RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 26.10.2012 23:44von Ro Raven •

Als das Feuer langsam vor ihren Augen erlosch, sagte Nesh tonlos. "Das war Magie, oder?"
Sie wandte sich um. "Ich... ich wollte es nicht. Ich wollte nicht. Ich wollte es nicht tun." Sie begriff, dass ihre Stimme völlig hysterisch klang.
Er sah sie an. "Ich weiss. Warum hast du es getan?"
"Du... du hast gesagt, du würdest alles tun, um mich zu retten", sagte sie leise. "Du wärst verbrannt, wenn ich das nicht getan hätte."
Er sah sie an. Sie hatte keine Chance an seinem Blick zu erkennen, was er dachte.
Dann wurde zum Angriff geblasen und die Soldaten stürmten an ihr vorbei. Erst jetzt merkte sie, dass sie zitterte. Und wie sehr ihr alles wehtat. Ein Soldat stiess gegen ihre Schulter und sie fiel beinahe hin. Nesh packte sie, und zog sie zu sich, damit sie nicht umgerannt wurde. Automatisch wurden sie von den Stürmenden vorwärtsgedrängt, über das Feld verkohlter Leichen, dass das Feuer zurückgelassen hatte, doch er schaffte es, sie beide hinter der Front zurück zu behalten. Dann begann es zu regnen. In kurzer Zeit waren sie nass bis auf die Haut.
Ro wurde hin und her gedrängt zwischen den Männern, aber für einmal waren ihre Gedanken nicht beim Kampf. Sie spürte etwas. Sie spürte es über ihren Säbel, mit dem sie immer noch verbunden war. Als sich in den Regen Nebel mischte, begann sich ein Verdacht in ihr zu regen. Irgendetwas war da. Magie.
Der Regen hörte auf. Und dann kam das Grauen. Sie hörte Männer schreien. Was wirklich los war, begriff sie erst, als ein Mann mit einem Schwert quer durch die Brust an ihr vorbeilief. Ein Mann neben ihr stach voller Angst auf den aufgespiessten ein, doch der kümmerte sich nicht einmal darum. Ro stolperte. Die Toten. Die Toten, sie waren nicht mehr tot. Hass stieg in ihr auf, Hass von einer Tiefe, mit der sie nie gerechnet hatte. Der Tod war das einzige, was sicher war, die einzige Instanz, der sich alle unterwerfen mussten. Wer tot war, war tot. Und jedes Leben musste irgendwann zu Ende sein. Und sie würde jeden töten, jeden der sich diesem Gesetz entgegenstellte.
Mit einem Schrei durchbohrte sie die Brust des Untoten und er erstarrte. Sie spürte, wie Energie in den Säbel überging. Aber es war keine Lebensenergie, sondern Magie. Als der Strom versiegte, riss sie den Säbel zurück, und der Tote sackte in sich zusammen. Doch gleich stolperte der nächste an ihr vorüber. Hass. Hass, Blut und Feuer. Sie schlug, sie schlitzte, sie stach. Doch irgendwann waren keine Feinde mehr da. Sie erwachte wie aus einer Trance und hörte einen Mann neben sich flüstern. "Sie töten nur die von Gevira." In seiner Stimme lag Erleichterung, aber gleichzeitig auch unendliches Grauen.
Ro sank in die Knie. Tränen rannen über ihr Gesicht, Tränen von Verzweiflung, aber mehr noch vor Wut darüber, was sie gesehen hatte, schlussendlich aber auch vor Schmerz, denn nun, als das Feuer sie verliess, kehrte er mit voller Wucht zurück. Nesh zog sie hoch, aber sie taumelte nur noch. Schliesslich hob er sie hoch und trug sie. Völlig am Ende mit ihren Nerven flüsterte sie: "Das wollte ich nicht. Das wollte ich nicht."
"Das warst nicht du", sagte Nesh.
"Nein", sagte sie. "Aber... es.... es darf nicht sein."
Er antwortete nichts, sondern trug sie nur über das von Blut schlammige Feld und immer weiter. Irgendwann wurde ihr Geist ruhig, zumindest so ruhig, dass sie einen klaren Gedanken fassen konnte. Und dieser Gedanke war sehr klar. "Ich werde ihn töten", flüsterte sie. "Den, der für das verantwortlich war."
"Weisst du, wer es ist?", fragte Nesh.
"Nein", flüsterte sie. "Aber ich werde es herausfinden. Und wenn ich ganz Dreitan dafür auf den Kopf stellen muss."
Am nächsten Morgen hatte sie Fieber. Sie versuchte es zu verstecken, aber spätestens nachdem sie beim Essen Fassen zusammenklappte, hatte sie nicht einmal mehr die Energie sich zu wehren, als man sie in ihr Zelt zurücktrug. Die Welt versank in einem Wirbel von wirren Träumen und kurzen wachen Momenten, doch eines ging in das andere über und verschmolz zu einer schrecklichen, unverständlichen Realität. Mal lebte Darez, dann wieder war er schon lange tot. Mal stand sie in einem tiefen Tunnel, dann wieder auf einer hohen Klippe. Mal war sie Jahrhunderte alt und blickte auf ihr Leben zurück, dan wieder war sie ein kleines Mädchen, das mit den Füssen im Malven plätscherte und sich an einen merkwürdigen Traum von Schlachten und Magiern erinnerte, bis ihr wieder einfiel, dass das kein Traum war.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 27.10.2012 18:06von Randreyah •

Weiss lag der Schnee auf dem Feld. Hier hatte am letzten Tag die Schlacht stattgefunden. Wobei Massaker eigentlich eher zutreffen würde. Narum schritt hindurch und nur seine Fussspur war zu sehen. Er schnaubte. "Was ist los, Narumdrongwer? Geflällt dir der Schnee nicht?", fragte die Stimme der Schneefee hinter ihm. Der Elf vlieb nur stehen und. "Ha! Ich dachte mit schon, das du fahinter steckst", meinte er. "Schnee im Sommer ist nur möglich, wenn ein Biest wie du seine Finger im Spiel hat. Was willst du?" - "Diese Gegend ist seit zehn Jahrtausenden verflucht. Genauso wie jede Gegend, deren Erde mit Blut abertausender genährt wurde. Die Erde, die Pflanzen und der Dreck selber lechtzen nach eurem Blut. Ich will sie nur beruhigen", meinte sie überfreundlich. Narum ballte die Fäuste. "Dann ist er ebenfalls hier?" Die Fee bejate und öffnete ihre Flügel. "Du wirst nichts finden", sagte sie fröhlich lachend und verschwand im Nebel. Seitdem der Schnee gefallen war herrschte hier Nebel. Ein Nebel der die Sonne fernhielt und das gesamte Schlachtfeld in den Winter versetzte. Missgelaunt stampfte Narum durch den knietiefen Schnee zurück. Er musste sich um Aeron und einige andere verwundete Assassinen kümmern, die von den Leichen gebissen, oder gekratzt worden waren. Diese Verletzungen hatten sich infiziert und entzündet. Er hoffte, dass sie es überleben würden.
Reyla msste mit ihrer Mission Erfolg haben, ansonsten blieben Gevira nur die Kapitulation, oder die totale Zerstörung.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 27.10.2012 22:56von Armelion •

Gilthen war immer noch erschüttert. Sie hatten sie hinter den Befestigungen verschanzt und Kundschafter ausgeschickt. Doch auch sie hatten nicht die geringste Spur von den Untoten gefunden. Die Nachtzinne hatte alles in allem 5000 Gefallene, die genauen Zahlen von den Gefallenen von Gevira waren noch nicht bestätigt worden, doch erste Schätzungen gingen von 10'000 Gefallenen aus. 10'000! 15'000 Tote in einer einzigen Schlacht! Gilthen erschauerte. Was war das für eine Verschwendung von Leben? Und nun gab es eine Armee von Untoten, die irgendwo in Dreitan war, doch sie hatten keine Spur von ihnen gefunden. Es war als ob sie vom Erdboden verschluckt worden waren.
Er stand von seinem Stuhl im Zelt auf und ging hinaus. Er musste mir Hauptmann Ro reden. Vielleicht war es sogar sie die diesen Zauber angewandt hatte, doch bei näherer Überlegung stimmte dies eher nicht. Sie schien Magie in jeglicher Form zu verabscheuen. Andererseits hatte sie auch das Feuer gelöscht.
"Verdammt!", fluchte er leise. Er wusste einfach nicht was er denken sollte. Schon bald kam er zu den Zelten der Söldner. Er erkannte das Zelt von Hauptmann Ro schon von weitem. Mit bestimmten Schritten ging er zu dem Zelt rüber und klopfte gegen die Zeltstange am Eingang.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 29.10.2012 22:37von Ro Raven •

Eine Gestalt in einem halb zerrissenen, schwarzen Kapuzenmantel richtete die Hand auf sie. Blut quoll aus dem bleichen Mund und mit ihm Worte. Sie versuchte ihren Säbel zu ziehen, aber er war nicht da. Jemand packte sie an der Schulter. Spitze Finger bohrten sich in ihre Schultern. Sie schlug um sich und versuchte zu schreien, aber kein ihre Kehle gehorchte ihr nicht. Immer schmerzhafter wurde der Griff, bis schliesslich die ganze Welt kippte. Keuchend riss sie die Augen auf und sah zuerst überhaupt nichts. "Ro", drang eine Stimme zu ihr. "Ro, wach auf."
Jemand setzte ihr einen Becher an die aufgesprungenen, heissen Lippen und sie versuchte zu schlucken, würgte aber nur. Sie versuchte sich aufzusetzen, aber die Welt drehte sich, und der Boden neben dem Feldbett war plötzlich keine Handbreit mehr entfernt. Hände hatten sie wieder gepackt, zogen sie hoch und drückten sie zurück auf die Felle. Dabei lag sie auf dem Rücken und ein scharfer Schmerz durchschoss sie. Alles drehte sich. Sie zitterte, aber ihr war so viel zu heiss. Sie musste aus diesen Decken rauskommen. Sie wollte sich wieder aufrichten und wurde wieder niedergedrückt. "Bleib liegen", flüsterte Nesh heiser. "Bitte bleib liegen." Sie blickte zu ihm hoch und sah, dass seine Lippen zitterten. Seine hellen Augen waren so voller Verzweiflung, dass sie beinahe begann zu weinen. Ein Wort flatterte durch ihren Kopf, ein Wort das irgendjemand in den letzten Stunden gesagt hatte. Wundfieber. Tränen traten ihr in die Augen, als sie begriff, und sie griff nach Nesh's Hand. "Ich will nicht", flüsterte sie. "Du wirst nicht", flüsterte er zurück, aber die Trauer in seinem Blick sagte etwas anderes.
Er hob ihren Kopf an und hielt ihr wieder den Becher an die Lippen. "Trink." Diesmal gelang es ihr zu schlucken. Dann ertönte ein leises Klopfen. Nesh richtete sich auf und trat zur Eingang des Zeltes. "Was ist?", hörte sie ihn Fragen. Dann ertönte eine andere Stimme. Sie verstand nicht, was er sagte, aber sie erkannte, dass es der Kommandant war. Verdammt! Sie versuchte sich aufzurappeln, aber Nesh musste sie aus dem Augenwinkel gesehen haben, denn er fuhr herum und brüllte: "Bleib liegen, verdammt!"
Erschrocken über den Zorn in seiner Stimme und überwältigt von Schwäche liess sie sich zurücksinken. Sie hörte, wie die beiden Männer draussen sprachen. Ihre Stimmen wurden lauter, beide schienen aufgebracht zu sein. Schliesslich wurde Nesh's Tonfall zu einem wölfischen Knurren. Sie sah ihn schon vor ihrem inneren Auge dem Kommandanten an die Kehle gehen, als die Zeltplanen auseinanderschlugen, und der Kommandant eintrat, dicht gefolgt von Nesh, der an der Zeltwand stehenblieb, die Arme vor der Brust verschränkt, und sichtlich um Beherrschung bemüht. Sie konnte fast hören, wie er mit den Zähnen knirschte.
Der Kommandant trat zum Feldbett hin. Ro fragte sich, was er hier wollte. Dann durchschoss es sie siedendheiss. "Es tut mir leid. Ich weiss, ihr habt befohlen, dass ich vom Kampf wegleibe. Aber das Feuer... ich... bitte nicht!" Tränen traten ihr in die Augen. Sie verfluchte sich dafür, dass sie so bettelte, aber sie konnte nicht anders. Die Angst davor, dass er sie bestrafen lassen würde, die Angst vor dem Schmerz, war zu gross.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 11:29von Armelion •

Gilthen war immer noch wütend als er ins Zelt kam. Nesh hatte ihn zuerst nicht reinlassen wollen, doch schliesslich hatte er ihn überzeugen können, dass er nur mit Ro reden wollte. Das Bild der kranken und schwachen Frau auf dem Bett, passte so gar nicht zu dem was er vorhin von ihr gesehen hatte. Zum ersten Mal fiel ihm auf wie jung sie eigentlich war. Sie konnte kaum zwanzig sein und wenn doch nur einige Jahre älter.
Er brauchte einen Moment um zu begreifen was sie eigentlich meinte, doch als er verstand was sie meinte verrauchte sein Zorn. "Ganz ruhig. Ich lasse euch sicher nicht auspeitschen oder irgendwie anders bestrafen. Alles was ich fragen wollte ob ihr etwas mit den Untoten zu tun habt.", sagte er sanft und betrachtete sie eingehender. Sie sah nicht gut aus.
"Warum habt ihr keinen Heiler geholt? Wenn die Wunden brandig sind, wird sie sterben.", knurrte er angklagend. "Auch wenn sie etwas gegen Magie hat, muss sie doch verstehen, dass an Heilung nichts schlechtes ist verdammt noch mal!"

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 12:41von Randreyah •

Aries schnellte hinunter in Geviras Heerlager. Etwas war faul. Das Feld, wo die Schlavht stattgefunden haben musste, war von dichtem Nebel umhüllt. Der Drache trabte mit Ran auf seinem Rücken zu Narum. Der Elf sass auf einem Baumstumpf und schien zu überlegen. "Narum, was ist passiert?", fragte Ran atemlos, als sie sich losschnallte. "Diese verdammte Eisfee", knurrte er als Antwort und stand auf. "Der Dauphin will dich sehen", meinte er und ging voraus. Unterwegs erzählte er ihr von den Untoten. Irgendwie hatte sie eine Ahnung, wer dafür verantwortlich war, sagte aber nichts. Als sie die Zeltplane aufschlugen fanden sie den Prinzen ausgemagert und mit dunklen Augenschatten über Karten und Plänen brüten. Das warme Licht der Lampen verlieh ihm einen unwirklichen Schein, als wäre die Szene vor ihnen nur eine ferne Erinnerung. "Mein Fürst", grüsste Ran und kniete sich hin. Er lächelte schwach und winkte sie heran.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 12:52von Armelion •

Armelion tauchte einen Herzschlag später im Zelt von Gilthen auf, doch dieser war nirgends zu sehen. Er stiess einen verärgertes Knurren aus und wischte mit einem Zauber das geronnene Blut von seiner Rüstung und vom Doppelschwert. Dann kniete er auf den Boden und legte die Hand auf die Erde. Der Suchimpuls kostete ihn nicht viel Kraft und schon bald hatte er Gilthen lokalisiert. Er war in einem Zelt zusammen mit zwei anderen Personen. Leider wusste er nicht wie der Ort aussah wo Gilthen sich aufhielt, darum konnte er sich nicht hinzaubern. Er schlug die Zeltplane auf und trat hinaus.
Die Soldaten, die ihn sahen, waren zu erstaunt um irgendetwas zu tun und liessen ihn einfach weitergehen. Er schluckte und ging schneller. Ihr Erstaunen würde nicht lange andauern. Schon bald würde ein Offizier den Angriff befehlen.
Doch der Elf hatte Glück. Er gelangte unbehelligt zum Zelt aus welchem Stimmen drangen. Eine davon erkannte er als die von Gilthen.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 16:30von Randreyah •

Eine Stunde später stand Ran im Mitten des Schlachtfeldes. Keine Spur war in dem Schnee um sie herum zu entdecken und der Nebel schwebte einige Meter ruhig über dem Boden. Sie liess sich in den Schnee fallen, als ihr plötzlich Erinnerungen an eine blühende Wiese im Kopf herumschwirrten. Ein schwarzes Pferd in Schwarzer Rüstung und einem schwarzen Ritter bäumte sich zwischen Leichen auf. Blut bedeckte die Pflanzen und Gier, Hass und Bosheit liessen die Luft schwer auf der Erde lasten. Sie schüttelte den Kopf. Kitsune stupste ihre Wange mit seiner kleinen, kalten Schnauze an und sie kraulte sein Köpfchen. Die Umgebung fühlte sich genauso schwer und verpestet an. Diese Energie, die in der Luft lag und langsam vom Schnee absoebiert wurde, liess ihr Herz und ihre Seele zu Stein erstarren. Sie schluckte einen Kloss im Hals herunter. "Ktsune es ist wieder soweit, ich werde deine Fähigkeiten in Anspruch nehmen müssen", raunte sie ihm zu und hielt ihn auf Augenhöhe. Das Fuchshörnchen bellte hell und sie schloss ihre Augen. Ran konzentrierte sich nur auf das kleine Wesen vor ihr, blendete den Blutdurst der Erde unter sich aus und ignorierte den Hass, der in der Luft schwebte und alles Leben zu vergiften schien. Die Kälte verschwand und Kitsune öffnete ihr seinen Geist vollkommen. Wie jedesmal war sie überwältig, von seinem Geist, welcher unendlich gross und weit zu sein schien und doch Platz in einem winzigen Körper fand. Sie atmete ruhig und liess ihn ihre Gedanken führen, sie dehnen, weiten und strecken, bis sie zu einem Netz wurden, welches von Gevira bis zur Nachtzinne reichte.
Für einen Moment drohten die Gefühle und Seelen derer, die ihren Verstand tangierten, sie zu übermannen, doch ihr kleiner Beschützer schloss sie geschickt aus. Hinter diesem undurchdringlichen Schutzwall konnte sie suchen. Die Suche kostete sie eine Menge Energie und Konzentration. Sie schloss ihre Faust enger um die Fangen, die in ihr lagen, bis sie warm ihr Blut auf den Schnee tropfen spürte.
Es dauerte eine Weile, bis endlich die kalten Silberaugen vor ihr aufflammten. Eisig sahen sie sie an. Eiskalt, weise und wissend drangen sie zum innersten ihrer Seele, als sich das helle Lachen einer Eisfee dazugesellte, löste sie die Verbindung schlagartig auf und ihre Seele schoss zu ihr zurück. Keuchend lag sie im vereisten Wasser. Das Element umging sie, drang weder durch ihre Kleidung, noch ihr Haar. Dieses hob sich mit ihren Augen schwarz vom Schnee ab und brach damit dessen weisse Ruhe. Sie schloss wieder die Augen, fühlte wie das Eis und der Schnee dienegative Energie aus dem Boden, den Pflanzen und der Luft saugte. Leicht und sanft neutralisierte das reinigende Element die Energie, biss sie wieder ein ruhiger Teil der Umgebung wurde. Ran seufzte. Wie gerne würde sie mit dem sanften Wasser eins werden. Als sie die Augen wieder öffnete segelte leicht und leise der Schnee aus dem Nebel herunter. Alles erschien ihr so unwirklich.
Sie richtete sich auf und sandte erneut ihren Geist aus. Diesmal aber direkt zu Armelion. "Komm bitte zum Schlachtfeld", sagte sie sowohl laut, als auch in Gedanken. Sie fühlte, dass auch Neyamrin sie hörte. Seine Verwirrung erinnerte sie daran, dass der Drache nicht wusste, wie lange sie gelebt hatte, wer eigentlich Akkaya Akuma Neyla gewesen war und was sie in seinem Leben für eine Rolle spielte. Bevor er tiefer ihre Gefühle und Erinnerungen ergründen konnte, schloss sie sich in einem Wall aus schwarzem Kristall ein und kehrte zurück in die Wirklichkeit. Der Schnee umschwebte sie.
Bald würden sie kommen und sie suchen, die Eisfee, die dieses Land beherrschte und der Silberne Tod. Sie hoffte, dass Armelion vor ihnen, falls überhaupt, eintreffen würde. "Kitsune, ich habe es verloren sagte sie und das Hörnchen sah sie schräg von ihren Handflächen aus an. Es bellte einige Male hell. Danach wandte sich ihr kleiner Begleiter wieder den Tiefen Wunden auf ihrer Handfläche zu. Najas Zähne hingen ihr an einem Band ums Handgelenk. Immer noch tropfte Blut von ihnen rot in den Schnee.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 18:14von Armelion •

Armelion schrak zusammen als die Stimme in seinem Kopf ertönte. Warum rief sie ihn jetzt? Er schaute zum Zelteingang und hoffte dass sie bald rauskommen würden. Spontan schlug er einmal heftig gegen den Zeltpfosten und wie erhofft kam Gilthen raus. Als der Mann ihn sah, riss er erschrocken die Augen auf.
"Was tust du hier?", knurrte er dann und griff nach seinem Schwert.
Armelion hob begütigend beide Hände. "Ich muss dir eine Nachricht von Durien bringen. Er hat hoffentlich alles nötige im Brief geschrieben.", sagte er rasch und zog die Pergamentrolle aus dem Handschuh. Ohne auf eine Antwort abzuwarten, drückte der Elf sie Gilthen in die Hand und trat zurück. "Es tut mir leid. Ich wünschte ich hätte Zeit dir alles zu erklären, doch ein... ein Freund von mir braucht mich.", schloss er schliesslich. Gilthen entging sein Stocken nicht, doch er nickte.
"Ich hoffe es wird sich alles klären. Ich will dich nicht töten, doch ich habe Befehle. Das nächste Mal kann ich dich nicht gehen lassen."
Armelion nickte. "Ich weiss mein Freund, doch bis Ende des Tages hast du hoffentlich alles verstanden." Dann runzelte er die Stirn. Er musste sich auf das Bild konzentrieren welches er gesehen hatte als er Reylas Stimme gehört hatte.
Einen Herzschlag später tauchte er auf einer von Schnee bedeckten Ebene auf. Innert kurzer Zeit erblickte er Reyla. Er ging zu ihr rüber, wobei der Schnee unter jedem seiner Schritte knirschte. Er bat Neyamrin um ein wenig Energie und der Drache gab sie ihm. Seine Augen leuchtete für einen kurzen Moment auf, doch bekamen dann wieder ihre normale Farbe.
"Hier bin ich Reyla, doch das nächste mal wenn du mich rufst, schick mir bitte ein klares Bild wo du bist. Ansonsten kann ich nicht zu dir kommen." Er schaute sich um und erschauerte. "Also wie kann ich dir helfen?"

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 30.10.2012 18:23von Armelion •

Gilthen kehrte ins Zelt zurück. Den Brief verstaute er im inneren seiner Kleidung. Von allen Personen hatte er den Elfen am wenigsten erwartet. Er schaute zu Nesh hoch und schüttelte entschuldigend den Kopf. "Tut mir leid, aber ein Bote ist gerade gekommen und musste mir einen Brief geben. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Soll ich jetzt einen Heiler rufen lassen oder nicht? Sie könnte sterben wenn kein Heiler sich diese Wunden ansieht."

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