#1

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 06.01.2013 20:10
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion tauchte mit einem leisen Rauschen inmitten auf einer kleinen Lichtung auf. Vögel zwitscherten in den Bäumen und er drehte sich langsam in Richtung der Mitte der Lichtung. Das Feld war von Gras und Unkraut überwuchert. Auf der kleinen Mauer, die um den Gemüsegarten herum erichtet worden war, wuchsen kleine Büsche und verschiedene Gräser. Ein kleiner Hain von Apfelbäumen wuchs auf der Südseite der Lichtung.
Der Elf schluckte und ballte die Fäuste als die Erinnerungen wieder hochkamen. Die Hitze der Flammen, die Schreie seiner Schwester und das schreckliche reissende Geräusch als der Drache seine Eltern in Stücke riss. Er schluckte und ging auf die Mitte der Lichtung zu. Nichts war vom Haus übrig geblieben. Es war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Einzig ein kleiner Steinhaufen erinnerte an den Kamin. Alles andere war weg.
"Hier hat es begonnen.", dachte er wehmütig. "An einem einzigen Tag ist mein bisheriges Leben ausgelöscht worden." Er spürte wie sich Neyamrins Geist im Amulett regte, aber er ignorierte ihn. Er griff in die Tasche, die er mitgenommen hatte und nahm das schwarze Buch raus. Mit einem leisen Seufzer setzte er sich auf die kleine Mauer und schlug es auf. Blasse Linien erschienen auf einer leeren Seite und bald stand ein neuer Text da. Er hatte die nächste Stufe also gemeistert. Plötzlich stockte ihm der Atem. Diese Schrift kam ihm bekannt vor. Das war die Handschrift seines Vaters! Hatte er etwa dieses Buch verfasst? Er blätterte eine Seite nach vorne, aber die Schrift war nicht die gleiche. Sein Vater musste später etwas hineingeschrieben haben.
Wenn du dies liest hat er uns gefunden. Du musst wissen, dass mir keine andere Wahl geblieben ist als dieses Buch zu nehmen. Er ist zu mächtig geworden. Er ist eine Gefahr für alle geworden. Ich musste versuchen ihn aufzuhalten. Ich hätte keine Chance gegen ihn gehabt. Er hätte zuerst mich und dann alle anderen getötet. Je mehr du lernst desto mehr wirst du erfahren. Versuch seine Pläne aufzudecken und sie zu vereiteln.
Verwirrt starrte Armelion auf die Seiten. Was meinte er damit? Wer war "er"? War damit Alvian gemeint oder jemand anders? Begierig darauf mehr zu erfahren las er weiter. Doch er wurde entäuscht. Der Rest war nicht von seinem Vater. Nur ein weiterer Zauber und eine Übung zur Kontrolle der Siegel wurden beschrieben. Mit einem Seufzen las er weiter. Er würde noch bis zum Sonnenuntergang hierbleiben. Dann würde er weiterziehen. Er hatte eigentlich keine Zeit für Zwischenstops. Durien brauchte vielleicht seine Hilfe. Je schneller er zurückkommen würde, desto besser.

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#2

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 10:44
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion tauchte mit einem leisen Rauschen auf der Lichtung seines ehemaligen Zuhauses auf. Er war zornig und enttäuscht. Der Grossdrache hatte sein Urteil nicht zurückgenommen obwohl er ihm Neyamrins Seele und Knochen gebracht hatte. Er musste wohl lernen damit zu leben. Mit einem Seufzer drehte er sich zum ehemaligen Standort seines Zuhauses um und zuckte vor Schreck zusammen. Vor ihm sass ein alter Elf, der ihm ohne mit der Wimper zu zucken entgegenschaute.
„Endlich bist du gekommen. Ich hatte schon befürchtet du wärst wieder in den Krieg gezogen.“, sagte der Elf und stand auf. „Komm! Setz dich. Wir müssen reden.“
„Wer seid ihr?“, fragte Armelion misstrauisch und packte mit einer Hand das Doppelschwert, das an einer Halterung auf seinem Rücken hing.
„Ich bin das Oberhaupt des Rates vom Tiefland-Wald. Mein Name ist Brannor.“
Armelion nickte. Den Namen kannte er. Sein Vater hatte ihm von diesem Elfen erzählt. Die Familie von Brannor hatte seit jeher grossen Einfluss im Rat. Aber mit der Zeit hatte dieser abgenommen. Ihr Wort hatte dennoch grosses Gewicht.
„Wie ich sehe kennt ihr meinen Namen.“ Brannor unterbrach sie kurz und schaute dann auf den Hals von Armelion. „Die dritte Stufe wenn ich mich nicht irre.“, sagte er und deutete ungeniert auf die Tätowierungen an Armelion’s Hals.
Der Elf war zu verblüfft um zu verneinen, also nickte er nur. Nach einigen Sekunden fing er sich aber wieder. „Woher wisst ihr das?“
„Ich bitte dich. Ein Gegenstand von solcher Macht kann nicht benutzt werden, ohne dass es die Aufmerksamkeit anderer erregt. Ausserdem haben die Elfen vom Tiefland-Wald das Buch geschrieben. Ich würde die magische Aura dieses Buches überall erkennen, wenn ich nahe genug herankommen würde. Aber das wichtigste ist, dass einer deiner Vorfahren das Buch erschaffen hat. Er hat es zum Schutz unseres Volkes geschrieben und all sein erworbenes Wissen darin festgehalten.“, erwiderte Brannor und holte einen Beutel mit Proviant hervor. Mit ein paar wenigen Handgriffen holte er die Speisen raus und bot sie Armelion an. „Du musst hungrig sein.“
Mit einem wiederwilligen Nicken stimmte der jüngere Elf zu und griff nach einem der kleinen Brotlaibe. Er setzte sich auf die halbverfallene Mauer, die einst den Gemüsegarten seiner Mutter umrandet hatte, und brach das Brot in zwei Hälften. „Ich habe mich schon öfters gefragt, wer der Schreiber dieses Buches war.“, sagte er bevor er die einte Hälfte heisshungrig verschlang.
Brannor erwiderte nichts für den Moment, sondern bediente sich ebenfalls an den Speisen. „Damit du die Geschichte dieses Buches verstehen kannst, musst du einige Dinge über deine Vergangenheit erfahren. Der Rat der Elfen des Tiefland-Waldes wird schon seit langem von einigen Familien beherrscht, die von anderen Elfensippen unterstützt werden. Einer dieser Familien neideten der deinigen, wegen ihres Wissens über die Magie und vor allem weil sie die Freundschaft eines Wasserdrachens genossen. Dieser Wasserdrache spendete sein Blut und dieses wurde dann zusammen mit dem Blut des Anführers deiner Familie vermischt. Diese Mischung wurde dann mit einem Zauber verbrannt und die Asche wurde dazu benutzt um dem Familienoberhaupt der Galaeth eine Tätowierung in den rechten Arm einzustechen. Diese Tätowierungen mehrten die Macht ihres Trägers und gaben ihm einzigartige Fähigkeiten.
Allerdings war auch er nicht unbesiegbar. In der Nacht wurdet ihr angegriffen und fast alle von deiner Familie wurden getötet. Auch der Wasserdrache wurde getötet, als er versuchte deiner Familie zu helfen. Das Oberhaupt dieser Elfenfamilie schnitt ihm anschliessend das Herz aus der Brust und verbrannte es. Das Buch nahmen sie an sich und einer der jüngsten und mächtigsten ihrer Magier, Agarwaenor, vollzog das Ritual mit der Asche des Drachenherzens. Unter seiner Führung annektierten die Tiefland-Elfen die Länder von Gevira und unterjochten die Menschen. 50 Jahre beherrschte unser Volk sie, doch diese Jahre waren von andauernden Konflikten überschattet. Die Überreste deiner Familie hatte immer noch Unterstützung bei den Jägern. Dein Urgrossvater und dessen Ältester ersonnen einen Plan um Agarwaenor zu töten. Und als sich die Menschen unter der Führung von Drigan Halbschild erhoben, schlugen deine Vorfahren zu. Sie ermordeten Agarwaenor, wurden jedoch im darauffolgenden Kampf getötet. Es misslang ihnen auch das Buch wieder in ihren Besitz zu bringen. Daedhelon, der ein Lehrling von Agarwaenor war, begann daraufhin die letzten verbliebenen deiner Familie zu jagen und zu töten. Einzig dein Grossvater entkam, bis er schliesslich doch noch gefunden wurde. Und zwar hier.“, schloss er und verstummte um einen tiefen Zug aus einem Wasserschlauch zu nehmen.
„Was redet ihr da? Es war eine Silberschwinge, die meine Familie auslöschte und überhaupt…“, brauste Armelion auf, doch bevor er weiterfahren konnte, wurde er von Brannor unterbrochen.
„Wer denkst du hat die Silberschwinge kontrolliert? Es war Daedhelon! Es ist mir zwar ein Rätsel, wie er es geschafft hat einem Drachen seinen Willen aufzuzwingen, aber er hat es geschafft. Aber du musst wissen, dass es ihm nicht vollständig gelungen ist die Silberschwinge zu unterwerfen. Du bist der lebende Beweis dafür. Wenn er es wirklich geschafft hätte die Kontrolle über einen Drachen zu erlangen, wärst du schon lange tot. Aber genug davon, du musst noch mehr über deine Familie erfahren:
Bevor dein Grossvater starb, gelang es ihm das Buch zu entwenden. Er übergab es deinem Vater, der es vor seinem Tod dir gab, wenn ich mich recht entsinne. Du hast keine Verwendung dafür gesehen und hast erst später bei deinen Nachforschungen den Nutzen des Buches erkannt. Es hat dich in die Grundlagen der Magie eingewiesen und dich somit auf das Ritual vorbereitet. Ich hätte mir allerdings niemals träumen lassen, dass du die Silberschwinge aufspüren und töten würdest.“
„Woher wisst ihr das alles und warum sollte ich euch überhaupt glauben?“, knurrte Armelion. Er war es gründlich satt, dass immer wieder neue Feinde auftauchten und er keine Ahnung zu haben schien was alles geschehen war.
„Du hast keinen Grund mir zu glauben. Ausser meinem Wort, dass alles der Wahrheit entspricht. Aber der Hautgrund, aus dem ich hier erschienen bin, ist das du scheinbar vergessen hast zu welchem Volk du gehörst. Und welche Verpflichtungen du uns gegenüber hast. Du bist dem Bund der Jäger beigetreten, Junge. Dadurch hast du dich verpflichtet die Grenzen des Waldes zu schützen. Der Rat hat Caelria zu dir geschickt, damit sie dich in Augenschein nehmen kann um zu sehen ob du noch immer von Hass zerfressen bist.“ Und falls dem so wäre, hätte sie dich töten sollen, fügte Brannor in Gedanken hinzu.
Irgendetwas an seinen Gedanken musste sich in seinem Gesicht wiedergespiegelt haben, den Armelion’s Gesicht wurde dunkel vor Zorn, „Und was war ihr Urteil?“
„Sie hat gesagt du besitzt grosses Potenzial und Leidenschaft. Du stehst für das ein was du als Richtig ansiehst. Ausserdem hält sie grössere Stücke auf dich als du vielleicht denkst.“
Für einen Moment war Armelion erstaunt. Er hätte nicht gedacht, dass Caelria ihn wirklich respektierte. Er hatte sich immer jung und unerfahren in ihrer Gesellschaft gefühlt, obwohl sie seine Befehle befolgt hatte. „Warum unterstützt ihr eigentlich Biarn, Brannor? Erhofft ihr euch dadurch einen Vorteil? Wäre es für euch nicht klüger auf der Seite von Naja zu kämpfen?“
Brannor stiess ein belustigtes Schnauben aus. „Caelria hat mich über deine Begegnung mit der Göttin informiert. Aber ich würde nicht für sie kämpfen. Sie empfindet nicht so wie wir und unterscheidet anders über Recht und Unrecht. Der Grund warum ich dich und Biarn unterstütze ist einfach. Wir müssen versuchen an den Gesetzen festzuhalten. Denn ohne sie würde die totale Anarchie über das Land hereinbrechen. Was denkst du würde passieren wenn jeder für sich über Recht und Unrecht entscheiden würde? Chaos würde die Welt regieren und Dreitan würde in einem Strudel aus Blut untergehen. Vielleicht werden Elfen, Menschen, Zwerge und Dämonen irgendwann mal in der Lage sein friedlich nebeneinander zu leben, aber ehrlich gesagt bezweifle ich das.“
„Dieses ganze Gespräch hier ist lächerlich!“ Armelion stand auf und wandte sich zum Gehen, doch Brannor packte blitzschnell das Handgelenk des jüngeren Elfen.
„Ich denke ihr habt immer noch nicht begriffen um was es geht, Junge. Daedhelon und die anderen Elfen, die ihn unterstützen, wollen unser Herrschaftsgebiet vergrössern. Wann begreifst du das endlich? Sie haben ihre Niederlage gegen Drigan Halbschild nicht verwunden. Sie wollen die Länder der Nachtzinne und von Gevira, wieder unter ihrer Herrschaft bringen. Wer denkst du war Alvian’s Meister? Und warum hat Alvian den Krieg gegen Gevira geführt? Er war Daedhelon’s Marionette und nun benutzt diese verabscheuungswürdige Kreatur die Grafen. Denn sobald dieser Krieg vorbei ist, wird er sich wieder Gevira zuwenden. Warum denkst du hat er sie auf dem Platz vor der Zitadelle der Nachtzinne aus den Gefängnissen aus Erde befreit? Er hat den Grafen seine Macht demonstriert und ihnen die Gelegenheit gegeben zu fliehen. Ich nehme mal an er hat jedem von ihnen versprochen, dass er König werden könne, wenn er ihm hülfe. Das war sicher genug um die Gier der Grafen zu wecken.“
Armelion verengte die Augen. Es machte Sinn was Brannor sagte, doch er konnte dem alten Elfen nicht einfach so trauen. Er brauchte noch Zeit um darüber nachzudenken. „Woher wisst ihr das alles?“
Brannor schnaubte amüsiert, „Ich bin 211 Jahre alt. Der Krieg gegen Drigan Halbschild liegt 125 Jahre zurück. Ich war es der den Friedensvertrag unterzeichnet hat und die Beziehungen zu den Menschen wieder aufgebaut hat. Und ich war ein guter Freund deiner Familie. Ich war einer der wenigen, die davon wussten, dass dein Vater überhaupt noch lebt. Dein Vater hat mir alles erzählt was ich weiss.“
„Aber woher wisst ihr was Daedhelon’s Pläne sind?“, bohrte Armelion nach.
„Seine Familie sitzt im Rat des Tiefland-Waldes und er wirbt offen für einen Krieg gegen die Menschen. Er war es auch der die Bogenschützen ausgesandt hat, die für Alvian gekämpft haben. Allerdings folgen diese nun dir und darüber ist er nicht gerade erfreut.“, fügte er mit einem süffisanten Grinsen hinzu.
Armelion nickte langsam. Anschliessend holte er einmal tief Luft und stellte dann die Frage, die sich ihm seit einiger Zeit in den Kopf gedrängt hatte, „Was ist mit Durien? Wird auch er von Daedhelon benutzt?“
Brannor schüttelte den Kopf, „Nein, das wird er nicht. Daedhelon hat ihm einmal das Angebot für ein Treffen unterbreitet, doch euer Graf hat unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht die Hilfe eines fremden Magiers annehmen will.“
„Seid ihr euch dessen sicher?“
„Er hat dem Boten den Kopf abgeschlagen, als der ihm gedroht hatte, dass Daedhelon ihn töten würde. Ja, ich bin mir ziemlich sicher.“, erwiderte Brannor.
Armelion vergrub für einen Moment sein Gesicht in den Händen. „Wenn das alles stimmt was ihr gesagt habt, dann habt ihr mir soeben den Mörder meiner Familie geliefert.“, murmelte er und hob seinen Blick. „Ich bin in den letzten paar Jahren, aber genug oft benutzt worden. Ich will Gewissheit! Lasst mich eure Gedanken und Erinnerungen sehen. Wenn alles stimmt was ihr mir erzählt habt, dann glaube ich euch.“
Brannor setzte zu einer wütenden Antwort an, doch als in die grau-grünen Augen des jüngeren Elfen blickte, schluckte er die Worte hinunter. Armelion hatte in diesem Punkt Recht. Brannor hätte seiner eigenen Erzählung auch keinen Glauben geschenkt, hätte er sich nachher nicht von ihrer Echtheit versichern können. „Also gut.“, sagte er schliesslich und senkte den Kopf.
Armelion trat auf ihn zu, legte ihm die Hand auf den Kopf und drang in Brannor‘s Gedanken ein. Es stimmte. Alles stimmte, bis auf das letzte Wort. Der jüngere Elf schluckte und trat zurück. Seine Gedanken überschlugen sich regelrecht und er schluckte angestrengt. „Ich… ich danke euch.“, murmelte er und setzte sich auf die niedrige Mauer neben dem alten Elfen. Brannor betrachtete Armelion nachdenklich. Schliesslich seufzte er und streifte sich einen ledernen Handschuh über.
„Ich bin nicht nur hierhergekommen um dir das alles zu erzählen. Ich will dir auch etwas beibringen, das dir im Kampf gegen Daedhelon helfen wird.“ Der alte Elf stand auf und streckte sich. „Soweit ich weiss hat Daedhelon fast die letzte Stufe erreicht. Seine Macht ist, …. für mich zumindest, unüberschaubar geworden. Ich werde dir einen Zauber lehren, der dir gewiss sehr nützlich sein wird. Allerdings habe ich Jahre gebraucht um ihn zu erlernen und diese Zeit hast du nicht. Ich werde mein Wissen auf dich übertragen. Auf diese Weise verliere ich meine Fähigkeiten, aber ich brauche sie ohnehin nicht mehr. Halte still!“, befahl er und legte Armelion eine Hand auf die Brust und eine auf den Kopf. „Es wird nicht lange dauern.“, fügte Brannor hinzu und im nächsten Moment wurde alles um Armelion herum dunkel.

(So ich hoffe es ist alles klar und verständlich. Falls nicht, dann schreibt mir eine Nachricht und ich versuche es so umzuformulieren, dass es klarer wird.)
(@Ro: Vom zeitlichen Aspekt her sollte alles stimmen hoffe ich. Ich habe es mehrere Male überprüft und keine Fehler entdeckt, wenn aber irgendjemand was sieht, dann schreibt mir bitte. Danke im Vorraus!)

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#3

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 29.01.2013 21:45
von Armelion | 4.811 Beiträge

Als Armelion wieder erwachte war es tiefe Nacht um ihn herum. Brannor lag auf dem Boden neben ihm in einer eigentümlich gekrümmten Haltung. Der jüngere Elf setzte sich auf und erschuf eine kleine Lichtkugel. Er schluckte als er Brannor sah. Der alte Elf sah so aus als läge er im sterben. Mit flinken Fingern tastete Armelion nach dem Puls des Alten und stiess einen erleichterten Seufzer aus. Brannor's Herz schlug zwar relativ schwach, aber in einem regelmässigen und stabilen Rhythmus.
"Ich habe keine Zeit für so was!", brummte Armelion missgelaunt und legte dem alten Elfen die Hand auf die Stirn. Er liess ein wenig Energie in den Körper fliessen und Brannor schlug die Augen auf. Armelion half ihm sich aufzusetzen und reichte ihm anschliessend noch den Weinschlauch. Brannor nahm einen kräftigen Schluck und schüttelte dann den Kopf.
"Danke!", murmelte er mit erschöpfter Stimme und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. "Ich muss eine Weile ausruhen. Dann werde ich dir beibringen meine, oder besser gesagt, deine neuen Kräfte zu nutzen."
"Das bringt mich zu meiner Frage. Was habt ihr mit mir gemacht?"
"Ich habe dir meine Kräfte gegeben. Du kannst nun zwei neue Zauber und dein Wissen über die Schattenmagie hat sich ebenfalls erweitert.", erwiderte Brannor. "Allerdings ist dein Körper daran nicht gewöhnt. Ich muss dir erst beibringen dein Wissen zu nutzen."
"Für so was habe ich keine Zeit. Durien braucht meine Hilfe.", Armelion stand auf und wandte sich zum gehen, doch Brannor hielt ihn zurück.
"Es dauert ein paar Wochen, aber es wird dir im Kampf gegen Daedhelon helfen. Glaub mir!"
Der jüngere Elf stiess einen entnervten Seufzer aus, "Na gut! Dann zeigt mir wie ich euer Wissen anwenden kann. Aber merkt euch, ihr habt höchstens einen Monat Zeit, dann bin ich weg."
Brannor nickte, legte sich ins Gras und schloss die Augen. "In dem Fall sollten wir schlafen. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns."

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#4

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 03.03.2013 16:45
von Armelion | 4.811 Beiträge

Daedhelon blickte mit undurchdringlicher Miene auf die Quelle des Sed'n runter. Zwei in Kapuzenmäntel gehüllte Gestalten traten auf ihn zu. Eine war klein und schlank und die Griffe von zwei Hakenschwertern ragten aus dem Umhang hervor. Die andere Person war gross, breitschultrig und hielt einen gewaltigen Streithammer lässig über die Schulter gelehnt.
"Makaras, es ist bald Zeit. Töte Armelion. Er droht gefährlich zu werden.", sagte er
Makaras nickte und stellte den schweren Streithammer auf den Boden. "Wann?", fragte er mit tiefer Stimme. Die Tätowierungen auf seiner linken Hand kamen zum Vorschein als er den Ärmel zurückschüttelte um sich die Kapuze vom Kopf streichen zu können.
"Sobald wir losschlagen.", erwiderte Daedhelon knapp, dann wandte er sich der kleineren Person zu und betrachtete sie eingehend. "Entäusche mich nicht.", knurrte er dann und wandte sich ab. Er hatte noch viel zu tun. Der Elf pfiff einen Falken herbei und band ihm eine kleine Papierrolle an das Bein. Anschliessend hob er den Arm und der Vogel schwang sich in die Lüfte.

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#5

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 20.03.2013 22:08
von Armelion | 4.811 Beiträge

Er tauchte auf der Lichtung auf, wo er früher gelebt hatte. Stöhnend sackte er zusammen und blieb regungslos im Gras liegen. Sein Schild war zu schwach gewesen um der Explosion die ganze Wucht zu nehmen. Die Haut auf seinem Gesicht spannte und fühlte sich an als ob sie glühte und alles was er hören konnte war ein dumpfes Rauschen. Verwirrt fasste er mit den Fingern an die Ohren und betrachtete dann die Fingerspitzen. Blut! Seine Trommelfelle waren geplatzt.
Mit langsamen Bewegungen richtete er sich auf und kam schliesslich schwankend wieder auf die Füsse. Die Rüstung hatte ihn von der schlimmsten Hitze bewahrt, doch als er sich strecken wollte, zuckte er vor Schmerz zusammen. Einige Rippen schienen gebrochen zu sein. Er schleppte sich in Richtung des kleinen Baches, der nur wenige Meter vom ehemaligen Gemüsegarten entfernt, über die Lichtung floss. Kurz bevor er sein Ziel erreichte fiel er wieder zu Boden und dieses Mal wusste er, würde er es nicht mehr schaffen alleine aufzustehen. Er schloss die Augen und alles um ihn herum wurde schwarz.

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#6

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 21.03.2013 22:15
von Armelion | 4.811 Beiträge

Als er wieder aufwachte, war es um ihn herum tiefste Nacht. Sein ganzer Körper zitterte vor Kälte zudem fühlte er sich total erschöpft und zerschlagen. Mit mühsamen schleppenden Bewegungen kam er in eine kniende Position hoch und kroch rüber zum Bach, welcher nur noch ein paar Meter entfernt war. Er kniete sich am Ufer nieder und trank ein paar wenige Schlucke. Sofort überkam ihn ein quälender Durst und er tauchte den Kopf in das herrlich kühle Nass und trank so schnell er konnte. Er wusste es war dumm, aber er konnte sich nicht stoppen.
Es kam wie er befürchtet hatte. Ihm wurde speiübel und sein Magen krampfte sich zusammen. Glücklicherweise schaffte er es das Wasser bei sich zu behalten. Er sank zurück ins Gras und schloss die Augen. Nur für einen winzigen Augenblick, dachte er und liess sich in die wartende Dunkelheit sinken.
Mit einem Ruck schlug er die Augen wieder auf und nestelte am Beutel mit der Asche rum. Er durfte nicht einschlafen. Falls er das tat, würde er den nächsten Morgen nicht mehr erleben. Er schluckte ein Aschekorn und der Energiestoss half ihm die Müdigkeit zumindest für den Moment zu vertreiben. Er blieb im Gras liegen und konzentrierte sich auf seine Verletzungen. Zuerst musste er die Rippen heilen. Er schloss die Augen und fühlte wie die heilende Magie ihre Wirkung entfaltete. Es fiel ihm leichter, die Rippen auf seiner rechten Seite zu heilen, da sich die Tätowierung schon auf einen Teil seines Brustkorbes ausgeweitet hatte. Der linke Teil war wesentlich schwerer. Er musste noch ein Aschekorn nehmen, bevor er die Schmerzen so weit abgeklungen waren, so dass er wieder aufstehen konnte.
Er schleppte sich zu einer grossen Eiche mit einem dicken Stamm rüber und legte eine Hand gegen die Rinde. Mit müden Fingern hohlte er ein weiteres Aschekorn hervor und schluckte es. Die Energie lenkte er in den Stamm und wandte das erste Mal einen der zwei Zauber an, die Brannor ihn gelernt hatte. Der Stamm begann sie zu verformen, ohne jedoch dass der Baum beschädigt wurde. Der Baumstamm schien dicker zu werden, schwoll förmlich an, bis sich plötzlich eine Öffnung bildete durch die er in das Innere des Baumes klettern konnte. Es hatte sich wie eine kleine Höhle im Baumstamm gebildet. Das glatte Holz wölbte sich mit einer sanften Schwingung auseinander und wuchs dann drei Meter über seinem Kopf zusammen. Er legte sich hin und das Holz begann sich wieder zu verformen. Die Öffnung verkleinerte sich, bis sie schliesslich nur noch so gross wie ein Astloch war und der Baumstamm nahm wieder seine ursprüngliche Form an. Keiner würde auch nur erahnen können, dass er sich hier drin versteckte. Die Energie des Baumes schirmte ihn wie ein Schild ab. Er liess den letzten Rest der Energie des Aschekornes in einem Hitzezauber entweichen und schlief dann ein. Die Wärme würde sich halten und er lief nun keine Gefahr mehr zu erfrieren. Nun konnte er endlich ruhen. Der Elf schloss die Augen und in der nächsten Sekunde versank er in einen tiefen Traumlosen Schlaf.

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#7

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 26.03.2013 22:37
von Armelion | 4.811 Beiträge

Als er die Augen aufschlug fühlte er sich genügend gestärkt um die Rückreise anzutreten. Er war bei weitem nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, aber bis das Geschehen würde, würde zu viel Zeit vergangen sein. Er musste zurück nach Ekain und Durien Bericht erstatten. Er legte eine Hand gegen das Innere des Baumes und eine Öffnung tat sich vor ihm auf. Mit steifen Gliedern kletterte er raus und schloss anschliessend die kleine Höhle im Inneren des Baumes. Anschliessend ging er zum Bach und trank ein paar Schlucke von dem kühlen Nass. Als er den Kopf wieder hob, erblickte er eine vertraute Gestalt am Waldrand. Brannor!
Armelion stand auf und legte zur Sicherheit eine Hand auf den Schwertgriff. Er wusste der alte Elf würde ihn nicht angreifen, aber er wusste nicht wer sonst noch gekommen war. Brannor kam ihm mit langsamen Schritten entgegen. Es dauerte mehrere Minuten, bis er den jüngeren Elfen erreichte.
"Der Rat hat soeben eine Abstimmung wegen dem Krieg in der Nachtzinne gemacht Armelion.", sagte er mit brüchiger Stimme. Langsam hob Brannor den Kopf und Armelion konnte den Kummer in den Augen des alten Elfen sehen. "Es war knapp und viele wollten es nicht, aber Daedhelon hatte genug Stimmen für den Sieg. Sie werden die Grafen, gegen Durien unterstützen. Ich und alle die gegen den Krieg sind ziehen sich in die Berge vom Tieflandwald zurück. Wir wollen nichts damit zu tun haben. Ich habe einen Falken zu den Jägern geschickt, die mit Durien unterwegs waren. Sie sollten mittlerweile schon auf dem Rückweg sein."
Armelion starrte den alten Elfen geschockt an. "Wie hat er das geschafft?"
"Leute sind verschwunden mein junger Freund. Es gab eigentümlich viele Jagdunfälle. Ein Wiedersacher nach dem anderen verstummte, bis Daedhelon nur noch Befürworter im Rat hatte.", erwiderte Brannor müde.
"Aber ihr müsst kämpfen. Wehr euch gegen ihn!", brauste Armelion auf. "Ihr müsst doch etwas unternehmen und nicht einfach in die Berge fliehen."
"Es würde ein Bruderkrieg werden. Genau wie es sich in der Nachtzinne jetzt abspielt. So etwas will ich nicht. Wir ziehen uns zurück und warten. So ist das Überleben unseres Volkes gesichert." Und damit wandte sich Brannor um und ging davon. Armelion blieb sprachlos auf der schneebedeckten Lichtung zurück und starrte ihm hinterher. Dann holte er das Buch hervor und liess es über seine offene Hand schweben. Es durfte nicht in die Hände von Daedhelon fallen. Ansonsten könnte dieser eine Armee von Schwarzmagiern ausbilden. Also musste er es verstecken, wo niemand ausser ihm es finden konnte. Er konzentrierte sich und flüsterte, "Mor-ando!" Ein schwarzer Wirbel erschien um das Buch herum und Sekunden später war es verschwunden. Jetzt war es sicher. Niemand ausser ihm selbst würde es wieder beschwören können, aber jetzt musste er zurück. Er schloss für einen Moment die Augen und dann war er verschwunden.

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#8

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 11.07.2013 15:17
von Armelion | 4.811 Beiträge

Februar

Das Blut sickerte langsam über den steinernen Tisch und tropfte von dort auf den Boden. Er schüttelte den Kopf. Sie waren so schrecklich schwach diese Menschen. Die meisten besassen keinerlei Fertigkeiten. Allerdings waren sie als Ressource gut zu gebrauchen. Die eintätowierten Runen hatten sein Leben verlängert, doch auch er wusste, dass er bald das Alter spüren würde. Die Menschen halfen ihm dabei. Sie waren so nützliche Wesen. Egal ob tot oder lebendig. Die Niederlage bei der Nachtzinne war ein Rückschlag gewesen, doch er hatte sich dazu verleiten lassen, überstürzt zu handeln. Die Aussicht endlich die Familie Galaeth auszulöschen hatte ihn einfach zu sehr gelockt.
Mit einem Stirnrunzeln betrachtete er seine Hände. Der Zauber der Lichthexe war schwer zu brechen gewesen. Das hatte er zu seinem Leidwesen erfahren müssen. Sein Arm hatte sich bis zum Ellbogen aufgelöst, bevor er den Zauber gebrochen hatte. Der nächste Mann wurde reingebracht. Er hing schlaff in den Armen seiner Peiniger, welche ihn auf einen Tisch neben des ersten Mannes legten. Dann erwachte er allerdings zum Leben, bettelte um sein Leben, flehte sie an ihn gehen zu lassen. Schatten erhoben sich und fesselten ihn an den Tisch, als Trinavara einen Dolch hob und ihn dem Mann in die Brust stiess. Ein weiteres Leben für sie., dachte er zufrieden und wandte sich zum gehen. Schon bald wären sie wieder bereit. Er schritt durch die langen Korridore und blieb vor einer Tür stehen. Auf einen Wink von ihm hin schwang sie auf und gaben den Blick auf eine abgerissene Gestalt frei. Der alte Elf hob den Kopf und schaute mit einem müden Lächeln zu Daedhelon hoch. "Bist du gekommen um mich zu töten?", fragte er. Daedhelon schüttelte den Kopf.
"Nein, als du deine Kräfte noch hattest, bestand ein gewisses Interesse, doch jetzt.... jetzt bist du zu nichts mehr nütze. Trinavara!" Die Schwarzmagierin tauchte auf, den blutbesudelten Dolch in ihrer Hand. "Nimm auch sein Leben." Die Schwarzmagierin lächelte und der Dolch wurde erneut in die Luft erhoben.

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#9

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 11.07.2013 16:32
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Sthach materialisierte sich neben Daedhalon und rückte erstmal seine Robe zurecht.
Er hoffte, der Zeitpunkt war nicht unpassend, wie er sah, bedrohten dieser und eine Schwarzmagierin gerade einen gefangenen Elfen. Egal, die Sache hatte oberste Priorität.
"Seid gegrüßt, Daedhalon", fing er an, "Ihr erinnert euch doch sicher noch an mich?"
Sie hatten sich einmal vor vielen Jahren flüchtig getroffen, er damals noch ein Schwarzmagierlehrling, Daedhalon schon weitaus erfahrener, aber ob er sich sein Gesicht gemerkt hatte? Naja, zumindest seine Tätowierung sollten ein feindseliges Verhalten Daedhalons verhindern. Sie kennzeichneten ihn als Schwarzmagier, als Magier der verbotenen Künste.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#10

RE: Tiefland-Wald

in Dreitan - das Spiel 11.07.2013 19:46
von Armelion | 4.811 Beiträge

Daedhelon hatte die Magie gespürt, bevor er aufgetaucht war. Trinavara war allerdings noch nicht so weit wie er und fuhr mit erhobenem Dolch herum. "Ich erinnere mich an dich.", sagte er, doch er behielt den Blick auf den alten Elfen gerichtet. "Ihr kommt ungelegen. Trinavara war gerade dabei eine ihre neu erworbenen Fähigkeiten zu demonstrieren. Sei's drum. Folgt mir!", befahl er knapp und führte Sthach raus aus dem Zimmer. Trinavara blieb.
"Also was wünscht ihr?", fragte Daedhelon unwirsch. Er mochte es nicht, wenn man ihn bei der Arbeit unterbrach und er war sich auch nicht mehr sicher, ob Sthach ein Mensch, Elf oder Dämon war. Es war viel seit ihrer letzter Begegnung passiert und er hatte ihn nie als wichtig genug empfunden um ihm besonders viel Beachtung entgegenzubringen.

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