#251

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 02.09.2015 01:48
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Alyrna nickte. "Was bedeutet, wir werden uns selbst verteidigen müssen - oder uns anderswo Verbündete suchen."


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#252

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 02.09.2015 01:50
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Im Süden?", fragte er nach. "Ich glaube nicht, dass Korodraim sich begeistert zeigen würde, nach dem Massaker in Kor."


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#253

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 02.09.2015 01:55
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ich frage mich was Korodraim überhaupt dazu bewogen hat, Leute nach Kor zu schicken. Ich würde die Gefahr schon als gering errachten dass diese Ostleute bis ins Tiefland vordringen, aber Korodraim braucht sie in dem Punkt bestimmt nicht zu fürchten, zumal sie selbst über grosse Kapazitäten verfügen. Da sind die Schwarzmagier zumindest vordergründig eine wesentlich nähere und drängendere Bedrohung."


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#254

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 02.09.2015 01:58
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Ja. Es war wirklich unüberlegt von ihnen ihre Soldaten nach Kor zu schicken, zumal sie keinen gesicherten Rückzugsweg hatten", sinnierte er. "Aber vielleicht könnte man sie doch dazu bewegen erneut zu helfen. Handel zwischen Korodraim, der Nachtzinne und Gevira wäre ein Argument und, wie ihr bereits sagtet, die Gefahr, die die Schwarzmagier darstellen."


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#255

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 09.11.2015 20:32
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ja", antwortete Alyrna. "Allerdings werden wir sehr vorsichtig sein müssen, dass wir am Ende nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben und die Fremdherrschaft zu uns einladen."
Samor pflichtete ihr bei und sie tauschten noch einige Höflichkeiten aus, bevor sie die genauere Fortführung des Themas auf einen anderen Zeitpunkt vertagten und zum Empfang zurückkehrten. Kia war bereits gegangen und wenig später zog sich auch Samor zurück. Alyrna blieb noch eine Weile und unterhielt sich mit den Prinzen, bevor der jüngste von ihnen zu Bett geschickt wurde, und die Gesellschaft sich allmählich auflöste.


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#256

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 25.12.2015 18:34
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Vier Tage später traf die junge Königin von Loney mit einem Schiff aus der Nachtzinne ein, und am Abend darauf fand schliesslich die Beisetzung statt. Die Zeremonie fand statt in der kleinen Kapelle im Garten des Palastes unter den steinernen Reliefs der alten Götter Geviras, die den Kuppelkreis bewachten. Lediglich für die höchsten Adligen und Gäste war Platz gewesen in der spärlich durch einige Lichtschächte und Lampen beleuchteten Kammer, der Rest des Hofes stand draussen im eisigen Regen, geschützt von Dienern mit Schirmchen und lauschte den Kängen, die verzerrt durch das offene Flügeltor nach draussen drangen. Ein alter Priester sprach die sakralen Worte und die Angehörigen der Toten zündeten Kerzen an, die sie unter die Bildnisse der Götter stellten. Als Kia ihre dazustellte, fuhr ein Windstoss durch die Kapelle und für einen Augenblick schien es, als würden sie alle verlöschen, doch nach einem Schreckensmoment brannten sie weiter, als wäre nichts geschehen.
Nach der Zeremonie trug man die Särge durch den Garten zum hinteren Ende, wo er an eine alte Mauer grenzte, über die die Stadt längst hinausgewachsen war. In einem abgetrennten Bereich standen dort die Mausoleen vorhergender Königsfamilien, kleine Podien mit Treppenstufen, die hinaufführten und Kuppeln, die sich auf schlanke Säulen gestützt darüber wölbten, manche schlicht, manche reich verziert mit Szenen von Jagd und Herrschaft, manche aus gelbem Sandstein, andere aus weissem Marmor, einige bereits halb zerfallen im Laufe der Zeit, die Inschriften, die besagten, wer in ihnen ruhte, kaum noch lesbar. Das Grab des Königs war fertiggestellt, bereits vor Jahren, mit prunkvollen Ornamenten und einer schweren Marmorplatte, die die Gruft versiegelte, in die man seinen Sarg senkte. Das der beiden Kinder war kleiner, unscheinbarer, und man sah, dass die Kuppel in aller Hast fertiggestellt und an ihren Platz gebracht worden war, auch wenn sich jemand Mühe gegeben hatte bei der Inschrift. Niemand hatte mit ihrem Tod gerechnet.
Ein Teil des Hofstaates war bereits gegangen, nach der Beisetzung des Königs und der Rest verschwand bald darauf, nur wenige blieben stehen, bis der Eingang über den beiden kleinen Särgen verschlossen war. Nach wie vor fiel der Regen in Strömen und schien jeden Laut zu schlucken. Alyrna musterte Samor, der vor dem Grab stand, alleine, denn Kia war gegangen. Vielleicht hatte sie die Schwere des Ortes nicht ertragen, die drückende Stille, mit der all der Stein hier auf einen hinabblickte. Am folgenden Tag würde die Krönung stattfinden, und Samor zum König ausgerufen werden, aber in diesem Moment sah er einfach nur verloren aus. Der eiskalte Regen hatte seinen dunklen Mantel durchweicht und das Haar klebte ihm am Kopf vom Wasser, das über sein Gesicht rann, seit er den Diener mit dem Schirm weggeschickt hatte. Sie fragte sich, ob er es getan hatte, damit niemand seine Tränen sah.
"Er tut mir so leid", wisperte sie Simian zu, der neben ihr stand.
"Mir auch", flüsterte er zurück.
"Einen Vater zu verlieren in einem Attentat ist schlimm genug", meinte sie leise. "Aber seine Kinder..."
Die Worte blieben unbeantwortet. Sie sah, wie Samor die hängenden Schultern straffte und sich aufrichtete, bevor er sich umdrehte zu den Leuten, die auf ihn wartete. Er mochte ein gebrochener Mann sein, trotzdem zweifelte sie nicht daran, dass er ein guter König werden konnte. Das einzige, was sie sich fragte, war, ob es nicht mehr als eines guten Königs bedurfte, um diesen Krieg zu gewinnen.
Sie folgte ihm durch den Regen zurück zum Palast und Simian blieb neben ihr. "Ihr habt euren Vater ebenfalls an ein Attentat verloren, nicht wahr?", fragte er, ihre Stimmen gedämpft durch den Regen.
"Ja", antwortete sie. "Aber er war keine Person, der man nachgetrauert hätte."
"Im Nachhinein schätze ich ich kann dasselbe über meinen sagen", antwortete er so leise, dass niemand sonst es hören konnte.
Sie gab keine Antwort darauf.


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#257

RE: Gevira

in Dreitan - das Spiel 21.02.2016 02:49
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Anfang - Mitte März

Alyrna packte. Respektive sie kommandierte Davi und Dherat umher und verbreitete Chaos, aber sie fühlte sich nicht sonderlich schlecht dabei, schliesslich bezahlte sie die beiden gut dafür, ihre Launen zu ertragen. "Nein, das nicht, Davi! Das brauche ich noch für das Abendessen heute!"
"Aber Mylady, wolltet ihr nicht..."
"Lass es einfach draussen!"
"Aber..."
"Notfalls packe ich es selbst noch ein heute Nacht!"
Davi seufzte unterdrückt, als es an die Tür klopfte. "Ja?"
Ein Lakai steckte den Kopf herein. "Mylady Alyrna? Prinz Simian würde euch gerne sprechen."
"Ich komme sofort!", rief sie zurück und versuchte sich die Kleider glatt und die Locken hinters Ohr zu streichen, auch wenn ihr klar war, dass letzteres verlorene Liebesmüh war, sie waren viel zu zerzaust, seit sie am Nachmittag beim Lesen eingeschlafen war. Etwas was definitiv nicht geplant gewesen war in der momentanen, etwas überstürzten Aufbruchsstimmung. Die Abreise von Königin Maeva war bereits seit Wochen auf den kommenden Tag geplant, aber Duriens Antwort war erst am Morgen eingetroffen, und sie hatte sie abwarten wollen.
Simian wartete in der Korridornische schräg gegenüber ihres Zimmers, an den Fensterrahmen gelehnt, Licht fiel durch die Buntglaseinlagen in den Scheiben und zeichnete farbige Muster auf den Sandfarbenen Teppich. Sein Blick schien auf etwas im Garten draussen gerichtet, aber als sie die Türe hinter sich schloss, blickte er auf und lächelte. "Ihr seid dabei zu packen?"
"Ja", nickte sie.
Er erwiderte das Nicken. "Ich habe gehört, dass ihr morgen mit Königen Maeva abreisen werdet."
Täuschte sie sich, oder hörte sie da Bedauern in seiner Stimme?
"Hättet ihr trotz der Eile die Zeit für einen kurzen Spaziergang durch den Garten?"
"Selbstverständlich", antwortete sie.
Die Sonne schien warm, als sie über die Stufen des Seiteneinganges hinaus an die frische Luft traten, und sie bereute es nicht, den Mantel oben liegen gelassen zu haben. Auch waren sie nicht die einzigen, die den Frühlingstag draussen genossen, halbe Heerscharen von Adligen Damen und Herren schlenderten hier und da in Grüppchen über die Kieswege zwischen den Blumenbeeten mit den Osterglocken und Narzissen. Die Steine knirschten unter ihren Schritten und Alyrna verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Ich hoffe die Reise nach Loney wird angenehmer, als diejenige von der Nachtzinne hierher."
"Warum?", fragte er überrascht. "War sie beschwerlich?"
"Nein", antwortete sie mit einem halben Lächeln. "Aber ich musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass mir Meeresluft nicht sonderlich gut bekommt - zumindest nicht auf Schiffen und in offener See."
Er lachte leise. "Dann wird euch der zweite Teil der Reise auf dem Loney wesentlich besser gefallen, als derjenige bis zu seiner Mündung."
Sie schlenderten eine Weile lang schweigend weiter. Das war etwas, was Alyrna an Simian wirklich schätzte. Dass man nebeneinander hergehen konnte, ohne das Gefühl, irgendetwas sagen zu müssen, um peinliches Schweigen zu vermeiden.
"Wie lange werdet ihr in Loney bleiben?"
Sie legte den Kopf schräg. "Ich weiss es noch nicht genau. Die Rückreise ist noch nicht geplant. Mehr als drei Wochen dürften es aber kaum werden, schliesslich wartet da eine Grafschaft auf mich, die schon viel zu lange nichts mehr von ihrer Gräfin gesehen hat."
Er sah sie an. "Werdet ihr Gevira noch einmal besuchen auf dem Rückweg?"
Es war definitiv Bedauern gewesen. Und das jetzt klang definitiv nach Hoffnung. Sie lächelte. "Es liegt am Weg, nicht?"

-> Maeva, Alyrna und Anhang weiter in Loney S. 155


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