#1

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 10.11.2012 19:05
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Die Ufer des Langen Sees sind auf der östlichen Seite flach und laufen sanft von den Bergen heer ins Wasser ein. Heller Kies und teils Sand bedecken die Strände. An der gegenüberliegenden Seite, dem Westlichen Ufer, sieht es jedoch anders aus. Strände gibt es fast keine und wenn, dann sind sie eher von spitzen Steinen bedeckt, oder bestehen aus vom Wasser geschliffenem Stein, welcher in Platten und Plateaus das Ufer bildet. Der grösste Teil sind jedoch die Klippen, welche schroff, steil und hoch majestätisch über dem Wasser thronen.
Das Wasser ist meis ruhig und sehr tief. Viele verschiedene Fischarten leben im Langen See und die Drachen benutzen ihn als Jagdgrund und Badesee. Er wird von fünf Flüssen gespeist, deren kaltes und helles Gletscherwasser hell in das dunkle Balu des Sees fliessen. Der See selber ist einer der schönsten und der grösste See Dreitans. Die Elfen besangen ihn in vielen Lieder, wobei sie ihn stets im Herbst erwähnten, wenn das helle Gebirgswasser sich mit dem dunklen Seewasser vermischt und das Feuerrot der Herbstblätter vor ihm abhebt.
Brimmen ist eine kleine Ortschaft am östlichen Ufer des Sees, in einer sanft geschwungenen Buch nahe einer Flussmündung gelegen. Das Dorf lebt von der Fischerei und dem Handel entlang der Uferstrasse von Immen nach Kor und über den See und verfügt über ein gut ausgestattetes Wirtshaus.


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#2

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 10.11.2012 23:01
von Randreyah | 11.751 Beiträge

November des Jahres 307

Stumm beobachteten die Ritter ihre Herrin. Sie waren die letzten zwei Tage beinahe pausenlos unterwegs gewesen
Jetzt lagerten sie an den Ufern des Langensees. Das Wasser glitzerte magisch im Schein des Mondes. Ein erster Hauch des Winters war zu spüren und kalt legte der Herbst seine Finger auf ihre Haut.
Die Herrin, der sie bisher still folgten, lag am Ufer des Wassers, welches leicht und leise hin und her schwappte. Was sie dachte wussten sie nicht. In einem nahen Dorf hatten sie sich einkleiden lassen und hatten ihre Pferde ausgetauscht. Die Ritter trugen jetzt Lederrüstungen der Jäger und hatten neben Bögen Messer besorgt. Ihre Herrin hatte ihr weisses, blutbeflecktes Gewand gegen eine vielschichtige Robe getauscht. Somit wirkte sie eher wie die Tochter eines Adeligen, als eine Frau des Krieges. Schwer schien der Stoff ihren Körper zu bedecken und das dunkle Rot, Violett und Schwarz der Gewänder waren mit feinen Silberstickereien durchzogen, welche in Bildern die Legende der Sieben Götter des Chaos darstellte. Um ihre Hüfte war ein breiter Stoffgürtel gebunden und auf ihm und der Schärpe schlangen sich Drachen um den Baum des Lebens. An ihrer Brust jedoch prangte ein goldener Feuervogel mit einem zerbrochenen Schwert in den Klauen.
Ihr Haar wurde durch vier Nadeln zusammengehalten, welche durch Spangen und Kettchen verziert waren. Der Erste Ritter wusste, dass der Haarschmuck in ihren Händen auch als Waffe benutzt werden konnte. Er schluckte. Sie sah in diesem Licht wunderschön aus. Der Mond schimmerte auf ihrer hellen Haut und liess ihr pechschwarzes Haar glänzen.
"Was bedrückt euch, Lord Laure?", fragte sie und wandte ihm ihr Gesicht zu. Er schnappte nach Luft. Ihre Augen schienen ihn wie schwarze Pfeile zu durchbohren. "Nichts Herrin... Ich habe mich nur gefragt, ob ihr noch genügend Energie habt, schon morgen aufzubrechen... Ihr, solltet euch nicht zu sehr hetzen", sagte er mit dunkler Stimme.
Sie musterte ihn. Er war verhältnissmässig jung. Zumindest für jemanden seines Blutes. "Ihr braucht euch nicht um mich zu sorgen, Lord Laure... Ihr seid genau so wie euer ehrenwerter Ahne. Stets um mein Wohl besorgt, obwohl ihr selber verwundet seid... kümmert euch um eure Wunden. Wenn ihr es nicht könnt, dann lasst mich es tun", sagte sie und lächelte sanft zurück. Der Mann errötete. "Herrin, ihr könnt doch nicht..! Ich meine, wir sind eure treuen Ritter, es ist unsere Pflicht euch zu beschützen und euch zu dienen!", protestierte er. Sie lachte und setzte sich auf. Belustigt winkte sie ihn heran. "Das könnt ihr nicht mit einer solchen Wunde. Ihr wärt nur ein Hinderniss", konterte sie und löste die Verschlüsse seiner Rüstung. "Zeigt ihr sie mir?", bat sie und legte den Harnisch zur Seite. Laure drehte ihr den Rücken zu und streifte sich das weite Hemd von den Schultern. Mit leichten Fingern löste seine Herrin den alten Verband und betrachtete die Stichwunde an seinem Schulterblatt. "Die Spitze steckt noch im Knochen:, sagte sie ruhig. "Ihr habt glück, dass er nicht gesplittert ist." - "Das macht nichts Herrin. Solange ich den Arm bewe-" - "Ihr solltet besser auf euch Acht geben... Wenn ich ihn herausgeholt habe, werde ich den Knochen heilen", antwortete sie und legte ihre Hand über die Wunde. Mit einer raschen Bewegung zog sie sie weg, doch die Speerspitze rührte sich nur ein wenig. Sie wiederholte es ein zweites Mal, doch erst nach dem dritten Versuch folgte das Metall ihrer Hand. Der Knochen begann sofort nachzuwachsen. "Ihr erduldet den Schmerz gut, Lord Laure... Oîa, holt mir folgende Pflanzen", sagte sie und zeigte ihm die Bilder der Gewächse. Der Ritter nickte und machte sich sofort auf den Weg. Währendem er fort war, reinigte sie Laures Wunde und stoppte die Blutung.
Als Oîa wieder kam, machte sie eine Paste und strich sie auf die Wunde. Nach einer Weile war der Mann verbunden und sass etwas aufrechter vor ihr. Sie lächelte zufrieden. "Geht schlafen. Wir werden nicht angegriffen werden diese Nacht. Morgen nach Sonnenaufgang reiten wir weiter", ordnete sie an und wartete bis die Männer sich schlafen legten, bevor sie sich selber niederliess und die Augen schloss.


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#3

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 02.12.2012 18:54
von Randreyah | 11.751 Beiträge

7890 Jahre vor unserer Zeitrechnung

Über dem Land und über dem Wasser herrschte weder Nebel, noch wagte auch nur ein Lüftchen seinen Fuss auf die Erde zu setzen oder die spiegelnde Ruhe des Wassers zu stören.
Es war eine wundervolle Nacht. Der letzte Tag und der kommende lagen gleichsam entfernt voneinander und der Mond beleuchtete rot die Welt.
Das Gras stand hoch und still, die Bäume rauschten nicht und alles wirkte schwarz, als wäre es nicht vorhanden. Die Wolken schwebten durchschimmernd und fahl über den Himmel, doch konnten sie weder ihn, noch den Himmel bedecken.
In Mitten des Sees, da war etwas, etwas das lebte und aus vier Teilen bestand.
"Wir haben erneuten Blutmond", meinte Naja und sah zum Firmament. Ihr weisses Haar glänzte wie fliessendes Blut in dessen Licht. "Natürlich haben wir Blutmond, dafür ist nur deine Schwester verantwortlich", maulte Candor und verschränkte die Arme. Er lehnte sich auf seinem Sitz aus Wasser zurück und blickte Narumdrongwer prüfend an. "Ihr zwei seid so still", bemerkte er provozierend und streckte sich. Akkaya sah nur weiter in die Tiefe des Sees, so als sähe sie nicht nur das Wasser, die Pflanzen und Fische, sondern alles, was den See zu dem machte, was er war, jede Einzelheit. Ein Universum, welches ihr haarsträubende Geschichten Erzählte, von Helden berichtete, die noch nicht lebten und von den Zeiten die gewesen waren, im Moment herrschten und sein würden. "Natürlich bin ich still", giftete Narumdrongwer zurück. Er riss Akkaya aus ihren Gedanken und sie richtete sich gerader auf. "Akkaya hat schliesslich wirklich das Geheimnis des Lebens gefunden... Und das kann nichts Gutes bedeuten! Ich meine, da-"
"Es ist nichts Schlechtes daran Narum", unterbrach sie ihn. Die anderen sahen sie erstaunt an. Sie wirkte nicht wie sie selbst und doch unverändert. "Es ist der Schlüssel zum Wissen der Welt... Ein Wesen aus einer Zeit, die es nicht gibt, nie gab und nie geben wird, hat es mir anvertraut. Anfangs war es schwer zu verstehen, doch irgendwann erschien alles logisch... Es hatte mir natürlich nicht alles erzählt, aber was es verriet, war der Schlüssel zum Ganzen. Es ist wahr, man muss einen Preis dafür zahlen, doch ist es ein gerechter Preis", endete sie und schloss ihre Augen.
"Sollen wir, also weitersuchen?", fragte Candor höhnisch. Sie atmete gelangweilt aus. "Wenn ihr wollt."
"Was war das für ein Wesen überhaupt?", fragte Naja vorsichtig. Akkaya dachte nach, sah den Mond an, welcher sich auf ihrer grauen Iris spiegelte und für einen Moment mit ihr zu verschmelzen schien. "Ein Wesen, das nicht existiert, weder hier, noch anderswo. Es hat das Gesetz nicht geschaffen, noch gelernt, es ist das Gesetz selbst. Es kennt weder Leben, noch Tod, Freude, noch Leid, Liebe, noch Hass und es ist weder Frau, noch Mann. Ein Wesen, das nicht zu finden ist und ein Wesen, das nicht existieren kann", erklärte sie und genoss das kühle Mondlicht auf ihrer Haut.
Ihre Schwester fragte sie noch einige Male, was sie damit gemeint hatte, Akkaya gab ihr jedoch keine Antwort. Sie lag nur auf ihrem Bett aus Wasser mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt und lauschte auf die Welt die sie umgab.
"Einerseits ist das interessant, andererseits verwirrend", seufzte Narum. "Ich schätze ich werde nur eine Antwort bekommen, wenn ich mich selber auf die Suche mache. Aber Akkaya, sieh zu, dass du wieder auf die Beine kommst, bis ich wieder da bin." Er stiess sich ab und sah die anderen herausfordernd an.
"Sei nicht so von dir selbst überzeugt... Ich finde die Lösung vor dir", meinte Candor. "Naja, du musst nicht suchen, wenn du nicht willst."
"Wieso nicht? Denkt ihr, ihr seid die einzigen, die es verstehen könnten? Da habt ihr euch geschnitten, ich finde es als nächste", meinte sie.
Nach einer Weile gingen sie und Akkaya blieb zurück.
Die Eisfee, welche oft ihren Vater begleitete schwebte aus dem Wasser empor. "Was ist los, mein Kind?", fragte sie besorgt. "Hast du etwas gefunden, was dir nicht gefällt?" Keine Antwort kam. "Hör zu, es gibt einen Weg, dem Fluch des Wissens zu entkommen", meinte sie und flatterte näher zu Akkaya hin.
"Und der wäre?", fragte sie und sah die Fee leer an. Der Wassergeist lächelte verschmitzt, als er einen Schimmer in den kalten Augen entdeckte, einen Schimmer, welcher davon zeugte, dass sie nicht alles wusste. Hätte sie alles erfahren, so wäre sie zu dem Wesen geworden, doch dies war nicht der Fall. "Vergessen", sagte die Fee. "Das Geschenk des Vergessens und Todes wurde uns nicht umsonst gegeben. Denk daran Süsse."
Die Fee machte eine Pause in der sie sie musterte. "Was hätte bloss Growndrill gesagt, wenn er dich so gesehen hätte?", fügte sie vorwurfsvoll besorgt hinzu. "Rede nicht von Vater", seufzte Akkaya. "Er ist fort. Was er gesagt hätte, spielt somit keine Rolle... Wenn du mir also das Siegel zeigen würdest..."
Die Augen der Fee weiteten sich vor Freude. "Natürlich, mein Liebes!", erwiederte sie rasch, süss lächelnd. "Aber bevor ich es tue, muss ich dir noch etwas ausrichten", sagte sie und liess eine Wand aus Wasser in die Höhe steigen. Schnell erstarrte diese zu Eis und als würde ein Geist schreiben, so erschienen die Worte als Risse im Eis:
Finden wirst du, wonach du suchst, auch wonach nicht. Suchen wirst du, was du nicht zu suchen hast und was doch. Und lehren wirst du diejenigen, die deine Nachfolger. Bevor deine Reise zu Ende geht, oder zum Kreise wird, wirst du wählen. Bevor der Mond erneut das Blut der Erde trinkt, wird der Spiegel brechen.
Sei vorsichtig auf deinem Weg und achte auf wen du triffst und worauf du trittst. Auch Monster brauchen Schlaf, dass du das nicht vergisst. Und jetzt vergesse und werde vergessen.


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#4

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 31.05.2013 17:23
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Mitte Januar 307

Naja hatte schon vor einigen Tagen das Pferd aufgegeben. Der Gaul war ihr einfach zu langsam. Sie war froh, dass die Höhlen sich östlich des Langen Sees befanden, denn hier kannte sie sich aus. Sie war ja schliesslich der Östliche Drache. Und die Bergdrachen hier, von denen es nur wenige gab, unterstützten lieber sie, als ihre Schwester oder die anderen Halbdrachen. So hatte sie schnell einen Erddrachen gefunden, der ihre Reise verschnellern würde. Natürlich tat er dies nicht aus Nächstenliebe, doch der Lohn war nicht hoch. Er wollte einige Bergkristalle, die tief in den Höhlen wuchsen. Sie würde sie ihm mit Freuden geben, sobald sie diese Hexe in ihrer Hand los war.
Also sass sie jetzt schon eine Weile auf dem Rücken des Wesens, dass mehr an einen von der Sonne verkrusteten Erdklumpen mit Flügeln, als einen Drachen erinnerte. Die Flügel nützten ihm nicht viel, da sie nicht einmal sein eigenes Gewicht über lange Strecken tragen konnten, doch der Drache war immerhin schneller als das Pferd. Er kannte Tunnel, die unter der Erde führten, direkt zum See, unter Bäumen, Steinen, Hügeln hindurch. Und er war schneller als ein Ross.
Sie würde wohl noch ein paar Tage brauchen, bis sie in Ravi war, ihrer ersten wirklichen Station auf der Reise. Aber jetzt näherte sie sich einem Dorf.
Dieses war eingezäunt, ein Jägerdorf der Menschen. Sie waren aus dem alten Drachentunnel einige Kilometer vor dem Dorf ausgebrochen. Naja hatte einen Sattel und Zaumzeug mit Maulkorb für den Drachen aus Erde geschaffen. Im Dorf würde sie wohl oder übel echtes besorgen müssen, neben Proviant, einer Rüstung und noch einigen anderen Sachen.


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#5

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 01.06.2013 00:54
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Naja hämmerte an das Tor des Dorfes. Der Zaun bestand aus Holzpfeilern, die eigentlich angespitzte Stämme waren, die äusserste Reihe zielte nach aussen in alle Richtungen und die innerste ragte wie ein Zaun in den Himmel. Das Tor war gusseisern und eine kleine Sehluke ermöglichte das Prüfen der Ankömmlinge.
Metall schleifte und im Schlitz erschienen zwei dunkle, grimmige Augen. "Was wollt ihr?", fragte eine genauso dunkle und grimmige Stimme. Naja lächelte. "Einkaufen", sagte sie nur. Den Drachen hatte sie an den Zügeln in der Hand. Der Mann konnte ihn nicht gut sehen, da sie sehr dicht vor dem Tor stand. "Wie viele seid ihr?", brummte er. "Nur ich." - "Das kann nicht sein", der Mann blickte misstrauisch und Naja gefiel er immer weniger. "Macht doch das Tor auf und vergewissert euch selbst", antwortete sie entnervt und trat zurück, wobei jetzt die Sicht auf den Drachen frei wurde. "Heiliger Scheiss!", rief der Mann beim Anblick des Ungetüms aus. "Was soll das Vieh?" - "Das ist mein Reittier", antwortete sie und klopfte ihm gegen den kurzen, bulligen Hals. "Und was seid ihr?", fragte er leicht feindseelig. "Ein Jäger. Ich habe das Vieh hier, wie ihr es nennt, aufgezogen. Es kann kein Feuer speien mit dem Maulkorb auf", sagte sie und deutete auf das Ding, das sie erwähnt hatte.
Der Mann liess sie schlussendlich rein. Sie konnte beim Schmied alles bekommen was sie wollte, musste einige Geschichten erzählen und stellte fest, das hier noch einige andere Drachen hielten. Jedoch in Käfigen und das auch nur kleine Schlangendrachen.
Das Dorf stellte sich als das heraus, für was sie es gehalten hatte. Dorf der Jäger. Sie jagten nicht nur Tiere, sondern auch Drachen und Nagzwa, handelten mit Sklaven und Nutztieren und mit Waffen. Sie fand die bestgeschmiedeten Waffen, die sei bei Menschen je gesehen hatte.
Nach einigen Stunden und viel Gold verliess sie das Dorf und suchte sich ein weiteres. Fand es schnell und bestieg ein Segelboot, das sie zuerst nicht aufnehmen wollte, doch schliesslich liess man sie, als sie einwilligte das Dreifache des Preises zu zahlen und den Drachen in einen Käfig zu sperren. Doch der Drache fand das weniger angenehm, liess es aber zu. Sie verbrachte zwei Tage auf dem Schiff, bis sie endlich in Ravi von Bord gehen konnte.


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#6

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 21:02
von Randreyah | 11.751 Beiträge

etwas vor Mitte März 308
<- vorherige: Azura

Am nächsten Morgen waren sie mitten auf dem Wasser. Die Ufer waren nicht zu erkennen und wüssten sie nicht wo sie sich befanden, hätte man denken können, sie seien auf dem Meer. Doch das Wasser war ruhig. Ein entferntes Kreischen weckte Ran aus ihren Tagträumen. Ihre Augen schnellten zum Himmel und sie erkannte einen goldenen, glänzenden Punkt, der sich ihnen schnell näherte. Sie schirmte die Augen vom Sonnenlicht ab und konnte die Umrisse des Phönix erkennen. Eine Nachricht aus Lovit?
Sie sah dem Vogel entgegen, streckte ihren Arm aus auf dem er dann landete. Eine Nachricht war an seinem Rücken befestigt. Sie löste den Behälter und entrollte das Papier darin. Es war ein Brief von Zorai, der sie dringendst bat nach Lovit zu kommen. Die Stadt hatte Probleme, ihre Vorräte waren beinahe aufgebraucht, das Neujahrsfest stand vor der Tür und die Drachen weigerten sich zu verhandeln. Seufzend zog Ran ihr Messer und sah dem Phönix in die Augen, welcher zurückblickte. Das Tier schien genau zu wissen, was sie vorhatte, doch es schien nicht damit einverstanden. "Komm schon, es ist wichtig", murmelte Ran und wollte ihm eine Feder pflücken, doch der Vogel pickte nach ihrer Hand. "Hey! Sie müssen auch deine Körner bezahlen!", maulte sie leise, doch das Tier starrte sie nur an. Sie seufzte und fragte Ro und Machek ob sie irgendetwas zum Schreiben hätten.


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#7

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 21:21
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Machek schüttelte bedauernd den Kopf.
Ro starrte Ran einige Augenblicke lang gross an, und fragte sich, wie sie denn auf die Idee kam, dass ausgerechnet sie etwas zum Schreiben dabei hatte. Dann ging ihr auf, dass der Gedanke eigentlich gar nicht so abwegig war. "Wart einen Moment!"
Sie hängte ihren Seesack los und begann darin herumzukramen, fand jedoch nicht, was sie suchte und kippte den Inhalt kurzerhand auf den Boden des Bootes aus. Irgendwo musste es doch sein. Sie hatte alles, was sie im alten Seesack gehabt hatte auch in den neuen übernommen. Und als Hauptmann hatte sie das Zeug immer dabei gehabt.
Schliesslich fand sie es: ein schmales, in Leder gewickeltes Röllchen, das einige Papierstücke und einen Kohlestift beinhaltete. Sie hielt Ran den Stift hin. "Ist nicht so edel, aber taugt."


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#8

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 21:30
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Das macht nichts. Danke", meinte Ran und schrieb eine Antwort auf Zorais Anfrage. Hätte sie mit ihrem Blut schreiben müssen, hätte es nicht für die ganze Nachricht gereicht.
Ihr war in den letzten paar Tagen bewusst geworden, dass sie wahrscheinlich früher nach Lovit gehen musste, als angenommen. Einerseits war das gut, andererseits ging es ihr auf die Nerven.
'Ota', schrieb sie. 'Ich werde in einigen Tagen oder spätestens einer Woche da sein. Sag deiner Frau aber, dass ich es nicht tun werde, ansonsten kannst du vergessen, dass sie jemals wieder auftaucht. Bereite bitte eines der grösseren Zimmer im Haupttempel vor. Ich werde dir erklären wieso, sobald ich da bin.'
Sie gab Ro das Schreibzeug zurück und befestigte die Nachricht auf den Rücken des Phönix. Als der Vogel weg war, verbrannte sie den Brief, den Zorai ihr geschickt hatte. Es musste niemand anderes wissen, was in Lovit los war.


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#9

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 23:45
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro packte ihre Sachen wieder ein und setzte sich an den Bug des Schiffes.
Gegen Mittag zogen am vorher klaren Himmel plötzlich Wolken auf und der Wind frischte auf. Zuerst war Ro guter Dinge darüber, denn es bedeutete, dass sie schneller voran kamen, doch als der Wind immer stärker und noch stärker wurde, und die Wolken eine sehr dunkelgraue Färbung annahmen, wurde ihr klar, dass es wohl bald ziemlich ungemütlich werden würde.
Es dauerte nicht lange und die Wellen waren höher als die Bordwand ihres ziemlich kleinen Bootes. Machek, der das Ruder längst wieder übernommen hatte, drehte das Boot so, dass die Wellen es vom Heck her trafen und nicht von der Seite, aber auch damit konnte er nicht verhindern, dass immer wieder Wasser überschwappte und das Schiffchen hin und her geworfen wurde. "Zurrt alles fest!", rief er.
Noch während Ro damit beschäftigt war, fuhr ein heftiger Windstoss in das Segel, sodass der Mast gefährlich knarrte. "Wir sollten das Segel einholen!", rief sie Machek zu.
Er schüttelte heftig den Kopf. "Dann sind wir überhaupt nicht mehr manövrierbar. Aber zieht es fester an!"
Im selben Moment begann es zu regnen.


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#10

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 06.09.2013 00:00
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran tat, was der Dämon sagte. Das ganze gefiel ihr überhaupt nicht, doch ändern konnten sie es ja schlecht. Wie lange würde der Sturm dauern und wie lange brauchten sie noch zum Ufer? Wo war bloss Aries? Sie konnte den Drachen wegen Wind und Wasser nicht ausfindig machen, doch er musste irgendwo in der Nähe sein. Sie hoffte, dass sie den Sturm unversehrt überstehen würden und bereute es Triwan zurück geschickt zu haben.


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