"Ja", antwortete er wenig begeistert.
Velryunra bedeutete ihnen zu folgen und einige Wortwechsel in der Sprache des Imperiums später hatte man ihnen eine Unterkunft gegeben, ein kleiner Raum mit vier Betten und einem Ofen.
"Ich gehe unsere Reise organisieren", sagte Velryunra, dann verliess sie erneut den Raum, wobei sie das Nachtauge zurückliess.

Das Nachtauge entzog sich ihr nicht, sondern sah sie nur aus seinen grossen, schwarzen Augen an.
Nach einer Weile kehrte Velryunra zurück. "Pferde und Proviant werden morgen früh bereit sein", sagte sie langsam in der Sprache Dreitans. Sie sah erst Growndrill an, der immer noch nähte, dann das Elfenmädchen, auf dessen Arm das Nachtauge sass. "Warum nähst du deine Kleider nicht selbst?"

"Du würdest das, was du besitzt mehr schätzen, wenn du es selbst pflegen müsstest. Und du wirst nicht immer jemanden haben, der es für dich erledigt."

"Das mag sein", antwortete Velryunra ohne dabei den Blick von ihr zu wenden. "Aber der Wert einer Sache bemisst sich nicht in der Bestrafung, die man erhält, wenn man sie kaputt macht. Und etwas selbst zu reparieren solltest du nicht als eine Strafe betrachten für deine Nachlässigkeit, sondern als eine Chance."
Growndrill betrachtete die Situation neugierig.

Velryunra liess die Gestalt der Elfe über Isirks gleiten und ging vor dem Mädchen in die Knie. "Eine Chance zu lernen", antwortete sie. "Eines Tages wirst du in eine Situation geraten, in der niemand dir hilft, in der du die Dinge selbst erledigen musst." Sie sah das Mädchen an. "Ich weiss, dass du dir wünschst, dass das noch lange nicht sein wird. Und das wünsche ich dir auch, und dass der Grund dafür ein guter sein wird. Dir jetzt Fähigkeiten anzueignen, die du brauchen könntest, bedeutete nicht, davon auszugehen, dass du sie bald brauchen wirst. Sie werden dir auch noch hilfreich sein, wenn du sie erst in zwei oder drei Jahrzehnten brauchst." Sie lächelte das Mädchen an. "Der Grund, warum wir leben, ist um zu lernen. Alles, was du gelernt hast, bringt dich einen Schritt weiter."