"ich hab keine Ahnung. Meinst du, das Dorf wurde überfallen?", fragte er.
Auch das noch.
"Sollen wir uns ganz vorsichtig anschleichen oder lieber einen anderen Weg gehen?", fragte er.

Nala sah sich um. Es war hell genug und sie überragten die Landschaft um einiges. "Ich glaube wir sollten weitergehen. Wenn jemand da wäre, hat er uns bis jetzt sicherlich bemerkt... Am besten wir tun so, als wären wir ahnungslose Touristen, die sich verlaufen haben, aber bleiben auf der Hut", sagte sie und ihre Augen suchten hastig die Landschaft ab.

"In Ordnung. Und dann versuchen wir möglichst schnell an Pferde zu kommen um schneller reisen zu können, was meinst du?"
Während sie weitergingen, kam das Dorf immer näher. Und niemand war zu sehen.

Auch als sie die Dorfgrenze überschritten hatten, hörten sie nur geflatter schwarzer Flügel. Krähen und Raben tummelten sich im Dorf. Es war niemand zu sehen und niemand zu hören, weder Tier noch Mensch, aber Nala konnte sie spüren. Sie waren noch da. Sie konnte es nicht beschreiben, aber sie fühlte die Blicke, die aus den Häusern kamen, fühlte die Wärme ihrer Anwesenheit und ihre Angst. Angst, Wut, Hass. Gefühle, die sie an ihnen auslassen würden, wenn sie nicht klug handelten. Sie wäre am liebsten weiter gegangen, aber sie brauchte einen Heiler, ansonsten konnte sie sich auch hier und jetzt selber umbringen. "Es sind noch Leute hier", raunte sie Larn zu. "Aber ich glaube kaum, dass sie uns zu freundlich empfangen werden... Was denkst du sollen wir tun?"

(Die Idee hatte ich auch so Wir gehn ins Dorf und dann kommen die aus den Häusern)
"Vielleich irgendetwas rufen, dass wir neutral sind oder ihnen nichts tun oder Proviant brauchen. Solange alle in den Häusern sind, bringt es nichts", antwortete er.
Aber das Problem löste sich von selbst, da in dem Moment drei bewaffnete Männer vor sie traten und ihnen den Weg versperrten.
"Seid ihr die Gesandten des Langen Arms?", fragte sie einer der Männer ohne mehr zu erklären.
Merkwürdig...

(hahaha is ja gaiel ^^ )
Nala war sich nicht sicher, ob sie behaupten sollte, sie sei vom 'langen Arm', oder ob sie es lassen sollte. Aber wahrscheinlich wäre es besser, wenn sie bei der Wahrheit blieben. "Wir sind... Reisende. Verwundet und hungrig. Wir wollten euer Dorf um Hilfe bitten, damit wir weiterreisen können", sagte sie dann und hoffte, dass der Mann einsichtig war. Vorsichtshalber sah sie sich aber die Männer an. Sie waren bewaffnet, aber schienen nicht viel Kampferfahrung zu haben, so wie sie dastanden und die Waffen auf sie richteten. Sie könnte eine Chance gegen sie haben, würde aber riskieren, dass ihre Wunden wieder aufbrachen.

Die Männer blickten misstrauisch. "Und wer sagt uns, dass das stimmt?"
"Wir können keinen Beweis liefern", meinte Larn, "aber wir wollen nicht lange bleiben und suchen keinen Ärger. Wir bitten nur darum Verpflegung und eventuell Pferde kaufen zu können."

Ihnen zu sagen, dass sie Geld bei sich hatten, konnte ein böses Ende nehmen. Also liess es Nala. Die Männer senkten leicht ihre Waffen und warfen einen prüfenden Seitenblick. Ein weiterer Mann stand am Rand. Er war alt und stützte sich auf einem Stock. Der Dorfälteste, wie es schien. "Wir wollen wirklich nur Medizin, Proviant und Pferde von euch kaufen, dann machen wir uns aus dem Staub", sagte sie und fasste ihre Wunde fester. Sie schienen nicht besonders grosse Lust zu haben, Fremde in ihr Dorf zu lassen, also konnte sie den Heiler vergessen.

Mit einem Seitenblick auf seine Weggefährtin fragte er noch "Wenn ihr einen Heiler im Dorf habt, würden wir auch diesen gerne beanspruchen, wenn das in Ordnung ist." Er war nervös. Die Männer standen einfach nur da.
Dann nickte der alte Mann einmal, woraufhin die Männer die Waffen senkten.
"Proviant könnt ihr hier kaufen, unsere Dorfheilerin ist jedoch nach Norden, in das Kriegsgebiet rekrutiert worden. Pferde verkaufen wir nicht", antwortete der Mann.
"Aber sollte einer hier im Dorf ein schlechtes Gefühl bei euch haben, jagen wir euch fort", fügte er drohend hinzu.

"Wir danken euch", sagte Nala. Sie würde eine der Frauen um Nadel und Faden bitten und sich dann selber zusammen nähen. Das sie kein Pferd bekommen würden wurmte sie doch etwas, aber anderer Seits mussten sie sich so um kein weiteres Lebewesen kümmern.
Einer der Männer winkte ihnen ihm zu folgen und führte sie in Richtung des grössten Hauses.