"Ich werde euch jemanden schicken, durch den ich mit euch reden werde, Shadaran. Betrachtet mich bis dorthin als Verbündeten.", erwiderte er ruhig. Gedanklich griff er nach dem Geist eines seiner Untergebenen. "Indra! Suche Shadaran auf. Er ist beim Nazrev in der Burg Sewje." Ein Bild von der nahen Umgebung unterstrich den Befehl. Der Schwarzmagier nickte und verschwand.

-> weiter in "Auen um den Fluss Nazrev" S. 38

Gleichzeitig löste sich der Vogel in Nebel auf und verschwand.

"Verstanden", bestätigte Histan. Er schluckte. Fenrir in die Burg zu teleportieren würde schwierig werden, Teleportation war einfach nicht seins, aber er traute sich zu, es schagfen zu können. Das mit der Seele sollte nicht allzu schwer sein, wenn Fenrir erstmal Unruhe stiftete, würde er zu Duriens Frau gelangen können.
"Wie sperre ich ihre Seele eigentlich in das Amulett?", fragte er. "Und wenn Fenrir doch nicht auf meine Befehle hört, wie bringe ich ihn dann unversehrt zur Nachtzinne?"
Das Ganze schien viel komplizierter zu sein, als angenommen. Und es war ihm nicht wohl bei der Sache, wenn er bedachte, dass sie ihn dafür nahmen und nicht einen von ihnen. Das könnte doch jeder von ihnen genausogut wie er...

"Fenrir hat den Befehl auf dich zu hören, bis du ihn in die Zitadelle gebracht hast. Er wird gehorchen. Wie du die Seele in das Amulett sperrst ist relativ einfach. Du packst ihren Geist und drückst gleichzeitig das Amulett gegen ihre nackte Haut. Der Zauber wird dann automatisch aktiviert werden und ihre Seele wird vom Amulett aufgenommen.", erklärte Dûon, dann trat er einen Schritt nach vorne, legte eine Hand auf Histans Stirn und schickte ihm ein Bild von der Thronhalle, damit er wusste, wie sein Zielort aussah. "Dorthin musst du Fenrir bringen. Der Rest wird sich ergeben."

"Vielen Danl", antwortete er. "Trinavara ist ja wirklich mies, ich wäre ziemlich in die Falle getappt glaube ich. Wenn Fenrir keinen Ärger macht, sollten wir es in einer Woche zur Nachtzinne schaffen und dann die Seele klauen und ihn Amok laufen lassen. Aber eine Frage habe ich noch: Wieso ich? Um mich zu testen, oder weil da ein Haken an der Sache ist?"

"Fenrir ist bereits bei der Nachtzinne. In einem kleinen Wald hält er sich versteckt. Ich werde dich hinbringen und ja die Sache ist ein Test. Du hast gegen Trinavara gekämpft, doch jetzt wollen wir etwas mehr praktisches sehen und erfahren ob du auch Aufträge ausführen kannst.", erwiderte Dûon, dann legte er Histan die Hand auf die Schulter und im nächsten Moment waren beide verschwunden.

Indra hatte die letzten Hinweise seinem Meister gebracht und hatte dann Ankou die Nachricht überbracht, dass er nach Sewje aufbrechen soll. Der Dunkelschatten gehorchte widerspruchslos.

(Histan und Dûon weiter in Nachtzinne S. 132)

Nachdem sie sich schließlich zurückteleportiert hatten, hielt er das Amulett triumphierend in die Höhe: "Ich hab sie!"

Duôn grinste. "Gut. Daedhelon wird sicherlich zufrieden mit dir sein." Er streckte sich und griff sich an die Brust. Es würde noch eine Weile dauern, bis er wieder vollends hergestellt war. "Was für ein Zauber hast du eigentlich angewendet um Armelion zu töten?", fragte er neugierig.

Er grinste böse. "Ein ziemlich fieser Raum-Zeit-Zauber. Es hat Jahre gedauert ihn zu erlernen, aber die Mühe hat sich gelohnt. Man befördert seinen Gegner in eine Paralleldimension. Die Umgebung ist die Gleiche, nur die Zeit ist eine Andere. Dadurch sind für ihn auch die Personen nicht sichtbar oder greifbar, die vorher bei ihm waren.
Er stand sozusagen ein paar Stunden nachdem wir uns wegteleportiert haben auf der Wiese.
Von der aktuellen Zeit aus wird jedoch ein nichtmaterielles Tor zu seiner Zeit geknüpft, das heißt er steht für uns genauso real da, wie vorher auch. Nur umgekehrt gilt diese Verknüpfung nicht. Und somit kann man ihn angreifen, er kann aber nicht zurück angreifen, weil wir ja für ihn gar nicht da sind. Es ist ein teuflischer Trick und der Ostzirkel hat ihn uns nur ausgehändigt, wenn wir einen magischen Schwur leisten. Sollten wir ein Zeitchaos entstehen lassen, ihn zu oft wirken oder uns gegenseitig damit bekriegen, was ungehante Folgen haben könnte, sind die fähig, ihn uns zu entreißen. Also sind wir gezwungen, ihn mit Bedacht anzuwenden und nur dann, wenn wir uns sicher sind, dass wir damit kein Zeitchaos anrichten. Ich habe Armelion nur für ein paar Sekunden in die Zukunft teleportiert, somit konnte er nicht die Vergangenheit verändern. Und da der Zauber nicht lange aufrechterhalten wurde, konnte er auch sonst nicht viel machen. Und wenn ihn jemand gleich dort sehen wird, wie er auftaucht und verschwindet, nun...die Leute wissen, was Magie ist. Es wird keine Folgen haben können, die uns in ein Chaos stürzen."
Er beendete seinen kleinen Vortrag, das Amulett immernoch in der Hand.

Duôn nickte zufrieden. Sie hatten nicht nur den Auftrag sauber ausgeführt sondern auch noch Armelion umgelegt, oder genauer gesagt Histan hatte all dies vollbracht. Daedhelon würde sehr zufrieden sein. "Komm. Geben wir das Amulett dem Totenbeschwörer und dann kannst du dich mit deinem Zirkel in Verbindung setzen und sie fragen, ob Daedhelon ihnen einen Gesandten schicken kann. Ich werde mich in der Zwischenzeit ein wenig hinlegen. Die Heilrune hat mich zwar gerettet, doch sie bezog ihre magische Kraft von mir, als es keines mehr vom Amulett nehmen konnte."
Er führte Histan zum Totenbeschwörer, wo sie das Amulett ablieferten und anschliessend befahl er einem Novizen Histan was zu essen zu bringen. Er sollte ausserdem alles tun was der Magier sonst noch von ihm verlangte. Der junge Elf nickte gehorsam und verschwand um das Essen zu holen.