#1671

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 20.09.2016 00:55
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(ich spring mal ein Stück weit, aber noch nicht bis Drez, weil ich hab zu viel Freude an der gestörten Verwandtschaft )

Ran hob Verdash zurück auf ihren Schoss, um sicherzugehen, dass er sich nicht verschluckte, ohne etwas auf Ro's Worte zu erwidern. Erst als Ro stehen blieb und sie mit verschränkten Armen weiter musterte, blickte sie auf und antwortete: "Du bist nicht die erste aus deiner Linie, die mich töten will. Aber meine Zeit ist noch nicht vorbei. Selbst wenn ich nicht unsterblich wäre, hätte ich noch mindestens einige Jahrhunderte."
Ro verzog das Gesicht. Ihr fiel auf, dass Ran's Augen wieder einmal die Farbe gewechselt hatten. Sie wollte irgendetwas erwidern, das Gefühl, das an ihr nagte, in Worte fassen, aber es gelang ihr nicht.
Dann kehrten Veray und Lesir zurück, sie beendeten die Mahlzeit, packten zusammen und setzten den Weg fort.
Sie ritten noch knappe drei Stunden, bis sie erneut absassen und begannen das Lager aufzuschlagen. Sie hatten zwei geräumige Zelte, eines belegten Veray, Ran und ihr Baby, was bedeutete, dass Ro und Alastar sich zu Lesir und Dreqi in das andere quetschten. Das Abendessen verlief schweigend, weil offenbar keiner das Bedürfnis hatte, irgendjemandem etwas mitzuteilen - scheinbar war Lesir zumindest vorübergehend die Lust an blöden Sprüchen vergangen - und nicht lange nachdem es dunkel geworden war legten sie sich schlafen. Lesir fing bald an leise zu schnarchen, und auch von Dreqi, der ohnehin kein allzu geselliger Typ schien, kam nur noch leises atmen, Ro hingegen lag noch eine Weile wach und fragte sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, oder ob sie nicht einfach Vakra und die ganze Sippschaft zum Teufel jagen sollte. Warum sollte sie jemandem gegenüber Verantwortung haben, der sie von ihrer ersten Begegnung an am liebsten beseitigt und verscharrt hätte, ohne dass irgendjemand davon erfuhr?
Lautlos tastete sie nach Alastars Hand, fand und ergriff sie, bevor sie schliesslich näher zu ihm rutschte und den Kopf auf seine Schulter legte. Ihr wurde klar, dass verdammt viel passiert war innerhalb der letzten Tage. Noch vor weniger als einer Woche hatten sie als Diebe in einem Schankhaus in Kradna gelebt, und sie hatte sich fast mit dem Gedanken angefreundet, es längere Zeit dabei zu belassen. Dann war sie gefangen genommen worden, von Alastar fast befreit, sie hatten den Teufel des Nebelsees getötet und sich mit einem Clan Dunkelschatten geprügelt, nur um Veray in die Arme zu laufen. Und jetzt lagen sie wieder in einem Zelt, und obwohl sie nichteinmal eine vernünftige Matratze hatten und die einzelne Wolldecke eigentlich zu dünn war für die Jahreszeit, fühlte es sich richtiger an als alles andere. Der Geruch von Erde, Rauch und Leder, das letzte Knacken der erlischenden Feuers, vermischt mit dem Schnarchen und ruhigen Atmen der anderen, es war... Heimat. Mehr noch als der Gedanke an Drez und die Berge, und vor allem auf eine ganz andere Art. Nicht wie eine Idee, sondern wie ein Gefühl, eine Erinnerung, so tief in ihr vergraben, dass sie ein Teil von ihr war. Während sie versuchte, diesem Teil nachzuspüren, schlief sie ein.

-> Ro, Alastar, Veray, Ran, Verdash, Lesir und Dreqi weiter in Drez S.350


If you're going through hell, keep going.
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#1672

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 02.02.2017 00:02
von Armelion | 4.811 Beiträge

Anfang Juni

Das Haus erzitterte sacht und Isilya setzte sich schlaftrunken auf. Irgendetwas war da los. Sie spürte eine magische Schwingung. Sie war dumpf, unterschwellig, fast nicht zu erkennen. So fühlte sich Erdmagie an. Sie blickte aus dem Fenster und sah Wolken vorbeiziehen. Wieder gab es eine Erschütterung, doch dieses Mal stärker. Sie fühlte eine Stich, als ob etwas sich gegen das Gefüge der Natur aufgelehnt hatte und es mit Gewalt veränderte. Die nächste Erschütterung war so stark, dass der Spiegel an der Wand zu Boden fiel und zersplitterte. Arndir wachte ebenfalls auf und griff nach seinem Schwert.
"Da ist etwas.", sagte Isilya. "Es fühlt sich komisch an."
"Ich spüre nichts.", erwiderte Arndir, doch er kleidete sich trotzdem an.
"Es ist die gleiche Magie, welche ich in Ravi gespürt habe. Es ist Idril!", rief sie aus, als sie Begriff was ihr Unterbewusstsein ihr zu sagen versuchte. "Sie hat irgendwas gemacht. Etwas geweckt." Wieder erzitterte die Wohnung, dieses Mal noch stärker. "LOS! Wir müssen los und ihr helfen."
"Es ist dieses Mädchen aus Donsoha nicht war?", hakte Arndir nach, als er in die Hosen schlüpfte.
"Ja." Isilya warf sich einen Umhang um die Schultern und Schatten stiegen um ihre Hände auf.
"Teleportation? Ich dachte, das kannst du nicht mehr?"
"Ich kann, doch wir werden nur kurz Zeit haben. Morondo und die anderen werden sofort wissen wo ich bin. Es ist ein Spürfluch. Einer von Daedhelons Spezialitäten. So können seine Schwarzmagier nicht ohne sein Wissen weggehen.", erklärte sie knapp, als sie das Mieder zuband.
"Das bedeutet, dass wir die verdammten Schwarzmagier am Hals haben werden, sobald wir dort auftauchen? Das ist Selbstmord!"
"Wenn wir ihr nicht helfen, wird sie sterben!", schrie Isilya. "Was ist nur los mit dir? Du hast sie früher fast als ...." Sie brach ab.
Arndir gab ihr ein müdes Lächeln. "Meine Vergangenheit ist das was sie ist Isilya, Vergangenheit. Ich kann mich kaum an das Mädchen erinnern, aber ich komme mit, wenn du willst. Lass uns nur schnell sein."
"Gut!" Isilya packte ihn an der Hand, beschwor die Schatten und im nächsten Augenblick waren sie beide verschwunden.

(Arndir, Isilya weiter in Wilden Lande S. 171)

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