Gevira war einst die Hauptstadt eines grossen, stolzen Reiches gewesen, das sich über halb Dreitan erstreckte. Diese Zeiten sind vorbei, aber noch immer liegt der Glanz der alten Herrlichkeit auf der Stadt, wie ein vergessener Traum. Die Strassen sind gepflastert und von einem System kleiner Kanäle durchzogen, in schattigen Innenhöfen mit Arkaden blühen rote Blumen und hunderte Kuppeln aus sandfarbenem Stein ragen in den blauen Himmel.
Viele davon sind noch ganz, aber einige haben tiefe Risse und Löcher, manche sind nur noch Fragmente um einen Haufen Schutt, auf dem die roten Blumen sich ranken. Denn auch wenn Gevira im Krieg der zwei Reiche nicht komplett zerstört wurde wir Nurmen, so hat es doch gelitten im Krieg. Die Jahrzehnte der Herrschaft durch die Elfen brachten keine Besserung, viele Bewohner zogen fort und niemand machte sich die Mühe aufzubauen, was zerstört war. Erst nach der Befreiung durch Drigan Halbschild wurden zumindest die Mauern wieder in Stand gesetzt, und einige Leute kehrten zurück, doch noch immer sind grosse Teile Geviras unbewohnt und zerfallen langsam.
Und doch ist Gevira keine düstere Stadt. Es ist viel eher als wäre die Welt hier eingeschlafen und hätte vergessen, was um sie herum geschah.
Gevira, Stadt der roten Blumen. Stadt der hundert Kuppeln. Stadt derjenigen, die träumen von dem, was war.
If you're going through hell, keep going.

Mitte Juni des Jahres 307
Die Gegend um Gevira war von sanften Hügeln durchzogen. Hügeln, die man kaum als solche wahrnahm. Die aber ziemlich lästig waren, wenn man dauernd rauf und runter laufen musste. Ro blieb auf dem letzten Hügelkamm stehen und blickte über die ebene, grasbewachsene Fläche vor ihr, die bis zu den Stadtmauern hin reichte. Einige Kuhherden weideten darauf, die von Hirtenjungen bewacht wurden. Die Strasse führte quer hindurch auf die Stadt zu. Die Mauern waren hoch, aus solidem Stein, mit einzelnen Türmen darauf. Dahinter lag das Meer, weit und blau. Sie schmeckte das Salz in der Luft und es erinnerte sie an Nurmen, doch der Geruch hier war anders.
Sie hatten zwei Wochen gebraucht um das Ende des Loney zu erreichen und sie war fast verrückt geworden vor lauter Schleifen. Wäre der Fluss gerade verlaufen, hätten sie vermutlich kaum einen Drittel der Zeit gebraucht. Dann hatten sie zuerst versucht, mit den Booten weiterzu fahren, hatten es aber schnell aufgegeben. Die flachen, breiten Flusskähne gerieten schon bei der kleinsten Welle so ins Schwanken, dass etliche der Männer seekrank wurden. Schliesslich hatten sie die Boote zu einem nicht allzu schlechten Preis verkauft - Nesh hatte das Handeln übernommen - sich mit Proviant eingedeckt und waren zu Fuss weitermarschiert. Nach einer weiteren Woche lag das Ziel nun endlich vor ihnen. Zumindest das vorläufige. Das tatsächliche Ziel waren natürlich die Schlachtfelder, und die lagen noch ein gutes Stück im Südwesten. Aber zuerst mussten sie dafür sorgen, dass jemand ihnen was zahlte fürs Kämpfen.
Arsa und Nesh schlossen zu ihr auf. "Was meinst du, nehmen sie uns?", fragte Arsa.
"Ja", antwortete Ro. "Sie werden gar nicht anders können."
Damit machten sie sich auf das letzte Stück Weg.
If you're going through hell, keep going.

"Was wollt ihr hier?"
Immer diese Wachen? Stellten die sich jetzt blöd oder waren sie es? "Wonach siehts denn aus?", fragte sie. "Wir melden uns als Freiwillige."
Sie hörte einige ihrer Männer lachen und musste grinsen. Als Freiwillige bezeichnete man normalerweise Bauern oder irgendwelches Gesindel, das überhaupt keine Ahnung vom Kämpfen hatte, aber auf die Idee kam, dass man im Krieg vielleicht Geld verdienen konnte. Unter den gestandenen Söldnern gab es noch einen anderen Namen dafür: Stolperfallen. Weil man leicht über sie stolperte, wenn sie erstmal tot am Boden lagen. Natürlich kamen nicht alle gleich um. Die, die die ersten paar Schlachten überlebten, desertierten entweder, oder sie wurden zu Söldnern.
Die Wachen musterten sie kritisch. "Woher kommt ihr?"
"Von weit weg", meinte Ro. "Und wir haben keine Lust noch ewig zu plaudern."
Der Soldat sah sie genervt an, aber schliesslich winkte er sie durch und wies einen Jungen an, sie ins Westviertel zu bringen. Ro blickte sich um auf dem Weg. Die Stadt schien zu einem grossen Teil aus Stein gebaut zu sein. Und da waren mehr Kuppeln, als sie sich jemals vorgestellt hatte. Und natürlich auch Leute. Sie blickten ihnen nach, viele argwönisch, manche gingen schnell in ihre Häuser und verschlossen die Türen. Sie konnte es ihnen nicht verdenken. Söldner hatte einen denkbar schlechten Ruf. Ziemlich berechtigt, dachte sie und ein böses Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Ausserdem waren hundert Leute auf einem Haufen ziemlich viele.
Als sie ins Westviertel kamen, wurden die Gassen leerer und einige Häuser waren zerfallen. Sie begegneten fast nur noch Bewaffneten. Schliesslich führte sie der Junge auf ein grosses, freigeräumtes Feld, auf dem ein Zeltlager stand. Ro hob die Augenbrauen. Ein Lager in der Stadt. Das hatte sie auch noch nie gesehen. Sie hielten vor einem Haus am Rand des Platzes, der Junge bedeutete ihnen zu warten und verschwand im Haus.
Schliesslich kam er wieder heraus, deutete auf das Haus nebenan und sagte: "Ihr sollt euch dort einschreiben."
Ro hielt den Junge am Kragen fest, als er davoneilen wollte. "Wer hat dir das gesagt?"
"D... der Kommandant", stotterte der Junge erschrocken.
"Gut, dann sag dem Kommandanten ich hab zuerst ein Wort mit ihm zu reden." Damit liess sie den Jungen los und gab ihm einen Stoss, der ihn wieder auf die Tür zutaumeln liess.
Es dauerte eine Weile und sie wurde beinahe ungeduldig, bis sie endlich hineingerufen wurde. Sie durchquerte einen Vorraum und betrat ein Arbeitszimmer mit einem grossen Schreibtisch, hinter dem ein älterer Mann mit kurzem, grauem Haar und einem Gambesan sass. Auf der linken Seite standen zwei weitere Männer, die sie als Berater einstufte. Sie trat auf den Tisch zu, blieb davor stehen und salutierte.
"Ihr wollt mich sprechen?", fragte der Kommandant.
"Ja", antwortete Ro. "Ich nehme an, ihr wisst von den hundert Leuten, die dort draussen stehen." Der Kommandant nickte. "Sie stehen im Moment unter meinem Befehl", fuhr Ro fort. "Und wir sind übereingekommen, dass das so bleiben soll."
"Das heisst?", fragte der Kommandant.
"Das heisst, wir treten in euren Dienst unter der Bedingung, dass sie gemeinsam als Fähnlein eingeteilt werden, und ich als ihr Hauptmann."
Der Kommandant musterte sie. "Warum sollte ich dem zustimmen?"
Ro holte Luft. Alles oder nichts. "Weil wir uns sonst einen anderen Arbeitgeber suchen werden."
Der Kommandant kniff die Augen zusammen. Er hatte genau verstanden, was sie damit meinte. "Woher kommt ihr?"
"Einige aus Loney", antwortete Ro. "Aber der grösste Teil von uns ist aus dem Norden. Viele von uns haben im Westkrieg gekämpft, mich eingeschlossen. Mein Vater war dort Hauptmann."
"Und wie ist euer Name?"
Einer der Berater beugte sich zum Kommandanten hinunter und flüsterte ihm etwas zu. Der Kommandant nickte und sah Ro an. Er wirkte leicht verärgert, aber nicht so sehr, dass er hundert Leute abgelehnt hätte.
"Und wie ist euer Name?"
"Raven", antwortete Ro. Sie fragte sie, ob der Name dem Kommandanten etwas sagte, doch dem schien nicht so. Schade, es wäre leichter für sie geworden, hätte er ihren Vater gekannt.
Stirnrunzelnd sagte er: "Ihr seid nur hundert. Das ist sehr wenig für ein Fähnlein."
"Das wird kein Problem sein", sagte Ro schnell. "Gebt uns die Leute, die sonst kein Hauptmann will. Die, die nicht gehorchen, keinen Respekt zeigen, sich daneben benehmen. Die, die ihr am liebsten aus der Armee schmeissen würdet."
Sie sah dem Kommandanten an, dass er beinahe gelacht hätte. "Ihr seid sehr überzeugt von euch, Raven!", sagte er. "Glaubt ihr, die Männer werden ausgerechnet euch gehorchen? Ihr seid noch viel zu jung, und dazu seid ihr eine Frau. Sie werden euch höchstens auslachen."
Ihr Blut kochte hoch. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Sie hatte grösste Lust, ihren Säbel zu ziehen, und ihm Respekt beizubringen. Sie unterdrückte den Impuls, aber das Knurren in ihrer Stimme bekam sie nicht ganz weg. "Mein Vater nahm genau diese Rolle in der Armee Nurmens ein", sagte sie und stützte sich mit den Händen auf den Tisch. "Er hat mich alles gelehrt, was ich brauche."
Das stimmte nicht ganz. Ihr Vater hatte sie gelehrt wie man kämpfte und einiges über Kriegs- und Schlachtenstrategie, aber er hatte ihr nie beigebracht, wie man Leute anführte. Aber zum Teufel! Sie hatte eine wilde Horde quer durch Dreitan geführt, da konnte sie das auch im Krieg!
Der Kommandant musterte sie lange, schliesslich sagte er: "Gut, Raven, ihr könnt haben, was ihr fordert." Er schrieb einige Worte auf ein Papier und reichte es ihr. "Gebt das dem Verantwortlichen beim Einschreiben. Man wird euch zeigen, wo ihr die Zelte aufstellen könnt. Meldet euch danach wieder bei mir."
Sie salutierte und ging nach draussen. Auf dem Weg überflog sie das Papier und begann zu grinsen. Es war tatsächlich genau das, was sie gewollt hatte.
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Aeron war müde und ausgelaugt, aber dennoch froh. Sie hatte eine Nachricht von Narum und Ran erhalten und mit der Nachricht einen Auftrag. Als erstes stand, dass Ran doch noch am Leben war,was sie erleichterte. Als Zweites, dass sie Ran aber als einen Schattensoldaten einsetzten. Einen Soldaten der offiziell tot war und somit von den Pflichten und Regeln der Assassinen losgebunden. Zumindest für eine gewisse Zeit. Zum Schluss stand ihr Auftrag. Sie sollte überprüfen,wie es der Familie des königs ging und dort bleiben als ihre Leibgarde.
Die Stadt lag direkt vor ihr. Ros Truppe war eine Stunde vor ihr angekommen. Aeron atmete durch und ritt auf die Wache zu. "Bringt mich zum König", sagte sie ihm. Er sah sie skeptisch an. "Ich bin ein Teil der königlichen Leibgarde, hier sind meine Befehle", sagte sie und reichte ihm den zweiten Brief, der das Siegel Azuras und das Siegel Geviras trug. Dieser Brief öffnete ihr alle Türen im Schloss und der Stadt. Ohne ein weiteres Wort gab er ihr das Schreiben zurück und liess sie passieren. Aeron suchte sich als erstes einen Schneider, der ihre Kleidung zur Uniform der Frauen Azurs umnähte. Dann ging sie zum König. Es dauerte nicht lange und sie wurde zum Einschreiben in die Freiwilligenarmee geschickt.
Ohne Widerworte erfüllte sie den Wunsch des Königs und schrieb einen Bericht für Narum, den sie einem Wasserdrachen übergab. Sie stellte sich hinten in die Warteschlange und merkte, dass Ros Männer in der Nähe ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Der Befehl des Königs an sie war es, ein Auge auf die Freiwilligen zu werfen. Aber dafür musste sie zuerst ein Teil von ihnen werden. Seufzend ging sie zum Mann hin und zeigte ihm das Schreiben des Königs. Er nickte und winkte sie weiter. Sie verstaute das Dokument sicher und schritt in das Zeltlager. Sie suchte sich ihren Weg zu Ro. Sie interessierte es, wie es ihr ging und was sie als nächstes vorhatte. Irgendwie war Ro eine sehr knteressante Persönlichkeit, vielleicht weil sie in ihrem Naturell eher den Dunkelschatten, als den Schatten glich. Aeron ballte eine Faust. Ohne Earon konnte sie schnell wieder Serda werden, ihr wahres blutrünstiges Ich. Sie kannte niemanden, ausser den Walddämon, der das Monster in ihr bändigen konnte. Ran war zwar nahe dran, aber nicht fähig das zu tun, da sie dann ebenfalls Gefahr lief in einen Blutrausch zu verfallen. Aeron schluckte. Sie schuldete Ran einiges, noch von früher und sie bereute, dass sie nicht in der Lage gewesen war, sie vor dem Tod zu bewahren. Aber sie hatte eine zweite Chance ihre Schuld zu begleichen, den Göttern sei Dank.
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Sie hatten die Zelte in Rekordzeit aufgebaut und ein anderer Söldner zeigte Ro die Einrichtungen für die Truppen, die Trainingsplätze, wo das Essen ausgegeben wurde, wo es Wasser gab. Als sie fertig eingerichtet waren und bescheid wussten, ging Ro wieder zum Haus des Kommandanten. Diesmal wurde sie nicht lange warten gelassen, sondern direkt hereinbeordert.
"Eure Befehle", sagte der Kommandant, nachdem sie salutiert hatte, und reichte ihr ein Papier mit einer Liste. Die Liste war recht kurz, aber sie würde sie später durchsehen.
"Ich schätze wir werden bald mehr Leute für euer Fähnlein haben, Hauptmann Raven", fuhr er fort. "Auch neue Rekruten. Ihr werdet sie ausbilden und trainieren müssen."
Sie nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
"Noch etwas", sagte er stirnrunzelnd. "Wie euch sicherlich aufgefallen ist, befinden wir uns hier in einer Stadt. Zwar in einem leeren Teil, aber bis dort wo die Leute wohnen ist es nicht weit. Ich will, dass sich eure Söldner benehmen! Für Vergehen eurer Männer werdet Ihr verantwortlich gemacht, Hauptmann, ist das klar?"
Sie nickte abermals, doch dann sagte sie: "Wenn ich euch einen Ratschlag geben darf: schickt uns an die Front. Möglichst bald."
Der Kommandant sah sie gereizt an. "Ich habe euch nicht um einen Rat gebeten."
"Und ich habe ihn trotzdem gegeben", sagte sie. "Meine Männer sind durch die halbe Welt gereist, um hierher zu kommen. Sie wollen kämpfen. Es wäre Verschwendung, sie hier versauern zu lassen." In erster Linie wusste sie, dass sie selbst einen Kampf mal wieder verdammt nötig hatte.
Der Kommandant musterte sie kalt. "Das habt nicht ihr zu entscheiden. Ihr geht dann an die Front, wenn ihr den Befehl bekommt. Und jetzt geht!"
Sie gehorchte und beschränkte sich darauf, innerlich zu fluchen.
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Ihre Befehle waren nicht kompliziert. Sie musste dafür sorgen, dass jeder Söldner in ihrem Fähnlein angemessen bewaffnet und gerüstet war, und mit seinen Waffen umgehen konnte. Zudem musste sie eine Reihe von Unterfunktionen vergeben. Bei den meisten wusste sie sofort, wen sie dafür wählen würde. Den Fourier würde auf jeden Fall Nesh machen. Er hatte immer den Überblick über alles. Und von seiner Verwundung hatte er sich komplett erholt. Sie hatte also doch eine Rückendeckung.
Für die Bewaffnung hatte man ihr den Hinweis gegeben, ans Westende des Platzes zu gehen. Sie schnappte sich die Leute, die noch Waffen und Rüstung brauchten, und tat es. Die Häuser am Westende stellten sich als ein Waffenarsenal heraus. Die meisten Waffen waren schartig und rostig, an manchen Kettenhemden klebte sogar noch Blut. Das, was man den Toten nach der Schlacht abgenommen hatte, wie es aussah. Manche Dinge sahen unbrauchbar aus, doch vieles war noch in ziemlich gutem Stand. Und es war sehr preiswert, günstiger als man die Sachen irgendwo sonst bekommen hätte.
Sie liess die Männer einen Teil selber zahlen mit dem Sold, den sie beim Einschreiben bekommen hatten, und zahlte den Rest von dem Geld, das sie noch vom Verkauf der Boote hatte. Als einer eine Streitaxt in den Händen wog, zog sie die Axt, die noch immer in ihrem Gürtel hing und reichte sie ihm. "Nimm die. Ich kann eh nicht damit umgehen."
Nachdem also alle ausgerüstet waren, machte sie sich an die zweite Aufgabe. Sie inspizierte die Übungsplätze, bestimmte Arsa zum Feldwebel und liess ihn mit einem Teil der Truppe Formationen üben. Mit dem Rest, vorallem denen, die neue Waffen hatten, machte sie selbst einige Grundübungen. Als der Tag sich langsam dem Abend zuneigte, liess sie die Männer mit Holzstangen aufeinander einprügeln - die Idee dahinter war natürlich, dass sie fechteten, aber es kam eben doch aufs Prügeln raus - und ging zusammen mit drei anderen zu der Ecke, wo die Schützen übten.
Sie blickte eine Weile lang den Armbrustschützen zu, bis einer auf sie zukam und sie fragte, ob sie es versuchen wolle.
Sie lachte. "Ich hab ewig nicht mehr mit sowas geschossen." Immerhin wusste sie noch, wie man sie spannte. Sie legte einen Bolzen auf, hob die Armbrust, zielte und liess gehen. Der Bolzen schlug in die Strohpuppe, die als Ziel diente ein, aber lediglich in den Unterarm. Der zweite Pfeil traf auch nicht viel besser. Als sie den dritten auflegte, hörte sie, wie jemand ihren Namen rief. Sie kannte diese Stimme. Bei allen Teufeln. Ohne nachzudenken fuhr sie herum und zielte auf Aerons Brust. "Was machst du hier!", fuhr sie ihn an. "Bist du mir gefolgt?! Lässt sie mich jetzt schon überwachen?! Sprich, oder ich jag dir den Bolzen durch die Lungen, ich schwörs."
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Aeron hob automatisch die Arme und machte einige Schritte nach hinten. "Nein hat sie nicht. Ich gehöre zur Leibgarde des Königs. Azura ist auf Geviras Seite. Leg das Ding weg", antwortete sie barsch. "Und ausserdem können Tote niemanden kommandoeren", fügte sie hinzu.
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"Was machst du dann hier, wenn du auf den König aufpassen sollst? Ich sehen ihn hier nirgends."
Sie liess die Armbrust etwas sinken, behielt sie aber in der Hand. Sie bemerkte die verwirrten Blicke der Männer rings um sie her. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie hatte es satt. Sie hatte es verdammt nochmal einfach satt, dass ständig irgendwelche Leute beobachteten was sie tat.
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Aeron musste sich konzentrieren, dass bei ihr nicht die Sicherung durchbrannte. Sie war fast schon am Limit, wenn jemand auch nur versuchte sie anzuschreien und Ro hatte noch zusätzlich eine Armbrust und deutete damit auf sie. "Ich passe auf, dass Leute nicht durchdrehen und von einem Moment auf den anderen Amok laufen! Leg das Ding weg", sagte sie. "Ich bin hier, weil ich sehen wollte, ob du noch lebst und dir sagen, dass Randreyah tot ist. Also beruhige dich, bevor die Soldaten kommen." Ihre Stimme war kalt und monoton, das wusste Aeron. Sie erinnerte sich daran, wie sie zum ersten Mal vorgegeben hatte ein Junge zu sein und wie sie die Tätowierung hat machen lassen. Sie seufzte und senkte die Arme. "Ich will hier keinen Ärger machen, also leg das Ding weg, oder ich habe keine Wahl", sagte sie.
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Ro bekam einen Lachanfall und liess die Armbrust sinken. "Du willst verhindern, dass jemand Amok läuft? So wie ich das in Erinnerung habe, mussten sie letztes Mal dich daran hindern, das zu tun. Und ich bin doch ganz ruhig."
Immer noch lachend drückte sie dem verdutzten Schützen seine Armbrust wieder in die Hand und ging auf Aeron zu. Dann fiel ihr auf, was er sonst noch gesagt hatte. "Ran ist tot? Wie das?" Nicht, dass es sie sonderlich nahe berührte. Aber immerhin hatte Ran Nesh gerettet. Und sie war nicht die Art Leute, die sich mal schnell einfach umbringen liessen. Wieso war sie jetzt plötzlich tot?
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