#1471

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 27.07.2015 22:46
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Dann muss man ihm lediglich den Bewegungsspielraum nehmen", meinte Veray.
Lesir folgte dem Brötchen mit den Augen und als Elira aufblickte, weil hinter Veray jemand einen anderen hochkant über einen Tisch warf, biss er blitzschnell zu, wobei seine Zähne ihre Finger nur knapp verfehlten. Er kicherte durch das Brot gedämpft. Jirakha verschluckte sich vor Lachen an der Suppe.


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#1472

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 27.07.2015 22:48
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elira packte ihn am Ohr und versuchte ihn so vom Brötchen weg zu ziehen, doch Lesir war hartnäckig. "Heee! Das is meins, lass los!", lachte sie.


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#1473

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 27.07.2015 22:56
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Veray verbarg sein Grinsen im Bierkrug und schlug sich beinahe zwei Zähne daran aus, als ihm jemand in den Rücken fiel. Er fluchte wüst und fuhr herum, mit dem Krug in der Hand, der prompt in die Rippen des Gestolperten krachte. Der fluchte zurück, eine Hand auf die Seite gepresst, und deutete auf einen dritten, der ihn gestossen hatte. Veray fuhr ihn an, ob es ihm eigentlich noch gehe, und der wetterte etwas zurück, bevor er Anlauf nahm und Veray anspuckte.
Veray wischte sich die Spucke aus dem Gesicht und stand auf. Lesir liess das Brötchen Brötchen sein und war mit einem Satz auf und auf die Tischplatte gesprungen, dass die Teller flogen, um von dort her den Barbaren anzubrüllen.
Veray sagte nichts, sondern trat ruhig auf den Mann zu und rammte ihm die Faust ins Gesicht. Zehn Sekunden später waren beide Brüder in eine Schlägerei verwickelt.


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#1474

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 27.07.2015 22:58
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elira sass am Rand, wich ab und an zur Seite, als sie ihr zu nahe kamen und mampfte Brötchen. Sie sah rüber zu Jirakha und verdrehte grinsend die Augen.


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#1475

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 28.07.2015 22:57
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Veray lief Blut aus der Nase, als er den Barbaren auf die Tischplatte hinunter stiess, um dann die Faust zu heben und ihm ins Gesicht zu schlagen, ein ums andere Mal. Irgendwann realisierte er, dass jemand an ihm riss, aber erst, als ihm der jemand einen Arm um die Kehle legte und ihm die Luft abdrückte, liess er sich wegzerren. "Veray, verdammt, es reicht!"
Er hörte auf sich zu wehren und starrte Lesir einen Augenblick lang blank an, bevor sein Blick zu dem Barbaren zurückwanderte. Der Mann war vom Tisch zu Boden gerutscht und lag dort in einer Blutlache, ohne sich zu rühren. Es dauerte einige Sekunden, bis er wirklich kapierte, was er gerade getan hatte. Oh verdammt. Er fuhr sich über das Gesicht und verteilte das Blut. Er wusste nichtmehr, welcher Schlag es gewesen war, aber plötzlich... es hatte sich angefühlt, als hätte jemand eine Wand durchbrochen, und Erinnerungen hatten seinen Geist überschwemmt, Erinnerungen, die er weggesperrt hatte. Die Erinnerung an all die Male, die er eingesteckt hatte, ohne zurückschlagen zu können, weil er nicht durfte, weil es nicht sinnvoll war, weil er zu schwach war... oh dakash! Hatte er den Kerl etwa umgebracht?!
"Ich glaube, du solltest dich öfters mal Prügeln...", murmelte Lesir, aber Veray hörte ihm nicht zu, sondern riss sich wie in Trance von ihm los, um zu dem Mann hinzuknien und ihn auf den Rücken zu drehen. Er kam nicht dazu. Ein anderer Barbar packte ihn an der Schulter, er sah noch knapp die Faust, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
Als er wieder zu sich kam, lag er mit der Wange auf dem Lehmboden, um ihn herrschte Tumult. Er rappelte sich hoch auf die Ellbogen, fasste sich an die Nase und verzog das Gesicht vor Schmerz, als er sie sich mit einem Knacken einrenkte. Lesir stand schräg vor ihm und wehrte sich gegen drei oder vier Barbaren, dass Fäuste und Stiefel flogen. Veray wusste nicht genau, wie sein Blick darauf gefallen war, aber plötzlich sah er, wie einer der Barbaren ein langes Messer zog. Innert eines Sekundenbruchteils war er auf den Füssen und der Dolch in seiner Hand, aber bevor irgendjemand dazu kam, zuzustechen, durchschnitt eine laute, barbarische Stimme das Getümmel: "AUFHÖREN! BEI DEN GÖTTERN, HÖRT AUF IHR BASTARDE!"
Veray's Blick flackerte zu ihrem Ursprung und er sah, dass der Takr der Festung aufgestanden war. Sein langer Wolfsumhang zitterte, als er vor Wut speiend auf der obersten Stufe der kleinen Empore stand und auf seine Leute deutete, die Lesir festhielten. "SIE SIND GÄSTE! UNTER MEINEM DACH WIRD KEIN GASTRECHT VERLETZT! RAUS IHR HUNDE!"
Die Männer fluchten und murrten, aber als vom Rest der Gesellschaft keine offene Unterstützung kam, liessen sie Lesir los und zogen sich in Richtung Ausgang zurück, wobei der eine unauffällig sein Messer verschwinden liess. Der Takr kehrte auf seinen Thron zurück und fing sich an, bei Trigar zu entschuldigen, der die Schulter zuckte und es als Bagatelle abtat. Als Veray den Blick von ihm löste, fielen ihm zwei Leute auf, die ihn anstarrten. Die eine war die junge Frau von Trigar, aber ihr Blick ging schnell weiter. Der andere war ein Mann, der zur Rechten des Takr sass, stämmig gebaut, mit langem, schwarzem Haar, das er zu einem Knoten hochgesteckt hatte. Er musterte ihn mit unverholenem Hass und wandte seinen Blick erst ab, als eine schlanke Frau zu ihm hintrat und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
Veray steckte seinen Dolch weg und zog Lesir auf die Füsse, aber als er erneut nach dem Mann sehen wollte, den er zusammengeschlagen hatte, und der immer noch am Boden lag, hielt Lesir ihn zurück. "Lass ihn!"
"Aber..."
"Irgendjemand wird nach ihm sehen. Wir setzen uns einfach wieder. Glaub mir, es ist besser so!"
Veray nickte knapp und sie kehrten zum Tisch zurück. Die Gesellschaft war merklich stiller geworden, auch wenn die Gespräche allmählich wieder aufgenommen wurden. Veray starrte den Krug vor sich an. Er erinnerte sich an das Gesicht des Mannes, das kaum mehr mehr gewesen war als eine blutige Masse. Er hatte nicht gewusst, dass er zu so etwas fähig war.


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#1476

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 29.07.2015 00:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elira spielte mit einer nun leeren Nadel und liess sie um ihre Finger tanzen und prüfte ihre Spitze, die beiden Dämonenbrüder und einen leise und halb wahnsinnig vor sich her kichernden Dreqi.
Sie sagte nichts, sondern sah zu den Takr hoch und dann den Mann an, welcher Veray nicht leiden konnte. "Sag mal, war das da sein Sohn?", fragte Elira Jirakha leise, in Hoffnung, dass Veray es nicht hörte. "Wenn ja und wenn er ärger machen würde, könnte ich ihn ruhigstellen." Sie kippte die Nadel in Jirakhas Richtung, die etwas zurück wich, denn sie hatte gesehen, wie diese bei einem Barbaren gewirkt hatten - nur war der nun wieder lebendiger unterwegs, als Puddinggesicht.


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#1477

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 29.07.2015 00:20
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Jirakha runzelte die Stirn und blickte von dem Mann beim Takr zu dem am Boden, über den sich nun zwei andere beugten. "Ich glaube nicht. Aber Neffe vielleicht."
Veray stützte den Kopf in die Hände. "Dreqi, halt den Rand!"


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#1478

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 29.07.2015 00:22
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Dreqi kicherte noch ein, zwei Sekunden weiter und wurde still, wobei seine Miene zu Stein wurde. "Ich geh' mir Suppe holen", meinte er und erhob sich.
Elira nickte. "Also ein mögliches Problem der Junge", murmelte sie den Alten meinend.


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#1479

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 29.07.2015 01:35
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Gute Idee", meinte Veray nur und liess den Kopf auf die Tischplatte sinken, wobei er augenblicklich wieder hochfuhr, weil er mit der Nase anstiess. "Ah, scheisse!"
Er hatte das dringende Bedürfnis nach ein bisschen frischer Luft, aber hinaus zu gehen war vermutlich keine gute Idee im Moment. Verdammt, er war wütend auf sich selber.
Dreqi kehrte irgendwann mit der Suppe zurück und die allgemeine Lage schien sich wieder etwas zu entspannen, als alle etwas betrunkener wurden. Veray trank nicht, es war ihm irgendwie vergangen. Irgendwann ging er doch nach draussen, schlicht, weil er pissen musste, und Lesir schloss sich ihm an. Bevor sie die Halle wieder betraten, hielt Lesir einen Augenblick lang inne, als wollte er etwas sagen, schüttelte dann aber nur den Kopf und liess es bleiben.
Der Abend schritt fort, und irgendwann schnarchten die meisten der Gäste betrunken auf den Bänken und Fellen an den Seiten des Raumes. Auch Jirakha und Dreqi waren schlafen gegangen, etwas später, als alles entspannt gewirkt hatte, und der Starrer irgendwann verschwunden war, auch Elira, und noch eine ganze Runde später Lesir, der sich besoffen an Jirakha kuschtelte, was die mit einem verschlafenen Lacher und einem Klaps auf seinem Handrücken quitierte, ihn aber nicht wegstiess.
Nur Veray war noch wach. Es liess ihm keine Ruhe. Das Gefühl, das ihn dazu getrieben hatte, den Barbaren zu Brei zu schlagen, obwohl er längst am Boden gelegen hatte. Es war wie ein Rausch gewesen. Die Erkenntnis, ein Opfer vor sich zu haben, an dem er all das Auslassen konnte, was er all die Jahre zurückgehalten hatte, weil ihm keine andere Wahl geblieben war, ein Opfer, das sich nicht wehren konnte. Es widerte ihn an. Und gleichzeitig spürte er die Wut wieder in sich hochkochen. Er wusste, wem sie galt. Wem vor allen anderen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er grinste schief. Als hätte er Rombra deshalb davon abgebracht, Vakra zu töten, weil es dem Clan geschadet hätte. Naja, vielleicht auch. Aber in erster Linie, weil er selber noch eine Rechnung mit dem alten Arsch offen hatte, und nicht zulassen konnte, dass er das zeitliche segnete, bevor sie bezahlt war. Vater oder nicht Vater, er wollte ihn im Staub kriechen sehen!
"Tyranak!" Er blickte auf und sah Trigar, der ihn zu sich winkte. "Setz dich zu uns, Dartala!"
Er stand auf und trat hinauf zum Tisch der Takr, die immer noch beide munter am palavern und bechern waren. Trigar klopfte auf den Platz neben sich, der frei geworden war, da seine Frau sich ihm auf die Knie gesetzt hatte, den Kopf an seine Schulter gelehnt, und mittlerweile eingedöst schien, wobei sie mehr wie ein Kind aussah denn je. Veray setzte sich und nahm den Krug an, der ihm gereicht wurde, antwortete höflich, aber knapp auf Fragen, liess sich aber von der bierseeligen Stimmung der beiden Männer anstecken und lachte mit ihnen über die Witze des älteren. Das Mädchen wachte irgendwann auf und nuschelte etwas unverständliches, worauf Trigar einen Arm um sie legte und sich den Krug neu füllen liess.
Einige weitere übrig gebliebene wurden eingeladen und zogen eine Bank auf die andere Seite des Tisches. Irgendjemand meinte, er hätte wieder Hunger, und tatsächlich liess sich noch etwas zu Essen auftreiben. Veray leckte sich gerade die Finger sauber von dem Stück kalten Haxen, das er ergattert hatte, als er registrierte, wie eine Gruppe Männer auf den Tisch zukam, angeführt von dem Mann mit dem hochgesteckten Haar. Veray brauchte nur einen Blick in sein Gesicht zu werfen, um zu begreifen, dass es Ärger geben würde. Sehr viel Ärger. Fast reflexartig fing er an, die Halterung der Doppelklinge auf seinem Rücken zu lösen.
Der Takr bemerkte die Neuankömmlinge erst, als sie den Tisch erreichten. Dann ging alles schnell. Der Mann packte den Tisch an einem Ende, stemmte ihn hoch und warf ihn um, dass Krüge und Teller flogen und scheppernd zu Boden gingen. Der Takr sprang auf und hob an, etwas zu brüllen, aber noch bevor er das erste Wort zuende brachte, hatte der andere ein Schwert gezogen und ihn praktisch halbiert. Blut sprudelte aus seiner Brust und vermengte sich mit dem Bier und den Essensresten am Boden. Das Mädchen auf Trigars Knien erwachte und fing an zu schreien. "Auf sie!", brüllte der Mann und stürzte auf Trigar zu. Der wollte aufspringen, aber die Frau behinderte ihn und er war nicht schnell genug. Der neue Takr holte aus. "Ich töte dich, Bastard!"
Eine Klinge durchtrennte sein Handgelenk. Die zweite durchstiess seine Brust. Er starrte Veray gross an. Der lächelte halb. "Tut mir leid, aber ich brauche ihn noch", meinte er kalt in seiner eigenen Sprache, dann verpasste er dem Mann einen Tritt, der ihn von der Klinge gleiten liess.
Mittlerweile war der ganze Saal aufgewacht, und wer nicht zu betrunken war, war aufgesprungen, Leute riefen herum, heillose Verwirrung herrschte, weil niemand wirklich begriff, was geschehen war. Veray zog Trigar auf die Füsse, der starrte ihn an. "Gorey hat den Takr getötet!", rief jemand. "Aber Gorey ist tot", schallte es zurück. "Der Dartala hat ihn getötet!"
Ruhe breitete sich aus. "Der Dartala hat ihn getötet..."
Veray brauchte nicht nachzudenken. Er lächelte schmal, ging vor Trigar auf ein Knie und sagte laut: "Ich kämpfe nicht für mich, sondern für Trigar. Stärke sei dem Takr!"
"Takr Esneb!", griff die Menge auf.


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#1480

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 29.07.2015 07:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elira sass müde auf der Bank und beobachtete das ganze. Unbemerkt schob sie die Nadeln zurück an ihren Platz und rieb sich die Augen. "Wenn ihr mich sucht, ich bin irgendwo, wo es ruhiger ist", meinte sie an Lesir und Jirakha gewandt.


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