Mitte Februar 307

Scheiße, war das kalt!!! Das einzige Mittel gegen diese Kälte bestand nebst warmer Kleidung im ausreichenden Konsum von Met, der hier oben wirklich ausgezeichnet schmeckte!
Er war jetzt ein paar Jahre auf Reise, schaute sich viele Orte in Dreitan an und war jetzt seit Neuestem hier oben hängengeblieben. Ihm gefiel der Norden weniger als der Süden, als Feuerdämon war er einfach nicht dafür gemacht. Vor drei Jahren war er auf Reise gegangen. Er musste fort aus seiner Steppe im Norden der Hislark-Wüste. Er hatte den Wandertrieb, der viele Dämonen befiel. Er hielt es nicht lange an einem Fleck aus, er brauchte die Weiten des Landes, seine Freiheit.
Jetzt war er seit einer Woche hier und jeden Tag in der Kneipe. Er war ja sowas von voll abgestürzt seit er im Norden war. Er trank Met. Besoff sich, kotzte, wachte morgens auf, verfluchte sich, verbrachte den Tag hier und dort, sprach mit Leuten, ging in die Kneipe, trank Met...es war sehr lustig abends, es war gute Stimmung, es gab Musik. Wieso hätte er also was anderes machen sollen?
Er lallte gerade ein Lied mit, als sich jemand zu ihm an den Tisch setzte.

Elira fror und als sie in die Kneipe gekommen war war es schon recht spät gewesen. Sie hatte keine andere Wahl gehabt, als sich irgendwo Unterschlupf vor dem kalten Wind zu suchen. Und so war sie heirher gekommen. Der einzige freie Platz war neben einigen Betrunkenen, doch das störte sie momentan nicht. Sie brauchte etwas warmes zu trinken und so sah sie sich suchend nach dem Wirt um.

Er beobachtete die die Fremde neugierig. Sie sah nicht unbedinngt aus, wie jemand, der oft in Kneiben geht. Siewar recht zierlich. Und hatte sich scheinbar nu hierhin gsetzt, weil es der einssige freie Plaaatz war. Er war recht schüchtern, er wusssste nicht, ob er was sagen sollte, aber er beschloss, einfach weitersusaufen und mit den anderen mitzusingen. Ein Kolllelege neben ihm und er hatten den Abend schon recht vergnüglich damit verbracht, Scherze zu reißen und zu grölen. Zum Glück hatte bisher kaum jemand bemerkt, dass er ein Feuerdämon war. Biss auf seine Haare gab es da eh nich viel zu merken. Er hatte braune Auugen.
Bevor er wusste, was geschah, hatte er die Fremde dann doch gefragt: "Heyy, wer sseid ihr? Ihr sseht nichso aus als ob ihr so in Kneiben geht um zu saufen oder so."
Verrdammter Allohol. Jetz hatte er sie einfach angequatscht, aber eigentlich scheißwasdrauf, war ja eh alles witzig hier.

Elira lächelte verwirrt. Wieso zum Teufel war sie schon wieder hier? Sie versuchte sich daran zu erinnern, was man in solchen Situationen am besten tun sollte. Doch es fiel ihr nicht ein. Wahrscheinlich lag das daran, dass sowas nicht zur Assassinenaubildung dazugehörte. Ja ja die netten Assassinen. Sie war zwar bei ihnen aufgewachsen, doch dank ihres so fürsorglichen Vaters wurde sie nie wirklich ausgebildet. Und jetzt hatte man sie hierher geschickt. Sie sollte sich hier umsehen und herausfinden ob irgendwer die Splitter hatte oder ob es nur ein Gerücht gewesen war.
Bevor sie reagieren konnte drückte ihr jemand einen Krug Met in die Hand und jemand stimmte ein Lied an, die anderen setzten mit ein und ihre Verwirrung war vollendet. Sie sass da und von überall kam Lärm, Gesang, Krach und alle möglichen Gerüche. Die Menschen hier sangen und schwankten zum Lied, das sie nicht kannte und freuten sich und feierten aus irgendeinem ihr unerklärlichen Grund.

Die Frrremde ssah verwirr aus. Ihr fehlte der Allohol, wassonsst?
Aber obwohl gerade die Stimmung auf Hochdouren kaam, sass sie nur daa und schaute sichm. sich um.
Irgendwas fehlle ihr, aber was? Er konnte nichso psychologisch un so mit anderen, aber er wusste dass man da man da mal nachfragt!
"Fehl euchwas? Is alles in Ordnung?", fragte er daher. "Ihr sseht nichso aus, als ob ihr Spaß habt!"

Elira war irgendwie vor Angst wie gelähmt. Wieso war sie hier? Wieso bloss? Sie mochte Menschenmengen nicht! Und jetzt sass sie hier... Als er sie ansprach kam sie sich wie ein verängstigtes Eichhörnchen vor. Bei der ersten Frage schüttelte sie den Kopf, bei der Zweiten nickte sie und bei der dritten entschuldigte sie sich und legte den Metkrug ab und verschwand in die Kälte nach draussen. Was sie viel Kraft gekostet hatte, denn sie hatte sich einen Weg nach draussen bahnen müssen. Doch die Kälte tat ihr gut.
Sie atmete durch und suchte sich ein nicht so volles Gasthaus.

Komischsch die Fremmde. Da stimmte doch wass nicht, ihr gings eben nicht gut!
Er könnte ja hier im Gemütlich waarmen sissenbleiben. Wobei es ihn schon inressierte, was mit der Fremden war.
Und schließlich zog er ja rum um Abeneuer zu erleben, nicht um in Kneipen zu versacken. Wieso hatte er es sich hier überhaup so bequeem gemacht?
Er bahnte sich ebenfalls einen Weg nach draußen, quetschte sich zwischsen Körpern durch, lief der Fremden hinnerher und rief: "Heda, warte maa!"
Die Fremde wurde kurz langsamer, lief dann aber weiter, deshalb versuchte er ihr hinnerherzurennen, wass nich ganso einfach waar.
Er wäre fast hingefallt...gefallen, also rief er noch einmal: "Ich will dir nichs tun, nur helfen!"
Das stimmte sogar. Er mochte es nicht, wenn jemand nicht feiern konnde, weil was betrückte und auserdem wollte er ja selbst eigentlich nicht nur saufen in Kneipen, sondern was erleben. War urpsrünglich der Plan. Sein Geld war eh schon fast alle, das er sich verdient hatte.

Elira ging der Kerl langsam immer mehr auf die Nerven. Sie stand schon kurz davor die Giftnadeln zur Hand zu nehmen, doch sie wartete noch damit. Wenn der Typ so weitermachte würde er nur noch unnötige Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Prompt blieb sie stehen und drehte sich am Absatz um. "Was willst du?", fragte sie genervt. Hatte der gerade 'nur helfen' gesagt? Sie mochte zwar keine Menschenmengen, aber hier war keine Seele ausser ihnen. War ja auch zu kalt, als dass sich jemand draussen blicken liess. Und wieso zum Teufel kam der auf die Idee ihr nachzulaufen und ihr 'helfen' zu wollen? Sie mochte solche Kerle nicht. Konnte der sich keinen originelleren Spruch einfallen lassen?

Die Kälte und Ruhe hier draußen kühlte seinen Kopf ein wnig, aber trossdem war er immernoch ziemlich angetrungen.
Nicht genug um nicht su bemerken, dass die annere scheinba genervt war.
"Tschuldigung, dachte nur, dir fehlt was. Dass du irgendwie hier keine Orintirung hast oder traurig bisst oder sonstwas und ich hab immer den Drang Leuten, die nicht mitfeiern zu können zu fragen was denn los ist. Auserdem bin ich ja Reisender um Abenteuer zu erleben und nicht um in Kneiben rumsugammeln, also dachte ich mir, geh ich mal da raus."
Er schaute etwas bedröppelt und dachte sich nur, wenn er nüchtern wäre, würde er sich bestimmt dafür schämen, dass er ssich wie ein Volldroddel aufführte.

Elira war etwas verwirrt. Wie viel hatte der gesoffen? Na gut, nicht ihr Problem. "Wenn du Reisender bist, kannst du mir nicht viel weiterhelfen", sagte sie und verschwand im nächsten Häuserschatten. Sie fand ein niedriges Dach, schwang sich darauf und kletterte weiter hoch, sprang von Haus zu Haus und entfernte sich weiter zum Zentrum. Sie brauchte jetzt Schlaf, die Splitter würde sie ohnehin nicht finden. Und den Trunkenbold wollte sie auch nicht mehr an der Backe haben. Auch wenn sie leicht ein schlechtes Gewissen hatte, ihn einfach so in der Kälte stehen gelassen zu haben. Immerhin konnte er sich den Tod holen. Aber andererseits war es ja sein eigener Entschluss gewesen ihr nachzulaufen. Und wenn er nicht mithalten konnte, war es ebenfalls sein Problem.
Nach einigen Minuten hatte sie ein ruhiges Gasthaus gefunden und sich ein Zimmer gemietet. Hier würde sie wohl ein paar Tage bleiben.