Als sie das Messer sah, eilte Elira zu Egraz hinüber und packte sein Handgelenk, damit er sich nicht in das eigene Bein hackte. Das erste Mal hatte er verfehlt. "Hey, komm zu dir!", sagte sie und wand das Messer aus seinem Griff, was sie einiges an Kraft kostete. "Da ist nichts!", sie packte sein Kinn und drehte sein Gesicht so, dass er sie ansah. "Hey! Was hast du genommen?"

Als Egraz sein Bein vor Schmerz verkrampfte, drückte sie ihn runter. "Verdammt, reiss dich zusammen Dreshar", zischte sie. Als er keine Anzeichen machte, sich zu beruhigen, nahm sie den Wasserschlauch vom Rücken, entkorkte ihn mit den Zähnen und überlegte, ob sie ihm wirklich Wasser ins Gesicht klatschen sollte.

Kraigor stand verblüfft da und starrte Egraz an, der sich am Boden wand und offensichtlich eine ziemlich kranke Wahnvorstellung hatte.
"Hat ihn irgendwas vergiftet, weil er so komisch ist gerade?", fragte er Elira mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck.
Er wusste nicht so recht, was er tun sollte, aber Fakt war, dass Egraz ein wenig zu laut für diesen Ort war. Am Ende würden wieder Monster kommen.
Stetig ängstlicher werdend, zog er seinen Säbel und drehte sich um sich selbst, während die Wände um ihn zu kreisen schienen.

Als er dann doch den Mund aufmachte, um den Schmerzensschrei los zu werden, drückte Elira ihm die Hand so energisch auf den Mund, dass beide nach hinten kippten. Panik ergriff sie. Wenn er sich nicht bald in den Griff bekam und noch hinzu schrie, würde dies die Monster anlocken. Ihr Herz raste und setzte beinahe aus, als sie an das vertrocknete Blut im Gang dachte und ihr Hirn ihr sagte, dass sie drei auch bald so enden würden.
"Dreshar, es ist alles gut, du bist ganz und unversehrt", zischte sie in sein Ohr und sah kurz zu Kraigor. "Verdammt, was ist los? Was siehst du!?", zischte sie und suchte seine Arme und Beine nach irgendwelchen Schrammen oder Stichwunden ab, konnte aber nichts finden. Kurzerhand riss sie ihm die Kapuze vom Kopf und untersuchte seinen Hals. Doch er trug keine neuen Verletzungen.
"Ich weiss nicht", sagte sie dann an Kraigor gewandt. "Vielleicht hat er etwas getrunken oder eingeatmet."

Er kam herbeigeeilt um Egraz ebenfalls festzuhalten. Er zappelte und schien nach wie vor panisch zu sein, aber zu zweit bekamen sie ihn ruhiggestellt.
"Wäre schlecht, wenn wir nicht wissen, warum er so reagiert", murmelte er nur. "Sicher, dass wir uns nicht einen sichereren Ort suchen sollten, solange es ihm nicht gut geht?", fragte er und blickte sich immernoch suchend nach Monstern um.

"Ja, wenn wir von hier weggehen und Pech haben, können wir in Monster reinrenen", antwortete sie und sah dann, das Egraz die Hand um etwas geklammert hatte. "Was hast du da?", fragte sie und bekam keine Antwort. Schnell versuchte sie seine Finger zu lösen, doch es gelang ihr nicht, also schlug sie ihm rasch und geübt auf einige Stellen am Arm und seine Hand entspannte sich. Sie griff in seine gelöste Faust und hielt plötzlich die Splitter in der Hand. "Scheisse", murmelte sie und sah Dreshar dann an. Den Arm würde er für die nächsten Minuten nicht gebrauchen können.