Nördlichster Punkt der Gebirgskette

Drúnkhar hatte Shagan und Neshatar in ein Gefäß gebannt, dass ähnlich aufgebaut war wie das Innere des Kampfskeletts. Ophtal sprach zu ihnen durch Telepathie und Hexathar und zwei weitere Magier standen daneben und sagten Ophtal, was er zu sagen hatte.
"Ihr törichten Idioten habt alles kaputt gemacht. Nicht genug, dass ihr gestorben seid und das Kampfskelett zurückgelassen habt, ihr habt unsere Anweisungen missachtet und zugelassen, dass beinahe feindliche Magier etwas über unseren Zirkel herausgefunden hätten!"
Shagan und Neshatar fühlten sich unwohl in ihrem Gefäß. Mit Sicherheit würde man sie bestrafen.
"Wir werden Gúntrak euch jetzt Benehmen beibringen und wenn wir dann irgendwann neue Körper für euch haben, könnt ihr das wieder gut machen!"
Sie verließen den Saal, einen vermummten Magier zurücklassend.
Kurz darauf spürten Shagan und Neshatar Schmerz.
Üblen Schmerz.

(Ursprünglich hieß Hexathar ja Haxanthar, verdammt, irgendwo war da ein Fehler )

Das Orakel war auf den Boden gezeichnet, die vier benötigten Magier hatten sich das Wissen angeeignet. Es war schwierige Magie, aber sie waren alle sehr erfahren und würden zunächst an Zivilisten üben. Drúnkhar hatte ein paar Geister gefangen und diese würden sie nun versuchen in fremde Körper zu bannen. Gefangene, die sie frisch töten würden.
Jetzt brauchten sie eigentlich nur noch eins: Neue Körper für Shagan und Neshatar.
Dafür hatten sie eine Magierin losgeschickt, der Shagans und Neshatars Geister zur Zeit beherbergte. Sie sollten sich ihre Körper selbst aussuchen.
Warum solcher Aufwand für sie betrieben wurde, wussten sie selber nicht. Hexathar lachte in sich hinein. Sie würden irgendwann noch erfahren, warum gerade sie so besonders waren.

(@Ro: Srry, die letzten 3 Beiträge spielen ja gar nicht im Magierkeller in Murgird, da ist mir ein Fehler unterlaufen, sie spielen im westlichen Gebirge, im Magierversteck.
Kannst du die Beiträge in ein neues Thema abtrennen bitte?)

Der Magierrat war zufrieden. Binnen weniger Wochen würden sie ihre ganzen Kampfgruppen aussenden können, Gruppen, bestehend aus zwei bis zehn Leuten, meistens mit Magiern, den neuen Skelettkämpfern oder sonstigen Rekruten, die was draufhatten. Sie würden nach ganz Dreitan ausschwärmen, Elite-Einheiten, aber sie sollten nicht kämpfen. Ebensowenig sollten sie Kontakt mit irgendwem aufnehmen. Nein, jede Gruppe sollte den Magiern einen bestimmten Gegenstand bringen. Dafür bekamen sie Gold, stärkere Magie oder was sie sonst noch wollten.
Das Buch, das grüne Schwert und den Kelch mit dem Pulver aus Drez hatten die Magier bereits, da hatte Shagan unter Kontrolle der Magier gute Arbeit geleistet.
Aber es gab noch zahlreiche weitere Artefakte, die sie für ihren Plan brauchten. Und diese waren teilweise gut gesichert, weshalb sie die Besten brauchten. Mächtige Krieger und Magier mit jeweils individuellen besonderen Fähigkeiten. Und diese hatten sie in all ihren Jahren zusammensammeln können. Táront und seine Leute, die sich abgespalten hatten, wussten nichts vom Plan des Magierrates. Die Magier waren eigentlich stets gegen ihn gewesen, auch wenn sie ihm gedient hatten...er war doch nur eine Marionette gewesen, während sie im Hintergrund sich vorbereiteten.
Ihr neues Versteck war bereits fast so gut ausgerüstet wie ihr alter Keller in Murgird. Es konnte bald beginnen.
Sie würden es nach und nach schaffen!

Totenstill saßen die Gestalten im runden Ratssaal. Kein Geräusch war zu hören.
Plötzlich ging die Tür auf und eine junge Frau trat ein. Sie schloss die Tür und trat in die Mitte.
Nichts geschah.
Dann stand ein in schwarz und violett gekleideter, glatzköpfiger, großer Mann mit einem roten Auge und einem schwarzen Auge auf.
"Livaleth. Shagan. Neshatar. Gut, dass ihr zurück seid. Wir wollten euch, bevor wir mit Shagans Transplantation beginnen, gerne noch jemanden vorstellen."
Eine weitere Tür ging auf und eine Gestalt betrat den Raum.
Shagan keuchte. Llaywan?
"Ich sehe, ihr kennt diesen Mann", kicherte Hexathar.
Aber etwas stimmte nicht mit ihm. Er hatte schwarze Haare, merkwürdige Tätowierungen und einen furchterregenden Gesichtsausdruck. Gelb leuchtende Augen, die hasserfüllt starrten.
"Darf ich vorstellen? Zarkun!"
Shagan verschlug es die Sprache. Sie hatten Zarkuns Geist in Llaywans Seele gebannt. Der Elf war also tot.
"Übrigens ist Llaywans Körper...verbessert worden. Zarkun ist jetzt noch stärker als vorher. Sei's drum. Du kommst gleich mit mir und den anderen Magiern, die dafür zuständig sind, in die Kammer, in der die Transplantation stattfinden wird. In der Zwischenzeit werden Livaleth und Neshatar aufbrechen um seinen neuen Körper zu fangen. Noch fragen?"
Die hatte Shagan allerdings, aber er schwieg.
"Gut. Dann los!"


Ich dachte, da Turgon inaktiv ist, ist das legal

Zarkuns Körper lag angekettet im Symbol auf dem Boden. Was es bedeutete, wusste Shagan nicht, aber es war ihm auch egal.
Er existierte in seiner Kristallsphäre auf Zarkuns Brust, über sich baumelte der Zirkel oder Pendel oder wie man es auch immer nannte und im Kreis standen die Magier um ihn herum.
Hexathar hielt ein Buch, Gwandis einen gefüllten Kelch, den Rest erkannte er nicht, aber jeder hielt etwas in seiner Hand, sei es ein leuchtender Stein, eine lebende Maus oder...ein Stück verschimmelter Käse?
Nun gut...er war gespannt...und zugleich machte er sich fast in die Hose vor Aufregung...wenn er denn eine gehabt hätte.

Das Ritual hatte lange gedauert, aber das Ende lag bereits ein paar Tage zurück. Shagan saß in seiner Kammer auf dem Bett. Er hatte noch leichte Schwierigkeiten in dem fremden Körper, gewöhnte sich aber bereits daran. Zunächst war es sehr befremdlich gewesen und hatte sich falsch angefühlt, in diesem Körper zu stecken, aber es war, wie wenn jemand einem die Hand auf die Schulter legte und still liegenließ. Irgendwann bemerkte man sie nichtmehr.
Er hatte gehört, dass Neshatar und Livaleth nach Drez aufgebrochen waren. Er würde hier warten, bis sie wiederkamen.
Die Tür ging auf, ein Lehrling trat ein. Er stand im Dienste der Magier und lernte neben den Grundlagen der magischen Kunst vor allem historisches Wissen, er wurde manchmal auch als Bücherknecht bezeichnet. Shagan hatte sich mit ihm angefreundet in der Zeit bei den Magiern.
"Und?", fragte dieser mit einem Grinsen, "wie fühlst du dich?"
Shagan sah den Menschen an. Dann lachte er. "Ich muss jedes Mal fast kotzen, wenn ich in den Spiegel sehe."
Der Mensch grinste zurück. "Ich wollte dich fragen, ob du zum Trainieren mit auf die Außenplattform kommst."
Shagans Gemüt hellte sich etwas auf bei dem Gedanken an frische Luft.
"Na, und ob. Ich muss doch meinen neuen Körper trainieren und kennenlernen. Zarkun hatte wohl einiges körperlich drauf."
"Na, dann auf".
Zusammen verließen sie die Kammer und machten sich auf den Weg zur Treppe.

Hendó, Shagans neuer Freund, war erstaunt.
Zarkuns Körper rannte wie ein Gepard auf ihn zu, sprang wie eine Gazelle und hieb mit der Kraft eines Löwen sein Schwert aus der Hand. Nur, dass jetzt Shagan in ihm steckte.
Er lernte wirklich schnell, diesen Körper zu benutzen und auf Hnedó wirkten die magischen Spezialfähigkeiten des Körpers noch beeindruckender, da Shagan Feuermagie in seinen Kampf einbaute.
Plötzlich stand Hexathar zwischen ihnen.
Alles wurde still.
"Sehr gut, euer Training, ich bin sehr zufrieden. Dieser neue Körper ist perfekt für die Umsetzung unseres großen Plans, das sagen mir meine Studien. Shagan, wenn du magisch noch etwas stärker wirst und fleißig trainierst, wirst du stärker sein denn je. Mit Neshatar an deiner Seite werdet ihr alles erreichen. Übrigens, wo ich davon spreche...bitte begleite mich doch in meine Bibliothek."
Zarkun...also Shagan blickte Hendó verständnislos an, dann folgte er Hexathar.

Mitte Februar 307

Der Elf trat ein. Natürlich war es Zarkun und kein echter Elf, das wusste Hexathar.
"Was ist?", fragte er.
Zarkun sah ernst aus. "Im Osten passiert etwas. Ich habe mich bis zum östlichen Rand des östlichen Gebirges vorgeschlagen. Im Gebirge sind bereits Späher unterwegs und eine Vorhut war in der Ebene. Truppen rücken westwärts. Und die Schwarzmagier haben Táronts Rückzugsort verlassen. Niemand hat mich bemerkt, also habe ich nachgesehen, was dort los ist. Táront ist tot. Die Schwarzmagier rücken in den Norden, vermutlich zur geheimen Macht, die auch Táront und uns damals gelenkt hat.
Magier aus allen Teilen des Landes ziehen außerdem in den Osten. Sie folgen dem Ruf, Meister! Etwas Großes geschieht. Die ersten Böen kündigen einen Sturm an."
Hexathar schwieg.
"Es ging schneller, als ich dachte. Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen unverzüglich alle Trupps ausrücken, die bereits bereit sind. Geh zu Shagan, sag ihm, er hat keine Zeit mehr. Er muss sofort nach Drez, zu Neshatar und Livaleth. Schicke Ophtal zu ihm, er hat die Pläne. Ich werde eine Sondersitzung des Rates veranlassen und dann persönlich dem Ruf folgen. Wir müssen wissen, was überhaupt passiert. Ich denke, wir haben uns lange genug versteckt. Wir haben nicht genug von der Welt mitbekommen. Los jetzt!"
Zarkun verließ wieder den Raum.
Hexathar blieb noch kurz im Sessel sitzen, dann stand er auf.

Sie rückten aus.
Dutzende Truppen, bestehend aus Magiern, Suchern, Skelettkriegern und gegebenenfalls Sonderpersonen.
Jede Truppe bestand aus mindestens einem Magier, einem Sucher und drei Kriegern, die bewaffnete Skelette lenkten, wie einst Shagan es getan hatte.
Hunderte Gestalten verließen das Versteck der Magier und brachen zu den unterschiedlichsten Winkeln Dreitans auf. Zarkun patroullierte um das Versteck, um sicherzugehen, dass keiner sie beobachtete. Die Zeit war gekommen.
Monatelang hatten die Magier diese Gruppen trainiert und auf ihre Aufgaben vorbereitet, nun rückten sie aus.
Endlich.
Ophtal sah zu und lächelte. Sie würden Erfolg haben, da sie heimlich reisten und individuell auf ihre Ziele vorbereitet waren.
Der große Plan der Magier begann ausgeführt zu werden.

Ophtal erschrak.
Shagan hatte die Verbindung zu ihm gekappt! Er konnte ihn nichtmehr telepathisch erreichen! Und Drúnkhar, der neben ihm stand und ähnlich verwirrt aussah, hatte ihn nichtmehr aus der Ferne lenken können.
Was war geschehen? Sie hatten doch Kontrolle über Shagan, wie hatte er sich lösen können?
Wenn er frei herumlief, war er eine Bedrohung, außerdem wusste er zu viel von ihren Plänen.
"Drúnkhar!", rief er, "lauf sofort ins Labor und sieh nach, ob Shagans Blut noch dort steht. Ich werde Gifron und Silnia suchen, sie sollen überprüfen, ob das Blut magisch noch in Ordnung ist! Wir müssen herausfinden, wie Shagan sich von uns lösen konnte! Los jetzt!"
Er unterdrückte die aufsteigende Panik. So etwas hatte es noch nie gegeben, es war...einfach nicht möglich.
Hexathar würde ihn umbringen, wenn er das erfuhr.