RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 14:53von Armelion •

Alastar fluchte lautlos und bereitete sich darauf vor, das Artefakt zu nutzen. Im Kampf mit Dunkelschatten würden sie jeden Vorteil gebrauchen können. Er wickelte seine Schleuder von seinem Unterarm und tastete nach einem Stein auf dem Boden. Seine Bleigeschosse hatte er verloren. Er fand nur einen kleinen, doch das würde genügen um einen der Dunkelschatten zumindest für einen kurzen Moment zu betäuben.
Der Anführer deutete auf einen der Männer und Alastar erspähte den Schlüsselbund an seinem Gürtel. Danach waren sie also aus. Herman holte ein schweres Wurfmesser hervor und blickte zum Anführer, welcher ihm zunickte. Alastar legte eine Hand auf den Schwertgriff. Der Anführer gab ein Zeichen und Herman warf. Die Klinge bohrte sich zielsicher ins Genick des Dämons und der zweite bekam einen Bolzen zwischen die Augen. Sie fielen ohne einen Laut von sich zu geben zu Boden. Jetzt hiess es schnell sein. Jeden Moment konnte Verstärkung auftauchen.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 15:25von Ro Raven •

Ro sprang im selben Moment auf wie ihr Anführer. Binnen weniger Herzschläge waren sie über den Standtisch hinweg und bei den beiden Gefallenen. Ro zog dem einen das Messer aus dem Nacken und reichte es Herman, dann zogen sie die beiden Männer neben eines der Zelte, schnell und leise. Ihr Anführer unterdrückte nestelte den Schlüsselbund vom Gürtel des einen und unterdrückte sichtbar einen Fluch, als er leise klimperte. Ro behielt die umliegenden Zelte im Auge, dann folgte sie den anderen, als sie weiterhuschten.
Die Plane, von der ihr Anführer gesprochen hatte, lag hinter einer Reihe Zelte und einer schwelenden Feuerstelle und erstreckte sich über fast zwei drittel der Lagerlänge. Sie wollten darauf zueilen, aber eine ausgestreckte Hand liess sie innehalten. Herman deutete in eine Richtung, und als Ro seinem Arm folgte, sah sie einen Mann auf einem Hocker im Schatten halb unter der Plane sitzen. Sie fluchte innerlich. Mussten die Kerle so schwarz sein?
If you're going through hell, keep going.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 16:32von Armelion •

Alastar zögerte keine Sekunde. Er liess die Schleuder wirbeln und sein Stein traf den Kerl zielsicher mitten in die Stirn. Der Dunkelschatten kippte vom Stuhl und Alastar war im nächsten Moment bei ihm. Er schnürte dem Dämonen die Luft ab, als er sich benommen erhob und Ro rammte ihm einen Dolch ins Herz. So weit so gut. Er war ebenso lautlos gestorben wie die anderen. Wenn es so weiterging, würde es klappen wie am Schnürchen.
Im nächsten Moment ertönte ein Lauter Ruf. Ein weiterer Dämon war aufgetaucht. Wie es schien hatte es auch hier zwei Wachposten gegeben, nur dass einer gerade dem Ruf der Natur gefolgt war, denn er nestelte noch immer an seinem Gürtel rum und versuchte ihn zu schliessen.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 17:30von Ro Raven •

Ro stiess den Anführer nach hinten unter die Plane, damit er sich beeilte und seinen Kollegen freibekam, dann schnellte sie vor und trat dem Mann in die Eier, bevor er seinen Gürtel zu und die Waffen gezogen bekam. Er ging zu Boden und versuchte sich stöhnend ausser Reichweite zu rollen. Ro griff nach dem Säbel.
Erst als sie das Gleiten der Klinge spürte, ohne den in letzten Wochen, Monaten vertraut gewordenen Widerstand der Lederbändel, wurde ihr bewusst, dass sie ihn nicht wieder festgebunden hatte. Die Erkenntnis liess sie zögern. Hast du ihn im Griff? Sie dachte an den Kampf gegen das Seeungeheuer. Ja. Nein.
Der Kerl vor ihr liess seinen Gürtel Gürtel sein und fallen, während er einen Säbel daraus zog. Im Augenblick registrierte sie jemanden zwischen den Zelten hervorkommen, aber es schien nur eine Person zu sein, und damit würde Alastar fertig werden. Sie starrte den Dunkelschatten an, der sich aufrappelte, um auf sie loszugehen. "Das willst du nicht", knurrte sie.
Er hörte nicht darauf, sondern griff an. Mit einem letzten Ruck kam ihre Schneide frei, und die Klingen sprühten Funken, als sie sich trafen.
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RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 18:44von Armelion •

Alastar bekam gerade noch sein Schwert aus der Scheide, bevor er der Säbel seines Angreifers auf seinen Hals niederfuhr. Mit einem hellen Klirren trafen die Klingen aufeinander. "Dreckiges Halbblut.", knurrte der Dunkelschatten und trieb Alastar unter einem Hagel von Schlägen zurück. Alastar sah die Angriffe kommen, doch er ging nicht zum Gegenangriff über. Irgendwie kam ihm der Dunkelschatten bekannt vor. Er riss Arad aus der Scheide und als die silberne Klinge das Fackellicht zurückwarf, sprang der Dunkelschatten zurück.
"Das kann nicht sein. Dein Clan ist schon längstens verreckt. Makaras hat euch alle erledigt und den Alten haben wir vor mehr als einem Jahr massakriert."
Mit einer flüssigen Bewegung wich Alastar und rammte ihm das Schwert Arad durch die Brust mitten ins Herz. Jetzt wusste er, wer der Dunkelschatten gewesen war. Ein Sohn aus einem feindlichen Clan und offensichtlich genau derjenige, der den Alten umgebracht hatte. Den letzten von Alastars Familie. Jetzt wusste er endlich an wem er Blutrache verüben musste. Er riss die Klinge aus dem Dunkelschatten raus. Die Blutflecken auf dem Schwert wurden kleiner und verschwanden, als die Klinge es in sich aufnahm. Rasch blickte er um sich. Kamen noch mehr?

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 19:45von Ro Raven •

Ro wirbelte sich unter den Schlägen des Dämonen hindurch und ihre Klingen umwirbelten einander in einem tödlichen Tanz. Sie spürte, wie er merkte, dass dieses Duell ganz anders verlaufen würde, als er angenommen hatte, und lächelte breit, liess ihren Reflexen freies Spiel, und vergass einen Moment lang alles, warum sie kämpfte, was sie vorhatten, wer ihr Gegner war. Sie war schneller, diesen winzigen Tick, den man kaum sehen konnte, aber der den anderen weiter und weiter in die Defensive trieb.
Es dauerte einige Atemzüge, bis ihr wieder einfiel, dass sie nicht hier war, um zu tanzen. Sie zuckte hoch mit der Klinge, schlitzte dem Mann den Unterarm auf und stiess ihm den Säbel unter die Rippen, dann wandte sie sich um und Alastar und sie liefen unter die Plane, den anderen hinterher. Eine Reihe von Käfigen stand dort im Dunkeln, in jedem mehrere Personen, Frauen, Männer, Kinder, grösstenteils Menschen. Herman und sein Anführer hatten den zweiten geöffnet und stützten einen Mann zwischen sich, der nicht aussah, als könnte er selber gehen.
"Bastarde", knurrte der Anführer, dann kamen von der anderen Seite her weitere Personen auf sie zugerannt, von denen Ro einen als Irwin erkannte. "Habt ihr ihn?"
"Lasst uns auch raus!", sagte jemand aus einem der Käfige, nicht laut, aber flehend. "Die bringen uns weg."
Der Anführer übergab Irwin den Arm seines Kollegen. "Los, bringt ihn hier raus." Dann klirrten erneut die Schlüssel und er machte sich daran, den Käfig daneben zu öffnen.
"Pit, das war nicht...", begann die Frau, die Irwin begleitet hatte, aber Pit fiel ihr ins Wort. "Bringt ihn raus. Ich komme nach!"
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RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 20:08von Armelion •

Alastar blickte zu Ro. Sollten sie ebenfalls hier bleiben? Je länger sie blieben, desto grösser war die Wahrscheinlichkeit, dass sie überwältigt wurden. Er wusste genau, was Dunkelschatten mit denen anstellten, die sie verärgerten. In der Kunst der Folter standen sie kaum einem Volk nach. Er zeigte mit der Klinge auf Ro und sich, dann auf Irwin und schliesslich auf Pit. Eine stumme Frage. "Mit wem sollen wir mit?"

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 22:29von Ro Raven •

Ro packte Pit an der Schulter. "Raus hier! Das ist zu gefährlich!"
Pit riss die Käfigtür auf und starrte sie einen Moment lang an. Ein Feuer blitzte in seinen Augen auf, dann riss er sich los und lief zum nächsten Käfig. Ro sprang ihm hinterher. Er war ein Idiot, aber wenn er alleine hier blieb, war er geliefert. "Verdammt..."
"Sie werden uns weniger verfolgen können, wenn sie mehr haben um hinterherzulaufen."
Der Gedanke hatte etwas, aber...
Pit riss den zweiten Käfig auf, als eine ganze Truppe Dunkelschatten an einem Ende der Plane auftauchte und ihnen Flüche entgegenbrüllten. Ro packte Pit am Kragen und diesmal wehrte er sich nicht, als sie ihn mitriss, sondern warf kurzerhand die Schlüssel einem der Befreiten zu und rannte. Sie überholten einige der Gefangenen, noch während sie zum anderen Ende stürzten. Ein Dunkelschatten tauchte vor ihnen auf und Alastar streckte ihn nieder, aber die Gegner hinter ihnen waren klar in der Überzahl. Ro trat im Laufen eine Fackel gegen ein Zelt und schlug erneut einen Haken, als weitere Leute im Weg standen, dann liessen sie das Lager hinter sich.
Sie rannten zwischen die Barracken, aber ihre Verfolger liessen sich nicht so leicht abschütteln. "Abhängen!", zischte Ro, um nicht zu viel Atem zu verschwenden und Pit nickte. "Mir nach!"
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RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 22:52von Armelion •

Alastar sandte den Dunkelschatten eine Sichelwelle entgegen, die die Meisten in Deckung gehen liess. Einer wurde getroffen und ging schreiend zu Boden. Was die anderen aber eher noch zorniger zu machen schien. Pit kannte die Strassen gut. Vermeintliche Sackgassen entpuppten sich als perfekte Schlupfwinkel um Gruppen auszuweichen, die versuchten ihnen den Weg abzuschneiden. Bei einer Ecke rollte Pit ein Fass zur Seite und enthüllte eine kleine Falltür. Er klappte sie auf und sprang rein. Ro folgte ihm dicht auf den Fersen und Alastar schlug die Falltüre hinter sich wieder zu. Ihre Flucht war jedoch noch nicht zu Ende. Sie rannten weiter. Der unterirdische Gang führte in einer geraden Linie unter der Stadt hindurch. Er war so tief, dass sie gezwungen waren geduckt zu laufen. Es war stockfinster und Alastar orientierte sich alleine am Geräusch von Ros und Pits Schritten. Pit schien den Gang bereits zu kennen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde Pit endlich langsamer. Alastar reagierte zu spät und prallte schmerzhaft gegen Ro und stiess sich die Nase an ihrem Hinterkopf.
Er fluchte lautlos und hörte wie Pit einen Riegel zurückschob und nach draussen spähte. "Die Luft ist rein.", raunte er und sie alle drei kletterten aus dem Gang raus. Alastar keuchte. Dafür hatten sie sich sicherlich mehr als ein paar Silberstücke verdient.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 06.08.2016 23:15von Ro Raven •

Ro sah sich um, aber tatsächlich war niemand in der Gasse, in der sie stand. Sie mussten in der Nähe des Hafens sein, denn es roch nach Brackwasser. "Was jetzt?", fragte sie leise.
"Ich muss die anderen suchen", antwortete Pit. "Und ich nehm, ihr braucht Irwin?"
Ro nickte.
"Kommt mit", meinte Pit mit einem Wink.
Sie schlichen noch eine Weile durch irgendwelche Gassen, begegneten aber keinen Verfolgern mehr, bis Pit an eine unscheinbare Tür klopfte. Es dauerte eine Weile, dann öffnete ihnen der junge Mann, den Pit als Rish bezeichnet hatte. Die Erleichterung war ihm anzusehen, als er ihren Anführer erkannte. "Pit, ich dachte schon..."
Pit klemmte ihn mit einer Handbewegung ab. "Sind die anderen schon da?"
"Herman und Joris nicht, der Rest ja."
Pit nickte und trat an ihm vorbei ins Haus, wobei er Ro und Alastar bedeutete mit zu kommen. "Wie geht es Tousan?", fragte er, während Rish die Tür hinter ihnen schloss, und zog sich den Schal aus dem Gesicht. Er war jünger, als Ro erwartet hätte, vielleicht sogar jünger als sie selbst. Rish stiess einen Fluch aus. "Die Bastarde haben ihm die Hölle eingeprügelt. Wir haben ihn raufgebracht, aber er kann kaum sprechen."
Pit folgte seinem Kopfnicken die Treppe hinauf und mangels einer besseren Idee tat Ro dasselbe. Am oberen Ende lag ein kurzer Korridor, in dem zwei Leute standen, die sie nicht kannte, aus einem Raum an der linken Seite fiel Licht und Pit trat sofort hinein, während Ro draussen stehen blieb und nur den Kopf hinein streckte. Das geräumige Zimmer war spärlich möbliert mit einem Tisch, einer Kommode und einigen Stühlen, sowie einem Seilbett an der einen Wand, auf der eine Gestalt lag. Jetzt, wo sie ihn bei Licht sah, musste Ro Rish recht geben. Der Kerl sah bemitleidenswert aus.
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