#101

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 18.12.2013 00:33
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Schliess die Klappe", wies Dreshar Elira an und krabbelte voran. Der Tunnel war gerade so hoch, dass er sich auf allen vieren bewegen konnte. Kraigor, der grösser war, hatte vermutlich mehr Mühe.
Der Luftkanal führte erst eine Weile geradeaus, dann um eine Kurve und mündete schliesslich in einen senkrechten Schacht. Es gab keine Leitern, also klemmte sich Dreshar mit Füssen und Rücken gegen die Schachtwand und liess sich langsam hinunterrutschen. Ein unteres Ende war nicht zu sehen, dafür reichte das Licht, das Kraigor noch immer trug, nicht weit genug.


If you're going through hell, keep going.
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#102

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 18.12.2013 00:36
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elira tat, was Dreshar sagte und folgte ihnen. Im Schacht war es dunkel und sie brauchten ziemlich lange, bis sie endlich das Ende des senkrechten Teils erreicht hatten, dann ging es wieder waagerecht weiter, bis der Schacht plötzlich einen Knick machte, einen Bogen und nach oben weiter ging. Elira sah dies natürlich nicht, da sie zu hinterst war. "Was ist los da vorne?", fragte sie darum.

(der Schacht erinnert mich an unseren Spielplatzbesuch Ro ^^)


some men just want to see the world burn

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#103

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 18.12.2013 23:16
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(oh, jaaa! )

Dreshar gab keine Antwort, sondern zwängte sich um die Ecke und stemmte sich an den Schachtwänden einen Meter hoch bis zu einem metallenen Gitter. Von der anderen Seite drang ein schwacher Lichtschimmer zwischen den Stäben hinurch.
Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und steckte ihn sich zwischen die Zähne, nahm den Bogen in die linke Hand und schloss die Rechte um die Gitterstäbe. Nach einigen Rucken gab das angerostete Gitter nach, Dreshar stiess sich mit den Beinen ab und zog sich aus dem Loch, rollte zur Seite und legte den Pfeil auf.
Dann erst betrachtete er seine Umgebung. Sie waren am Rand einer grossen Kuppelhalle in deren Zentrum sich eine kreisrunde, dunkle Wasserfläche erstreckte. Genau über der Mitte des Beckens war ein runder Schacht in der Decke, durch den ein feiner, silberner Schimmer von Mondlicht einfiel und sich auf der Wasseroberfläche brach.
Es war still. Niemand ausser ihnen war in dem Raum.


If you're going through hell, keep going.
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#104

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 19.12.2013 00:15
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Kraigor krabbelte durch den beengten Gang und merkte bald, wie seine Beine zu schmerzen anfingen. Dann mussten sie einen Schacht hinab und es erstaunte ihn, dass er dabei nicht auf Egraz fiel. Irgendwann schließlich gelangten sie an ein Gitter, dass dieser herausriss und sie kamen in eine große Halle mit einer Pfütze. Alles war wie ausgestorben, zahlreiche dunkle Öffnungen in den Wänden gähnten ihnen schattigen Schlündern gleich entgegen und das Geräusch von Wassertropfen erfüllte die höhlenartige Halle mit seinem Echo.
Alles was jetzt noch fehlte, um das Bild perfekt abzurunden, wären weitere Monster, auf die er verzichten konnte. Auch wenn nichts zu sehen war, zog er lieber seinen Säbel.
"Wo sind wir und wohin jetzt?", fragte er flüsternd Egraz.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#105

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 19.12.2013 01:13
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ehrlich gesagt: keine Ahnung", antwortete Dreshar.


If you're going through hell, keep going.
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#106

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 19.12.2013 01:32
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(Das war toll ^^ wir müssen noch aufwärts kommen probieren *-*)

Sie folgten Egraz dicht auf und sahen sich um. Elira ging zur Wand und fand kunstvoll gearbeitete Fresken, die sich in einem Streifen, welcher durch zwei dünnen aus Gold begrenzt war, der Wand folgend wanden und die Geschichte der Welt, wie man sie damals kannte, erzählten. All die dargestellten Schlachten, Wunder, Kreaturen und Städte, Wälder, Gewässer verschmolzen in einer Linie, gingen fliessend in einander über und wirkten anziehend in ihren grausigen Geschichten, Erzählungen, Situationen und wundervolle Legenden, Schönheit, schienen aus der Wand zu treten und sich zu bewegen. Elira folgte dem Fresko bis sie zu dem Abschnitt kam, welcher nun nur noch Tanues Geschichte erzählte.
Sie folgte ihm weiter, diesmal langsamer, wie in Trance, kam bis über die Raumhälfte, als plötzlich die wunderschönen Bilder der idyllischen Stadt der Weisheit endeten und in Gestalten übergingen, die monströs, als seien sie den schlimmsten Alpträumen entsprungen, sich über die Wand schlichen, krümmten und zogen, in Tanue einnisteten und Blutbäder verursachten. Die Gelehrten waren verschwunden, ermordet, die übrigen Leute begannen sich gegenseitig zu opfern im entstandenen Wahnsinn. Ein Schauder lief der Elfe über den Rücken. Aus der Idylle wurde eine Hölle, in der nur die Stärksten überlebten von Angst und Horror regiert.
Elira stockte. Gebannt war sie dem Fresko bis zu seinem abrupten Ende gefolgt, fragte sich wer es gemalt hatte und dann erblickte sie eine Handbreit weiter eine einzelne dargestellte Figur, die kauernd ihre Verzweiflung hinaus schrie und von Schwärze verschlungen wurde. Ihr war, als würde sie den verzweifelten Schrei des Mannes hören, einer Person in Weiss, so wie es die Egraz trugen, mit gebrochenem Bogen und ausgeleertem Köcher vor den Füssen, den Händen ins eigene Gesicht gekrallt. Schnell blickte sie zu Dreshar hinüber und entfernte sich von der Wand dann entdeckte sie nahe am Boden im Fackelschein einen Schriftzug. Im Licht der Fackel konnte sie es dann lesen.
Wir opferten viel. Zu viel. Und was haben wir davon!? Wenn es Götter gibt, dann haben sie einen grausigen Humor! Aion sei verflucht!
Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es mit Blut geschrieben war und ein grosser, dunkler Fleck sich darunter ausbreitete. Eine alte Blutlache. Sie entfernte sich weitere Schritte davon und entdeckte eine vertrocknete Blutspur, die in einen der Gänge führte. Sie schluckte trocken und ohne auf die anderen zu achten, folgte sie ihr.
Anhand der Spritzer und Tropfen konnte sie erkennen, dass die Person sich an der Wand gestützt in den Raum geschleppt hatte. Blutige Handabdrücke bedeckten die Fresken, die plötzlich da waren. Diese schienen neuer, waren nicht so ausgeblichen, wie die im Kuppelraum.
Die Bilder erzählten die Geschichte eines kleinen Jungen, der als Strassendieb ohne Eltern und Vergangenheit sich in Tanue fand, wie er Äpfel von einem Händler stahl und immer wieder den Wachen entkam, ein schlaues Kind mit blitzenden Augen, dass um sein Überleben kämpfte. Irgendwann traf der Junge auf einen Mann, einen Engel, der ihm die Hand reichte und ihn fortan stets im Hintergrund begleitete. Der Junge wuchs zum Jüngling, welcher in den Katakomben Tanues den Fussstapfen der Gelehrten folgte und selber zum Gelehrten wurde. Sie hielt bei einem Bild an, welches ihn ruhelos inmitten von Schriften zeigte. "Aion von Tanue", stand über dem Fresko geschrieben und die Worte hauchten ihr von den Lippen, "suchte einen Weg den Sturm zu bändigen." Elira merkte nicht, wie sie weiter dem Gang folgte, das Licht ihrer Fackel sich von den anderen entfernte und sie Aions Geschichte gebannt weiter folgte.
Der Jüngling ging auf Reisen, durch Berge und Täler, den Sternen folgend in den Süden, bis er zu einer weissen Stadt kam in der Bäume blühten und er den Sturm fand. An der Stelle war das Fresko zerstört. Erst einige Meter weiter waren die restlichen Teile erhalten geblieben. Ein alter Mann sass in seinem Labor, erschuf Dinge, die zu Finsternis wurden und lag dann in den Armen einer Person in Schwarz gekleidet, über ihm der Engel, dessen Flügel gebrochen waren, bevor er sich im nächsten Abschnitt in Licht auflöste und die schwarz gekleidete Person zum brüllenden Drachen wurde. Der Satz, den sie im Buch fand stand nun auf der Wand mit Gold geschrieben und daneben mit Kohle ergänzt: Tanues Geschichte liegt in Splittern. Der Ausgang ist nicht hier, finde die Splitter und du kannst die Hölle verlassen.
Verwirrt folgte Elira weiter der Wand und sah dann, dass sie in einer Sackgasse stand. Sie sah sich zum ersten Mal um. Panik ergriff sie, denn sie war zu weit gegangen, Finsternis lag hinter ihr. Sie schluckte. Beleuchtete die gegenüber liegende Wand und fand Blut. Viel Blut, wenn nicht schon zu viel. Auf den Wänden, dem Boden und der Decke. Es war altes Blut, eingetrocknet, verwischt, doch erzählte von einem Kampf, der ihr sofort Angst einflösste. Einem Kampf in Klingen, in Klauen, in Zähnen. Schnell eilte sie zurück. Türen lagen verbarrikadiert auf der einen Wand, die sie nicht inspiziert hatte, das Blut wurde weniger doch ihre Sinne immer schärfer, so als fürchtete sie eine lauernde Gefahr, die auch sie zerfleischen wollte. Sie beschleunigte ihre Schritte, blendete alle Geräusche aus, die von ihr stammten oder ihresgleichen. Sie achtete auf Kratzen und Schaben, Rascheln und auf Monster an der Decke, hörte jedoch nichts als fernes, tropfendes Wasser und stiess plötzlich mit etwas zusammen. Sie unterdrückte einen Aufschrei, fiel zu Boden wobei sie gleichzeitig ihr langes Messer zog. Sie blickte hinauf zu einer dunklen Gestalt. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es entweder Kraigor oder Dreshar waren. Sie tastete nach der Fackel und versuchte sich zu beruhigen, doch ihr Atem ging noch schnell und ihre Augen waren geweitet vor Panik.


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#107

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 03:06
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(Samstag? )

"Shht", sagte Dreshar. "Leise. Die Geräusche hier tragen weit, und die Kriecher hören gut."
Im Licht von Kraigors Laterne sah er die Fresken an den Wänden. Er kannte die Bilder. Ähnliche Darstellungen von Tanue oder von Aions Werdegang und dem Engel waren auch weiter oben in Räumen zu finden, oder in den Kodizes.
"Du solltest vorsichtiger sein", wisperte er an Elira gewandt. "Die Kriecher sind nicht die einzige Gefahr. Es gibt auch Fallen."
Die meisten waren vermutlich im Laufe der Zeit längst irgendwann ausgelöst worden und nicht mehr einsatzfähig, aber er konnte es nicht brauchen, dass Elira so kopflos davonlief. Wenn sie sich hier unten verloren, konnten sie es vergessen, alle wieder heil in das Herz zu kommen.


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#108

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 06:38
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(Jaaa)

Elira nickte und sagte ihm, was sie mit Kohle an der Wand geschrieben sah. Dass sie wegen altem Blut die Nerven verloren hatte behielt sie für sich.


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#109

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 14:50
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Kraigor folgte Dreshar mit seiner Laterne und sah sich stets wachsam um. Dann bemerkte er auch, dass Elira sich entfernt hatte und gerade im Dunkeln verschwand.
Er tippte Egraz an, der sich umdrehte und fragen die Augenbrauen hob. "Elira", flüsterte er und deutete auf den Gang.
Egraz schaute sich um, verzog das Gesicht ein Wenig und sie gingen vorsichtig auf den dunklen Gang zu. Als sie ihn erreicht hatten, flackerte die Laterne bedenklich, sodass Kraigor stehenblieb und sie abschirmte, damit sie nicht ausging. Während er sie noch betrachtete, hörte er plötzlich Egraz fluchen. Er kam herbeigeeilt und sah, wie Elira vor ihm am Boden saß und Egraz etwas über die Gefahren hier unten erzählte.
Er hörte noch Elira zu, dann fragte er Egraz: "Und wie findet man diese Fallen?"
Ihm gefiel es hier unten nicht, wenngleich es ziemlich spannend war. Für ein großes Kellerfest im Nurmen-Stil wäre es exzellent geeignet...ohne Monster natürlich.


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#110

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)

in Dreitan - das Spiel 22.12.2013 00:54
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Man passt auf, wo man hintritt", meinte Dreshar standardmässig, mit den Gedanken bereits bei dem Rätsel, das ihnen da offentbar jemand aufgegeben hatte. Er hatte das vage Gefühl, dass ihm die Begriffe Himmel und Hölle irgendeinen Hinweis hätten geben müssen, aber er kam nicht darauf, was. Vielleicht wäre es jetzt angebracht gewesen, die Tatsache, dass er im Religionsunterricht immer geschlafen hatte, zu bereuen. Tat er aber nicht.


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