#1571

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 18:31
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar zog seinen Dolch und ritzte zwei Wörter in den Mast. "Was jetzt?"

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#1572

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 19:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro las es und zuckte ratlos mit den Schultern. "Suchen wir uns ein handlicheres Stück Holz und schwimmen."
Das Wasser war eigentlich arschkalt, vermutlich war es alleine deswegen schon besser, in Bewegung zu bleiben. Sie liess den Mast los und strampelte, um nicht unterzugehen, während sie den Säbel wegsteckte, bevor sie zwei halbwegs zusammenhängende Planken fand, an denen man sich gut festhalten konnte. Sie wartete, bis Alastar zu ihr gewechselt hatte, dann schwamm sie los in eine Richtung, in der Kradna ebenso gut liegen konnte wie in jeder anderen.

Eine halbe Ewigkeit später war klar, dass es nicht die richtige gewesen war, und Ro klapperte mit den Zähnen vor Kälte. Fluchend und strampelnd versuchte sie in Bewegung zu bleiben und ihrem Ärger über Monster, Kradna, Wachen und Waschlappen im Allgemeinen Luft zu veschwaffen. Abrupt verstummte sie, als unvermittelt ein Schatten aus den Nebelschwaden auftauchte. Ein ziemlich grosser Schatten. Einen irrationalen Moment lang erwartete sie ein weiteres Ungeheuer, dann wurde ihr klar, dass es ein Schiff sein musste. Sie holte Luft und schrie aus voller Kehle.


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#1573

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 19:21
von Armelion | 4.811 Beiträge

Sofort drang ein Gewirr von Stimmen zu ihnen rüber. "Da leben noch einige." "Holen wir sie raus?" "Ich dachte sie schicken nur Mörder raus?" "Nein, alle möglichen armen Schweine im Moment."
"Holt sie raus!", befahl eine barsche Stimme plötzlich. Das Schiff steuerte näher und es wurde ein Seil runtergeworfen. Alastar liess Ro vorgehen und kletterte ihr dann nach. Ihm klapperten ebenfalls die Zähne und seine Finger waren so steif, dass er kaum das Seil halten konnte.
"Habt ihr es geschafft?", fragte der Kapitän, ein kleiner Mann mit einem riesigen Schnauzbart, sie argwöhnisch. "Oder ist das Vieh gerade unter uns?"

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#1574

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 19:55
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Es ist tot", antwortete Ro.
Einen Moment lang herrschte Stille, dann lachte einer. "Haha, klar, verarschen kann ich mich auch selber."
Ro wusste nicht warum, aber irgendwie machte der Kerl sie wütend. "Es. Ist. Tot", zischte sie ihn an. "Ob dus glaubst oder nicht. Abgesoffen. Die Fische fressen seinen Kadaver."

zur gleichen Zeit, am Südende des Nebelsees
-> Ran, Veray, Verdash, Lesir, Dreqi aus Tanue S. 143

Sie hatten beinahe zwei Wochen gebraucht, um die Wilden Lande hinter sich zu lassen und entlang des Sees nach Lessa zu gelangen. Lesir hatte etwas protestiert, dass sie dabei der Ostfestung keinen Besuch abgestattet hatten, aber er war nicht wikrlich in der Lage, irgendetwas durchzusetzen. Die Wunde schien allmählich zu heilen und hatte sich nicht wieder entzündet, aber das Reiten zehrte an seiner Substanz, liess ihm kaum die Kraft auch nur selbst zu essen, zumindest in der ersten Woche. In den letzten Tagen war es besser geworden, mittlerweile konnte er wieder sitzen und sogar stehen, wenn auch nicht für lange Zeit. Er beklagte sich nicht und Veray kümmerte sich um ihn.
Ihm entging nicht, dass Ran erfreut darüber war, weil sie es als Zeichen wertete, dass sie sich endlich verstanden. Er beliess sie in dem Glauben, aber ihm war klar, sobald Lesir sich erholt hatte, würde wieder alles zum Alten zurückkehren, spätestens wenn sie in Drez waren. Bis sie miteinander auskamen, bis er wirklich aufhören konnte, ihn zu hassen, für all das, was ihm gegeben worden war und er selbst immer vermisst hatte, musste noch verdammt vieles geschehen. Nur weil er ihn nicht tot sehen wollte, hiess das nicht, dass er ihn mochte.
Sie kamen in der selben Herberge unter wie das letzte Mal und beschlossen sich für ein paar Tage einzuquartieren. Lesir rollte sich mehr oder weniger sofort auf ein Bett und begann zu schnarchen und Ran setzte sich hin, um Verdash zu stillen. Veray stand einen Moment lang etwas unschlüssig da, dann meinte er: "Ich geh mal nachfragen, ob es hier in der Stadt einen brauchbaren Arzt gibt, der morgen einen Blick auf ihn werfen kann." Er nickte zu Lesir. "Soll ich jemandem etwas mitbringen?"


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#1575

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 22:26
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Ich glaube dir fast, denn das ist das erste Mal, dass wir Überlebende finden. Gibt es noch mehr von euch?", fragte der Kapitän

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#1576

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 22:41
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Kann sein", meinte Ro. "Ich glaub irgendwer hat noch gelebt, als das Schiff abgesoffen ist, aber ist schon eine ziemliche Weile her und ich hab keine Ahnung in welcher Richtung."
Sie musterte die Männer um sich herum. "Piraten oder Schmuggler?"

Dreqi war mitgekommen und so schlenderten sie zu zweit durch Gassen, darauf bedacht, Schwierigkeiten und anderem Ungemach aus dem Weg zu gehen. Tatsächlich fanden sie nach einer Weile einen Arzt, der nicht allzu sehr wie ein Scharlatan wirkte und keinen absoluten Wucherpreis verlangte. Trotzdem würde Veray ihn nur nach dem Zustand der Wunde sehen und Lesir allgemein versorgen lassen. An das Netz liess er erst in Drez jemanden ran. Pard, falls er noch dort war, ansonsten Sashre.
Sie waren auf dem Rückweg, mit einer Tüte voller Knabberzeug für Ran, als unvermittelt ein Mann auf sie zutrat. Er war ein etwas untersetzter Mann mit graubraunem Haar und einem Schnauzbart und er hielt direkt auf Veray zu. "Verzeihung", meinte er in professionellem Ton. "Ihr seid Veray, nicht war? Veray von der Schwarzen Festung?"
Veray starrte ihn an. Der Kerl war ein Mensch. Was wusste er von der Schwarzen Festung? Alarmiert, aber mit ruhiger Stimme, antwortete er: "Das ist korrekt. Mit wem habe ich das Vergnügen."
"Jemandem, der eine Nachricht für euch hat. Eine wichtige Nachricht."
Er überkreuzte wie beiläufig die Zeigefinger beim Sprechen und Veray verstand sofort. "Dreqi, geh schonmal vor. Ich komme nach."


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#1577

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 23:21
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Beides. War mal ein Pirat, aber seit dieses Vieh erwachte, konnte ich mir eine grosse Crew nicht mehr leisten. Seit dem bin ich Schmuggler. Und ihr?"

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#1578

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 04.08.2016 23:39
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Söldner", antwortete Ro. "Wohin seid ihr unterwegs?"
"Lessa", kam die Antwort.
Ro zuckte mit den Schultern. Lessa war so gut, wie jeder Ort, ausser Kradna. Sie traute der Sache mit der Amnestie nicht wirklich, nicht in ihrem Fall. "Würds euch was ausmachen, uns dahin mitzunehmen ohne zu versuchen, uns zu verkaufen?"

Veray las den Brief mehrmals, bevor er zurückkehrte in die Schenke. Ran war mittlerweile unten in der Schankstube, einen ziemlich wachen Verdash auf den Knien, und unterhielt sich mit einem jungen Mann. Veray bestellte sich ein Bier und erwägte, sich zu ihnen zu setzen, aber stattdessen begrüsste er sie nur mit einem Lächeln und blieb am Tresen stehen, bis der Krug leer war. Dann trat er durch die Hintertür in den kleinen Hof des Gasthauses. Er brauchte frische Luft. Einen kühlen Kopf.
Es hatte zu regnen begonnen und er stellte sich unter das Vordach und lehnte sich an die Wand, die Arme verschränkt. Auf der anderen Seite des Hofes standen ihre Pferde in offenen Stallungen und ab und zu drang ein Schnauben zu ihm herüber.
Er wusste nicht, wie lange er dagestanden hatte, als Ran zu ihm heraus kam. Ihre Arme waren leer und er sah sie fragend an. "Verdash?"
"Ist eingeschlafen, ich hab ihn hochgebracht." Sie lehnte sich an seine Schulter. "Was ist los?"
Er gab keine Antwort. Sie stupste ihn an. "Hm? Was ist passiert? Was war es für eine Nachricht?"
Er holte Luft, um zu einer Erwiderung anzusetzen, die irgendwo zwischen wütend und kühl lag, aber stiess sie nur mit einem langen Seufzen wieder aus. "Ich kann nicht mit nach Drez kommen."
Sie musterte ihn.
"Wieso nicht?"
"Ich muss Ro suchen."


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#1579

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 05.08.2016 00:03
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Wenn ihr keine meiner Leute umlegt. Eure Waffen scheinen nicht nur zur Zierde zu sein.", erwiderte der Kapitän. "Und wenn ihr wirklich das Vieh erledigt habt, dann sollte ich euch eigentlich mit Gold überhäufen, falls ich welches hätte, versteht sich."

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#1580

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 05.08.2016 00:22
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Passt", meinte Ro grinsend und streckte ihm die Hand hin. "Ich kann leben ohne das Gold."
Der Kapitän schlug ein. Schien ein vernünftiger Kerl zu sein.
Ro erkundigte sich, ob es irgendeinen Ort auf dem verdammten Schiff gab, wo es nicht so zog wie hier an Deck, und man verwies sie in den Laderaum, wo sie ohne gross weiter zu diskutieren hinstolperte. Sie lehnte sich zwischen zwei Fässern an die Schiffswand und legte einen Arm um Alastar, als er sich neben sie setzte. Es dauerte nicht lange, bis sie wegdämmerte. Ihr war klar, dass es nicht unbedingt schlau war, etwas auf das Wort des Kapitäns zu geben und schlafende Opfer waren leichte Opfer, aber sie war schlichtweg zu kaputt, um ohne Feuer wach zu bleiben.

"Warum?", fragte Ran überrascht.
"Es ist etwas passiert, das ihre Anwesenheit erfordert."
Ran wirkte plötzlich erschrocken. "Was?"
Veray verzog das Gesicht. "Clanangelegenheit."
"Veray, die Clanangelegenheiten der Schwarzen Festung gehen mich mitunter etwas an", sagte sie ernst. "Wir sind Bündnispartner. Falls Vakra etwas zugestossen ist..."
Er schüttelte den Kopf. "Der alte Geier lebt und es geht im prächtig." Die Worte kamen heftiger als beabsichtigt. Etwas ruhiger fügte er hinzu. "Es ist auch kein Krieg oder keine Fehde. Etwas wurde gestohlen. Aber ich weiss nichtmal genau, was es ist."
"Scheint wichtig zu sein", murmelte Ran.
Veray schnaubte.
"Komm mit rein", meinte Ran leise und er folgte ihr.


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