Er strich durch ihre Haare und kraulte ihren Nacken. "Pass auf dich auf", wisperte er.

"Immer, wenn du bei mir bist", antwortete er und zog sie an sich.

Veray hätte sich die nächste Tage über am liebsten irgendwo in einer Ecke verkrochen, sich betrunken und mit niemandem gesprochen. Er tat es einen Tag lang, aber dann riss er sich zusammen. Sie blieben noch fast eine Woche in Fort Amcher und Elira sähte ihre Gerüchte, aber am Ende war es Jirakha, die eine Spur fand. Sie war einige Tage fort geritten, in das Land jenseits der Hängebrücke, und als sie zurückkehrte, meinte sie knapp: "Orwl ist im Westen."
Am folgenden Morgen brachen sie erneut auf und überquerten die Grenze zwischen den östlichen und den westlichen Ebenen. Sie verliessen damit das Gebiet des letzten Takr's und Veray wusste, was das bedeutete: er würde bald wieder kämpfen. Aber Ran hatte ihn geheilt und er wusste, dass er überleben wollte. Er hatte einfach gar keine andere Wahl.

Er antwortete nicht, sondern beobachtete die Gegner und folgte dem Gespräch, das die Takr sich gegenseitig entgegenschrien.
Als sie fertig waren, sah er Lesir überrascht an. "Hab ich das richtig verstanden, dass die gar nicht kämpfen wollen?"
"Jap", meinte Lesir. "Offenbar hast du ihnen Angst eingejagt." Er lachte und schlug Veray in den Rücken.
Veray musterte die fremden Reihen. Dein Ruf eilt dir voraus, Trigar, hatte der andere Takr gesagt. Der deine und der deines Dartala. Wir laden euch ein zu einem friedlichen Besuch. Man musste kein grosser Menschenkenner sein, um zu erkennen, dass nicht alle in seinem Gefolge damit einverstanden waren, aber schliesslich nahm Trigar an.
Einige Stunden später erreichten sie eine Festung. Sie sattelten ihre Pferde ab und begaben sich in die grosse Halle, wo man sie mit Speis und Trank willkommen hiess.

"Wo hast du ihn gefunden?", fragte Veray Jirakha, während er seine Suppe schlürfte.
"Ich habe ihn nicht gefunden", sagte sie. "Aber jemanden, der ihn kennt. Sie sagte, noch drei, vier Tage reiten in Richtung Südwesten, wo der Wald beginnt, ist ein Dorf. Dort ist er zur Zeit."
"Hast du ihr gesagt, warum wir ihn suchen?", fragte Lesir stirnrunzelnd.
Jirakha schaufelte sich einen Löffel Suppe in den Mund und sah ihn von unten her an. "Hat sie nicht interessiert."
Irgendwo hinter Veray ging ein Streit los und einige Leute brüllten sich an, aber er achtete nicht darauf. "Dann bleibt nur die Frage, wie genau er zu fangen ist. Elira, Orwl ist kein Magier, oder?"