"Die Splitter waren einst ein Kristall. Sie will ihn wieder zusammenfügen und ihn als wichtiges Artefakt der Familie aufbewahren", antwortete sie. Es stimmte wieder nicht ganz, aber die Wahrheit verriet sie ihnen besser nicht. Elira war plötzlich dankbar für Rans redseligkeit.

Elira blickte hinter sich und sah, dass der Egraz auf den Feuerdämon deutete. "Er war auf Severjakza und begegnete mir in Vadra. Seit da an hat er mich begleitet, weil er die Barbarenlanden erkunden wollte", meinte sie leicht schulterzuckend. "Mit meinem Auftrag oder den Splittern hat er nichts zu tun. Er ist auch kein Nachkomme Aions, das habe ich überprüft. "

"Meine Geschichte ist eigentlich simpel, aber witzig, wenn man betrachtet, dass ich sie euch vortragen muss, wie eine ernste Sache. Wie gesagt, ich war eine Weile auf Severjakza, als ich in Vadra zufällig Elira begegnete. Ich hing mich an sie dran und sie erzählte mir, dass sie diese Steine suchte. Ich hatte einen am Tag zuvor gefunden und da wir zusammen einen weiteren auftreiben konnten, begleitete ich sie. An den Grenzen der Barbarenlande haben wir Egraz getroffen und seitdem sind wir eine Reisegruppe. Seit den Barbarenlanden laufe ich eigentlich nur mit, weil ich ein Abenteuer erleben will. Über die Splitter kann ich euch nicht mehr erzählen, als Elira."
Er stockte kurz, unschlüssig ob er den Rat ein wenig provozieren sollte, da sie ihn so blöd gefragt hatten, was er hier zu tun hatte.
"Ich kann euch aber erzählen, wie mir in Vadra mein Bogen gestohlen wurde oder wie ich in Nurmen mein Geld verdient habe. Das war"
"Schon gut", unterbrach ihn die Frau mürrisch. Sie schien von ihm genervt zu sein. Sehr schön!

Kraigor folgte mit Elira den beiden Ratsmitgliedern und drehte sich nur noch einmal zu Egraz um. Wenn er das richtig verstanden hatte, nannten sie ihn hier Dreshar. Das schien dann wohl sein Name zu sein. Dann verließen sie den Raum und wurden mehrere Gänge entlanggeführt. Die Nervosität hatte sich gelegt, nachdem sie den Gerichtssaal verlassen hatten, aber wohl fühlte er sich immernoch nicht. Zum Glück war wenigstens noch Elira bei ihm.

Fünf Minuten später wurden sie in ein Quartier gebracht, welches sie sich anscheinen mit einigen Efraz teilen mussten, doch momentan war der Raum leer und man liess sie allein. Elira setzte sich auf eines der leeren Betten und dachte nach. Gefangene waren sie nicht, doch frei fühlte sie sich unter der Erde nicht. Sie seufzte. "Glaubst du wir werden ihn wieder sehen können?", fragte Elira Kraigor, als sie allein waren, und massierte sich die Nasenwurzel. "Er hat noch die Splitter... und ich will wissen, was mit ihm passiert."

"Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir ihn sehr bald wiedersehen", antwortete Kraigor. "Er scheint hier beliebt un zu Hause zu sein und wenn die Sache mit Tamai geklärt ist, kann er sich mit Sicherheit wieder frei bewegen."
Er setzte sich auf ein benachbartes Bett und stellte seinen Rucksack auf den Boden.
"Was machen wir bis dahin? Sehen wir uns Tanue an oder bleiben wir hier?"