Sie schüttelte den Kopf, als Antwort auf seine Frage. "Unser Meister hat andere Ziele, doch diese teilt er uns nicht mit. Wir erhalten je nach unseren Fähigkeiten spezifische Aufgaben. Im Moment forschen wir nach vergessener Magie oder versuchen neue Zauber zu entwickeln.", erwiderte sie.

"So ähnlich verhält es sich auch mit uns, nur dass wir nebenbei noch gegen feindliche Magier, die mit uns konkurrieren, kämpfen. Aber unser Zirkel ist groß genug um viele Aufgaben gleichzeitig bewältigen zu können. Ich soll euch zudem noch etwas ausrichten. Das Versteck unseres Feindes befindet sich unseren Informationen nach ganz hier in der Nähe. Wir vermuten es in der Gebirgskette östlich von hier, im Wald selber oder in den Wald- und Gebirgsregionen weiter östlich. Sind euch hier schon einmal andere Magier aufgefallen oder kennt ihr Hinweise, die und zu einem solchen Versteck führen könnten?"

Trinavara dachte für einige Sekunden nach. Sie hatte zwar einmal eine Gruppe von Leuten im Wald aufgespürt und ihnen den Garaus gemacht, aber mehr war nicht passiert. "Die Wälder gehören uns. Sie müssen sich irgendwo in den Bergen aufhalten, ansonsten hätten wir Kenntnis davon. Einmal lief mir eine kleine Truppe von Menschen über den Weg einige beherrschten Magie." Sie seufzte genüsslich als sie sich an ihre Todesschreie erinnerte. "Wir haben im Tiefland-Wald keine Konkurrenz. Die ist entweder Tod oder geflohen. Einige über die Berge in das Flusstal südlich von Loney, doch die meisten reisten in den Hescara-Wald."

Er nickte. Das hatte er befürchtet. Sie versteckten sich gut.
"Und was werden wir jetzt machen?", fragte er, da er keine Ahnung hatte, warum er eigentlich genau hier war. Dass es um Kontaktaufnahme, einen Vertrauenszeichen, gegenseitiges Abtasten und das Überbringen von Botschaften, vor allem gegenüber Daedhalon ging, wusste er. Aber ob er sonst hier noch helfen sollte, nicht.

"Du kommst mit mir. Ich zeige dir einen Teil meiner Magie.", sagte sie mit einem Grinsen und bedeutete ihm mit einem Wink ihr zu folgen. "Es soll als Vertrauensbeweis gelten. Du kannst mich ja vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt in eurem Versteck ein wenig herumführen.", fügte Trinavara noch hinzu.

"In Ordnung", antwortete er und folgte ihr. Andere Magie kennenzulernen war immer sehr spannend und er freute sich schon darauf, Trinavaras Magie näher kennenzulernen, wenngleich er sich hier unter den fremden Magiern nicht so recht wohl fühlte.
"Soll ich mich eigentlich nicht Daedhalon vorstellen? Oder bist du seine Stellvertreterin?", fragte er weiter

"Wenn er dich zu sehen wünscht, ruft er nach dir.", erwiderte sie knapp und führte ihn in einen kleinen Raum. "Ein paar Magier verwendeten in der Schlacht um die Nachtzinne einen Zauber gegen uns. Er griff die Seele an, liess den Körper aber unbeschädigt. Die Lösung wie man sich vor einem solchen Zauber schützt ist einfach. Du nimmst eine andere Seele und hüllst dich in sie ein." Sie hob den Anhänger hoch, den sie um den Hals trug. "Als Zeichen unseres Vertrauens übergeben wir dir einen." Sie schnappte sich einen ähnlichen Anhänger von einem Schrank und warf ihn ihm zu. "Da drin befinden sich 10 Seelen. Du kannst noch beliebig viele darin einsperren. Nimm einfach die Seelen derjenigen, die du tötest."

Er nickte, als sie ihm bezüglich Daedhalon antwortete.
Als sie ihm den Anhänger gab, den er als sehr nützlich empfand, sprach er seinen Dank aus. "Es scheint mir, als hättet ihr hier wahrlich geschickte Magier, die schnell auf feindliche Magie reagieren können. "Woher nehmt ihr eure Seelen? Im Wald leben doch nur Elfen und davon nicht allzuviele, soviel ich informiert bin?"
Er staunte über das Amulett. Ihre eigene Forschungsstätte war doch sehr schwach, beziehungsweise veraltet, wie er fand. Das war einer ihrer Nachteile. Sie hatten starke Magier, aber nicht viele Innovationen.

"Wir nehmen Menschen. Im Krieg haben wir jede Menge Seelen gesammelt. Die Elfen töten wir nur, falls sie uns Ärger bereiten, was nicht allzu oft passiert. Sie wollen lediglich von uns in Ruhe gelassen werden. Woran habt ihr gearbeitet, Histan?", fragte sie nach. "Daedhelon wird eine kleine Gegenleistung für dieses Geheimnis erwarten. Wir sind schliesslich Bündnispartner, da hilft man sich gegenseitig."

"Wir erforschen weniger neue Dinge, als aktiv zu sein", antwortete er. "Unsere Technologien und neue Magie beziehen wir teilweise vom Ostzirkel, bei dem wir Bekannte haben und ansonsten rekrutieren wir lieber neue Mitglieder. Ansonsten geht es uns hauptsächlich um Verstärkung gewöhnlicher Schwarzmagie und Wissen um Artefakte. Unsere Feinde unter Hexathars Führung sind uns deutlich voraus, was letzteres angeht. Zudem forschen sie mehr, haben aber neben wenigen außerordentlich starken Magiern sehr viel Abfall. Wir dagegen sind durchschnittlich stärker, aber auch weniger. Als Vertrauensbeweis habt ihr sowohl Zugang zu unseren Quartieren und Laboren, als auch diese Runen."
Er kramte eine Weile in seiner Manteltasche, dann holte er drei hervor. "Wenn ihr sie aktiviert, teleportieren sie je ein Mitglied von uns zu euch als Unterstützung. Wir haben keinerlei Kontrolle darüber, bis auf, dass wir Mitglieder, die gerade eine wichtige Mission durchführen, ausschließen können."