Einige Zeit später (Ro du kannst den Monat definieren)

Die Schule bereitete ihr Kopfschmerzen. Diese verdammten Zahlen ergaben einfach keinen Sinn. Wie sie dieses Fach hasste! Zum Glück hatte sie nachher unterricht bei Refala. Das brachte immerhin was. Bis anhin hatte sie gelernt ihre Funken weitgehend unter Kontrolle zu kriegen, auch konnte sie ihre Aura besser beherrschen, wobei sie die Tiere in ihrer Umgebung weniger beeinflusste. Sie gähnte herzhaft, nahm die Kreide und kritzelte eine Antwort auf ihre kleine Tafel. Gleichzeitig blickte sie auf die Wasseruhr. Die Lektion war erst zu zwei Dritteln um. Neidisch blickte sie auf Devi's Tafel. Sie war schon fertig und las in einem Buch. Am liebsten hätte sie laut gestöhnt, doch das hätte ihr nur einen scharfen Tadel und Zusatzaufgaben von ihrem Lehrer eingehandelt. Sie konnten sich gegenseitig nicht leiden. Genauer gesagt konnten ihn kaum ein Schüler leiden. Er war der Meinung das Backpfeifen das Denkvermögen förderte und dementsprechend grosszügig verteilte er sie.

Mit Mühe unterdrückte ein Jubeln, als er sie endlich entliess. Sie war nicht fertig geworden, doch das kümmerte sie nicht sonderlich. Devi liess sie immer abschreiben. Vor der nächsten Stunde wurde sie von Refala kurz zur Seite genommen. "Morgen Abend werden wir ausprobieren wie weit deine Kräfte bereits reichen und wie gut du sie unter Kontrolle hast. Ich werde dich anleiten und ein weiterer Magier wird mit einem Schutzschild die Umgebung sichern, falls dir die Kontrolle entgleitet."
Idrils Augen leuchteten begeistert auf. Sie wäre die Erste, die das in ihrem Alter tun dürfte. Selim war erst vor einigen Tagen drangekommen und er war bereits elf. Das Mädchen glühte vor stolz und grinste breit. "Ich werde euch bestimmt nicht enttäuschen!"
"Bei diesem Test messen wir lediglich wie weit deine Kräfte bereits entwickelt sind. Da kannst und wirst du uns höchstens alle in Erstaunen versetzen. Aber jetzt lauf!"
Der Unterricht verging wie im Flug, kaum dass Refala sie entliess rannte Idril auf die Strassen raus und schlug vor Freude ein Rad. "Habt ihr gehört? Sie werden mich testen!", rief sie begeistert aus.
Selim verzog das Gesicht, "Das werden sie eh nicht. Du bist noch zu klein!"
"Bin ich nicht!", entrüstete sie sich empört. "Du bist bloss neidisch!"
"Hört auf zu streiten.", mischte sich Devi ein. "Es stimmt. Ich hab's gehört. Aus dem Grund hat Refala sie auch am Anfang zur Seite genommen."
"Ha siehst du!"
"Halt die Klappe!"
"Wusst ich's doch, du bist neidisch!", triumphierte Idril.
"Bin ich gar"
"Haltet jetzt beide die Klappe!", fauchte Devi. "Wir haben wichtigeres zu tun. Wisst ihr noch diesen Klebstoff, den wir letztes Mal in der Alchemie herstellen mussten?"
"Oh ja! Bei mir fing er Feuer.", erinnerte sich Idril vergnügt.
"Das sollte er aber nicht!", versetzte Selim.
"Weiss ich doch! Bin doch nicht blöd! Trotzdem waren die blauen Flammen schön."
"Könnt ihr mal aufhören euch zu zanken! Wir wollten den Klebstoff doch für was brauchen oder? Also hört mir zu."

Einige Stunden später hatten sie sich wieder versammelt. Idril hatte einen Krug mit Leinöl besorgt. Ein wenig davon würde als Basis verwendet werden, doch ein Krug wäre wohl etwas zu viel. Selim hatte dicke Lederhandschuhe besorgt und rührte bereits mit gerunzelter Stirn in dem Kessel. Ein winziges Feuer flackerte darunter und das Zeug blubberte vor sich hin. Irgendwie roch es allerdings komisch. Idril hob die Nase und schnupperte. "Das riecht anders als im Unterricht.", konstantierte und rümpfte die Nase.
"Das stimmt schon.", erwiderte Selim überzeugt. "Also los. Du greifst dir den Pinsel. Ich trage den Kessel." Ihr erstes Opfer war ein älterer Magier, der seine Stiefel vor dem Haus abgestellt hatte. Beide Sohlen wurden angemahlt und dann wurden die Stiefel wieder an Ort und Stelle zurückgestellt. Sie warteten zwanzig Minuten darauf, dass der alte rauskam, doch es tat sich nichts. Schliesslich wurde ihnen zu langweilig. "Sollen wir einen der neuen drannehmen?", fragte Selim auf einmal.
Idril zuckte mit den Schultern, doch sie fühlte sich ein wenig mulmig. Die meisten in der Magierstadt kannte sie ein wenig und konnte ihre Reaktionen einschätzen. Die anderen hingegen.... "Ja warum nicht.", erwiderte sie schliesslich, da sie nicht als Feigling dastehen wollte. "Wen nehmen wir?"
"Den alten?"
"Welchen alten?"
"Na den alten Dämonen! Wen den sonst? Wenn er uns erwischt, können wir sicher noch davonlaufen, so alt wie er ist."
"Naja ich weiss nicht. Auf mich wirkte er so streng."
"Hast du etwa Angst?", fragte Selim und in seinen Augen trat etwas lauerndes.
"Hab ich gar nicht!", entgegnete sie empört. "Na los, gehen wir. Ich werde dir zeigen wer hier der Feigling ist!" Stolz erhobenen Hauptes marschierte sie los. Sie hatten Glück. Er hatte ebenfalls seine Stiefel draussen stehen lassen.
"Dann geh!", sagte Selim mit einem frechen Grinsen. "Geh und zeig wie mutig du bist!"
Idril zögerte einen Augenblick und huschte dann los, schnell packte sie einen der Schuhe, schmierte den Klebstoff drauf und griff nach dem Zweiten. Selim hielt währenddessen Wache. sie brauchte nicht lange um auch den zweiten fertig anzustreichen, bevor sie schnell stiften gingen. Der Kessel wurde in den Fluss geworfen und der Krug mit Leinöl wurde in einen Kübel mit Blumen vor Narums Haus gekippt, bevor der Krug selber im Herdfeuer landete. Für einen Augenblick fauchten die Flammen hell auf, doch sie beruhigten sich schnell wieder und verzehrten rasch das hölzerne Gefäss. Fast zu rasch. War daran vielleicht das Öl schuld? Sie schob den Gedanken zur Seite. Das Holz war sicherlich einfach dünn gewesen.

(ist nicht leinöl spontanentzündlich? ist mir gerade so in den sinn gekommen)

Narum sass in der iBibliothek der Lichtgilde und las. Als die Tür auf ging und jemand herein trat, merkte er dies zunächst gar nicht. Doch dann sprach ihn jemand an und er hob noch abwesend den Blick.
Sofort erkannte er den Dämon. "Machek, kann ich dir irgendwie behilflich sein?", fragte er freundlich und erhob sich.

Seufzend liess er sich wieder auf seinen Stuhl hernieder, legte bedächtig das Lesezeichen zwischen die Buchseiten und klappte dieses zu. Eine sorgenvolle Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen. "Wieso fragst du mich das?"

Narum musterte ihn und legte den Kopf leicht schräg. Nach einigen Herzschlägen, gab er seufzend nach. "Nun, Nagareth, er hatte die Dämonen erforscht und kam zum Schluss, dass diese ausgelöscht gehörten, da sie kein Recht besässen zu existieren. Der Grund dafür war seine Definition von echtem Leben."

(Hab's gerade gegoogelt. Es ist spontanentündlich)

Idril hob die Nase in die Luft und atmete prüfen ein. Irgendwie roch es verbrannt. Das war sicher vom küchenffeuer. Sie legte sich wieder aufs Bett und las weiter. Als jedoch Rauch in ihr zimmer kam wurde sie unruhig. Was war denn nun los? Sie steckte ihre flöten in ihren gürtel nahm biredhs blindenstock und ging nach draussen. Das.erste was ihr ins auge fiel, war der brennende Blumentopf. Das zweite das bereits schwelende dach.
Vor Schreck erstarrte sie einfach. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Ein Feuer hatte sie ja nicht gewollt.

Bevor sie sich bewegen konnte, wurde sie unsanft am Kragen gepackt und nach draussen gezerrt.
"Wieso brennen die Blumen, Idril?", fragte Growndrills strenge Stimme sie von oben herab, als sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden.