#1641

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 21.08.2016 01:20
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro wachte erst auf, als jemand kräftig an die Tür klopfte. Grummelnd und ohne gross zu reagieren drehte sie sich auf die andere Seite, aber prompt ertönte draussen Verays Stimme: "Ro? Raus aus dem Bett. Wir brechen auf!"
"Halt die Fresse, Veray!", rief sie zurück und zog sich die Decke über den Kopf. Ihre Schädeldecke pochte schmerzhaft. "Ichwillschlafen!"
Er klopfte abermals und als nicht sofort jemand öffnete, drückte er kurzerhand die Klinke herunter und stiess selber die Türe auf.
Ro griff über die Bettkante, fand einen Stiefel und warf ihn nach ihm. Das Ding streifte ihn mehr als dass es ihn traf, aber er sah sie ziemlich säuerlich an. "Aufstehen! Sofort!"
Sie öffnete den Mund, um ihn mit einer Reihe Flüche einzudecken, verstummte aber stirnrunzelnd und musterte ihn von oben bis unten. Er sah anders aus als am Vortag. Seine Rüstung war immer noch verschlissen, aber darunter trug er wieder etwas, was man als vollständige Kleidung bezeichnen konnte und die Perlen und Zöpfe waren aus seinen nun wieder glatten Haaren verschwunden. Alles in allem sah er wieder viel mehr aus wie Veray, der Bibliothekar der schwarzen Festung. Auch wenn er gerade eher klang wie "würdest du nicht nachts um drei meine Zimmertüre eintreten?!?"-Veray. Sein Blick blieb kurz an Alastar hängen und fuhr dann zurück zu Ro. "Wirds bald?!"
Ro liess sich stöhnend auf den Rücken fallen. "Du bist schlimmer als die Schwester des Franziskaners!"


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#1642

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 22.08.2016 23:35
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar prustete los, versteckte sein Grinsen jedoch rasch hinter dem Wasserkrug. Die Schwester des Franziskaners hatte wahrlich Haare auf den Zähnen gehabt und hatte es sicherlich immer noch. Er stupste Ro an, als er sich sicher war, dass er nicht mehr loslachen würde und er den Wasserkrug gefahrlos zur Seite stellen konnte. Als sie den Blick zu ihm wandte, deutete er zuerst auf sich, dann auf die Türe und den Wirtsraum dahinter, als Zeichen dass er dort auf sie warten würde. Er hatte Hunger und wollte Frühstücken, bevor Veray sie auf die Strassen trieb.

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#1643

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 00:41
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro nickte ihm zu und als Alastar aus der Türe war, rappelte sie sich ächzend auf und angelte nach dem zweiten Stiefel. Veray lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und musterte sie. Sie erwiderte den Blick, als sie die Schnürsenkel anzog, und stellte fest, dass er nicht so genervt und feindselig war, wie sie erwartet hatte, auch wenn seine Stirn in Falten lag. Es schien eher, als würde er sich eine ganze Menge Fragen stellen oder Sorgen machen, vielleicht auch beides. Ihr fiel ein, dass er jetzt ein Kind hatte. Irgendwie ging ihr das nicht so ganz in den Schädel.
"Schmeiss mal rüber", meinte sie und streckte die Hand nach dem zweiten Stiefel aus. Er hob ihn hoch und warf ihn ihr zu, worauf sie den Fuss hineinsteckte und wieder begann zu schnüren. "Du siehst plötzlich so zivilisiert aus", bemerkte sie.
Sein Mundwinkel verzog sich zu einem spöttischen Lächeln. "Du nicht."
Sie lachte schnaubend. "Ist mir auch sowas von scheissegal."
"Das ist mir klar", entgegnete er.
"Und warum?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
Zu ihrer Überraschung, verstand er, worauf sie die Frage bezog. Sein Blick wurde kühler. "Der Clan ruft und wir kehren zurück nach Drez. Ich habe eine Rolle dort, und ich werde sie einhalten."
Ro musterte ihn neugierig. "Was machst du überhaupt hier? Wo warst du, dass Vakra dir einen Brief schicken musste?"
"Willst du mir erzählen, was du die letzten Monate so getrieben hast?", fragte er kalt zurück.
Sie brauchte keine zwei Atemzüge für die Antwort. "Nein."
"Eben", erwiderte Veray und damit kam das Gespräch zum erliegen.
Ro band ihre Schnürsenkel zu, stand auf und folgte ihm in den Schanksaal. Die anderen warteten bereits auf sie, Alastar essend und die anderen offenbar damit beschäftigt, nichts zu tun. Ro holte sich ebenfalls einen Teller Hafergrütze, ohne Veray überhaupt eine Gelegenheit zum Protest zu lassen und setzte sich an den Tisch. Erst als sie erneut aufblickte, stelle sie fest, dass der eine Kerl vom Vorabend nicht da war. "Fehlt da nicht einer?", fragte sie mit vollem Mund.
"Dreqi organisiert noch zwei Pferde", antwortete Ran.


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#1644

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 01:34
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar schenkte ihr ein dankbares Nicken, bevor er seine Schüssel mit einem Kanten Brot auskratzte. Um ehrlich zu sein hatte er schon mit Protesten von Seiten von Ros Familie gerechnet. Die Meisten mochten keine Halbblüter, doch wahrscheinlich würde er das noch früh genug zu spüren bekommen. Er gähnte und spülte den Kanten Brot mit einem Schluck Bier runter, bevor er seine Sachen holte.
Als er zurückkam war Ro ebenfalls bereits fertig. Veray befahl ihnen ihm zu folgen und sie taten es mehr oder weniger bereitwillig. Dreqi stand bei den Pferden und wartete bereits auf sie. Ohne ein Wort drückte der Mann Alastar die Zügel eines Tieres in die Hand und der Dunkelschatten schwang sich bereitwillig in den Sattel. Auf dem Pferderücken fühlte er sich viel wohler. Es reiste sich einfach viel sicherer auf dem Land als zu Wasser.

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#1645

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 13:31
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro stellte einen Fuss in den Steigbuegel und zog sich in den Sattel. Sie hatte sich in den Wochen bevor sie nach Kradna gekommen waren fast ein wenig daran gewoehnt zu reiten, aber so richtig warm wuerde sie mit den Viechern wohl nie werden. Dreqi uebernahm die Fuehrung und sie liessen das Wirtshaus, Irwin und schliesslich auch Lessa hinter sich.
Die Stadt war kaum ausser Sicht, als Lesir sich neben sie einreihte. Sie sah ihn an, und wusste noch bevor er den Mund oeffnete, dass er kein sinnvolles Gespraech beginnen wuerde. Feixend fragte er: "Was ist denn mit deiner Frisur passiert? Sieht angefressen aus."
"Was ist denn mit deiner Ruestung passiert?", gab sie zurueck. "Die hat da ein Loch."
"Deine sieht auch nicht besser aus."
"Erstens: doch, tut sie", erwiderte sie. "Ich hab meine zumindest geflickt. Und zweitens sieht das, was darunter ist, ganz eindeutig besser aus als bei dir."
"Aha?", meinte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Sollen wir uns ausziehen, um zu vergleichen?"
Ro musste sich beherrschen, um ihm nicht eine runterzuhauen. Stattdessen liess sie ihren Blick auf dem Gestell an seinem Sattel ruhen. "Nicht noetig. Du kannst ja nichtmal gerade sitzen ohne Gehstock."
Offenbar hatte sie damit einen Nerv getroffen. "Ich wette, ich reite selbst so noch besser, als du!"
"Gut moeglich", meinte sie schulterzuckend. Sie machte sich keine Illusionen, was ihre Reitkuenste betraf. "Aber selbst ohne Loch im Bauch hattest du keinen Stich im Duell."
"Das war einmal", funkelte er.
"Nur zu", erwiderte sie. "Ich schlag dir gern nochmal die Nase ein."


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#1646

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 13:56
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar ritt wie üblich stumm und lauschte dem Geplänkel. Selbst im Wortgefecht schien Lesir Ro nicht gewachsen zu sein. Er schaute an sich runter und verzog das Gesicht. Seine Kleidung war auch nicht gerade im besten Zustand. Das lederne Wams war zerschrammt und voller Wasserflecken, von der Zeit wo er und Ro im See gedümpelt hatten. Nun es würde reichen müssen. Er ging ja schliesslich nicht zu einem Ball, sondern nach Drez. Auch wenn er wie ein abgerissener Vagabund aussah, seine Waffen waren in hervorragendem Zustand, wie auch der Waffengürtel selbst.
Er behielt den Blick auf auf die Strasse gerichtet und machte keine Anstalten ein Gespräch anzufangen. Er würde sie auf dem Weg nach Drez schon noch besser kennen lernen. Es war schliesslich ein weiter Weg dorthin, so viel wusste er immerhin.

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#1647

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 15:40
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Nach einer Weile liess Lesir sie in Ruhe - zumindest fuer den Moment - worauf eine ganze Weile lang niemand mehr etwas sagte. Dieser Dreqi schien nicht der gespraechigste zu sein, und Veray sich um wenig anderes zu kuemmern als um Ran. Alles in allem war es ein ruhiger und beschaulicher Ritt. Oder besser gesagt: Ro langweilte sich zu Tode.
Als Veray irgendwann nach vorne ritt, um die Fuehrung zu uebernehmen, schloss sie auf zu Ran. Ihr Blick blieb am Baby kleben, das sie sich irgendwie mit Tuechern an die Brust gebunden hatte. "Du bist also wirklich bei ihm geblieben."
Ran hob eine Augenbraue. "Du bringst es fertig, das wie eine Beleidigung klingen zu lassen."
"War nicht so gemeint", sagte Ro schnell und hob abwehrend die Haende. "Ich haett einfach nicht wirklich damit gerechnet."
"Warum?"
"Weil du zuerst einfach verschwunden bist, und weil... egal, es ueberrascht mich nur." Sie musste jetzt nicht direkt einen Streit vom Zaun brechen, nicht mit Ran, denn im Gegensatz zu einer Pruegelei mit Lesir konnte das in einer ziemlichen Katastrophe enden.
Ran bedachte sie mit einem scharfem Blick. "Um es dir genau mitzuteilen: Veray und ich sind verheiratet. Ich bin also offiziell deine Schwaegerin."
Eigentlich hatte Ro sich mit dem Gedanken, dass Ran jetzt zur Familie gehoerte, bereits abgefunden, nachdem Veray ihr erzaehlt hatte, dass sie schwanger war. Trotzdem rief der Gedanke in ihr eine so starke Abwehrreaktion hervor, dass sie fuer einen Moment die Zaehne bleckte. Es gab schlimmere Personen als Ran, und, verdammt, wenn sie Veray gluecklich machte, sollte sie, und eigentlich spielte es ueberhaupt keine Rolle, aber es war falsch. Falsch auf eine Art, die sie nicht fassen, nicht benennen konnte, aber gegen die sich alles in ihr straeubte.
Bevor sie wusste, was sie erwidern sollte, hatte Veray sein Pferd gewandt und sah sie an. Sie liess sich zurueck fallen.


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#1648

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 23.08.2016 23:26
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar schloss zu Ro auf und brachte sein Pferd auf dieselbe Höhe wie das ihrige. "Erzähl mir ein wenig von deiner Familie.", bat er sie. "Ich will wissen worauf ich mich hier eigentlich genau einlasse."

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#1649

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 24.08.2016 00:02
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro wartete, bis der Abstand zu den anderen sich so weit vergrössert hatte, dass sie sie nicht mehr hören konnten, dann seufzte sie und zuckte mit den Schultern. "Mein Onkel Vakra ist der Clanchef. Er konnte meinen Vater nicht ausstehen, und mich eigentlich auch nicht, aber ich glaub, er hat beschlossen, mich leben zu lassen, weil er mich braucht. Veray und Lesir sind Söhne von ihm. Da war noch ein dritter, Rombra oder so, aber der war nicht von Vakra und ist zu den Schwarzmagiern übergelaufen... keine Ahnung, komische Geschichte. Ran und ich haben ihn fertig gemacht."
Sie musterte die Gestalten, die vor ihnen ritten. "Veray mag Bücher. Er ist schlau und manchmal ganz ok, aber er klebt an der Tradition wie ein Schuh im Matsch. Mach besser keine Witze darüber, wenn du nicht willst, dass er es dir sehr übel nimmt. Er und Ran... sie hatten vorletzten Winter irgendetwas miteinander, aber ich habs nur am Rande mitgekriegt. Sie hat ihn sitzen gelassen, er war am Boden zerstört, aber sie ist zurückgekommen, weil sie schwanger war, und anscheinend haben sie jetzt geheiratet." Sie runzelte die Stirn.
"Ran ist eine Magierin. Ich glaub Veray und sie kannten sich schon früher irgendwie. Sie ist auch Assassine. Und unsterblich. Und sie hat viel mit den Drachen zu tun. Ah, Warte mal, ich glaub sie ist zur Hälfte ein Drache." Sie schlug sich gegen die Stirn. "Ja, logisch, Growndrill ist ihr Vater. Aber sie hat auch noch einen anderen, so einen Priester im Tempel von Lovit, der für einen Priester echt ok ist. Und Naja ist auf jeden Fall ihre Schwester."


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#1650

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 28.08.2016 22:46
von Armelion | 4.811 Beiträge

Er schaute sie ungläubig an. "Zur Hälfte Drache? Wie soll das denn gehen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine solche Riesenechse eine Frau schwängern könnte."

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