Nala nickte. "Wir werden aber einen langen Marsch vor uns haben. Ich weiss nicht, wie ich es bis hierher geschafft habe... Aber es sind zwei Wochen, von hier nach da", sagte sie und dachte an ihre Wunden. Wahrscheinlich würden sie schnell heilen, wenn sie bis jetzt keine Schwierigkeiten mit ihnen hatte, hiess es sicherlich nichts schlimmes. Es würden aber Narben bleiben, was sie andererseits doch nicht störte.

"In Ordnung, wir werden morgen losgehen, wenn das für dich in Ordnung ist" sagte er kauend, zwischen zwei Bissen. Er hielt Nala einen Fleischspieß hin.
"Aber vorher sollten wir noch eine Nacht ruhen, sonst fallen wir vermutlich morgen gleich um. Meinst du, wir können ohne Wache zu halten schlafen?", fragte er.

Die Elfe sah sich um und lauschte dem Wind. "Es wird sich kaum jemand hierher verirren... Und wenn doch, ist er dann wahrscheinlich auch auf der Flucht", meinte sie und nahm das Fleisch entgegen. "Morgen ist in Ordnung. Ich hoffe nur, dass die Nachtzinne in zwei Wochen noch steht."

"Was auch immer passiert ist nicht allzu wichtig, solange sich der Krieg nicht zu sehr ausbreitet, denke ich", antwortete er.
Als er zuende gegeseen hatte, sah er Nala an. "Wir sollten jetzt besser schlafen", meinte er, "dann können wir morgen weiter reisen."

"Da hast du Recht", antwortete sie. Zu ihrer Überraschung hatte sie die Müdigkeit nicht bemerkt, aber sie legte sich trotzdem zum Schlafen hin, nachdem sie Larn gute Nacht gewünscht hatte.

Als die Sonne aufging, erwachte sie mit dem ersten Strahl. Es war eine recht kühle Nacht gewesen. Nela streckte sich und bemerkte, dass ihre Wunden grösstenteils verheilt waren, nur eine Schnittwunde an ihrer Seite brach wieder auf. Fluchend presste sie die Hand dagegen. Was sollte sie bloss tun, wenn es nicht aufhörte zu bluten?

Larn legte sich ebenfalls hin, nahe des Feuers. Erschöpft von seiner langen Reise schlief er schnell ein.

Am nächsten Morgen erwachte er und sah zunächst die Elfe, die eine Wunde an iher Seite begutachtete. "Guten Morgen", sagte er. "Ist alles in Ordnung bei dir?"

"Du hast nicht zufälligerweise Nadel und Faden dabei?", meinte sie und drückte die Wunde fester. Wieso wollte das verdammte Blut nicht aufhören zu fliessen?

"Nein, wieso?", fragte er. Dann registrierte er schockiert die Wunde.
Er war kein Heiler und verstand sich nicht auf das Verarzten von Wunden wie solchen. Er wusste nur, dass es gut wäre, wenn sie bald einen Heiler finden würden.
"Kannst du laufen?", fragte er die Elfe. "So wie die Wunde aussieht, wäre Hilfe von Heilkünstlern nötig!"
Er machte sich Sorgen. Die Wunde sah nicht aus, wie von einer normalen Waffe zugefügt.

Sie überlegte, die Wunde war nicht tief, aber sie blutete, als gäbe es kein Morgen. Wo sollten sie hier einen Heiler finden? "Wahrscheinlich schon", antwortete sie und riss dann einen Streifen ihres ohnehin schon zerrissenen Mantels ab. Mit dem versuchte sie die Wunde abzubinden, was sich als schwierig erwies.

Auch ihn beschäftigte die Frage, wo es hier einen Heiler geben könnte. Vermutlich in der Nachtzinne, aber sonst?
"Wir sollten versuchen, möglichst schnell voranzukommen", meinte er. "Hier in der Nähe lebt keine verfluchte Menschenseele, glaube ich. Kannst du laufen oder soll ich dich stützen?", fragte er besorgt. Die Elfe war ihm sympathisch und er wollte nicht, dass die erste Person, der er begegnete gleich starb.