Ich habe nichts getan."
"Aber du hast das Feuer aufgehalten", sagte der Kommandant. "Und das war auch Magie."
Sie zuckte förmlich zusammen bei dem Wort. "Ich wollte nicht. Ich wollte es nicht. Aber ich... ich..." Sie fand keine Worte dafür, warum sie es doch getan hatte. Um ihre Leute zu retten, ja. Aber sie hätte es nicht getan, wenn sie es nicht gekonnt hätte. Und dafür, dass sie es konnte, wusste sie keinen Grund. Es war falsch, so falsch. "Ich... hasse Magie", sagte sie keuchend. "Keine... keine Magie... lieber sterbe ich."
Eine Erinnerung schoss durch ihren Kopf. In den Katakomben bei Drez, hatte sie zugelassen, dass Ran ihr gebrochenes Bein heilte. Sie hatte es da schon nicht gemocht, aber sie hatte es in Kauf genommen. Genauso wie bei dem Arzt in Lovit. Warum jetzt nicht mehr? Sie kannte die Antwort. Jetzt wusste sie, was Magie war. Sie hatte selber Magie gewirkt. Es drehte ihr beinahe den Magen um, als sie an den weissen Staub dachte. Wie ein Totenschleier, alles was blieb, wenn die Welt selbst zerfetzt wurde. Und die Untoten hatten ihre Meinung nur gefestigt. Das war nicht richtig. Es war gegen alle Gesetze. Es durfte nicht sein.
Hass stieg in ihr auf. Und durch ihren Kopf fuhr ein Gedanke, klar wie Eis, klarer als alles, was sie in den letzten Tagen gedacht hatte. Es war nicht das erste Mal, dass ihr das klar wurde, es war vielmehr wie ein Stachel, der sich immer wieder einmal bemerkbar machte. Sie musste es tun. Sie musste dem Gesetz Geltung verschaffen, diesem einen Gesetz, dass niemals gebrochen werden durfte. Dem Gesetz, dass alles verging.
Sie wurde plötzlich ruhig. Ihr wurde bewusst, dass sie die Augen geschlossen hatte und sie öffnete sie und sah den Kommandanten an. "Ich hasse Magie, weil ich gesehen habe, was sie anrichten kann. Ich hasse sie, weil sie manche Leute mächtiger macht, als irgend ein Wesen, ob tot oder lebend, sein dürfte. Und weil einige mit ihr das eine Gesetz brechen, das nicht gebrochen werden darf: den Tod. Ich werde nicht zulassen, dass jemand dieses Gesetz bricht, um mein Leben zu retten. Wenn ich lebe, dann lebe ich. Und wenn ich sterbe, dann bin ich tot."
Mit diesen Worten schloss sie die Augen wieder. Der Kommandant redete auf sie ein, versuchte sie zu überzeugen, aber sie schwieg, und als er einen Heiler rufen liess, schrie sie in Gedanken so lange, bis er aufgeben musste. Schliesslich kehrte Stille ein im Zelt. Dann hörte sie Nesh tränenerstickt flüstern: "Wieso, verdammt? Wieso tust du mir das an?" Aber da war sie schon halb wieder weggedämmert.
Fünf Tage lang verbrachte sie in wirren Fieberträumen. Sie bekam nichts mehr mit von der Welt um sie herum, nicht von Nesh, der Nacht für Nacht neben ihr sass und weinte, nichts von der Versammlung, an der Arsa sie vertrat, und an der Gilthen erzählte, dass der König gestürzt war, und die Armee zurückberufen wurde, nichts selbst davon wie man sie mit anderen Verwundeten auf einen Karren legte für den langen Marsch zur Burg.
If you're going through hell, keep going.

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