RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 00:38von Randreyah •

Aeron konnte nicht mehr, sie zitterte am ganzen Leib. Früher, als sie noch ganz klein war, hatte sie so etwas stets mit ihrem leiblichen Vater unfreiwillig beobachtet. Sie hatte gesehen wie eine Peitsche die Haut vom Fleisch riss und tiefe Furchen hinterliess. Die Dunkelschatten hatten viele blutige Traditionen. Sie fror. Traditionen, die sie selber nicht mochte. Als der Heiler weggescheucht wurde trat sie näher. Sie sah, wie sie ihr die Wunden desinfizierten und biss die Zähne zusammen. "Sie braucht zumindest einen Arzt. Wenn ihr keinen habt, besorge ich einen, der ihre Wunden pflegt. Ich sorge dafür, dass es kein Magier ist", schlug sie kleinlaut vor und sah betreten zu Boden. Ro lag in ihrem eigenen Blut, das verdünnt vom Alkohol sich über das ganze Podest ausbreitete und vom Boden aufgesogen wurde, als würden sich die Pflanzen und die Erde seit Ewigkeiten danach sehnen.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 01:03von Ro Raven •

Nesh liess Ro los, richtete sich auf und trat der Assassine entgegen. Er hatte Mühe, den Mund aufzubringen, so fest hatte er die Zähne zusammengepresst. Er versuchte sich etwas zu beruhigen, aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Sein atem ging stossweise und sein Blick war verschwommen vor Zorn. "Wir haben einen Arzt", sagte er ruhig, so ruhig, wie er nur sprach, wenn er kurz davor war, jede Beherrschung zu verlieren. Das geschah nicht oft. Aber er wusste, dass er kaum je so nahe dran war wie jetzt, und nicht kurz darauf wirklich durchdrehte.
"Und wir wollen niemanden, den uns der General schickt. Er hat einmal versucht sie umzubringen, ein zweites Mal lasse ich das nicht zu."
Er verlor fast den Verstand, als er das Bild vor sich sah, wie die Peitsche wieder und wieder auf ihren Rücken fuhr. Er hatte versucht die Augen zu schliesslich aber nur zu hören war noch schlimmer gewesen. Und wie sie dann leblos dagehangen hatte. Er hatte geglaubt, sie sei tot. Und so viel Blut, so viel...
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 01:22von Randreyah •

Aeron drehte sich um und ging. "Er hat niemanden geschickt. Ihm ist es egal ob sie stirbt, oder nicht. Sie ist ersetzbar. So, oder so kann sie in den nächsten Tagen, oder Wochen sich nicht bewegen, von Kämpfen ganz zu schweigen", sagte sie im Gehen. "Wenn ihr etwas braucht, dann fragt. Aber fragt mich, oder die Assassinen, von den anderen bekommt ihr höchstwahrscheinlich nichts", fügte sie hinzu, bevor sie ganz verschwand. Ihr war komisch zumute. Sie fühlte sich so kalt und so gefühlslos, doch das wollte sie nicht sein. Ein Teil in ihr merkte aber, dass es zu ihr gehörte, ihr richtiges, wahres Ich war. Sie war so kalt, wie der Stahl der Waffen die sie führte und sie unterschied nicht zwischen Gut und Böse, Freund und Feind, Familie und Fremd, genauso wie die Klinge. Narum hatte Recht gehabt, sie waren Waffen. Kalte, gefühllose Waffen, welche den Mitleid ihres Verstandes mit Gefühlen verwechselten.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 01:29von Ro Raven •

Sie dämmerte irgendwo zwischen wach und bewusstlos. Finger strichen sanft über ihren Rücken. Sie berührten nur die Stellen, wo die Haut noch ganz war, aber selbst das tat weh. "Ich bring ihn um", flüsterte eine Stimme. "Ichbringihnum ichbringihnum ichbringihnum ich..." Sie wollte Nesh sagen, dass das Selbstmord wäre. Dass er es nicht tun sollte. Dass sie nicht überlebte, damit er sich in den Tod stürzte. Aber sie hatte nicht die Kraft dazu. Die Stimme verklang im Nichts und auch die Wahrnehmung an ihrem Rücken.
Wieder eine Stimme. Eine andere. Arsa. "Sie machen mit."
"Wer alles?" Das war Nesh. Er klang müde.
"Fast alle. Etwa hundertfünfzig."
"Schaffen wir das?"
"Ja." Arsa klang so bestimmt, als gäbe es keine andere Möglichkeit.
Nesh schien zu zögern. "Und was machen wir mit ihr?"
"Tragen, oder weisst du was besseres?"
"Nein."
Ro versuchte den Kopf zu heben. Was zum Teufel hatten sie vor? Das einzige, was sie zustande brachte, war die Augen zu öffnen. Sie sah Nesh's Rücken und Arsas Beine und die Wand eines Zeltes. "Was?", versuchte sie zu fragen, aber es kam nur ein leises Ächzen. Nesh drehte sich zu ihr um. "Schlaf weiter", sagte er und strich ihr über den Kopf. Sie gehorchte.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 01:57von Ro Raven •

Sie wachte wieder auf, als jemand sie leicht an den Schultern hochzog. "W...", murmelte sie.
"Still", flüsterte jemand. Sie spürte, wie ein breites Stoffband um ihren Oberkörper gewickelt wurde. Als es die offenen Stellen am Rücken berührte, schrie sie vor Schmerz, aber jemand drückte ihr eine Hand auf den Mund, sodass nur ein erstickter, leiser Laut erklang. Mehrere Male wickelten sie das Stoffband eng um sie herum, auch um die Schultern, dann banden schnelle Finger es fest. "Mehr geht nicht", hörte sie Devro leise sagen. "Zieh ihr die Rüstung auch an."
Jemand streifte ihr ein Hemd über den Kopf und schien einige Schwierigkeiten zu haben, ihre Arme in die Ärmel zu bekommen, bis ihr einfiel, dass sie sich selbst bewegen könnte. Sie hob die Arme ein wenig und ein scharfer, lähmender Schmerz durchzuckte ihre Schultern. Ein leiser Laut entfuhr ihr. "Shhht", machte jemand. Er hob ihren Arm sanft noch ein Stück - was wesentlich weniger weh tat, als wenn sie es selber tat - und steckte ihn durch das Armloch ihrer Rüstung, passte sie ganz vorsichtig an und zurrte die Riemen fest. Wieder wimmerte sie leise. Ihr Rücken schien eine einzige, offene Wunde zu sein. Sie hörte ein leises, sehr vertrautes Klingen, dann legten ihr die Hände auch den Gürtel um, an dem immer noch der Säbel hing.
Sie öffnete die Augen und sah Nesh. Es musste Nacht sein, denn es war dunkel, abgesehen von etwas Feuerschein in der Ferne. Merkwürdigerweise war das Zelt weg. Nur noch das Feldbett, auf dem sie sass war da. "Was is los?", fragte sie leise. Immerhin schien ihre Stimme wieder da zu sein."
"Wir gehen", sagte Nesh.
"Wohin?", fragte sie verwirrt.
Er antwortete nicht, sondern griff sie vorsichtig unter den Achseln und hob sie hoch. Sie biss die Zähne zusammen. Er trug sie ein Stück weit zu einem offenen Platz, wo viele andere Männer versammelt waren. "Kannst du stehen?", fragte er. "Ich glaube", antwortete sie. Er stellte hin und fast sofort gaben ihre Knie nach. Jemand hielt sie fest, während Nesh sich einen Rucksack auf den Rücken wuchtete. Dann nahmen sie sie in die Mitte und legten sich je einen ihrer Arme um die Schultern. Sie versuchte sich festzuhalten.
"Bereit?", fragte Arsa.
"Ja", sagte Nesh.
"Dann los", befahl Arsa, und hundertfünfzig Männer marschierten so leise wie nur möglich los.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 02:22von Ro Raven •

Es war eine einzige Qual. Sie hatte zuvor nicht gedacht, dass irgendetwas verheilt war, aber jetzt spürte sie es, denn es riss wieder auf. Sie taumelte zwischen den Männern die sie stützten voran. Arsa ging voran. Sie waren nicht weit hinter ihm. Sie blieben natürlich nicht unbemerkt, aber die Söldner, an denen sie vorbeigingen, sahen ihnen nur stumm zu. Sie akzeptierten, dass es das Recht jedes Söldners war, das Arbeitsverhältnis mit einem Staat aufzulösen, wenn es ihm nicht mehr passte. Ärger gab es erst, als sie auf einen Trupp Soldaten stiessen, denn die waren da eindeutig anderer Meinung.
"Was wird das hier?", blaffte der Anführer der Truppe von Lagerwachen.
"Wir gehen", sagte Arsa ruhig.
"Was, ihr geht", fragte der andere verständnislos.
"Wir verlassen das Heer", erklärte Arsa.
"Ihr, ihr desertiert?!"
"Nein", sagte Arsa. "Wir kündigen."
Er wollte sich an dem Mann vorbeidrängen, aber der zog das Schwert. "Das ist das selbe!", brüllte er. "Alarm, Verräter!"
Ro liess die Arme von den Schultern der Männer neben ihr sinken. Sie wusste, wohin das führen würde, wenn sie den Kerl auch nur eine Sekunde länger herumbrüllen liessen. Nesh, der offenbar glaubte, sie habe das Bewusstsein verloren, griff nach ihr, um sie aufzufangen. "Lass mich los Nesh", sagte sie.
"Was?", fragte er erstaunt, doch noch bevor er etwas tun konnte, war sie einige Schritte nach vorne gestolpert. Sie zog den Säbel und der Schmerz, der ihr dabei über den ganzen Rücken schoss, liess sie beinahe einknicken. Sie konnte so nicht kämpfen. Sie musste den Schmerz vergessen. Sie brauchte... Feuer. Das Wort kam so selbstverständlich auf ihre Lippen, dass es sie erschreckte. Ein Strahl von Energie schoss durch ihre rechte Hand den Arm hinauf und richtete sie auf. Der Schmerz wurde unwichtig. Sie trat vor und schlitzte der Wache die Kehle auf. "Tötet sie", knurrte sie. Sie sah das Entsetzen in den Augen der Soldaten und das Feuer übernahm die Macht über sie.
Blut, Feuer und Hass. Das nächste, woran sie sich später erinnerte, war, dass irgendetwas auf sie zuflog und sie k.o. schlug. Arsa's Schild. Wieder einmal.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 02:35von Randreyah •

Schon kam die nächste Eilbotschaft per Falke. Narum wurde mehr als nur bleich als er sie dem Kronprinzen vorlas. "Verrat", flüsterte dieser erschreckend bedrohlich. Narum legte nur das Pergament auf den Tisch und blickte es verdattert an. "Wie war das, mit dem 'ich bin für ihre Taten verantwortlich'?", fragte der Prinz herablassend. Narum stand auf und kniete sich vor ihn hin. "Ich stehe zu meinem Wort", sagte er. Der Prinz knurrte. "Begebt euch auf der Stelle nach Lovit. Ihr holt Randreyah ab und bringt sie unverzüglich her", sagte er. "Herr" - "Geht!", brüllte der Prinz. "Bursche gib ihm ein schnelles Pferd!" Der Knappe an der Zeltwand zuckte zusammen und eilte hinaus. Narum verliess reumütig das Zelt. Als der Junge mit dem Pferd ankam, schüttelte er nur den Kopf. "Ein Pferd verlangsamt mich nur. Aber sag das dem Prinzen nicht. Ich fliege nach Lovit", sagte er dem Jungen, welcher mit grossen Augen nickte und das Pferd nach hinten führte.
Narum übergab Elairon vorläufig das Kommando und weckte Maeva. Dann rief er Rao, den schwarzen Drachen, welcher wenig später abseits des Lagers landete. Sie stiegen auf und flogen los. In vier Stunden würden sie in Lovit sein.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 20.10.2012 02:52von Ro Raven •

Als sie zu sich kam, war um sie herum nichts als dunkle Graslandschaft. Sie wurde von zwei Männern mitgeschleppt, ihre Füsse streiften am Boden. Ihr Kopf schmerzte. Aber der Rücken war viel schlimmer. Sie versuchte zu stehen und selber zu gehen, um ihn zu entlassen, aber der Schmerz machte sie so benommen, dass sie nur stolperte.
"Ah, wieder da", meinte Nesh zu ihrer Rechten, und er klang erleichtert.
Sie nickte. "Arsa's Schild is verdammt schwer."
"Bei allen Teufeln", knurrte Nesh. "Ich hätte nicht gedacht, dass das noch nötig wäre, wenn du den ganzen Rücken offen hast."
"Ich bin verrückt", sagte sie.
"Das brauchst du mir nicht zu sagen", schaubte Nesh.
Sie schwieg eine Weile, dann sagte sie: "Ich meins ernst."
"Ich auch", antwortete Nesh.
Wieder schweigen. Sie versuchte erneut auf die Füsse zu kommen, denn das Mitgeschleiftwerden war verdammt schmerzhaft, und diesmal gelang es ihr halbwegs, aber sie wusste nicht, wie lange sie durchhalten würde. Sie fühlte sich so schwach, als könnte sie jeden Moment umkippen, und ihre Sicht war verschwommen. Sie fragte sich, ob das mehr am Schlag auf den Kopf lag, am Schmerz oder am Blutverlust. "Wo gehn wir hin?", fragte sie.
"Zur Festung der Nachtzinne", antwortete Nesh.
"Glaubs du, die nehmen uns?"
"Vermutlich", meinte Nesh. "Vorausgesetzt sie schiessen uns nicht schon von fern ab."
"Oh, toll", murmelte Ro.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 21:22von Ro Raven •

Die Palisaden der Festung ragten in der Morgendämmerung vor ihnen auf. Ro wurde klar, dass sie verdammt schnell gelaufen sein mussten, wenn sie es bis hier her geschafft hatten. Man hatte sie längst gesehen. Sie hatten beschlossen, dass es klüger war, ausser Pfeildistanz zu bleiben, bis jemand kam um sie zu fragen, was sie hier eigentlich wollten. Nach einer Weile war auch jemand auf die Idee gekommen, eine weisse Fahne hoch zu halten, die jedoch eher grau als weiss war und aus einem alten Hemd bestand. Seitdem warteten sie.
Ro hatte sich an Nesh gelehnt und er hielt sie vorsichtig um die Taille, denn auf dem Weg war sie immer wieder kurz weggetreten. Durch den Nebel in ihrem Geist fragte sie sich, ob sie das überleben würde, denn die Wunden an ihrem Rücken waren aufgegangen, und sie spürte, dass der Verband mittlerweile wieder blutgetränkt war. Nesh sagte nichts, aber sie brauchte nur in sein Gesicht zu sehen um zu wissen, das es schlecht aussah. "Warum habt ihr das gemacht?", fragte sie leise. "Wieso seid ihr gegangen?"
"Er hätte dich umgebracht", flüsterte Nesh. "Er hätte dich umgebracht, hätte er nur einen Tag länger Zeit gehabt. Irgendwie."
Sie blickte auf in sein verschwommenes Gesicht. "Deshalb hast du es gemacht. Aber die anderen?"
"Wir sind zu ihnen gegangen unter der Bedingung, dass wir unter Hauptmann Raven dienen", sagte er. "Er hat dich abgesetzt. Also sind wir gegangen."
"Er ist ein Dummkopf", murmelte Ro.
Nesh's Gesicht verzerrte sich vor Hass. "Er ist kein Dummkopf. Er ist..."
Er beendete den Satz nicht, denn in diesem Moment erklang im Lager ein Horn. Dann öffnete sich das grosse Tor in den Palisaden und eine grosse Gruppe Reiter kam heraus. Es waren weit mehr, als sie selbst waren. Sie kamen über die Ebene auf sie zugeprescht, hielten in einiger Entfernung an und umstellten sie in einem weiten Halbkreis. Dann rief eine laute Stimme durch die Morgenluft: "Was wollt ihr hier?"
Einen Augenblick antwortete keiner der Männer. Und Ro wurde etwas klar. "Stell mich grade hin", zischte sie Nesh zu. "Und gib mir einen Stoss, damit ich nach vorne laufen kann."
"Mach kein Scheiss", knurrte Nesh.
Sie sah ihn an. Immer noch so verschwommen. "Wenn ihr wollt, dass ich wieder euer Hauptmann bin, dann sollte ich nicht aussehen wie halb tot."
"Du bist halb tot, verdammt", fluchte Nesh.
Ro gab es auf, stiess seine Arme zur Seite und versuchte selbst, loszugehen. Die Welt begann sich zu neigen und sie schaffte es gerade noch, sich am Rucksack eines Mannes fest zu halten.
"Was wollt ihr hier? Sprecht!", rief der Mann wieder. Einige der Pferde tänzelten nervös.
Verdammt, der Schmerz vernebelte ihr alles. Sie musste denken können. Sie musste gehen können. Sie war viel zu schwach. Aber sie konnte nicht nach dem Feuer greifen. Es würde sie wild machen. Aber sie brauchte einen klaren Kopf. Einen klaren Kopf, verdammt noch mal! Ihr fiel etwas ein. Sie griff in ihre Gürteltasche, tastete umher und fand es tatsächlich. Eine kleine, schwarze Kugel. Das war der Härtetest für diese Dinger. Sie biss darauf.
Einige Augenblicke würgte sie, ohne dass etwas hochkam, und klappte beinahe zusammen. Dann kam der Wind. Der Wind von den Bergen. Der Wind von Schnee und Eis, von kargen Klippen. Für einen Augenblick war die Erinnerung so stark, dass alles um sie herum verschwand. Nur der Wind blieb. Und der Schnee. Und die Spuren darin. Dann verschwanden die Bilder, und sie liessen ihren Geist klar zurück. Klar und kalt wie Eis. Sie spürte den Schmerz immer noch. Er war sogar schärfer als zuvor, nicht mehr gedämpft durch die Benommenheit. Aber er hielt sie nicht mehr im Griff. Ihr Wille war frei. Und er war stärker.
Sie richtete sich auf und trat vor. Jeder Schritt war eine Anstrengung, aber sie ging, gerade und stolz. "Wir suchen Arbeit", rief sie mit vom Schreien noch rauher Stimme.
"Woher kommt ihr?", fragte der Anführer der Reiter kalt.
"Aus dem Lager von Gevira", antwortete Ro. "Wir haben den Dienst dort quittiert. Wir können euch viel über ihr Heer erzählen. Und wir sind gute Krieger."
"Wer bist du, Frau, dass du für die Männer sprichst?", fragte der Reiter.
"Ich bin ihr Hauptmann", sagte Ro und reckte das Kinn.
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RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 21:38von Armelion •

Gilthen runzelte die Stirn. Eine Frau als Hauptmann? Er hatte zwar von einer Frau gehört, die gut in der vorangegangenen Schlacht gekämpft haben soll, aber warum hatte sie die Seiten gewechselt? War das eine Falle?
"Ormud! Komm zurück. Ich geh zu ihnen und red mal mit der Frau."
"Aber Kommandant. Was ist falls sie euch töten?"
"Dann tötet ihr sie. So einfach ist das.", erwiderte Gilthen ruhig und gab seinem Pferd die Sporen. Es galloppierte rüber zu der Frau und er zügelte es einige Meter vor ihr. Anschliessend stieg er ab und trat vor ihr. Sie wirkte irgendwie nicht ganz gesund. Er runzelte die Stirn. Hatte Gevira ihnen eine Gruppe von kranken Söldnern geschickt, die ihr Heer anstecken sollten? Er verbeugte sich knapp vor ihr und betrachtete sie aufmerksam. "Mein Name ist Gilthen. Ich bin Kommandant der 1. Kompanie und Stellvertretender General der westlichen Truppen. Wie ist euer Name und wie viele seid ihr?"

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