#11

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 02:17
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Dann komm mit", sagte er grinsend und zog sie mit sich zwischen die Bäume und weg vom Pfad. Sie kamen zu einer Stelle, wie auf einem alten Wandteppich: ein Baum, an dessen Stamm sich Moos entlang zog und das dichte Wurzelwerk zu seinen Füssen bedeckte, ein Sonnenstrahl, der zwischen den Ästen einfiel. Veray zog Ran an sich und hob sie dabei fast hoch, als er sie küsste. Er schloss die Augen, sog die Geräusche des Waldes und den Geruch Ran's in sich auf und beides brachte seine Seele zum Schwingen wie die Finger eines Harfenspielers die Saiten.

(ok, vielleicht doch irgendeine Droge, ich habs nur nicht gemerkt)


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#12

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 02:23
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(ich glaub du hattest zu viel marzipan...)

Sie folgte ihm und sah sich um. Der Wald hier war wirklich wunderschön, nicht so düster und unheilvoll wie die Verfluchten Wälder am anderen Ufer, eher das pure Gegenteil. Sie genoss die Sonne auf ihren Schultern, als sie den Mantel auszog und zu Boden fallen liess. Die Luft surrte, vibrierte vor Leben und sie fühlte sich wie in Naumas Hand. Geborgen und warm. Als sich Verays Lippen von den ihren lösten, konnte sie nicht anders als mehr zu fordern.

(oh shak jetzt läuft mir auch das lied nach xD )


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#13

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 21:45
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er lachte leise und gab ihr mehr.
Wenig später lagen sie beide im Moos. Die allgegenwärtige Feuchtigkeit tränkte ihre Kleider und die Frühlingsluft war noch kalt auf der Haut von Verays nacktem Oberkörper, aber er spürte es nicht. Alle seine Sinne waren auf Ran ausgerichtet, auf ihre weiche Haut, ihr seidiges Haar, ihren Geruch, ihren Atem. Er drückte ihren halbnackten Körper gegen sich und küsste ihren Hals, seine Hande strichen sanft über ihre Brüste und ihren Bauch.
Dann hörte er ein Knurren. Es war die Art von Knurren, die einem die Nackenhaare aufstellte, bevor man überhaupt daran dachte, was da knurrte.
Veray sprang auf und zog seinen Säbel. Nur wenige Schritte von ihnen entfernt, stand ein grosser, schwarzer Wolf zwischen den Bäumen. Er knurrte und duckte sich zum Sprung, von seinen gebleckten Zähnen tropfte Blut. Veray bedauerte für einen Augenblick, dass seine Rüstung neben ihm lag, aber viel Zeit blieb ihm nicht dafür, denn der Wolf sprang. Veray biss die Zähne zusammen, streckte mit beiden Armen den Säbel nach vorne und stellte ein Bein zurück, um die Wucht des Aufpralls abzufangen.
Aber da kam kein Aufprall. In dem Moment, in dem der Wolf sich abstiess, traf ihn etwas seitlich in den Kopf und riss ihn von den Pfoten. Für einen Augenblick lang begriff Veray nicht, was geschehen war, dann stürmte ein halbes Dutzend Jäger auf die Lichtung und durchlöcherte den Wolf mit Speeren.
Es dauerte einige Sekunden, bis sich einer davon zu ihnen umwandte. "Seid ihr verletzt?"
Veray schüttelte stumm den Kopf.


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#14

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 23:30
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran bedeckte sich erschrocken und starrte die Jäger überrascht an. "Danke",murmelte sie.


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#15

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 19.10.2013 23:53
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Jäger musterte sie beide und erfasste offensichtlich die Situation. "Ihr solltet vorsichtiger sein hier draussen", sagte er ernst. "Dieses Biest hier...", er deutete auf den toten Wolf. "...hat heute eines unserer Kinder angefallen. Und die Wölfe sind nicht die einzige Gefahr."
Veray versuchte betreten auszusehen. "Wir haben nicht daran gedacht."
Der Jäger schien es ihm nicht übel zu nehmen, sondern nickte nur. "Am besten ihr kommt mit uns", meinte er. "Es wird bald Nacht werden, und unser Dorf ist das nächste."


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#16

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 20.10.2013 00:33
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran zog sich die Tunika über den Kopf und folgte Veray und den Jägern.
Die Männer führten sie zielsicher durch den Wald und unterhielten sich mit Veray. Sie hörte mit halbem Ohr zu und sah sich mehr um.
Es war ruhig im Wald und er wirkte verschlafen, als hätte eine Fee ihn durch ihren Zauber eingelullt.

(ah und definitiv Goethe^^)


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#17

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 20.10.2013 14:58
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Die Jäger hängten den Kadaver des Wolfes an mehrere zusammengebundene Speere und trugen ihn so auf den Schultern. Nachdem Veray seine Rüstung wieder festgeschnallt hatte, schloss er sich an auf dem Weg durch den Wald. Ein Teil von ihm bedauerte, dass Ran und er so unterbrochen worden waren, aber er konnte das Angebot des Jägers schlecht ausschlagen.
Er ging neben jenem, der sie angesprochen hatte, einem nicht mehr jungen Mann mit wettergegerbter Haut und plötzlich wurde ihm etwas bewusst: er war älter als dieser Mann. Damals, als er das erste Mal hier gewesen war, hatte das noch keine Rolle gespielt, denn er war selber kaum älter als zwanzig gewesen, aber mittlerweile war er älter als jeder der Jäger hier. Aber für sie musste er aussehen, wie ein junger Mann. Und auf eine Art fühlte er sich auch jünger als sie. Das war verwirrend.
"Ihr habt von einem Kind gesprochen, das vom Wolf angegriffen wurde?", fragte er leise. "Wurde es getötet?"
"Nein", antwortete der Mann. "Aber sie wird die Nacht nicht überleben."
Veray bemerkte den Unterton in der Stimme des anderen. "Steht sie euch nahe?"
"Sie ist meine Nichte", antwortete der Mann.


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#18

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 20.10.2013 15:06
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran horchte auf und sah den Wolf an. Sie fragte sich, ob das Mädchen in den Wald gegangen war oder ob der Wolf zu den Menschen kam. Wäre letzteres der Fall, dann ging etwas beunruhigendes vor sich. Wölfe mieden die Menschen normalerweise. Sie beschloss aber sich nicht ins Gespräch einzumischen, auch wenn sie Mitleid mit dem Kind hatte.


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#19

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 20.10.2013 15:58
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie überquerten einen Bach auf einer schmalen Holzbrücke, stiegen einen Abhang auf der anderen Seite hinauf und kamen auf eine gerodete Fläche auf einer Hügelkuppe. Die Felder waren in kleine Parzellen unterteilt, noch mit blanker, schwarzer Erde, durch die sich die Ackerfurchen zogen. Vermutlich war erst gerade gesäht worden. Etwas höher gelegen, auf einer Seite der freien Fläche, lag das Dorf, umgeben von einer massiven, hohen Palisade, Rauch stieg aus auf den Schornsteinen, die dahinter liegen mussten.
Der Jäger blieb stehen und deutete zum Waldrand. "Dort drüben geschah es. Dort fliesst eine Quelle nur wenige Schritte in den Wald hinein. Sie ging Wasser holen für die Leute auf den Feldern. Wir hörten ihre Schreie. Als die Frauen mit den Hacken hinzuliefen, liess der Wolf von ihr ab und floh. Wir konnten seine Spur verfolgen und jetzt haben wir ihn getötet, aber dem kleinen Mädchen nützt das nichts mehr. Man sollte das ganze Pack ausrotten!"
Sein Gesicht war so grimmig bei diesen Worten, dass Veray nicht auf die Idee kam, ihm zu widersprechen, auch wenn ihm die Vorstellung, es könnte irgendwann keine Wölfe mehr geben, eigentlich nicht gefiel.
Sie gingen auf das Dorf zu und traten durch das halb geöffnete Tor ein. Kleine Hölzerne Häuser, mit Schindeln gedeckt, dazwischen Wege aus festgetretenem Lehm. An einem Pflock graste eine Ziege, weiter hinten rannten Hühner und einige kleine Schweine umher. "Ihr könnt bei mir und meiner Familie übernachten", bot ihnen der Jäger an.


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#20

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 20.10.2013 16:06
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran war immer wieder über die Denkweise der Menschen überrascht. Was sie fürchteten versuchten sie sofort auszurotten, ohne einen anderen Weg zu suchen. Sie seufzte innerlich. Am liebsten wäre sie sofort weiter nach Immen gereist, doch das Angebot des Jägers auszuschlagen, wäre unhöflich gewesen. Sie sagte jedoch nichts und überliess weiterhin Veray das Reden.
Auf ihrem Weg zum Haus schien das ganze Dorf in stiller Trauer. Sie hörte eine Frau weinen und klagen. Wahrscheinlich die Mutter des Mädchens, die am Bett ihrer Tochter die Wölfe verfluchte. Ran fragte sich, wieso der Wolf dort gewesen war und wieso er das Mädchen angegriffen hatte. Er hatte nicht mit seinem Rudel angegriffen und die Kleine war an einem Ort gewesen, der nach Mensch stinken musste. Die ganze Geschichte schien ihr merkwürdig.


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