RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 22:15von Ro Raven •

Ro salutierte und schaffte es nur mit Mühe ein Aufkeuchen zu unterdrücken, denn der Schmerz, der sie durchschoss, als sie den Arm hob, war verdammt heftig. Sie schluckte. "Mein Name ist Ro Raven. Wir sind...." Sie stockte einen Moment. Verdammte Scheisse, sie hatte keine Ahnung, wie viele sie genau waren. Nesh hatte irgendwann einmal etwas von hunderfünfzig gesagt. Oder war es Arsa gewesen? "...etwa hundertfünfzig", beendete sie den Satz. "Wir waren ein Fähnlein in den Truppen von Gevira."
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 22:38von Armelion •

Gilthen betrachtete sie genau. Sie schien wirklick krank zu sein. Er hatte die Gruppe auf etwa dieselbe Zahl geschätzt, die sie angegeben hatte. "Ihr müsst verstehen Hauptmann Raven, dass wir euch nicht einfach so ins Lager lassen können. Wir können nicht wissen ob ihr uns die Wahrheit sagt oder nicht. Bevor ich entscheiden kann ob ich euch trauen kann oder nicht, müsst ihr mir einige Fragen beantworten. Setzt euch und nimmt einen Schluck ihr seht so aus als könntet ihr das gebrauchen." Gilthen hakte einen kleinen Weinschlauch von seinem Gürtel und reichte ihn Ro, "Aber nun zu der ersten Frage: Warum seid ihr von den Truppen Geviras desertiert?"

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 22:52von Ro Raven •

Ro nahm den Weinschlauch entgegen und trank einen Schluck. Sie glaubte kaum, dass es nach der komischen Pastille eine Wirkung haben würde. Dankend reichte sie den Schlauch zurück, blieb aber stehen, weil nichts da war um sich draufzusetzen und sie fürchtete, dass sie nicht mehr hoch kommen würde, wen sie sich auf den Boden setzte.
"Ich verstehe euer Misstrauen", sagte sie. "Es tauchen wohl nicht gerade alle Tage Feinde auf, die plötzlich die Seiten wechseln wollen."
Sie dachte einen Augenblick nach. Wie viel sollte sie sagen? Es war vielleicht nicht gerade das Beste, dem Kerl auf die Nase zu binden, dass sie wegen Befehlsverweigerung ausgepeitscht worden war. "Wir sind nicht desertiert", sagte sie schliesslich. "Wir sind keine Soldaten. Wir sind Söldner, die für Geld angeheuert wurden. Wir haben einfach das Arbeitsverhältnis aufgelöst, weil uns die Bedingungen nicht mehr gepasst haben." Sie sah den Kommandanten an. "Genauer gesagt, wurde mir wegen einer Meinungsverschiedenheit mit dem General das Kommando über mein Fähnlein entzogen. Aber meine Männer stehen hinter mir. Sie wollen unter niemand anderem dienen."
Sie musterte den Kommandanten und hoffte, dass dieses Gespräch nicht mehr allzu lange dauerte. Und dass die Wirkung der Pastille lange genug anhielt. Sie dankte Aeron in Gedanken dafür. Eigentlich Pech, dass sie sie jetzt gegen sie verwenden musste.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 21.10.2012 23:00von Armelion •

"Nun... ich kann euch trotzdem nicht ins Lager lassen. Ihr werdet ausserhalb der Mauern euer Lager aufschlagen müssen. Ich lasse euch Zelte, Essen und Trinken bringen, aber vorher will ich dass jeder euer Männer von unseren Heilern untersucht wird. Verzeiht meine offene Ausdrucksweise, doch ihr seht nicht besonders gut aus. Ich will nur sichergehen, dass ihr keine ansteckende Krankheit habt, die die ganze Armee lahmlegen könnte.", erwiderte Gilthen. Es fiel ihm schwer den Söldnern zu trauen, obwohl die Frau ganz in Ordnung zu sein schien. Aber er hatte Pflichten, die er nicht vernachlässigen durfte und er durfte auf keinen Fall einen Fehler begehen.
Ein einzelner von der Ruhr oder vom Fleckenfieber befallener Soldat konnte seine ganze Kompanie anstecken und das wollte er nicht riskieren. "Ich lasse die Zelte und Heiler kommen, danach können wir die genaueren Punkte eures Vertrages festlegen. Ist das in Ordnung?"

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 22.10.2012 13:21von Ro Raven •

"Das ist gut so", sagte Ro. "Aber wir brauchten keine Zelte, wir haben eigene mitgebracht." Die Männer hatten ihre Rucksäcke so gepackt, wie sie wochenlang herumgezogen waren. Nur die Feldbetten hatten sie halt wieder zurücklassen müssen.
Sie zögerte einen Moment. Wenn sie untersucht wurde, würde es ohnehin ans Licht kommen. Also konnte sie es auch gleich sagen. Sie wollte gerade Luft holen, aber da wandte sich der Kommandant ab und stieg wieder auf sein Pferd. Dann eben nicht.
Sie folgten ihm zu einer ebenen Fläche neben der Festung und begannen mit dem Aufbau ihrer Zelte. Der Kommandant schickte die meisen der Reiter ins Lager und befahl, stattdessen die Heiler zu wecken und herzubringen. Ro koordinierte und überwachte den Aufbau. Jede Bewegung schmerzte. Stellenweise hatte das gerinnende Blut den Verband an ihrem Rücken festgeklebt, und wenn er etwas verrutschte, riss ihr alles wieder auf. Sie versuchte es zu ignorieren, aber selbst das Armen war schmerzhaft. Und der Schmerz machte sie so müde...
Sie stand nahe beim Kommandanten, im Zentrum der halbaufgebauten neuen Zeltstadt und biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. Sie wusste, dass das nicht gut war. Es konnte nicht wirklich kalt sein. Jemand rief nach ihr. "Ro?"
Sie drehte den Kopf und sah Danva, der sie fragend ansah, er hielt irgendetwas in der Hand. Sie ging auf ihn zu und ein stechender Schmerz schoss bei jedem Schritt über ihren Rücken. Ihre Sicht verschwamm. Alles wurde grau, und sie hörte nur noch Rauschen. Als nächstes fand sie sich auf den Knien wieder, die Finger in den Boden gekrallt. "Was ist mit ihr?", hörte sie die verunsicherte Stimme des Kommandanten. "Ist sie krank?"
"Nein", sagte eine andere Stimme. Sie fragte sich, woher Nesh jetzt wieder gekommen war. Sie hatte ihn nirgends gesehen. "Sie ist verletzt", sagte er. "Aber sie sieht es nicht ein."
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 22.10.2012 21:32von Armelion •

"Holt sofort einen Heiler her.", bellte Gilthen und ging vor Ro in die Hocke. "Warum habt ihr nichts gesagt?", fragte er sie wütend, "Ihr seid für eure Männer verantwortlich. Als Kommandant fürft ihr euer Leben nicht einfach wegen einer Verletzung aufs Spiel setzen." Mittlerweile war ein Heiler herbeigeeilt und schaute verwundert zu Gilthen.
"Was ist Kommandant?"
"Sie hat im Moment Priorität. Kümmern sie sich um sie.", befahl er und trat zurück um dem Heiler freie Hand zu lassen. Der Mann kniete sich vor Ro nieder und legte ihr behutsam beide Hände auf die Schultern.
"Versucht euch zu entspannen, dann geht es schneller.", sprach der Mann mit beruhigender Stimme.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 22.10.2012 22:25von Ro Raven •

"Nein, verdammt", knurrte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und stellte ein Bein auf im Versuch sich wieder aufzurappeln. "Keine...verdammte...Magie."
Sie spürte die Hände des Heilers auf ihren Schultern und sie spürte auch, dass er etwas versuchte, aber sie schrie in Gedanken dagegen an und riss sich los. Um ein Haar wäre sie der Länge nach auf den Boden geklatscht, aber ihre Reflexe funktionierten noch soweit, dass sie sich knapp davor auffing. Sie drehte sich herum und krabbelte rückwärts weiter von dem Magier weg. Er hielt sich die Hände an die Schläfen, als hätte er Kopfschmerzen und sie fragte sich benommen, ob sie dafür verantwortlich war. Dann hob er den Kopf und sie sah an seinem Blick, dass er trotz ihrer Gegenwehr gesehen hatte, was mit ihr los war.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 22.10.2012 22:36von Armelion •

"Herr..... sie ist ausgepeitscht worden.", sagte der Heiler mit scharfer Stimme. Gilthen schluckte und richtete einen harten Blick auf die Frau. Darum hatte sie nicht gewollt dass man sie heilt! Sie wollte ihre Wunden versteckt halten. "Sie ist sicher verbannt worden Kommandant. Wir sollten sie fortschicken. Sie bringt sicher nichts als Ärger."
"Sei still! Urteile nicht bis du die ganze Wahrheit kennst!", knurrte Gilthen und schickte den Mann mit einer Handbewegung weg. Anschliessend ging er rüber zu Ro, kniete sich vor ihr nieder und schaute ihr in die Augen. "Also Kommandant Ro warum wurdet ihr ausgepeitscht? Und sagt mir bitte die Wahrheit.", forderte er sie auf.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 22.10.2012 22:53von Ro Raven •

Sie blickte hoch und versuchte, dem Kommandanten möglichst klar in die Augen zu sehen.
"Ich war mit dem General nicht derselben Meinung, was die geeignete Schlachtstrategie anbelangt. Er war der Ansicht, wir sollten um jeden Preis in der Linie bleiben. Ich komme aus dem Norden, und habe dort eine andere Strategie gelernt. Sie nennt sich Sturmtruppe und ist, wie der Herr General sich ausdrückte "ein Haufen Verrückter, die ohne Hirn in die Feinde hineinrennen". Ich habe diese Strategie in der Schlacht angewandt - mit ziemlichem Erfolg, wenn ich das so sagen darf." Sie sah den Kommandanten an. "Der General war trotzdem nicht sehr begeistert davon. Ausserdem hatte er eine verdammt schlechte Laune, als ich ihm unter die Augen kam."
Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie: "Aber ich wurde nicht verbannt, nur degradiert. Wir sind freiwillig hier. Und das ist die Wahrheit. Ich lüge nicht."
Wieder verschwamm ihre Sicht und einen Moment lang konnte sie nichts tun, als sich am Boden festhalten, bis ihre Sinne wieder zurückkehrten.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ländereien um den Grünsee
in Dreitan - das Spiel 23.10.2012 19:43von Armelion •

Gilthen nickte. Er hatte an diesem Tag gegen diese Männer gekämpft. Noch am folgenden Tag hatten sie eine Gegenstrategie entwickelt und sie eingeübt. "Stimmt ihr sagt mir die Wahrheit, aber etwas verschweigt ihr mir. Ihr habt nämlich den Befehlen nicht gehorcht. Als die Generäle zum Rückzug riefen, habt ihr weitergekämpft. Eine gute Entscheidung, wenn ihr meine Meinung hören wollt.", fügte er hinzu und musste grinsen. "Aber leider kann man das seinen Übergeordneten nicht immer klar machen." Er musterte sie für einen Moment, dann wechselte er abrupt das Thema, "Wieviel könnt ihr mir über Gevira erzählen? Ihr habt für einige Zeit für sie gekämpft und kennt sicher die genaue Anzahl Männer, die Art ihrer Bewaffnung und so weiter."

![]() 0 Mitglieder und 12 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |