#1

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 00:37
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Immen ist eine Stadt auf Stelzen. Nicht vollständig, aber zu einem so grossen Teil, dass es wohl das Merkmal ist, das jedem zuerst auffällt und das er zuletzt vergisst. Tausende und abertausende von Pfählen ragen aus dem flachen Wasser in der Nähe des Ufers, tief im schlammigen Boden verankert, sie tragen die Häuser, Brücken, Veranden, Stege, Plätze und Bootsanlegestellen.
Fast zwangsläufig ist Immen deshalb eine Stadt aus Holz. Hölzern sind die verschachtelten, kaum mehr als zweistöckigen Häuser, die teilweise so dicht beieinanderstehen, dass kaum ein Kind dazwischen gepasst hätte, hölzern die Stege und Brücken, die sie verbinden wie anderswo Strassen, hölzern die Karren, die darauf rumpeln, hölzern die Fischerboote und Einbäume, die zwischen den Pfählen, unter den Häusern, an den zahlreichen Wassertreppen und Leitern vertäut sind.
Das Holz stammt aus dem Wald, der sich dem ganzen Nordende des Langen Sees entlang zieht, bis hinauf zu den Bergen. Der Wald ist dicht und dunkel, durchsetzt von weit verstreuten Dörfern, die sich mit hohen Palisaden und ängstlichen Opfergaben vor den Dämonen, Tieren und anderen Geistern des Waldes schützen. Die Dörfer werden geführt von ihren Ältesten und den Weisen, die sich manchmal treffen, um Rat zu halten, doch einen politischen Führer, der über alles herrscht, kennt diese Region nicht.
Immen, als Handelstor der Region, wurde über die Jahrhunderte zu gross, als dass ein solches System noch funktionieren könnte, auch wenn es bei langem nicht so gross ist wie Nurmen oder einige andere Städte des Nordens. So etablierte sich hier im Laufe der Zeit als Regierung ein Rat von Druiden, den Priestern der Nauma, die die Geschicke der Stadt lenken.

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Den Drachen schienen die Luftwirbel über dem Langen See zu gefallen, sie liessen sich fallen, wirbelten wieder empor und zischten haarscharf aneinander vorbei. Veray zweifelte nicht an ihren Flugkünsten und die Griffe und Schlaufen am Sattel waren gut genug, um sich daran festzuhalten, trotzdem klopfte ihm das Herz bis zum Hals.
Vor ihnen grenzten das tiefe Blau des Langen Sees und das dunkle Grün des Waldes aneinander, wie ein Keil hatte sich das braune Gewirr von Immens Stegen und Dächern dazwischengedrängt. "Wir sollten ausserhalb landen!", rief Veray Ran zu, als er wieder gefährlich nahe an ihr vorbeikam. "Die Leute hier haben eine seltsame Einstellung, was Drachen betrifft!"


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#2

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 00:47
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"In Ordnung!", rief sie gegen den Wind. Sie zog am Sattel, statt Aries zu bitten, abzudrehen und dieser zahlte es ihr heim, indem er sich fallen liess. Für einen Moment schien sie über dem Wasser zu schweben, doch im nächsten zog die Erde sie zu sich heran, der Drache öffnete die Flügel und flog zum Wald. Rauschte gefährlich schnell über dem Blätterdach hinweg, dicht gefolgt von Apollo. Sie suchten eine Lichtung auf der sie landen konnten und nach einer Weile fanden sie sie. Aries fing sich am Boden auf und lief mit gestreckten Flügeln zur Seite weg, bevor er stehen blieb und Ran absteigen liess. Sie kraulte seinen Kopf, holte Gold und Messer aus dem Sattel, band sie sich am Gürtel fest und schlug die Kapuze hoch. Sie würden noch eine Weile laufen müssen, bevor sie Immen erreichten.


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#3

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:11
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Veray stieg ab, streckte seine vom Flug steifen Gliedmassen und nickte dem Drachen höflich dankend zu. Dann wandte er sich an Ran. "Da lang", meinte er und deutete auf einen schmalen Pfad, der von der Lichtung wegführte. Die Lichtung war ein Holzschlag, der Pfad führte vermutlich zur Hütte eines Holzfällers und von dort zu einer breiteren Strasse, die von den Dörfern weiter westlich nach Immen führten. Wenn sie zügig gingen, konnten sie es noch vor Einbruch der Nacht in die Stadt schaffen.
Sie liessen die Drachen zurück und gingen los. Der Wald war friedlich. Vögel zwitscherten, und an allem hier spürte man den Frühling: am hellgrünen Moos, getränkt vom Schmelzwasser des erst kürzlich vergangenen letzten Schnees in den Ästen, an den jungen Blättern, die überall aus den Knospen drückten und sich enfalteten, am warmen Licht, das durch die Äste fiel, am Geruch der feuchten Erde. Veray nahm die Atmosphäre in sich auf, mit jedem Atemzug. An diesem Ort, in diesem Wald war so viel Leben.
Er blieb stehen, streifte Ran sanft die Kapuze vom Kopf und küsste sie.


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#4

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:18
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran bat die beiden Nachtkatzen in der Gegend zu bleiben, weit genug von Immen entfernt um nicht entdeckt zu werden und doch nahe genug, um schnell wieder die Stadt Naumas zu verlassen. Ran war noch nie in Immen gewesen. Insgeheim freute sie sich die Stadt endlich mit eigenen Augen zu sehen. Sie folgte Veray und genoss die Frische des Waldes, die ihr in den Letzten Tagen gefehlt hatte. Als er plötzlich stehen blieb war sie zuerst überrascht, erwiderte seinen Kuss und legte dann die Arme um seinen Hals.


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#5

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er schloss sie in seine Arme und lehnte sich mit dem Rücken an einen Baumstamm. Er war so glücklich, so unendlich glücklich. Darüber, dass sie hier war und den Kopf gegen seine Brust lehnte, dass es Frühling war und das Leben erwachte, dass er Ran's seidige Haare unter seinen Fingern spürte, dass die Vögel zwitscherten. Es war alles so wunderbar, so durchdrungen von einer stillen Freude. Er war einfach nur glücklich.

(nein, ich steh nicht unter Drogen)


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#6

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:32
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(wie gesagt....goethe oder schiller...bist du sicher? ^^)

Sie schloss für einen Moment die Augen und sah dann hoch zu ihm. "Sollten wir uns nicht beeilen, bevor die Nacht uns einholt?"


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#7

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:40
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(Welcher von beiden ich, welcher du?)

"Hm, vielleicht", meinte er versonnen, machte aber keine Anstalten, es zu tun. Zart strich er mit den Fingern über ihr Gesicht und küsste sie so sanft wie ein Schmetterling. "Du bist wunderschön", hauchte er.

(Haha, jetzt läuft mir das Lied nach: http://www.youtube.com/watch?v=qD6ewoxeTNM)


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#8

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 01:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(so sanft wie ein shmetterling xD lol ich lach mich shlapp...ah ich sag doch ich weiss nicht genau wer wer ist ;D )

Sie lächelte und lehnte sich gegen ihn. "Du weisst, dass ich nicht damit umgehen kann", maulte sie und wurde rot.


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#9

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 02:05
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(so zuckersüss wie im Moment eher Goethe)

"Das macht nichts", sagte er lächelnd. Er küsste sie wieder und wieder, ganz sanft, auf die Lippen, auf die Nase, auf die Wangenknochen und Augenbrauen. Seine Hände ruhten auf ihrer Taille.
Dann lachte er, als er seine eigenen Gedanken durchschaute. "Ich kann meine Finger einfach nicht von dir lassen."


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#10

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 02:07
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(jap definitiv goethe... thehe)

"Das musst du auch nicht", flüsterte sie und schmiegte sich an ihn.


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