RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 19.05.2016 23:14von Ro Raven •

Velryunra legte ihre Tasche neben das Doppelbett und setzte sich darauf, bevor sie Growndrill bemerkte, der scheinbar unschlüssig im Empfangsraum stehen geblieben war. Sie schmunzelte. "Wenn ein Bett alleine für dich willst, sage ich Reven, er soll auf dem Teppich schlafen. Aber ich glaube, das hier ist wesentlich bequemer, und ich werde es ohnehin kaum benutzen."
Er antwortete mit dem gedanklichen Äquivalent eines belustigten Schnaubens, trat ein und legte seinen Rucksack ab.
Aus Gewohnheit griff sie nach der Fibel ihres Mantels, wie um sie zu lösen, dann fiel ihr ein, dass niemand zusah und liess das Kleidungstück einfach verschwinden. "Ich nehme an, es gibt Baderäume bei der Küche", meinte sie, bevor sie ihm einen schalnkhaften Blick zuwarf. "Wobei ich natürlich nicht andeuten will, dass du ein Bad nötig hättest."
Er hob die Augenbrauen. "Gar nicht. Natürlich."
"Nein", meinte sie belustigt. "Wie gesagt, ich habe nicht vor, mich allzu oft hier aufzuhalten, also muss ich auch deinen Geruch nicht ertragen."
Diese Art Unterhaltung war idiotisch und definitiv weder ihrem noch Growndrills Alter angemessen, aber sie machte viel zu viel Spass.
"Wann wird man uns zum Abendessen rufen?"
"In zwei, drei Stunden", mutmasste sie und stand auf, um nachzusehen, ob Reven sich einquartiert hatte, und ihm allenfalls Anweisungen zu erteilen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 19.05.2016 23:22von Armelion •

Idril tapste an Vela vorbei, stockte jedoch für einen kurzen Moment im Schritt, als sie bemerkte, dass Vela nicht mehr sonderlich viel anhatte. Sie blickte ihr nach, als sie an ihr vorbeilief und schaute dann Growndrill an. "Werdet ihr beide in diesem grossen Bett schlafen?", fragte sie neugierig. "Ragnar und Janis machen das auch und denen macht's viel Spass.", fügte sie an. "Was sollen wir jetzt eigentlich machen?", fragte sie weiter, bevor Growndrill überhaupt die Chance bekam auf ihre erste Frage zu antworten.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 19.05.2016 23:35von Ro Raven •

Vela biss sich auf die Zunge um nicht laut loszulachen, ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass sie sich am Boden gerollt hätte. Growndrill hatte seine lieben Mühe zusammen zu bekommen, was er jetzt sagen sollte, und sie lachte ihn in Gedanken gnadenlos dafür aus. Er rächte sich mit seiner Antwort. "Wir werden ein Bad nehmen. Du kannst mit Vela mitgehen, sie zeigt dir, wie das hier funktioniert."
Immer noch ein Grinsen unterdrückend erhob sich Velryunra und liess die Illusion ein Tuch über dem dünnen Unterhemd, das sie noch Trug, um ihre Gestalt wickeln. "Hast du noch saubere Kleider?", fragte sie Idril. "Ansonsten sage ich Reven, er soll etwas auftreiben."
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RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 19.05.2016 23:49von Armelion •

"Nein, habe ich nicht.", erwiderte Idril und lief zu Vela. Sie zupfte an ihrem etwas ausrangierten Wams. Der Stoff war zerschrammt und wies mehrere grobe Flicken auf. Spuren einiger ihrer Abenteuer. "Gibt es hier auch grosse Bäder wie in Donsoha? Mit grossen Becken voll von warmen Wasser?", fragte sie neugierig und Begeisterung leuchtete ihn ihren Augen auf.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 20.05.2016 00:36von Ro Raven •

"Ich bezweifle, dass sie sind wie in Donsoha", antwortete Vela. "Aber warmes Wasser gibt es bestimmt. Am besten sehen wir einfach nach."
Sie ging Idril voran und erklärte Reven im Eingangsraum, was sie wollte, wobei sie ihm ein ungefähres Bild davon per Gedanken zeigte. Er nickte und sie und Idril verliessen die Gemächer und machten sich auf den Weg hinunter in die Bäder. Wie Velryunra vermutet hatte, waren sie unweit der Küche, da es dort am wärmsten war und in zwei geschlechtergetrennte Bereiche separiert. Der Bereich für die Frauen bestand aus einem lampenerhellten, warmen Vorraum und einem noch wärmeren Baderaum mit einem in der Mitte eingetieften gemauerten Becken mit warmem Wasser, Bänken an den Wänden und einer Rinne, aus der kaltes Wasser kam.
Soweit Velryunra informiert war, war es in dieser Art Residenz nach wie vor üblich, dass sämtliche freie Bewohner gleichermassen das Bad aufsuchten, und offenbar lag sie damit nicht so falsch, denn neben einer älteren, wichtig anmutenden Dame, sassen auch einige Dienerinnen auf den Bänken, tratschten und schrubbten sich gegenseitig. Als sie die Diplomatin und das Mädchen sahen, machten sie respektvoll etwas Platz und eine von ihnen brachte ihnen Seife und Tücher.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 20.05.2016 12:37von Armelion •

Idril schnappte sich nebst der Seife auch eine grosse Bürste und setzte sich damit neben die Wasserrinne. Es war eine wahre Wohltat sich den Dreck von ihrer langen Reise abzuwaschen. Eine der Dienerinnen half Idril sich den Rrücken zu schrubben bevor sie sich zurück zu den anderen gesellte. Krebsrot vom kalten Wasser und der Behandlung durch die rauhe Bürste liess sich das Mädchen vorsichtig ins das warme Becken sinken. Es war tiefer als erwartrt und sie klammerte sich am Rand fest. Sie konnte nicht sonderlich gut schwimmen, doch solange sie sich festhalten konnte ging es gut. Aufmerksam blickte sie sich um, doch niemand schenkte ihr sonderlich Beachtung. Die wichtig aussehende Dame schien sich Halbschlaf zu befinden. Vorsichtig zog sie sich der Kante entlang doch auf einmal rutschten ihre Finger vom Rand ab und sie tauchte unter Wasser. Panisch planschte sie mit den Händen herum bevor die rettende Kante widerfand und sich daran festhielt. Keuchend hielt sie einige Momente still und wartete darauf dass die Dinerinnen ihr Gespräch wieder aufnahmen. Das ganze war ihr auch schon so peinlich genug.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 23.05.2016 19:41von Ro Raven •

Vela entwirrte ihren Zopf, wusch sich und stieg dann ins Wasser. Es war angenehm tief, gerade so, dass sie entspannt stehen konnte. Sie schloss die Augen und tauchte unter. Braunes Haar trieb an der Oberfläche und die Illusion verbarg ihre wahre Gestalt vor den Blicken der Frauen, aber das warme Wasser fand sie, umschmeichelte ihre Haut mit einem weichen Kuss und einem sanften Brennen. Als ihre Lungen sich bemerkbar machten, strich sie sich das Haar nach hinten und tauchte wieder auf, um sich auf dem Rücken treiben zu lassen. Sie behielt das Mädchen in ihren Gedanken, nicht dass sie noch zu lange unterging.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 23.05.2016 21:58von Armelion •

Idril blickte zu Vela und dann auf den Rand an dem sie sich noch festhielt. Wenn es Growndrill gewesen wäre, hätte sie keine Sekunde gezögert und hätte ihn angespritzt, doch mit Vela war das etwas anderes. Sie war eine Respektsperson. Mit ihr machte man so etwas einfach nicht. Vor Growndrill hatte sie ebenfalls gehörigen Respekt, doch er war ihr Vater. Ihn zu necken und mit ihm Schabernack zu treiben war erlaubt.
Schliesslich zog sie sich der Kante entlang, bis sie zu einer steinernen Liege kam, welche ins Becken eingelassen war. Die Rückenlehne hatte fast die Ideal Länge für sie und sie machte es sich dort bequem. Bei der eigentlichen Sitzfläche stand sie drauf und liess sich dann nach hinten sinken. Das warme Wasser umfing sie und sie schloss die Augen. Es war einfach herrlich. Sie könnte sicherlich für eine Weile so bleiben. Für den Moment zumindest fiel ihr kein Unfug ein.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 26.05.2016 23:29von Armelion •

Einige Tage später
Idril hatte sich inzwischen eingelebt. Growndrill schlief im grossen Bett zusammen mit Vela, jedoch hatten sie beide nicht so viel Spass wie Ragnar und Janis. Das Mädchen hatte jedoch anders im Sinn als ihre Erziehungsberechtigten auszuspionieren. Sie hatte sich ausgiebig in der Stadt umgesehen und sich in ein paar Rangeleien mit anderen Strassenkindern eingelassen. Was es ihr jedoch am meisten angetan hatte, war eine grosse Weide am Rande eines kleinen Sees kurz ausserhalb der Stadtmauern. Das Wasser des Sees war immer herrlich kühl und glasklar. Die Weide selbst machte ihr ein wenig Angst. Sie schien uralt zu sein. Die knorrigen Äste hingen über das Wasser hinaus und die Blätter hatten einen komischen Grauton. Die Kinder der Stadt tanzten häufig um den Baum herum und sangen ein ähnliches Lied, wie dasjenige welches sie von Biredh gelernt hatte.
In dieser Nacht träumte sie zum ersten Mal von der Weide. Eine melodiöse Stimme rief ihr, bat sie zum Baum zu gehen. Wie in Trance ging sie zwischen den hängenden Zweigen hindurch, welche ihr wie kalte klamme Finger durch das Haar strichen. Die Blätter waren feucht und schienen an ihrer Haut zu kleben. Sie strich sie zur Seite und ging langsam weiter. Der Stamm der Weide war einzig als ein dunkler Schatten zu erahnen.
"Komm, komm, komm.", lockte die Stimme. Idril schluckte und machte noch einen Schritt nach vorne. Die Äste der Weide schienen ihr Zögern zu spüren, denn sie schlossen sich auf einmal wie eine Wand hinter ihr und schoben sie vorwärts. Sie wollte nicht, doch ihre Beine machten automatisch Schritte auf die Weide zu. Die Äste knarrten, es klang beinahe aufgeregt. "Ich will nicht!" Idril drückte gegen die Zweige, doch sie drängten sie unnachgiebig nach vorne, weiter auf den Stamm zu. Dort im Stamm hauste etwas. Sie spürte es. Ihre Hände griffen nach den Zweigen, versuchten sie auseinander zu zerren, doch sie war wehrlos. Plötzlich spürte sie den kalten harten Stamm der Weide im Rücken und... sie wachte mit einem heiseren Schrei auf. Sie war schweissgebadet. Das Nachthemd schien an ihr zu kleben und ihr die Luft abzuschnüren. Idril blickte sich um. Sie war nicht mehr in ihrem Zimmer. Stattdessen stand sie mitten in einem Korridor im Palast. Sie begann zu zittern und spürte wie sie kurz davor war in Tränen auszubrechen. Sie wollte zu Growdrill. Wütend biss sie sich jedoch auf die Unterlippe und zwang sich zu beherrschen. Es brachte nichts hier rum zu heulen. "Nachtauge.", rief sie stattdessen mit leiser Stimme und blickte sich um. In der Dunkelheit erkannte sie diesen Teil der Zitadelle nicht. Wie sollte sie denn jetzt wieder zurück zum Zimmer finden? Sollte sie einfach um Hilfe rufen? Nein, das wäre ihr peinlich. Sie war vorher noch nie schlafgewandelt.

RE: Das Reich im Osten (Imperium des Grosskans)
in Dreitan - das Spiel 26.05.2016 23:42von Ro Raven •

Das Nachtauge löste sich aus den Schatten entlang der Wand des Korridors und huschte auf sie zu, zögerte einen Schritt von ihr entfernt einen Moment, doch als sie die Hände ausstreckte, sprang es zu ihr hoch und hielt sich an ihrem Arm fest, den Blick der tiefschwarzen Augen fest auf ihre gerichtet.
If you're going through hell, keep going.

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